Die Alin Coen Band verzaubert Rostock

Miss Emily Brown und Alin Coen im ausverkauften Peter-Weiss-Haus

13. März 2011, von
Alin Coen Band
Alin Coen Band

Wenn man Weimar hört, denken viele zuerst an Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller. Doch seit dem Jahr 2007 steht auch die Alin Coen Band für die Stadt. In dem Jahr haben sie sich gegründet und ein Jahr später ihr erstes Konzert gespielt. Und anscheinend hat sich der Name schon rum gesprochen, denn zu ihrem Konzert im Peter-Weiss-Haus kamen etwa 250 Zuschauer – damit war die Veranstaltung ausverkauft.

Miss Emily Brown
Miss Emily Brown

Doch wie es sich für ein Konzert gehört, gab es auch am Freitag erstmal eine Vorband. Wobei es sich dabei eigentlich nur um eine einzelne Künstlerin handelte, nämlich Miss Emily Brown aus Kanada. Sie hatte die Band sofort in ihren Bann gezogen, nachdem sie sich auf einem kleinen Festival trafen. Für Alin war klar: Die Frau möchte sie gerne einmal nach Deutschland holen.

Und auch die Zuschauer im Peter-Weiss-Haus genossen den Auftritt der niedlichen Kanadierin. Schon als sie beim ersten Lied zur Melodie einer Drehorgel sang, hatte sie die Sympathien auf ihrer Seite. Zwischendrin bedankte sie sich immer wieder und man hat ihr angemerkt, dass sie es genoss, auf der Bühne zu stehen und ihre schönen Lieder zu singen. Am 12. April gibt es für die Rostocker noch mal die Chance, die smarte Dame zu sehen. Dann spielt sie wieder im PWH, diesmal aber alleine.

Die Alin Coen Band im Peter-Weiss-Haus
Die Alin Coen Band im Peter-Weiss-Haus

Nach einer kurzen Umbaupause betraten dann Jan Frisch an der Gitarre, Philipp Martin am Bass, Schlagzeuger Fabian Stevens und Frontfrau Alin Coen die Bühne und wurden mit noch etwas zurückhaltendem Applaus begrüßt. Wie für Rostock typisch, brauchte das Publikum etwas Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Davon ließ sich die Band aber nicht verunsichern und startete in ein energiegeladenes und gleichzeitig sehr vielschichtiges Konzert.

Natürlich spielten sie hauptsächlich Songs von ihrem Debütalbum „Wer bist du“, das im August unter ihrem eigens dafür gegründeten Label „Pflanz einen Baum“ erschien. Aber auch neue Lieder wurden zu Gehör gebracht. Vielschichtig war es deshalb, weil es einerseits sehr ruhige Lieder gab, die eher zum Träumen einluden, andererseits aber auch tanzbare Nummern. Vor allem, wenn Alin von der Gitarre ans Keyboard wechselte, konnte man mitwippen.

Alin Coen und Bassist Philipp Martin
Alin Coen und Bassist Philipp Martin

Die von Sängerin Alin, die stellenweise sehr an Alanis Morissette erinnerte, dargebotenen Texte waren genauso vielfältig wie die Musik. Besonders ist, dass sich die Band auf keine Sprache fixiert hat. Es gibt sowohl deutsche als auch englische Texte. Es ging um Kopfkino, schöne Momente, die Wolken, aber auch um Rückschläge. Zwischendrin wurde sogar noch spontan ein Geburtstagsständchen für Soundmann Christian angestimmt.

„Einer will immer mehr“ hieß ein Titel – nach dem letzten Lied nahm sich das Publikum diesen als Motto, um noch eine Zugabe zu fordern. Die sollten sie natürlich bekommen. Als letztes Lied wurde dann passenderweise „Das letzte Lied“ gespielt, vielleicht das bekannteste Stück der Band.

Thomas Linke und Anne Schindler
Thomas Linke und Anne Schindler

Anschließend gab es noch die Möglichkeit, CDs und andere Fanartikel am Merchandisestand zu kaufen und sich auch von der Band signieren zu lassen. Ich nutze die Zeit nach dem Konzert, um mit Thomas Linke und Anne Schindler zu sprechen. Thomas war von einem Freund auf die Facebook-Aktion der Band hingewiesen worden, die Freikarten verlosten. Dazu musste lediglich ein dadaistisches Gedicht geschrieben werden. Beide kannten die Band noch nicht, waren aber sehr zufrieden mit dem Abend. „Es war musikalisch sehr hübsch, nur das Tempo hat mir stellenweise ein bisschen gefehlt“, sagte Thomas. Anne bestätigte die: „Es ist sehr schöne Musik zum Zuhören und Abschalten.“ Insgesamt also ein sehr gelungener Abend für das Publikum und die Band.

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