„100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ im Haus Böll

Ausstellungseröffnung mit Musik und Improtheater

19. Juni 2011, von
Strommenge der einzelnen regenerativen Energien
Strommenge der einzelnen regenerativen Energien

Wie allgemein bekannt sein dürfte, nimmt regenerative Energie einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft ein. Und wenn man sich das Wetter heute anschaut, könnte man denken, die ergiebigste natürliche Ressource sei das Wasser. In Wahrheit wird das Wasser jedoch kaum für die Gewinnung von Energie genutzt. Diese, und noch viele weitere interessante Informationen rund um das Thema Strom aus wiederkehrenden Rohstoffen kann man in der Ausstellung „100 Prozent Erneuerbare Energien für M-V“ erfahren, die heute im Haus Böll in der östlichen Altstadt eröffnet wurde.

FAROFA PRA DOIS
FAROFA PRA DOIS

Zu diesem Anlass hatte die Stiftung ein buntes Programm zusammengestellt. Zur Eröffnung gab es südländische Klänge vom Duo FAROFA PRA DOIS. Gitarrist und Sänger Marcos Mendonca und Schlagzeuger Jacob Przemus sorgten mit einer Mischung aus Samba, Reggae und Bossa für ein karibisches Flair. So konnte man fast vergessen, dass es draußen in Strömen regnete. Wer die beiden einmal in Aktion sehen will, hat am Dienstag bei der Fete de la musique Gelegenheit dazu.

Johann-Georg Jaeger
Johann-Georg Jaeger

Dann wurde die Ausstellung von Johann-Georg Jaeger eröffnet. Als energiepolitischer Sprecher von B90/GRÜNE M-V konnte er zu den einzelnen Themen viel sagen und die Bereiche vorstellen. Die Idee der Ausstellung geht auf den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zurück und tourt dementsprechend seit 2006 durchs Land. Die Organisation der Neubearbeitung übernahmen Christine Decker und Susan Schulz von der Heinrich-Böll-Stiftung MV. Für den Inhalt war Michael Vollmer verantwortlich, die grafische Gestaltung übernahm Daniel Zenner.

Michael Vollmer, Susan Schulz, Christine Decker und Daniel Zenner
Michael Vollmer, Susan Schulz, Christine Decker und Daniel Zenner

Die zwölf großen Informationstafeln zeigen jeweils ein Bild zu einem Thema, dann folgt Text und eine grafische Karte. Den Machern der Ausstellung ging es sehr um einen regionalen Bezug, da Mecklenburg-Vorpommern auch Energieland 2020 ist. Wahrscheinlich können wir schon in vier Jahren 100 Prozent unseres eigenen Energiebedarfs mit regenerativem Strom abdecken. Bis 2020 heißt das Ziel sogar 300 Prozent, denn MV ist ein Flächenland und muss somit auch den Bedarf von anderen Regionen bedienen.

Ausstellungseröffnung "100 % Erneuerbare Energien für M-V“
Ausstellungseröffnung "100 % Erneuerbare Energien für M-V“

Andere Themen der Ausstellung sind die Energiewende und eine Vorstellung der aktuellen Lage, die Kosten für Energie und natürlich eine Vorstellung der einzelnen Arten von regenerativer Energie. Offshore und Onshore Windenergie werden präsentiert, die momentan wichtigsten Anlagen in Deutschland, aber auch Solaranlagen und Biomasse. Gerade Letztere ist umstritten, weil immer wieder die ethische Frage „Tank oder Teller“ gestellt wird. Ein kleines Detail am Rande: Bis 2020 sollen 12 Milliarden Euro in erneuerbare Energie gesteckt werden und so auch 18.000 neue Stellen geschaffen werden.

Improtheater der Gruppe Haspler
Improtheater der Gruppe Haspler

Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen setzte die Improtheatergruppe Haspler den gelungenen Schlusspunkt des Nachmittages. Christine Damisch, Franziska Siolek und Juliane Lau zeigten auf humorige Art und mit Unterstützung des Publikums, was für Auswirkungen der Atomausstieg auf einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Schwerin hat und warum kleine Kinder nichts auf Windrädern zu suchen haben.

Leider musste das Probefahren mit dem E-Bike aus witterungstechnischen Gründen abgesagt werden. Dies war aber nur ein kleiner Wermutstropfen an einem interessanten und lehrreichen Nachmittag. Bis zum 14. Juli kann die Ausstellung montags bis donnerstags im Haus Böll besichtigt werden. Und es ist sogar möglich, die Aufsteller auszuleihen, um sie zum Beispiel an Schulen zu zeigen.

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