Bosse holt ausgefallenes Konzert in der Stadthalle nach

Über 900 Leute singen, tanzen und genießen das Bosse-Konzert der Wartesaal-Tour

19. Februar 2012, von
Bosse holt sein Konzert der Wartesaal-Tour in der Stadthalle nach
Bosse holt sein Konzert der Wartesaal-Tour in der Stadthalle nach

Wenn man nach einem Konzert in der Straßenbahn steht und die Leute sich wundern, warum man über das ganze Gesicht grinst, hat der Künstler etwas richtig gemacht. Bosse ist das Kunststück gestern gelungen. Vor über 900 Fans holten sie in der Stadthalle das Konzert der Wartesaal-Tour nach, welches ursprünglich für den letzten November geplant war.

Ende 2011 war keine gute Zeit für Konzertbesucher in Rostock. Axel Bosse und Matthias Reim waren gesundheitlich angeschlagen und konnten ihre Auftritte nicht wahrnehmen. Nachdem der Schlagerstar Anfang des Monats sein Konzert nachholte, war gestern dann Bosse dran. Schon vor seinem Auftritt kam der Musiker auf die Bühne und bedankte sich bei allen Fans, dass nur 18 Karten umgetauscht wurden. „Ich habe richtig Bock, Rostock!“ Doch bevor es soweit war, durfte noch eine Vorgruppe auf sich aufmerksam machen.

Die Vorband Pilot aus Köln
Die Vorband Pilot aus Köln

Die Band Pilot aus Köln ließ extra den Karneval ausfallen, um bei der Tour von Bosse dabei zu sein. Die drei Musiker durften etwa 30 Minuten Songs vorstellen und konnten dabei überzeugen.

In einem Monat erscheint ihr neues Album „Zuhören“, aus dem sie auch schon einige Lieder spielten. Besonders gut kam beim Publikum der Song „Beweg dich“ an. Das erste Mal an diesem Abend wurde dazu getanzt und geklatscht – es sollte jedoch nicht bei diesem einen Mal bleiben.

Tobias Philippen und Theofilos Fotiadis
Tobias Philippen und Theofilos Fotiadis

Denn schon bei den ersten Tönen von „Metropole“, dem ersten Song von Bosse, ging ein Ruck durch die Stadthalle und es wurde ausgelassen gefeiert und mitgesungen. Schnell zeigte sich auch, was die Konzerte der Band neben den tollen Songs so besonders machen. Sänger Alex ist einfach unglaublich symphytisch und natürlich. Schon beim dritten Lied „3 Millionen“ ging er von der Bühne und stieg ins Publikum, um zwischen den Leuten zu singen und zu tanzen. Ein Konzert zum Anfassen sozusagen.

Axel Bosse
Axel Bosse

Später verteilte er Wasser an die Leute, erzählte viele Geschichten („Das erste Mal onaniert habe ich glaube ich zu Lambada“) und putschte die Leute richtig auf. So forderte er mehrmals dazu auf, so laut zu klatschen und mitzusingen, dass die Leute bei Kaya Yanar, der im großen Saal zu Gast war, von den Stühlen fallen. Er spielte auch nicht nur sein Programm runter, sondern improvisierte zum Beispiel spontan auf Publikumszuruf eine Rumbaversion des Liedes „Kraft“ vom ersten Album.

Doch außer Tanzen, Springen und Singen durfte das Publikum auch ganz viel kuscheln, denn neben den lauten Tönen ist bei Bosse auch immer Platz für ruhige Töne. So spielten sie zum Beispiel „Wenn wir schlafen“, ein Lied, das Axel für die Verkäuferin in einem Berliner Kiosk geschrieben hat. Aber auch Lieder wie „Die Nacht“ oder „Yipi“ vom letzten Album präsentierte der Sänger mit viel Gefühl.

Thorsten Sala und Björn Krüger
Thorsten Sala und Björn Krüger

Bosse ist jedoch nicht nur Sänger Axel. Für den Sound an dem tollen Abend sorgten auch Pianist Tobias Philippen, Schlagzeuger Björn Krüger, Gitarrist Thorsten Sala und Bassist Theofilos Fotiadis.

„Rostock, verdammt noch mal, ich finde es so gut mit euch“, sagte Axel irgendwann während des Konzertes. Und wenn man bei anderen Konzerten oft denkt, das sagt der Künstler nur so, hatte man gestern wirklich das Gefühl, dass es vom Herzen kommt.

Die Fans Netti, Steffi, Jule und Mathias
Die Fans Netti, Steffi, Jule und Mathias

Richtig begeistert waren auch Mathias, Jule, Netti und Steffi. Netti und Steffi hatten Bosse schon auf der Hanse Sail gesehen und fanden es so gut, dass sie auch Karten für das Konzert im November kauften. Mathias bekam die Karten von Jule zum Geburtstag geschenkt. „Ich fand es toll, dass er so publikumsnah war und man nicht das Gefühl hatte, dass die Show nur gestellt war“, urteilt Jule. Freund Mathias hatte bei „Yipi“ sogar Gänsehaut. Auch Steffi war hin und weg: „Man will am liebsten direkt zu Hause die CDs noch mal anhören, so toll war das.“

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