Am Markt in Warnemünde soll eine Tiefgarage gebaut werden

200 neue unterirdische Stellplätze für Anlieger in Zentrumsnähe geplant

11. Januar 2018, von
Am Markt in Warnemünde soll eine Tiefgarage gebaut werden
Am Markt in Warnemünde soll eine Tiefgarage gebaut werden

Eine Entlastung für die Anwohner und den öffentlichen Verkehr erhofft sich der Ortsbeirat Warnemünde durch eine Tiefgarage am Markt – am Dienstag stimmt das Gremium einer entsprechenden Bauvoranfrage zu.

Ein Investor aus Diedrichshagen plant hier 200 neue Stellplätze. Sie sollen auf zwei bis drei Geschossen unterirdisch untergebracht werden. Derzeit wird die Fläche, auf der einst Märkte und auch Rummel stattfanden, bereits als öffentlicher Parkplatz genutzt. Über 110 PKW finden hier Platz. Diese Stellflächen sollen erhalten bleiben. Das sei bitter nötig, nachdem durch Baumaßnahmen in benachbarten Straßen Stellplätze weggefallen waren, so das Ergebnis einer Diskussion um einen Änderungsantrag. Dieser hatte die Streichung eines entsprechenden Passus des Antrags vorgesehen. Es solle damit die Möglichkeit geschaffen werden auch über alternative Nutzungen auf der Oberfläche wie beispielsweise einen Wochenmarkt nachzudenken, erklärt Dr. Werner Fischer. Obwohl die Warnemünder von der Idee, das Blech von der Straße in den unterirdischen Raum zu verbannen, generell sehr angetan sind, wollten sie mehrheitlich nicht auf diese öffentlichen Parkplätze verzichten.

Der Bedarf sei nicht nur bei Anliegern, sondern auch bei Gewerbetreibenden aus der Mühlenstraße und Lehrern der Ecolea-Schule vorhanden, weist Arndt Zintler vom Warnemünder Bauausschuss hin. Diese sollen vorrangig hier ihre Autos abstellen dürfen. Für Touristen sei dieses neue Parkhaus nicht gedacht. „Wir wollen kein Parksuchsystem für Autofahrer, die wir an der Peripherie aussteigen lassen wollen“, legt Horst Döring (Linke) auf die Einschränkung für Anwohner Wert.

Die Ein- und Ausfahrt soll nach den Plänen wie schon beim jetzigen Parkplatz über die Gewettstraße führen und würde somit trotz Zentrumsnähe den Ortskern nicht berühren. Auf über zwei Millionen Euro wird der Bauwert geschätzt.

Parkplatz am Markt in Warnemünde
Parkplatz am Markt in Warnemünde

Trotzdem gibt es auch skeptische Stimmen. So stellt Helge Bothur (Linke) die Anzahl 200 Stellplätze angesichts der örtlichen Gegebenheiten infrage. Dafür, dass die Bäume, die erst vor wenigen Jahren dort gepflanzt wurden, erhalten bleiben, setzt sich Hans-Joachim Richert ein, der selbst eine Baumpatenschaft übernommen hatte.

Eine gebürtige Warnemünderin beklagt, dass die Kosten in ihrer Heimatstadt immer teurer werden. Nach den steigenden Mieten, seien höhere Parkplatzkosten gerade für junge Familien schwer zu tragen und ein Grund dem Ostseebad den Rücken zuzukehren.

Die öffentlichen Parkplätze, die für den Bereich „Am Markt“ gelten, können mit einem W1-Parkausweis, für den knapp 31 Euro im Jahr fällig werden, genutzt werden. Ob der Autofahrer tatsächlich einen freien Platz, findet ist jedoch nicht sicher. Anders sei es, wenn feste Plätze durch den privaten Vermieter angeboten werden. Diese dürften jedoch schon monatlich um einiges teurer sein.

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