10. CSD Rostock 2012

Bunte Parade am Christopher Street Day 2012 gegen Homophobie und für Gleichstellung Homosexueller

21. Juli 2012, von
CSD Parade Rostock 2012
CSD Parade Rostock 2012

Bunt, laut und schrill zogen heute Nachmittag mehr als 2000 Menschen zum Christopher Street Day (CSD) durch Rostocks Innenstadt, um ein Zeichen gegen Homophobie und für die Gleichstellung Homosexueller zu setzen. Los ging es vor dem rosa Rathaus auf dem Neuen Markt, wo unzählige Regenbogenflaggen für Toleranz und Vielfältigkeit wehten.

"Gay and Proud" steht auf dem pinkfarbigen T-Shirt
"Gay and Proud" steht auf dem pinkfarbigen T-Shirt

Tanzmusik wummerte von den mit Luftballons geschmückten Wagen, die sich durch die Kröpeliner Straße bewegten. Dragqueens, Frisuren in knalligen Farben und ausgefallene Outfits zogen die Blicke der Passanten auf sich. „Wir bieten unseren Leuten die Möglichkeit, sich so zu zeigen, wie wir nunmal sind!“, heißt es auf der Website des Vereins CSD Rostock, der die Veranstaltung in diesem Jahr unter das Motto „Wo kein Wissen ist, wachsen Vorurteile – Homophobie, nein danke“ gestellt hat. Doch auch weniger schrill gekleidete Menschen, ob schwul, lesbisch, hetero oder was auch immer, hatten sich der Parade angeschlossen. In der mittlerweile zehnten Auflage reicht ihre Ausstrahlung weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Aus Berlin angereist sind Francisco und Thomas. „Auch außerhalb der Metropolen in Deutschland ist Homophobie ein wichtiges Thema. Die Akzeptanz ist hier vielleicht nicht ganz so groß und es gibt noch viel zu erreichen“, meint der 32-jährige Thomas, der sich die Abschaffung der „Heteronormativität“ und die „Zertrümmerung der Geschlechter“ wünscht.

Dennis und Mathias sind seit über 14 Monaten ein Paar
Dennis und Mathias sind seit über 14 Monaten ein Paar

Einfach nur Freunde und Gleichgesinnte treffen, Erfahrungen austauschen und Zeit vertreiben, deshalb haben sich Dennis und Mathias aus Stralsund auf den Weg zum Rostocker CSD gemacht. Wie viele andere Pärchen auf dem Neuen Markt schlendern sie Händchen haltend durch das Getümmel. Aber auch in ihrer Heimatstadt gibt es für sie keinen Anlass ihre Zuneigung in der Öffentlichkeit zu verbergen. „Mal gibt es auf der Straße einen Spruch, aber das ist uns egal“, sagt Dennis.

Smoking hot Dragqueen
Smoking hot Dragqueen

„Ey du Lesbe“, musste sich auch Mona schon oft hinterherrufen lassen. Doch sie reagiert dann immer nur mit einem achselzuckenden „Na und?“, erzählt die Lübeckerin, die vor einem Jahr nach Rostock gezogen ist. Ansonsten habe sie bisher keine negativen Erfahrungen machen müssen. „Ich bin froh, dass es für uns leichter geworden ist. Aber es wird alles so negativ dargestellt. Ich kann das gar nicht so unterschreiben, dass wir diskriminiert werden“, sagt die 33-Jährige, die mit ihrer Partnerin Astrid zum CSD gekommen ist, den sie wegen seiner familiären Atmosphäre schätzt.

Die wurde auch im Anschluss der Parade bei einem Straßenfest auf dem Neuen Markt gepflegt. Umgeben von zahlreichen Infoständen von Vereinen, Parteien und Unternehmen, die sich ebenfalls am Umzug beteiligten, regten politische Diskussionen und ein Unterhaltungsprogramm auf der Bühne zum Nachdenken und feiern an.

Fotos vom Christopher Street Day 2012 in Rostock:

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