Open Up - Arno Esch Hörsaal der Uni Rostock wird eingeweiht

Studierende der Universität Rostock veranstalten Einweihungsparty mit kulturellem Programm im neuen Hörsaal auf dem Campus Ulmenstraße

Der neue Arno Esch Hörsaal der Universität Rostock
Der neue Arno Esch Hörsaal der Universität Rostock

Am Freitag, den 9. Dezember verwandeln AStA und Universität das neue Hörsaalgebäude auf dem Campus Ulmenstraße ab 19:00 Uhr zum Theater, Lichtspielhaus und Konzertsaal. Zur Neueröffnung bringt das Programm, das inhaltlich ebenso vielseitig ist wie dessen künstlerische Gestalt, neue Perspektiven in den Hörsaal. Es fordert heraus und inspiriert. Open up (engl.): eröffnen; sich öffnen; für neue Perspektiven.

19:00 Uhr „Der Ritter vom Mirakel“ (Theater, HMT Rostock)

Um 19:00 Uhr spielen Studentinnen und Studenten der HMT ein Stück von Lope de Vega in einer Bearbeitung von Markus Wünsch. „Der Ritter vom Mirakel“ stellt die Frage, wo unsere eigenen moralischen Grenzen liegen. Das junge Ensemble fordert diese Grenzen heraus und stellt den Humor des Publikums auf die Probe. Beginnend im scheinbar harmlosen, amüsanten Stil der Commedia dell`Arte entwickelt sich ein anarchistisches Experiment, das zu grenzwertigen Mitteln greift und in wilder Improvisation endet. In einer Stadt außerhalb der Zeit und scheinbar fernab jeglicher Realität leben Glücksritter und Zuhälter, Kurtisanen und Verliebte. Getrieben von Egoismus, Gier und geheucheltem Sexualverlangen bewegen sich die Figuren in einer aggressiven Pornogesellschaft. Immer ein wenig zu laut, immer ein wenig zu schnell, immer ein wenig unangenehm. Der Ritter vom Mirakel ist ein schauspielerisches Experiment, das mit den Grenzen von Moral und Theater spielt.

20:15 Uhr „Nach der Stille“ (Dokumentarfilm, Deutschland/Palästina)

Ab 20:15 Uhr zeigen wir den Dokumentarfilm „Nach der Stille“: In Haifa sprengt sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter in einem Restaurant in die Luft und tötet dabei 15 Menschen. Unter den Opfern ist der Architekt und Friedensaktivist Dov Chernobroda, der sich zeitlebens für eine Verständigung zwischen Juden und Arabern eingesetzt hat. Acht Jahre später entschließt sich seine Witwe Yaël, die Familie des Attentäters im Westjordanland zu besuchen. Der Film begleitet sie bei ihrer Annäherung und zeigt, wie Yaël die Idee ihres verstorbenen Mannes in die Tat umsetzt.

22:00 Uhr A Poor Man’s Memory (Post-Rock, Dresden)

A Poor Man’s Memory aus Dresden füllen den Hörsaal ab 22:00 Uhr mit dynamischen Klangteppichen. „We live in a cold society“ flüstert uns die Stimme aus dem Hintergrund zu. Der Rest ist Schweigen, ist Klang. A Poor Man’s Memory sind einfach, einfach da und machen wenig Hehl darum. Man fühlt Statik und Raum, in dessen Zentrum immer wieder die teils mit Spielerei durchsetzten, epischen Gitarrenschleifen stehen. Ihre Dynamik und Tiefe entwickelt die Band in einfacher Instrumentierung: Bass, Schlagzeug, Gitarre und deren jeweilige Liebe zum Detail führen die Hörer in eine vielschichtig inspirierte Landschaft aus Melodie und massiven Klangwänden.

Die Veranstaltung findet anlässlich der Eröffnung des nach Arno Esch benannten Hörsaalgebäudes statt. Esch studierte Jura in Rostock, war Politiker der sowjetischen Besatzungszone und Pazifist. Von einem sowjetischen Militärtribunal wurde wegen angeblicher Spionage und Bildung einer konterrevolutionären Organisation in Mecklenburg zum Tode verurteilt und in Moskau erschossen.

Die Eröffnungsfeier beginnt um 17:00 Uhr und wird moderiert vom AStA. Der Eintritt zu allen Programmpunkten des Abends ist kostenlos.

Quelle: AStA Universität Rostock

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