Rostocker Drillinge dürfen nach Hause
Für die im September in Rostock geborenen Drillinge Emre, Berat und Suna ging es heute vom Südstadtklinikum nach Hause
20. November 2012, von StefanieGleich drei Geschwister auf einen Streich – die vierjährige Pinar blickt stolz und gleichzeitig fasziniert auf ihre kleine Schwester Suna. Nachdem das Baby gerade von den Krankenschwestern des Südstadtklinikums gefüttert wurde, liegt es still in seinem Bettchen. Daneben werden Sunas Brüder Emre und Berat bereits angezogen. Denn heute geht es nach Hause. Ein großer Tag für die Familie Yordanov und für das Südstadtklinikum. Denn in der größten Geburtenstation in Mecklenburg-Vorpommern kommen Drillinge nicht alle Tage vor.
Seit der Gründung des Krankenhauses 1965 wurden hier 14 Drillinge zur Welt gebracht. Mit gleich vier Drillingsgeburten innerhalb von dreieinhalb Monaten war 2000 ein Rekordjahr. Das letzte Mal kam es 2008 zu diesem besonderen Ereignis. Auf natürliche Weise, wie im Fall von Familie Yordanov, kommen Drillinge einmal unter 7225 Geburten vor. Durch die Reproduktionsmedizin gibt es heute jedoch häufiger Drillingsgeburten. Die bisher einzige Vierlingsgeburt gab es in Rostock 2010, zählt die Leiterin des Kreißsaals Oberärztin Kerstin Hagen auf.
Am 25. September erblickten schließlich die drei Geschwister Emre, Berat und Suna im Abstand von ein und zwei Minuten in Rostock das Licht der Welt. Dabei war das gar nicht so geplant, erzählt die 24-jährige Mutter. Als das zur türkischen Minderheit in Bulgarien gehörende Elternpaar von seinem dreifachen Glück erfuhr, arbeitete der Mann bereits in Rostock. Also reiste auch die schwangere Hausfrau in unsere Hansestadt und brachte hier in der 32. Schwangerschaftswoche ihre drei Kinder per Kaiserschnitt zur Welt.
„Unser Ziel, die Frühgeburt, wozu es bei Drillingen immer kommt, so weit wie möglich hinauszuzögern, ist uns sehr gut gelungen“, berichtet Dr. Dirk Olbertz, Chefarzt für die Neugeborenen Intensivmedizin. „Wir waren mit dem Verlauf medizinisch sehr zufrieden. Wir erwarten keine gesundheitlichen Probleme.“
Nachdem die Babys mittlerweile 2770 bis 3250 Gramm wiegen und wohlauf sind, dürfen sie nun nach Hause. Doch auch in ihrer Wohnung in Lütten Klein erhält die fünfköpfige Familie weiterhin Unterstützung von einer Haushaltshilfe und einer Hebamme, um die logistische Herausforderung zu meistern. Wir wünschen ihr alles Gute!