Behindertenparkplatz am barrierefreien Strandzugang in Warnemünde weg
Mit der Sanierung der Warnemünder Seestraße entfallen drei Behindertenparkplätze – ausgerechnet am barrierefreien Strandaufgang 4, Bausenator Matthäus verspricht schnelle Lösung
29. März 2019, von Olaf
Schildbürgerstreich im Seebad Warnemünde: Mit der Umgestaltung der Seestraße gibt es ab sofort keinen Behindertenparkplatz mehr zwischen Heinrich-Heine-Straße und Leuchtturm. Vor Beginn der Sanierung standen in diesem Bereich noch zwei bis drei Stellflächen zur Verfügung – ideal neben einem breiten Zugang zur Promenade und in direkter Verlängerung des 4. Strandzugangs, der barrierefrei bis ans Wasser und zu den rollstuhlgerechten Strandkörben der Strandoase Treichel führt.
Parkmöglichkeiten für Behinderte hält die Stadt ausgerechnet an dieser Stelle jedoch für verzichtbar. Dabei hat sich Rostock die Förderung des barrierefreien Tourismus durchaus in die Agenda geschrieben. Im Oktober haben Touristiker der Stadt erstmals am Weltkongress „Destinations for All“ in Brüssel teilgenommen und Rostock als „Barrierefreien Urlaubsort an der Ostsee“ vorgestellt.
Alternativen weiter entfernt und schlechter erreichbar
Das Amt für Verkehrsanlagen verweist auf Nachfrage auf die sechs Behindertenparkplätze, die im ersten Bauabschnitt zwischen Kurhausstraße und Heinrich-Heine-Straße geschaffen wurden. „Die 3 Pkw-Stellplätze aus dem Bestand des 2. Bauabschnitts wurden vorgezogen und in den 1. Bauabschnitt mit integriert“, erklärt Amtsleiter Heiko Tiburtius und verweist auf die Rampe, die in Höhe der Heine-Straße auf die Promenade führt.
Statt günstig gelegen, über einen verkehrsberuhigten Bereich und breiten Aufgang führt die 100 Meter längere Alternative über den befahrenen Teil der Seestraße und eine schmale Rampe. Kein guter Ersatz, doch „für den verkehrsberuhigten Bereich sind generell keine Stellplätze vorgesehen“, bekräftigt Tiburtius.

Bausenator Holger Matthäus widerspricht und verspricht zeitnahe Lösung
Mit dem Problem konfrontiert widerspricht Rostocks Senator für Bau und Umwelt Holger Matthäus heute bei der Freigabe der Seestraße seinem Amtsleiter und erklärt: „Die Behindertenparkplätze kommen dort selbstverständlich wieder hin.“ Der an dieser Stelle verbaute kleine Absperrzaun komme weg. „Zeitnah, allerspätestens bis zur Saison“, sollen die Parkflächen wieder zur Verfügung stehen, verspricht Matthäus.
Keine Lösung für die Fußgängerzone
Für den Bereich der Seestraße ab dem „Hotel Am Leuchtturm“ und die Straße „Am Leuchtturm“ sieht Matthäus bislang keine Lösung. Dieser Abschnitt wurde komplett zur Fußgängerzone und ist durch versenkbare Poller geschützt. Für viele in ihrer Mobilität eingeschränkte Gäste und Einwohner war dies bislang die einzige Möglichkeit, die touristischen Hotspots von Warnemünde ohne weite Wege zu erreichen.
Der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel könnte sich zumindest eine elektronische Lösung vorstellen, um Behinderten während der Sperrzeiten die Zufahrt zu ermöglichen, auch wenn der allgemeine Fahrzeugverkehr aus der Fußgängerzone konsequent herausgehalten werden soll.