BP 84 „Neustadt“ in Warnemünde getauft, gesegnet und in Dienst gestellt

Am Warnemünde Cruise Center hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser heute das vierte neue Einsatzschiff der Bundespolizei BP 84 auf den Namen „Neustadt“ getauft.

10. Juni 2023, von
Erster Kommandant der BP 84 „Neustadt“, PHK Dirk Lange (links) und der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Horst Kriesamer
Erster Kommandant der BP 84 „Neustadt“, PHK Dirk Lange (links) und der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, Horst Kriesamer

„Ich taufe dich auf den Namen ‚Neustadt‘ und wüsche Dir, dass immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel ist.“ Als Taufpatin durfte die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser (SPD), ihren Spruch zur Taufe des neuen Einsatzschiffs der Bundespolizei gleich zweimal sagen – die Sektflasche zerbrach beim ersten Versuch einfach nicht.

Im zweiten Anlauf lief alles glatt und nach der Segnung wurde die BP 84 „Neustadt“ mit dem erstmaligen Hissen der Bundesdienstflagge offiziell in Dienst gestellt. Damit ist das Quartett der hochseetauglichen Einsatzschiffe der Potsdam-Klasse komplett. Neben der BP 81 „Potsdam“ wurden 2018/19 bereits die BP 82 „Bamberg“ sowie die BP 83 „Bad Düben“ in Betrieb genommen.

Ursprünglich waren nur drei Schiffe geplant, 2020 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel für ein viertes Schiff bewilligt. Gebaut wurden alle Schiffe von der Fassmer-Werft in Berne-Motzen (Niedersachsen). Geschäftsführer Harald Fassmer freute sich über den Auftrag, „der in den vergangenen Jahren ganz entscheidend zur Auslastung unseres Unternehmens und der Sicherung vieler Arbeitsplätze“ beigetragen hat. Einen Folgeauftrag zu erhalten, zeige, dass „Qualität und Verlässlichkeit gestimmt haben“. Corona und Ukraine-Krieg haben allerdings auch bei der Werft zu Problemen mit Zulieferern und Kostensteigerungen geführt, die in der Kalkulation nicht vorgesehen waren. An den Bund weiterreichen konnte die Werft ihre Mehrkosten nicht. „Wie im Spezialschiffbau üblich werden Festpreise vereinbart und daran hatten auch wir uns zu halten“, so Fassmer.

Dr. Dieter Romann (Präsident des Bundespolizeipräsidiums, v.l.), Taufpatin und Innenministerin Nancy Faeser und Horst Kriesamer (Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt)
Dr. Dieter Romann (Präsident des Bundespolizeipräsidiums, v.l.), Taufpatin und Innenministerin Nancy Faeser und Horst Kriesamer (Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt)

„Die BP 84 wird nicht nur den maritimen Raum sicherer machen, sie macht auch die Arbeit der Besatzung sicherer“, verwies Nancy Faeser auf die Vorteile der gegenüber den 2002/3 in Dienst gestellten kleineren Patrouillenbooten der Bad-Bramstedt-Klasse deutlich seegängigeren Neubauten. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist der Ostseeraum zum „geopolitischen Hotspot geworden“, betonte die Ministerin, Windparks oder die künftigen LNG-Terminals müssen vor Sabotage geschützt werden. „Die Bundespolizei zeigt auf See mit sämtlichen verfügbaren Kräften und Schiffen Präsenz. Alles, was schwimmen kann, ist auf dem Wasser“, so Faeser.

Die BP 84 „Neustadt“ ist 86 Meter lang, 13,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 4,35 Metern. Mit ihren zwei, jeweils 4.080 kW starken, Hauptmaschinen erreicht sie eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Stammbesatzung besteht aus 19 Mitglieder, zusätzlich können bei Spezialeinsätzen weitere 29 Personen untergebracht werden. Das Schiff ist mit zwei 45 Knoten schnellen Kontrollbooten vom Typ FRIR 850 BPOL ausgestattet und verfügt über eine Bordkanone sowie ein Hubschrauberlandedeck.

Neustadt ist nicht nur Sitz des Direktionsbereichs See der Bundespolizei, bereits 1969 wurde das erste von acht Patrouillenbooten des Bundesgrenzschutzes nach der Stadt in Holstein benannt.

Fotos von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde:

Video von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde:

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