Coastal Cleanup Day: Strandreinigung in Warnemünde
Anlässlich des weltweiten internationalen Coastal Cleanup Days sammelten gestern verschiedene Initiativen Müll am Strand von Warnemünde
18. September 2016, von Olaf
Zum vierten Mal rief die Naturschutzjugend (NAJU) Rostock gestern zum gemeinsamen Müllsammeln am Warnemünder Strand auf. Anlass war der International Coastal Cleanup Day, der jährlich von der US-Amerikanischen Umweltorganisation Ocean Conservancy ausgerufen wird.
Mehr als 33 Kilogramm Müll sammelten die über 30 freiwilligen Helfer zwischen den Strandabschnitten 31 und 34 ein. „Kippen, Kippen, Kippen, kein Geld und keine Finger“, lautete das knappe Resümee eines Helfers. Tatsächlich waren es immer wieder Zigarettenstummel, die in den Müllbeuteln landeten. Durch den darin enthaltenen Kunststoff Celluloseacetat, der viele Jahre braucht, bis er sich in kleine Teile zersetzt, sind sie besonders gefährlich.
Aber auch Flaschen und Getränkedosen, Kronkorken, Verpackungen und sogar ein Einweggrill – bei der Sammelaktion wurde so ziemlich alles gefunden, was Urlauber und Einheimische für ein Picknick mit an den Strand nehmen und dort gedankenlos zurücklassen. Neben Badehosen, Badeschlappen und Batterien gehörten auch besonders für Vögel gefährliche Angelschnüre und Netzreste zu den Fundstücken.
„Ich bin jedes Jahr dabei“, sagt Arvid Elsner von der NAJU. „Das Thema ist mir wichtig und durch die Müllsammelaktion wird das dringende Problem greifbar gemacht und auch das Gewissen beruhigt, etwas dagegen getan zu haben. Außerdem macht es Spaß, in Gemeinschaft den Strand zu säubern.“

Bereits am Vormittag wurde an den Strandaufgängen 3 und 4 unterhalb des Warnemünder Leuchtturms gemeinschaftlich gesammelt – drei Kilo Kleinstmüll kamen dabei zusammen. NABU, DJH, das Ozeaneum Stralsund und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) präsentierten sich hier auf dem ersten Landesaktionstag gegen Meeresmüll am Strand von Warnemünde, der von der Küsten Union Deutschland (EUCC) und dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) initiiert wurde. Präsentiert wurde hier auch das neue Strandreinigungsgerät Beach Tech 2000.
„Viel ist unter der Oberfläche“, erklärte Mirco Haseler vom IOW den interessierten Strandbesuchern. Bis zu 15 cm tief in den Sand reicht das Monitoring des IOW. Zigarettenkippen sind in Warnemünde mit rund 30 Prozent immer noch das Hauptproblem, gefolgt von Kronkorken und kleinen nichtidentifizierbaren Plastikteilen, so Haseler. Durch die Windbewegung sind aber sogar im Sommer noch Reste von Silvesterböllern zu finden, ebenso wie Luftballonschnüre nach Stürmen. Angespült wird in Warnemünde jedoch nur wenig Müll – ganz überwiegend stammt dieser vom Tourismus am Strand, stellt der IOW-Mitarbeiter klar.
Der nächste International Coastal Cleanup Day findet am 16. September 2017 statt.
- Strandreinigungsaktion der NAJU
- Gewässerretter (Initiative vom Nabu, Kanu-, Taucher- und Seglerverband)
- Meeresmüll (Informationsseite der Küsten Union Deutschland)