Weiterer GDL-Streik bei der Bahn am 7. und 8. März 2024
Die GDL ruft von Donnerstagmorgen bis Freitagmittag zu einem weiteren Streik bei der Deutschen Bahn auf, der Schienenverkehr wird auch in Rostock wieder massiv beeinträchtigt.
4. März 2024, von Olaf
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn AG erneut zu einem flächendeckenden Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegung soll im Personenverkehr am Donnerstag, dem 7. März, um 2 Uhr beginnen und bis zum Freitag, dem 8. März, um 13 Uhr andauern. Der Güterverkehr wird vom 6. März, 18:00 Uhr, bis zum 8. März, 5:00 Uhr, bestreikt.
Es ist bereits der fünfte Ausstand der GDL im aktuellen Tarifstreit. Exakt 35 Stunden soll der Bahnverkehr dieses Mal weitgehend ruhen, um eine Kernforderung der Lokführergewerkschaft zu untermauern: die schrittweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bis 2028.
Weitere „Wellenstreiks“ könnten anschließend kurzfristiger erfolgen und nicht mehr mindestens 48 Stunden im Voraus angekündigt werden. In ihrer Pressemitteilung weist die Gewerkschaft darauf hin, „dass sie bei künftigen Streiks eine rechtzeitige Information der Reisenden nicht mehr gewährleisten kann“ und „dass bei den nun folgenden Streikmaßnahmen voraussichtlich kein Notfallfahrplan gewährleistet werden kann“.
Künftig keine Notfahrpläne bei Bahnstreiks mehr?
Die genauen Auswirkungen des angekündigten Streiks auf den Bahnverkehr stehen noch nicht fest. Die Deutsche Bahn plant „wie beim letzten Streik ein Grundangebot“. Im Fernverkehr sollen längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden. Reisende werden gebeten, sich 24 Stunden vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren.
Fahrgäste, die bis einschließlich heute (4. März) ihre am 7./8. März geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Die Fahrkarte gilt für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort – auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Im Fernverkehr können Fahrgäste ihre Reise zudem vorverlegen und ab sofort fahren.
Bahnstreik – welche Züge im Raum Rostock fahren
In Rostock wird der S-Bahn-Verkehr zwischen Warnemünde und Rostock (S1) sowie auf der Strecke Rostock – Laage – Güstrow (S3) voraussichtlich wieder komplett eingestellt. Im Fernverkehr sowie im DB-Regionalverkehr dürfte es in Mecklenburg-Vorpommern zu deutlichen Einschränkungen kommen.
Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) ist nicht direkt vom Streik der GDL betroffen. Dies gilt auch für die Regionalbahnen auf den Strecken Tessin – Rostock – Wismar (RB11) und Rostock – Rövershagen – Graal-Müritz (RB12), die von der RSAG als Subunternehmer der DB Regio AG mit eigenen Tarifverträgen betrieben werden.
Busse, Straßenbahnen und Fähren im Verkehrsverbund Warnow (VVW) sind ebenfalls nicht vom Streik betroffen. Allerdings gibt es auch in den Verhandlungen um den Manteltarifvertrag im ÖPNV bislang kein Ergebnis. Streikmaßnahmen werden „in Anerkennung der Schritte in die richtige Richtung“ bis zum 12. März ausgesetzt, teilte Verdi am Montagabend mit.
Tarifstreit um 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich
Ende Januar hatte die GDL ihren Streik vorzeitig beendet und die Verhandlungen mit der Bahn wiederaufgenommen. Eine Einigung konnte jedoch nicht erzielt werden, gestern ist die vereinbarte Friedenspflicht abgelaufen.
Die GDL fordert u.a. eine schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bis 2028 mit vollem Lohnausgleich. Die Bahn hatte eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 37 Stunden ab 2026 angeboten, jedoch nur, wenn es ausreichend Personal gibt, und ausschließlich für Lokführer und Zugbegleiter – die GDL fordert dies für alle Schichtarbeiter, etwa Fahrdienstleiter.
Weitere Konfliktpunkte sind die generelle Fünf-Tage-Woche sowie GDL-Tarifverträge für weitere Berufsgruppen, etwa bei der Infrastrukturgesellschaft der Bahn, DB InfraGO.
Weitere Informationen zum Streik
- Fahrplanauskunft unter bahn.de
- kostenlose Sonderhotline unter 08000 99 66 33