Big Jump 2015 in die Warnow

Umweltverbände machen im Flussbad Welle für saubere Gewässer

13. Juli 2015, von
Big Jump 2015 in Rostock
Big Jump 2015 in Rostock

Um 15 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit sprangen heute an vielen Flüssen und Seen des Kontinents Menschen gemeinsam ins Wasser. Auch an der Warnow beteiligten sich die Rostocker am sogenannten Big Jump, der auf die Bedeutung von sauberen Gewässern aufmerksam machen soll. Mehrere lokale Umweltverbände hatten dazu ins Flussbad eingeladen. 15 Springer trotzten dem regnerischen Wetter und erzeugten gemeinsam eine große Welle.

„Es ist eine schöne Umweltaktion, die Spaß macht und bei der jeder mitmachen kann“, sagt Initiatorin Sabine Janzon vom BUND. „Unser Trinkwasser kommt aus der Warnow. Ihre Sauberkeit hat da für uns natürlich eine besondere Bedeutung.“

Flussbad
Flussbad

Eigentlich sollten in diesem Jahr die Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasser Europas einen guten Zustand erreicht haben. Darauf sollte zumindest mit der sogenannten Wasserrahmenrichtlinie hingearbeitet werden. Doch schon 2011 zeichnete sich ab, dass nicht mal 20 Prozent dieses Ziels umgesetzt werden können und die Frist wurde bis 2027 verlängert.

„Es hätte mehr erreicht werden können. Der Gesamtzustand der Warnow ist jedoch ganz gut“, schätzt Inga Krämer von der Küstenunion ein. Die Badewasserqualität sei in Ordnung. Dennoch gäbe es im Einzugsgebiet des Flusses noch viel zu viel Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, die vor allem von der Landwirtschaft eingetragen werden. Über Gräben und Bäche gelangen sie in die Warnow und werden bis in die Küstengewässer der Ostsee transportiert, wo sie auch die Algenblüte und Wasserqualität beeinflussen. Trotz modernisierter Kläranlagen und einzelner Renaturierungsmaßnahmen sei es nicht gelungen, sich allen Zielwerten zufriedenstellend anzunähern.

Marvin legt Wert auf sauberes Badewasser der Warnow.
Marvin legt Wert auf sauberes Badewasser der Warnow.

„Da ist die Politik gefragt, die Mittel für weitere Maßnahmen bereitstellen muss“, fordern die Naturschützer. Aber auch jeder Einzelne kann etwas tun. Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft bevorzugen oder umsichtig mit Wasser umgehen, indem kein Müll oder andere Abfälle eingeleitet werden, zählen dazu.

Auch der 13-jährige Marvin hat schon Müll in der Warnow beobachten können. Das passt ihm gar nicht. „Ich will im sauberen Wasser baden. In den Sommerferien bin ich oft im Flussbad, weil hier ein Turm ist.“ Erfolgreich nahm er am Big-Jump-Springerwettbewerb teil und darf sich nun „coolster Turmspringer“ nennen.

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