Unimedizin Rostock: Neues Gerät zur Brustkrebs-Erkennung eingeweiht
Ein neues Gerät zur Brustkrebs-Diagnostik, das heute in der Unimedizin Rostock eingeweiht wurde, verspricht eine bessere Erkennungsrate bei Tumoren
20. Juli 2016
Die Universitätsmedizin Rostock hat heute ein hochmodernes Gerät eingeweiht, mit dem Brusttumore bei Frauen besser erkannt werden können.
Bei der herkömmlichen Mammografie werden Bilder der eingespannten Brust einer Patientin in zwei Ebenen wiedergegeben. Das neue Tomosynthese-Gerät erweitert diese optischen Möglichkeiten, indem es von der Brust Projektionen aus 15 Winkeln aufnimmt. Das Gerät berechnet dann millimeterdünne Schichten, sodass die Brust in vielen Scheiben dargestellt werden kann. So ist eine wesentlich präzisere Diagnostik möglich. „Wir suchen die Scheibe heraus, in der wir das Areal mit einem möglichen Tumor am besten erkennen, und können auch besser Biopsien vornehmen“, sagt Prof. Dr. Karlheinz Hauenstein, Chef der Radiologie der Unimedizin Rostock. „Dafür gehen wir mit einer Kanüle gezielt auf die verdächtige Ebene und gewinnen eine Gewebeprobe.“ Die Quote für eine sichere Krebserkennung erhöht sich.
Nach dem Schweriner Helios-Klinikum ist die Unimedizin Rostock nun das zweite Krankenhaus in MV, das diese treffsichere Diagnostik anbietet. Das neue Gerät kommt zur Abklärung bei einem unklaren Befund auch beim permanent laufenden Mammografie-Screening zum Einsatz, das in der Doberaner Straße für alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren als regelmäßige Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung stattfindet.
Dass das Tomosynthese-Gerät eine echte Steigerung der Treffsicherheit für die Frauen mit sich bringt, legt eine noch laufende Studie in Skandinavien nahe. Die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend, sagt Hauenstein. Auch für sogenannte Intervallkarzinome ist der Mediziner guter Hoffnung. „Eine Frau ist bei uns zur herkömmlichen Mammografie und wir sehen nichts Auffälliges. Dann kommt sie nach zwei Jahren wieder – und hat ein Karzinom.“ Das neue Gerät helfe künftig dabei, schon kleinste Veränderungen zu entdecken und zu deuten, die bisher für die Mediziner nicht sichtbar waren.
Quelle & Foto: Unimedizin Rostock