Corona-Kontaktbeschränkungen ab Heiligabend
In Mecklenburg-Vorpommern gelten ab Heiligabend zusätzliche Kontaktbeschränkungen für Geimpfte – Corona-Auffrischungsimpfungen sind bereits nach drei Monaten möglich
21. Dezember 2021, von Olaf
Ab Heiligabend gelten für Geimpfte und Genesene in Mecklenburg-Vorpommern strengere Regeln für private Zusammenkünfte. Das gab Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute Abend im Anschluss an die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) der Länderchefs mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekannt.
Es geht dabei vor allem um die Eindämmung der Corona-Variante Omikron. „Was uns mit Omikron droht, hatten wir so bisher nie“, sagt Schwesig. Neben einer Überlastung des Gesundheitssystems sei jetzt auch die kritische Infrastruktur in Gefahr.
Schutz der kritischen Infrastruktur
„Das erste Mal sprechen die Experten davon, dass unsere kritische Infrastruktur bedroht ist“, sagt Schwesig. Wenn ein Drittel der Belegschaft aufgrund von Quarantänemaßnahmen oder Corona-Symptomen zuhause bleiben muss, könnte es in wichtigen Bereichen, etwa bei der Versorgung, der Pflege, im Gesundheitswesen, in Schulen oder bei der Polizei, eng werden, erläutert die Ministerpräsidentin.
Aus diesem Grund soll beim Innenminister ein Krisenstab eingerichtet werden, der sich auf den Katastrophenfall im Land vorbereitet, um die öffentliche Versorgung sicherzustellen. Dabei soll auch die Bundeswehr stärker helfen. „Es ist gut, dass wir jetzt die Vorbereitung treffen, in der Hoffnung, dass das nicht eintrifft“, so Schwesig.
Stärkere Corona-Kontaktbeschränkungen für Geimpfte
Ungeimpfte dürfen sich bereits nur in ihrem eigenen Haushalt mit zwei zusätzlichen Personen treffen, künftig gelten auch für Geimpfte und Genesene stärkere Kontaktbeschränkungen. Bei privaten Treffen sind nur noch maximal zehn Personen erlaubt, Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr werden nicht mitgezählt. Bundesweit tritt diese Regelung spätestens ab dem 28. Dezember in Kraft, in Mecklenburg-Vorpommern gilt sie bereits ab Heiligabend. „Unsere Krankenhäuser sind mit den Intensivstationen absolut am Limit“, begründet Schwesig den frühen Termin mit dem hohen Infektionsgeschehen im Land.
Robert Koch-Institut empfiehlt weitere Maßnahmen
Kurz vor der MPK hatte das Robert Koch-Institut (RKI) seine „Strategie-Ergänzung zur Bewältigung der beginnenden pandemischen Welle durch die SARS-CoV-2-Variante Omikron“ veröffentlicht. Darin wurden sehr viel weitreichendere Maßnahmen empfohlen, die sofort beginnen und zunächst bis Mitte Januar 2022 beibehalten werden sollten.
So sollten etwa Restaurants geschlossen werden und für Geschäfte des täglichen Bedarfs die 3G-Regel gelten. Für den Zugang zum Arbeitsplatz schlägt das RKI 3G+ vor: Ungeimpfte sollen sich weiter täglich, Geimpfte und Genesene ohne Auffrischimpfung zwei- bis dreimal wöchentlich testen lassen. Für Kitas und Schulen empfiehlt das RKI, die Weihnachtsferien zu verlängern und anschließend zu prüfen, ob Präsenzunterricht unter der S3-Leitlinie möglich ist oder zu Distanz-, Hybrid- bzw. Wechselunterricht übergegangen wird.
Booster-Impfung nach drei Monaten
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Auffrischung der Corona-Impfung (Booster) für Personen ab 18 Jahren jetzt bereits drei Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung. „Ziel ist es“, so die STIKO, „schwere Verläufe von COVID-19 zu verhindern und die Transmission insbesondere der sich ausbreitenden Omikron-Variante zu vermindern“.
In Mecklenburg-Vorpommern wird die Empfehlung ab morgen (22. Dezember 2021) umgesetzt, wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Nachmittag bekanntgab. Die Impfzentren sollen auch über die Feiertage geöffnet bleiben.