Rennbahnallee wird ab Mitte August voll gesperrt

Von Mitte August 2024 bis voraussichtlich November 2025 wird die Rennbahnallee zwischen Satower Straße und Damerower Weg voll gesperrt – mit Verkehrsbehinderungen muss gerechnet werden.

15. Juli 2024, von
Achtung, Baustelle: Die Rennbahnallee wird zwischen Satower Straße und Damerower Weg voll gesperrt
Achtung, Baustelle: Die Rennbahnallee wird zwischen Satower Straße und Damerower Weg voll gesperrt

Ab Mitte August wird die Rennbahnallee zwischen Satower Straße und Damerower Weg voll gesperrt. Der genaue Termin steht noch nicht fest, da noch letzte Formalien im Vergabeverfahren anstehen, erläutert Heiko Tiburtius, Leiter des Tiefbauamts. Die Bauarbeiten könnten jedoch am 19. August 2024 starten.

Voraussichtlich bis November 2025 wird die wichtigste Verbindung aus dem Rostocker Nordwesten in die Südstadt gekappt. Wer bislang über den Westzubringer/B103 und den Barnstorfer Ring in die Südstadt fährt, muss rund 15 Monate lang eine Umleitung in Kauf nehmen und deutlich mehr Zeit einplanen.

Vertreter von Tiefbauamt, Warnow-Wasser und Abwasserverband (WWAV), Nordwasser sowie Aqua Consult Ingenieur GmbH aus Rostock informierten im Rahmen einer Informationsveranstaltung heute Abend die Anwohner über die bevorstehenden Arbeiten und die damit einhergehenden Einschränkungen.

Erneuerung Trink- und Abwasseranlagen, Umgestaltung des Kreuzungsbereichs

Der Baubereich beginnt in der Satower Straße auf Höhe der Friedhofszufahrt, umfasst den gesamten Kreuzungsbereich zur Rennbahnallee und folgt der Satower Straße noch rund 120 Meter Richtung Südring. In der Rennbahnallee wird nach der Kreuzung noch rund 250 Meter in Richtung Tannenweg, bis zur Einmündung Damerower Weg, gebaut.

Informationsveranstaltung zu den Bauarbeiten Rennbahnallee/Satower Straße
Informationsveranstaltung zu den Bauarbeiten Rennbahnallee/Satower Straße

Wie bereits in den ersten beiden Bauabschnitten der Komplettsanierung Satower Straße werden sämtliche Medien zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung erneuert und an den gestiegenen Bedarf angepasst. Die Kapazitätsgrenzen sind im Südwesten von Rostock einschließlich der Gemeinden Kritzmow und Stäbelow erreicht.

Im Auftrag des WWAV wird Nordwasser in diesem Bauabschnitt insgesamt auf rund 580 Metern neue Leitungen für Trinkwasser, auf rund 460 Metern Kanäle für Schmutzwasser sowie auf rund 520 Metern einen neuen Regenwasserkanal bauen. Damit wird das veraltete Mischwasser-System abgelöst und durch getrennte Leitungen für Schmutz- und Regenwasser ersetzt.

Zusätzlich werden Straßenbauarbeiten vorgenommen und der Kreuzungsbereich Satower Straße/Rennbahnallee neugestaltet. Der Verkehrsknoten soll kompakter und mit einer optimierten Geh- und Radwegführung sicherer werden. Im gesamten Bereich wird eine neue lärmmindernde Asphaltdecke eingebaut.

Offizielle Umleitung für gesperrte Rennbahnallee über Kopernikusstraße, Dethardingstraße und Parkstraße

Die offizielle Umleitung führt von der Rennbahnallee über die Kopernikusstraße, Schillingallee, Dethardingstraße und Parkstraße zur Satower Straße. Der Umweg beträgt zwar nur rund 1,7 Kilometer, vor allem zu den Hauptverkehrszeiten dürfte sich die Fahrzeit jedoch deutlich verlängern.

Speziell an der Kreuzung Rennbahnallee/Kopernikusstraße (Neptunschwimmhalle) sowie in der Dethardingstraße muss mit Staus und längeren Wartezeiten gerechnet werden. Kleinere Abkürzungen über den Groß Schwaßer Weg oder die Ernst-Heydemann-Straße dürften nur eine geringe Zeitersparnis bringen.

„Nicht die Ampelanlagen sind das Problem, wir haben zu viel Verkehr auf diesen Straßen“, widerspricht Tiburtius der oft geäußerten Kritik, man könne den Verkehrsfluss einfach durch geänderte Ampelschaltungen verbessern. Wenn sich das Verkehrsaufkommen, wie in den vergangenen Wochen in Reutershagen, in Größenordnungen erhöht, „dann haben wir einfach Stau an den Kreuzungen.“

Anwohner befürchten Schleichwege

Anwohner befürchten, dass sich Kraftfahrzeugführer abseits der offiziellen Umleitung auf Schleichwegen durch ihr Wohnviertel schlängeln. Tatsächlich ist die Strecke durch den Tannen-, Haubentaucher- und Graureiherweg zur Satower Straße kürzer und vermutlich schneller als die offizielle Umleitung. Mit Rücksicht auf die Anwohner ist die Alternative jedoch nicht empfehlenswert, auch wenn etliche Navis diese Route vorschlagen dürften.

In den nächsten Tagen werden zwar die Poller im Damerower Weg/Ecke Rennbahnallee entfernt, die Einmündung wird jedoch durch eine Schranke gesichert und ist Rettungsfahrzeugen vorbehalten.

Alternative: Rennbahnallee über Kritzmow umfahren

Wer einen Umweg von rund sechs Kilometern in Kauf nehmen möchte, kann auf dem Westzubringer zur A20 bis zur Ausfahrt Kritzmow/Stäbelow und anschließend direkt auf die Satower Straße fahren. In den nächsten Wochen wird in diesem Bereich der B103 zwar noch die Fahrbahndecke erneuert, die Sperrung der Rennbahnallee dauert jedoch deutlich länger.

Vorteil dieser Alternative: Bis auf wenige kurze Ausnahmen soll in der Satower Straße auch im Baustellenbereich ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung stehen. Da es keinen Abbiegeverkehr aus bzw. zu der Rennbahnallee, sondern nur Bedarfsampeln für Fußgänger und Radfahrer, gibt, sollte der Verkehr hier gut fließen.

Über die A20 und die Nobelstraße zu fahren, dürfte sich nur in den seltensten Fällen lohnen. Rund 13 Kilometer Umweg sind zu viel.

Bauarbeiten auf der Kreisstraße K12

Gebaut wird auch auf der Kreisstraße K12/Klein Schwaßer Weg zwischen der Stadtgrenze im Tannenweg und Klein Schwaß. Dass der grundhafte Ausbau der K12 gleichzeitig mit der Sperrung der Rennbahnallee erfolgt, hat seinen Grund, erläutert Tiefbauamtschef Tiburtius. Wenn die Rennbahnalleebrücke erneuert wird, steht über den Tannenweg eine Ausweichstrecke in Richtung Westen zur Verfügung.

Verkehrseinschränkungen und Anpassungen im ÖPNV

Einschränkungen gibt es während der Bauphase auch im Öffentlichen Personennahverkehr. Die Bus-Linie 28 fährt vom S-Bahnhof Holbeinplatz nur noch bis zum Zoo und nicht wie bislang zum Campus Südstadt, erläutert Andrej Kirschbaum, Angebotsplaner bei der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG). Wer zum Neuen Friedhof möchte, muss am Zoo in die Straßenbahn umsteigen. Die Straßenbahnlinien 3 und 6 verkehren weiterhin.

Komplett neu ist die Buslinie 29, die vom Campus Südstadt über die Haltestellen Neuer Friedhof und Stadtweide ins neue Wohngebiet Kiefernweg fährt.

Nach der Sperrung ist vor der Sperrung

Läuft alles glatt, sollen die Bauarbeiten im November 2025 beendet sein. Voraussichtlich Mitte 2026 kommt es jedoch bereits zur nächsten Vollsperrung in diesem Bereich. Dann soll die Rennbahnalleebrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Später folgt der etwa einen Kilometer lange Abschnitt der Satower Straße zwischen Rennbahnallee und Südring. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Heiko Tiburtius rechnet zwar 2026/27 mit dem Planfeststellungsbeschluss. Möglicherweise wird in diesem Bereich jedoch erst Anfang oder Mitte der 2030er Jahre gebaut, falls die Kanalarbeiten in anderen Abschnitten dringender sind, sagt der Amtsleiter.

Schlagwörter: Baustelle (113)Nordwasser (18)Rennbahnallee (2)Satower Straße (6)Verkehr (506)