Nö – sag nein zu Vandalismus

Polizeiinspektion und RSAG prämieren Gewinner des Schülerwettbewerbs 2011

27. Februar 2012, von
Zerkratzte Scheibe an einer RSAG Haltestelle
Zerkratzte Scheibe an einer RSAG Haltestelle

Straßenbahnscheiben zerkratzen (Scratching) ausdrücklich erlaubt? Wo gibt es denn so was? Bei der Rostocker Straßenbahn (RSAG) können Schüler der fünften und sechsten Klasse (kurz vor der Strafmündigkeit) in Anwesenheit der Polizei ganz offiziell die Glasscheibe einer Straßenbahn beschädigen. „Damit wird verdeutlicht, dass man eine Sachbeschädigung nicht einfach ausversehen begehen kann. Es muss schon mit Absicht, sprich mit Vorsatz sein“, begründet Präventionsberaterin Uta Resagk die pädagogische Methode, die Teil eines Projekttages zum Thema Vandalismus ist.

Seit 2005 führen die Präventionsberater der Polizeiinspektion Rostock und die Fahrlehrer der RSAG gemeinsam das Antivandalismusprojekt „Nö – sag nein zu Vandalismus“ durch. Immer Donnerstag treffen sie sich dafür mit Schülern auf dem Betriebshof der RSAG.

„Im theoretischen Teil gehen wir auf den Unterschied zwischen Straf- und Zivilrecht ein. Die Schüler loten Gründe für gewaltbereites Verhalten aus und wir finden gemeinsam Möglichkeiten, wie wir uns in bestimmten Situationen anders verhalten können“, erläutert die Präventionsberaterin.

Auf die Frage, wie man reagieren soll, wenn man andere dabei beobachtet, beleuchtet sie mit den Schülern Alternativen. „Hier spielt das Stichwort Zivilcourage eine Rolle“, führt Uta Resagk aus und empfiehlt die Beobachtungen an den Bus- oder Bahnfahrer zu melden, der dann die Polizei verständigt.

Außerdem erfahren die Schüler vom Fahrlehrer, welche Schäden durch Vandalismus entstehen und mit welchem Aufwand diese wieder beseitigt werden. Denn natürlich sieht es die RSAG nicht gern, wenn illegal Wände besprüht, Sitze aufgeritzt und Scheiben zerkratzt werden.

„Insgesamt haben wir einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen“, bemerkt der technische Vorstand der RSAG Michael Schroeder. Waren es 2004 noch 800 beschädigte Scheiben, wurden im Jahr 2010 nur noch 66 gezählt. „Das hängt natürlich auch mit der Videoüberwachung in den Fahrzeugen zusammen, die nach 2004 flächendeckend eingeführt wurde“, erklärt Schroeder, der aus Berlin schlimmere Zustände kennt. Stationäre Fahrscheinautomaten und Fahrgastunterstände der Haltestellen sind jedoch weiterhin unbewacht und werden Ziel von Vandalismus.

Gewinner des Plakatwettbewerb Antivandalismusprojekt der RSAG und der Polizei
Gewinner des Plakatwettbewerb Antivandalismusprojekt der RSAG und der Polizei

Wie viel Geld die RSAG für die Beseitigung derartiger Schäden ausgibt, darüber gab sie heute keine Auskunft. Im Rahmen ihrer Präventionsarbeit vergab sie am Vormittag jedoch ein Klassenticket für ein Zweitliga-Spiel des FC Hansa Rostock.

Freuen kann sich darüber die ehemalige Klasse 6a der Kooperativen Gesamtschule „Don-Bosco“, die bei dem zum Antivandalismusprojekt gehörenden Plakatwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Den zweiten Platz belegte die Klasse 8a des Innerstädtischen Gymnasiums, den dritten Platz teilen sich die Klasse 5a des Christophorusgymnasiums und die Klasse 5a der Borwinschule. Diese Schüler erhalten ihre Preise in den nächsten Tagen.

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