Corona-Impfzentrum in der Messehalle Schmarl
Rostock baut ein Corona-Impfzentrum in der Hansemesse Schmarl auf – spätestens Anfang Januar sollen die ersten Impfungen gegen Covid-19 starten
9. Dezember 2020, von Olaf
Bis zum Jahresende wird in Europa mit der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs gerechnet. Dann sollen möglichst schnell vor allem Risikogruppen geimpft werden, um sie vor Covid-19 zu schützen. Die Vorbereitungen laufen auch in Rostock auf Hochtouren.
Impfzentrum in der Hansemesse Rostock-Schmarl
250.000 EUR genehmigte der Hauptausschuss der Rostocker Bürgerschaft am Dienstagabend an außerplanmäßigen Aufwendungen für die Errichtung eines Corona-Impfzentrums in der Messehalle Schmarl. Vor einem Monat wurde hier ein zweites Testzentrum eingerichtet. Bis zum 15. Dezember soll das Impfzentrum nach Vorgaben des Landes fertig sein, spätestens ab Anfang Januar sind nach aktuellem Stand die ersten Impfungen geplant.
Der Bund trägt die Kosten für die Impfstoffe, das Land bezahlt das Impfzubehör. Die Kosten für die Impfzentren teilen sich Land und Bund. Rostock soll die Kosten für nichtmedizinisches Verbrauchsmaterial, für die Versorgung des Personals und für die Messehalle incl. Betriebskosten tragen.
Was „die vollständige Klarheit der Kostenteilung“ betrifft, gibt es bei der Hansestadt allerdings noch „ein paar offene Punkte“, begründet Gesundheitssenator Steffen Bockhahn die hohe Summe. Ohne Haushaltsstelle könnten notwendige Aufträge, etwa an Messebauer, nicht ausgelöst werden. Er gehe aber davon aus, dass die Stadt einen Großteil der Auslagen erstattet bekomme.
Reihenfolge und Ablauf der Impfungen
Der Covid-19-Impfstoff steht anfangs nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Wer zuerst geimpft wird, legt die Ständige Impfkommission fest. Sie hat am Montag eine Einteilung in sechs Kategorien vorgeschlagen, um Menschen nach Dringlichkeit zu impfen. Zur Gruppe mit der höchsten Priorität gehören Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen sowie über 80 Jahre alte Personen. Dazu kommen stationäre und ambulante Pflegekräfte sowie das Personal in Notaufnahmen, Corona-Stationen oder der Transplantationsmedizin.
Mehr als 8.6 Millionen Menschen gehören in Deutschland zur Gruppe mit der höchsten Dringlichkeit. Für alle werden die Kapazitäten am Anfang nicht ausreichen. In welcher Reihenfolge genau geimpft wird und wie die Terminvergabe erfolgen soll, steht noch nicht fest. Unklar ist ebenfalls noch, wann die Impfzentren tatsächlich benötigt werden. Die ersten Impfungen finden in den 37 Krankenhäusern von Mecklenburg-Vorpommern statt, erklärte Landesgesundheitsminister Harry Glawe am Dienstag nach der Kabinettssitzung. „Im zweiten Schritt gehen wir in die Pflegeheime und impfen dort alle Heimbewohner plus Personal“, so Glawe, „dann geht es in die dritte Phase hinein“.
Für den mobilen Einsatz hat Prof. Dr. Emil Reisinger von der Universitätsmedizin Rostock bereits Pakete zusammenstellen lassen, die alle fürs Impfen benötigten Materialien enthalten. Das Zusammenspiel zwischen Bund, Land und Gemeinde klappe gut, so Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen. „Am Ende des Tages muss es uns aber gelingen, dass das Impfen bei den niedergelassenen Ärzten stattfindet.“