Bundesweiter Aktionstag „Kollege Hund“

Billy – mein tierischer Kollege aus dem Lektorat

26. Juni 2010, von
Kollegen
Kollegen

Immer am letzten Donnerstag im Juni findet er statt – der bundesweite Aktionstag „Kollege Hund“. In diesem Jahr feierte er bereits seine dritte Auflage. Er soll Hundebesitzern die Möglichkeit bieten, ihren vierbeinigen Liebling für einen Tag mit an den Arbeitsplatz zu bringen.

Was mich dieser Tag angeht? Ich habe ja gar keinen Hund, dachte ich, als mich am Donnerstag mein Chef während eines Außeneinsatzes ins Büro zitierte. Als ich den Raum betrat, war alles klar. Er hatte es doch bisher tatsächlich unterlassen, mir meinen „Kollegen aus dem Lektorat“ vorzustellen. Jetzt lief Billy, so sein Name, neugierig auf mich zu, um mich zu beschnuppern. „Jööö – was für ein süßer Hund!“ Sein Charme war unwiderstehlich. Ich musste ihn einfach streicheln und knuddeln.

Kollege Hund
Kollege Hund

Aber wir waren ja nicht zum Spielen hier. Die Arbeit rief. „Na, dann zeig mal Billy, was du alles so drauf hast.“ Wir schauten uns gegenseitig prüfend in die Augen: „Und du sollst mir also mit der Rechtschreibung auf die Sprünge helfen und meinen Schreibstil etwas aufhübschen? Hmm, kennst du denn zum Beispiel den Unterschied zwischen „Hafen“ und „Harfen“? Oder weißt du überhaupt, in welcher Reihenfolge die Satzzeichen bei der wörtlichen Rede gestellt werden?“

Mein Kollege aus dem Lektorat
Mein Kollege aus dem Lektorat

Das testeten wir gleich mal aus und setzten uns gemeinsam an den Computer. Ja, eine gewisse Affinität zum Arbeitsgerät war eindeutig zu erkennen. Rasant fanden die Pfoten zu den Tasten. Ein wenig zu stürmisch für unseren Chef, dem gleich etwas bange wurde. Aber da musste er durch. Wo gehobelt wird, fallen Späne.

Die eigentliche Wirkungsstätte von Billy befindet sich allerdings üblicherweise auf dem Teppich. Von hier aus kann er das Treiben seiner Kollegen gut überwachen. „Na, hast du auch alles gut geschrieben?“ schaute er mich fragend an. Ich las lieber noch mal drüber. Und tatsächlich hatte ich noch den einen oder anderen Tippfehler übersehen. „Wie gut, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, Billy.“

Kollegen beim Spielen
Kollegen beim Spielen

Gelassen legte er wieder seinen Kopf auf die Vorderpfoten und döste vor sich hin. Plötzlich ertönte ein kurzes, hohes „Wuff“. „Was ist denn das für ein Mädchengebell?“, dachte ich. Aber es reichte völlig aus um meine Aufmerksamkeit zu wecken, denn meinem Kollegen war langweilig geworden. Es war Zeit für ein kleines Spiel zwischendurch. Na gut, eine nette Ablenkung konnte auch ich durchaus vertragen. Danach ging es wieder frisch an die Arbeit.

Eine weitere wichtige Eigenschaft, die Billy in seine Arbeit einbringt, ist die hohe Wachsamkeit gegenüber sich nähernden Nachbarn oder diebischen Möwen. Gleich an unserem ersten gemeinsamen Arbeitstag demonstrierte er mir eindrücklich, wie er Störenfriede mit grimmigem Bellen vertrieb. Ich war beruhigt. Also doch ein echter Hund.

Kollegen am Briefkasten
Kollegen am Briefkasten

Schließlich war es Zeit, die Post aus dem Briefkasten zu holen. „An Peter Pan“ stand auf einem Umschlag. „Für wen der wohl ist?“, fragte ich mich. Ich wurde aber schnell aufgeklärt. Peter Pan ist der eigentliche Name meines vierbeinigen Kollegen. Ist ja schließlich ein Rassehund, dessen Namen sich streng nach den Regeln der Wurfreihenfolge richtet. Später ist daraus eben „Billy“ geworden. Wer da allerdings was von Billy wollte, blieb sein Postgeheimnis. Vermutlich wird es aber bloß Hundekekswerbung gewesen sein.

Hunde sind gut für das allgemeine Betriebsklima, sagen wissenschaftliche Studien. Da scheint durchaus etwas dran zu sein …

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