Energiesparwettbewerb an Rostocker Schulen

Energiesparen wie die Großen – Umweltbewusstsein für die Schüler

26. August 2010, von
Energiesparwettbewerb Rostocker Schulen
Energiesparwettbewerb Rostocker Schulen

Waldbrände, Fluten, Ölpest – aktuelle Naturkatastrophen und Wetterkapriolen zeigen uns mal wieder, wie wichtig Umwelt- und Klimaschutz sind. Viele Probleme sind „hausgemacht” und die großen klimatischen Veränderungen heute noch nicht abzusehen.

Nicht wenige fühlen beim Anblick der Bilder bestimmt auch das schlechte Gewissen, dass man sich mehr dafür engagieren könnte. Auswirkungen sind nämlich weniger weit entfernt, als man vermutet: Die Temperaturen und das Klima werden sich langfristig auch in Rostock ändern. Doch wo anfangen? Wer zeigt es einem? Und hat man dann überhaupt etwas davon? Wo ist die Motivation? Was kann man als Einzelner tun? Ein Verhalten ändert sich nicht einfach von heute auf morgen. Wiederholungen und vor allem positive Bestärkung sind notwendig, damit man nicht in alte Muster zurückfällt. Man braucht das Gefühl, wirklich etwas zu ändern.

Energiesparwettbewerb, Preisverleihung bei Eurawasser
Energiesparwettbewerb, Preisverleihung bei Eurawasser

Da liegt es nahe, bei Schülern anzusetzen, die ja sowieso noch aufnahmefähiger sind. Heute verinnerlichte Verhaltensweisen werden sie auch in Zukunft noch umsetzen und vielleicht sogar als zukünftige Umwelttechniker ganz neue Lösungen finden. Dazu kommt, dass Schulen nicht zu unterschätzende Stromverbraucher einer jeden Stadt sind. Nur logisch, dass der Stadt also etwas daran liegt, dass die Schüler Umweltbewusstsein entwickeln und die Schulen Betriebskosten sparen.

Die nötige Motivation liefert ein Wettbewerb mit entsprechenden Preisen – der „Energiesparwettbewerb an Rostocker Schulen”. Wie schon beim „Stadtradeln” soll die Lust am Wettkampf Antrieb der Bewegung sein. Man vergleicht nach einem Schuljahr den tatsächlichen Verbrauch mit für die Gebäude errechneten Durchschnittswerten und kann so die Einsparungen genau feststellen. Um die Kosten zu drücken, wurde zum Beispiel auf effizientes Heizen und Lüften, auf Abfalltrennung, Energiesparlampen, den Schulweg und Stromsparen geachtet.

Preisverleihung, Energiesparwettbewerb Rostocker Schulen
Preisverleihung, Energiesparwettbewerb Rostocker Schulen

Heute wurden die besten der 18 teilnehmenden Schulen für ihr Engagement geehrt. Schon zum fünften Mal findet der Wettbewerb statt, mit steigender Teilnehmerzahl. „Ihr seid für viele Erwachsenen ein Vorbild”, lobt Dagmar Koziolek, Abteilungsleiterin im Umweltamt der Stadt, die ausgezeichneten Schüler und Schülerinnen.

Besonders viel gespart wurde am Sprachheilförderzentrum am Alten Markt und dessen Außenstelle in Lichtenhagen. Aber auch das Förderzentrum in der Danziger Straße und das Ostseegymnasium Evershagen waren vorn mit dabei. Natürlich geht es bei der Preisverleihung nicht um Sieger und Verlierer, denn jede teilnehmende Schule hat ihren Beitrag geleistet.

Und das durchaus mit Spaß, wie mir Claudia Häupl vom Sprachheilförderzentrum berichtet. „Die Kinder sind mit Begeisterung dabei und tragen das Wissen auch nach Hause”, erklärt sie und erwähnt, dass es durchaus auch positives Feedback der Eltern gibt.

Sebastian Beetz, Führung durch die Eurawasser-Kläranlage
Sebastian Beetz, Führung durch die Eurawasser-Kläranlage

Und dieser Spaß führt auch zu respektablen Ergebnissen: 480 Megawattstunden, den Jahresverbrauch von 160 Haushalten, haben alle teilnehmenden Schulen zusammen eingespart und damit 61 Tonnen CO2 vermieden. Auch die Ehrung stand ganz im Zeichen des Umweltschutzes, fand sie doch bei Eurawasser, dem Betreiber der Rostocker Kläranlage in Marienehe statt. Nach der Preisverleihung führte Sebastian Beetz, Ingenieur bei Eurawasser, die Schüler und Betreuer über die Anlage.

Energiesparwettbewerb, Besichtigung von Eurawasser
Energiesparwettbewerb, Besichtigung von Eurawasser

„Spaßfaktor” von Abwässern hin oder her, interessant waren die Einblicke in die Abläufe einer Kläranlage für die Schüler allemal. Und auch dort versucht man, Energie zu sparen. Zum Beispiel indem man Heizwärme komplett selbst erzeugt und auch bis zu 70 Prozent des Strombedarfs selbst deckt. Dazu werden von Mikroorganismen erzeugte Gase verbrannt.

An weiteren Aktionen wie beispielsweise dem Bürgersolarverein, dem Stadtradeln und der Benutzung von Recyclingpapier in der Stadtverwaltung sieht man, dass Stadt und Unternehmen beim Thema Umwelt- und Klimaschutz versuchen, an einem Strang zu ziehen. Für das nächste Schuljahr sind schon 20 Schulen für den Wettbewerb angemeldet.

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