Circus Roncalli gastiert im Stadthafen Rostock
Mit seiner Show Salto Vitale gastiert der Circus Roncalli vom 23. April bis 3. Mai 2015 im Rostocker Stadthafen

Mit einem „doppelten Salto“ geht es ab diesem Sommer für den Circus Roncalli in eine neue Zukunft. Das Kölner Kulturunternehmen schickt eine zweite Roncalli-Inszenierung auf Tournee. „Unter dem Motto Salto Vitale gastiert Roncalli bis Ende 2015 erstmalig und einmalig in Städten, die der Circus in seiner fast 40-jährigen Geschichte nie bereisen konnte“, sagt Direktor Bernhard Paul (67). Mit diesem Sonderprojekt kehrt Roncalli zu seinen Wurzeln zurück. „In unserem nostalgischen Zelt sollen nur Artisten und Bühnenkünstler auftreten, die ‚echt Roncalli‘ sind, so denken und so arbeiten“, verspricht der Prinzipal. Höhepunkte legendärer Programme der letzten Jahre verbinden traditionellen Roncalli-Stil mit innovativer Circuskunst. Mit original getreu restaurierten Wagen und märchenhaftem Ambiente zieht „Roncalli’s Salto Vitale“ durch Deutschland und wird vom 23. April bis 3. Mai im Rostocker Stadthafen zu Gast sein. „Wir erfüllen uns und dem Publikum einen Traum – vor allem den treuen Fans, die uns immer gebeten haben, doch auch einmal in ihre Stadt zu kommen“, sagt Paul.
Höhepunkte aus Roncalli Shows – aufregend, authentisch, außergewöhnlich
Für die neue Sondertournee bringt Bernhard Paul viele bisherige Roncalli Show Höhepunkte sowie die erfolgreichsten Künstler und Nummern einmalig wieder zusammen und präsentiert damit eine Revue durch die letzten Jahrzehnte des erfolgreichsten Circus Europas. „Salto Vitale wird, wie alle unsere Inszenierungen, ein Gesamtkunstwerk, in dem Ambiente, Atmosphäre und Artisten perfekt zusammen wirken“, sagt der Direktor und Regisseur.
Weiten Raum nimmt in jedem Roncalli Programm stets die Komik ein. Mit dem russischen Urgestein Sergej Maslennikov, dessen Jonglage mit einer halben Orchesterausrüstung ebenso legendär ist wie sein Stepptanz, und dem deutschen „Flötenmann“ Gabor Vosteen sind für das neue Tourneeprogramm da bereits zwei wichtige Positionen in Sachen Lachen Machen besetzt. Und wenn Andrej Ivakhnenko als Igel mit großen roten Stacheln das bedrohlich schwankende Schlappseil als Startrampe für schräge Jonglagen mit Hut und Haken nutzt, geht das Schmunzeln sicher schnell in ungläubiges Staunen über. Wie auch wohl beim Trio Csàszàr, das mit viel Paprika im Blut und großer Schwungkraft Saltos am laufenden Band produziert – ob einfach oder doppelt, rückwärts oder vorwärts, mit oder ohne Schraube …
Weniger sprunghaft, aber dafür „handverlesen“ die Kunst, der sich Kelly & Alexandra verschrieben haben: modern und rockig zeigen sie komplizierte Handstandakrobatik, lassen starke Arme halten, was sie versprechen. Romina Micheletty dagegen hat jede Menge Ringe um die Hüfte. Keineswegs aber welche, die Größe XXL erforderlich machen würden, denn die grazile Französin setzt dem Hula Hoop die Krone auf und verbiegt sich ausgesprochen könnerisch, während sie die Reifen um Taille, Arme und Beine kreisen lässt. Das könnte Natalia Leontieva wohl kaum, denn sie bewegt ein großes Rhönrad äußerst geschickt durch die vergleichsweise kleine Manege.
Dass es hier wie auch bei all den anderen Roncalli Stars stets im richtigen Mo ment spannend und aufregend wird, ist das Verdienst der Musik. Sie ist der Puls des Circus, sie gibt den Rhythmus vor. Ein halbes Dutzend Musiker des Roncalli Orchestra unter Leitung von German Diaz heizt ein, untermalt, lässt träumen, sich in Gedanken wiegen und jubeln, wenn am Ende alles gut und schön war. Ebenso wie die Live Musik zu Roncalli gehört, dürfen auch hübsche Balletttänzerinnen nicht fehlen, die die Gäste bereits am Eingang begrüßen oder bei manchem Zwischenschritt der Aufführung schön gewandet in Aktion treten.
Ganz der Tradition verpflichtet fühlt sich Roncalli, wenn es um die vierbeinigen Akteure geht: So wird es bei „Salto Vitale“ eine der derzeit herausragenden und seltensten Pferdedarbietungen geben. Die Saabel Family aus Italien reitet eine Hohe Schule zu Dritt, untermalt von rassiger spanischer Flamenco Musik. „Der Circus entstand vor über 250 Jahren, weil man Pferdevorführungen zeigen wollte. Das setzen wir heute gewissermaßen fort“, erklärt Bernhard Paul, der auf die Präsentation von exotischen Tieren bekanntlich verzichtet. Bis auf die Zebras. Das sind absolut fellfreie Zeitgenossen im freien Fall, denn hier handelt es sich um eine der stärksten Wurfakrobatik Darbietungen mit hochdekorierten Spitzensportlern.
Und überhaupt: Warum in die Ferne schweifen, wenn wir doch umgeben sind von begabten tierischen Talenten? Die zeigen sich bei Roncalli von ihrer besten Seite. Neun sibirische Huskys und Samojeden Spitze fahren auch mitten im Sommer Schlitten, wenn Kelly, Alexandra und Tiziana Saabel mit ihnen ein russisches Wintermärchen inszenieren. Und mit Fredy wird sich später ein besonders intelligenter Terrier vorstellen, der vom Handstand bis zu komplizierten Tanzschritten alles auf der Pfote hat. Trainiert wurde der Wunderhund von Rodrigue Funke – so ganz nebenbei, denn Funke ist eine Hälfte des Duo Sorellas, seit Jahren einer der beliebtesten Roncallis Acts. Wenn Rodrigue und sein Partner Christoph Gobet in schwindelnder Höhe am Trapez ebenso muskelgestählt wie strahlend gelaunt zeigen, wie man einen perfekten Körper perfekt beherrscht, dann brennt die Luft. Die mehrfach auf großen internationalen Festivals ausgezeichneten Akrobaten stehen mit ihrer punktgenau choreographierten Höhenkunst auch für das, was Roncalli so besonders macht: Die Darbietung muss wie eine schöne Geschichte sein, mit einem Anfang, mit einem Höhepunkt und einem Happy End.
Circus Roncalli – Vorstellungszeiten im Stadthafen Rostock (23. April bis 3. Mai 2015):
- Mittwoch bis Samstag 20 Uhr
- Sonntag 14 u. 18 Uhr
- sowie Mittwoch 16 Uhr
- sowie Samstag 15 Uhr
- Walpurgisnacht 15 u. 20 Uhr
- Tag der Arbeit 15 u. 20 Uhr
- Montag u. Dienstag spielfrei
Quelle: Roncalli (www.roncalli.de)