Benefizkonzert im jüdischen Theater „Mechaje“

Tief- und Höhenflüge an Kontrabass und Klavier

8. Februar 2011, von
Benefizkonzert im Musik-Theater-Salon des jüdischen Theaters Mechaje
Benefizkonzert im Musik-Theater-Salon des jüdischen Theaters Mechaje

Was ursprünglich in der Langen Straße 9 einmal eine Gaststätte war, ist seit Mai letzten Jahres der Musik-Theater-Salon des jüdischen Theaters Mechaje bzw. soll es einmal werden. Das Ensemble an sich existiert bereits seit 1997 und tritt regelmäßig in verschiedenen Theatern in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus auf. Mit dem Musik-Theater-Salon ist nun eine Spielstätte im Herzen der Stadt Rostock am entstehen.

Dr. Manfred Hilsner
Dr. Manfred Hilsner

„Wir müssen jüdische Kultur in die Mitte der Gesellschaft bringen. Das kennen die meisten Leute nicht, aber da gibt es ganz tolle Sachen zu entdecken“, fasst Dr. Manfred Hilsner, der Vorsitzende des Trägervereins des jüdischen Theaters, die Motivation hinter dem Vorhaben zusammen. Der Standort des Salons dürfte dafür ideal sein.

Allerdings fehlt es dem Mechaje, wie vielen anderen Spielstätten auch, am Geld für die Renovierung. Vieles wird daher in Eigenregie durchgeführt und mit Spenden finanziert. Doch bis die neue Spielstätte endlich komplett fertiggestellt ist, wollen die Betreiber nicht warten, weshalb bereits eine Reihe von Benefizkonzerten in den neuen Räumlichkeiten veranstaltet wird. Die latente Baustellenatmosphäre trägt ihren Teil zur Atmosphäre bei – und das ist keineswegs negativ gemeint.

Jens Hoffmann und Frank Thoenes
Jens Hoffmann und Frank Thoenes

Das erste Konzert der Reihe war im Oktober des letzten Jahres, das zweite folgte heute Abend. Dabei spielten Jens Hoffmann am Klavier und Frank Thoenes am Kontrabass – eine Kombination, die man so sicherlich nicht jeden Tag zu hören bekommt.

Gespielt wurden Stücke aus ihrem Programm „Tiefflug – Höhenflug“. Für die beiden Lehrer der HMT war es der erste gemeinsame Auftritt in dieser Kombination, weitere sollen folgen.

Frank Thoenes
Frank Thoenes

Gespielt wurden zunächst Stücke von Henry Eccles und Reinhold Glière, Frank Liszt sowie dem finnischen Komponisten Teppo-auto Aho.

Frank Thoenes kommentierte die Stücke jeweils zuvor und gab kleine Anekdoten über die Komponisten weiter. Nicht fehlen durfte natürlich auch je ein Klavier- und Kontrabasssolo.

In der zweiten Konzerthälfte wurden dann Opernstücke von Giovanni Bottesini, Nicoló Paganini und Nino Rota aufgeführt. Letzterer dürfte vielleicht einigen von Euch durch seine Filmmusik für Francis Ford Coppolas Klassiker „Der Pate“ bekannt sein.

Landtagsvizepräsident Hans Kreher und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens
Landtagsvizepräsident Hans Kreher und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens

„Das Mechaje hat ja immer besondere kulturelle Veranstaltungen“, freute sich Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens anschließend über ein sehr schönes Konzert. Auch Hans Kreher hatte Gefallen daran gefunden: „Es war sehr beeindruckend. Kontrabass in der Art habe ich noch nie gehört und auch das Klavier dazu war sehr schön“, schwärmte der Landtagsvizepräsident.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem Beitrag vielleicht auch etwas anschieben können, was zum Gedeihen der Rostocker Kultur beiträgt“, gab sich Frank Thoenes am Ende des Konzertes dagegen bescheiden.

Es bleibt dem Mechaje zu wünschen, dass es weiter gedeiht und damit die Rostocker Kulturlandschaft ein Stück weit bereichert. Das nächste Benefizkonzert wird aller Voraussicht nach im März oder April stattfinden. Zuvor wird aber noch im Theater am Stadthafen die Theaterrevue „Tante Minja oder der Exodus“ aufgeführt. Eine gute Gelegenheit, um mal einen Blick zu riskieren.

Schlagwörter: Benefiz (33)Jüdische Gemeinde (11)Klassik (74)Mechaje (5)Musik (325)Theater (205)