Renommierte Bunsentagung an der Uni Rostock erwartet 600 Gäste

Zum ersten Mal seit 1894 findet im Mai die renommierte Bunsentagung für Physikalische Chemie an der Universität Rostock statt

22. Januar 2016
Prof. Ralf Ludwig ist Organisator der Bunsentagung in Rostock (Foto: Uni Rostock)
Prof. Ralf Ludwig ist Organisator der Bunsentagung in Rostock (Foto: Uni Rostock)

Vom 5. bis 7. Mai steht der Universität Rostock ein großes Ereignis ins Haus. Auf dem Ulmencampus wird zum ersten Mal seit 1894 die Bunsentagung für Physikalische Chemie in Mecklenburg-Vorpommern stattfinden. Es wird also um Energieumwandlungsprozesse, um neue Technologien, Methoden und Materialien für die Nutzung der Sonnenenergie gehen.

„Wenn ein Land wie Mecklenburg-Vorpommern nicht nur auf große Windkraftanlagen und mächtige Stromtrassen setzen möchte, müssen geeignete Materialien für die Speicherung und den Transport von Energie entwickelt werden. Dieses Thema passt deshalb hervorragend ins Land und seine Forschungslandschaft“, sagt Ralf Ludwig, Professor für Physikalische Chemie an der Uni Rostock. „Wir sind froh, dass Deutschlands größte Tagung für Physikalische Chemie zum ersten Mal seit 122 Jahren in Rostock sein wird“.

Es werden 600 begeisterte Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt erwartet. Die Tagung wird regelmäßig von hohen Preisträgern besucht (Nobelpreis, Leibniz-Preis, etc.). Ein Highlight ist der öffentliche Vortrag des Millennium-Preisträgers Michael Grätzel über die von ihm erfundenen Farbstoffsolarzellen. Eine besondere Gelegenheit wird sich auch der interessierten Öffentlichkeit bieten: Bei der Eröffnungsveranstaltung am 5. Mai wird gegen 18 Uhr im Audimax auf dem Ulmencampus der Forscher Grätzel über die Entwicklung von Farbstoffsolarzellen berichten. Für die Erfindung der nach ihm benannten „Grätzelzelle“ hat er 2010 den höchstdotierten Technologiepreis, den so genannten Millennium-Preis erhalten. Mit Farbstoffsolarzellen wird die Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt. Die Grätzelzelle besticht durch ihre niedrigen Herstellungskosten und geringe Umweltbelastung.

Preisverleihungen auf der Bunsentagung
Neben zahlreichen Vorträgen internationaler Spezialisten erwartet die Gäste der Bunsentagung die Verleihung einiger renommierter Preise: Verliehen werden der Nernst-Haber-Bodenstein-Preis zur Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen in der Physikalischen Chemie an jüngere Wissenschaftler bis zu etwa 40 Jahren, der Van’t-Hoff-Preis an herausragende aktive Forscher in der Physikalischen Chemie, der Ewald-Wicke Preis an junge Wissenschaftler bis 35 für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der angewandten Physikalischen Chemie und der Paul-Bunge-Preis zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Geschichte wissenschaftlicher Instrumente, der gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker vergeben wird.

Quelle & Foto: Uni Rostock

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