EBC Rostock Seawolves unterliegen VfL Stade mit 82:86
Die Rostock Seawolves verlieren vor Rekordkulisse gegen den Tabellenführer aus Stade und rutschen auf den 5. Tabellenrang ab
19. November 2012
Der 17. November 2012 war ein ganz besonderer Tag für den Basketball in Rostock. Der Schiffahrt-Hafen-Tag in der Ospa-Arena war mit 800 Zuschauern restlos ausverkauft. Die gesamte Veranstaltung war allerbeste Werbung für den Basketballsport in der Hansestadt. Am Ende mussten die EBC Rostock Seawolves nach beherzter Aufholjagd eine 82:86-Niederlage gegen den VfL Stade hinnehmen. Topscorer der Hanseaten war Kwame Morgan mit 23 Punkten, Sven Hellmann erzielte 20 Punkte. Bei den Gästen lief Karl Finley mit 36 Punkten zur Höchstform auf. Nach der knappen Niederlage stehen die Warnowstädter wieder auf dem 5. Platz der 1. Regionalliga Nord, mit fünf Siegen bei drei Niederlagen, wobei der 4. Bernau die gleiche Bilanz aufweist, jedoch im Korbverhältnis mit einer Differenz von +98 (EBC +37) knappe die Nase vorn hat.
Vor dem Spiel gab es eine Premiere. Die Seawolves-Hymne erklang und auch der neue Seawolves-Trailer stimmte auf das bevorstehende Duell zwischen dem Tabellenersten (Stade) und -zweiten (Rostock) ein. 800 Zuschauer jubelten kurz nach dem Sprungball über die ersten Zähler von Geburtstagskind Sven Hellmann, der zum 2:2 ausglich. Zur Mitte des ersten Abschnitts lagen die Gastgeber mit 9:4 in Führung. Bis zu diesem Zeitpunkt punktete bei den Gästen nur deren Topscorer Karl Finley. Gegen Ende des ersten Abschnitts verloren die Rostocker jedoch etwas den Faden und gerieten nach dem 11:11-Ausgleich schnell in Rückstand; die 13:11-Führung drehte sich innerhalb von drei Minuten in einen 15:20-Rückstand zur Viertelpause.
Im zweiten Abschnitt bauten die Gäste zunächst ihren Vorsprung auf sieben Zähler (15:22) aus, ehe Ersatzspieler Moritz Westkämpfer einen Dreipunktewurf für die Seawolves verwandelte und im anschließenden Gästeangriff ein Offensivfoul annahm, um sein Team erneut in Ballbesitz zu bringen. Diese Chance nutzten die Hanseaten: Center Jens Hakanowitz ließ es ordentlich krachen und dunkte zum 20:22 in den Korb. Allerdings ließ sich Stade von dieser Aktion nicht beeindrucken. Finley traf von jenseits der Dreipunktelinie zum 20:25. Kurze Zeit später stellte er die erste zweistellige Gästeführung des Abends her (22:32, 16. Min). Seawolves-Coach Sebastian Wild sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Danach markierte US-Guard Kwame Morgan, der bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Punkte erzielt hatte, sieben Zähler in Folge. In der 18. Spielminute sah es wieder besser aus, als die Seawolves nur noch mit 29:34 zurücklagen. Doch Stade eilte wieder davon und schraubte den Unterschied auf 31:39 kurz vor der Halbzeit. Vier Punkte der Seawolves-Ersatzspieler Hans Christian Strenge und Jörn Boghöfer verkürzten den Pausenrückstand auf 35:41.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Seawolves bissig und nutzten jede Möglichkeit, um das Spiel wieder offener zu gestalten. Vier Minuten lang, bis zur 27. Minute, trennte beide Teams nur ein Punkt; Rostock gelang es jedoch nicht, die Führung zu übernehmen. Für ein Highlight sorgten während dieser Phase die Gäste, als sie Finley mustergültig in Szene setzten, der mit einem beidhändigen Alley-Oop-Dunk einen Pass in der Luft fing und spektakulär verwandelte. In der Schlussphase des dritten Abschnitts ging es dann hektisch zu, als die Seawolves nach einem 54:59 mit 54:68 aus der Spur gerieten. Ein Dreipunktespiel sowie ein technisches Foul von Boghöfer, das zwei Freiwürfe nach sich zog, brachte Stade wieder zweistellig in Front. In dieser Phase saß deren bester Spieler, US-Guard Finley, auf der Bank. Vor dem letzten Durchgang lagen die Seawolves mit 56:68 zurück.
Der Hunger in der Wolfshöhle war trotz zweistelligen Rückstands riesengroß und die Seawolves witterten weiterhin ihre Chancen auf ein Comeback. Stade versuchte zu Beginn des letzten Viertels verstärkt aus der Distanz, die Entscheidung herbeizuführen. Das gelang nicht. Die Seawolves konnten daraus kein Kapital schlagen. Erst als Stüdemann drei Minuten vor Schluss einen Fastbreak per Dunking abschloss und die Differenz nur noch sieben Zähler betrug (70:77), keimte wieder Hoffnung in der rappelvollen Ospa-Arena. Im direkten Gegenzug verwandelte aber Kester-Alexander Mayr einen Korbleger mit Foul sowie den anschließenden Freiwurf zum 70:80. Stader Schwächen an der Freiwurflinie ließen Rostock wieder hoffen, denn drei Dreier von Kwame Morgan sowie drei verwandelte Freiwürfe von Westkämper brachten die Seawolves in der letzten Minute auf 82:85 heran. Der potenzielle Ausgleich wollte aber nicht im Korb landen, zwei Versuche aus der Distanz durch Morgan und Westkämper verfehlten in der Schlussminute das Ziel. Die Entscheidung fiel vier Sekunden vor dem Ende, als Gästespieler Steffen Kiese den Endstand von 82:86 an der Freiwurflinie herstellte.
Bei den EBC Rostock Seawolves, die durch diese Niederlage auf den fünften Tabellenrang abrutschten, erzielte Kwame Morgan 23 Punkte (4/8 3FG), sechs Rebounds und sechs Assists. Sven Hellmann sammelte 20 Zähler (10/13 FG) und fünf Vorlagen. Jens Hakanowitz beendete das Spiel mit einem Double-Double (14 Pkt, 12 Reb). Bei den Gästen verbuchte Karl Finley 36 Punkte, Steffen Kiese kam auf 21 Zähler.
Das nächste Heimspiel der EBC Rostock Seawolves findet am 7. Dezember 2012 gegen Alba Berlin II statt.
Viertelstände:
15:20, 20:21, 21:27, 26:18
Für die EBC Rostock Seawolves spielten:
Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (2), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (14, 12 Rebounds), Sven Hellmann (20), Norman Holl (-), Eric Lehmann (-), Kwame Morgan (23), Arne Ritter (-), Hans Christian Strenge (5), Axel Stüdemann (5), Moritz Westkämper (11)
Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Katharina Süß