Warnemünde - Fackelumzug und Osterfeuer 2010
Fackelumzug und Osterfeuer am Warnemünder Strand
4. April 2010, von Katrin
Nachdem ich gestern Vormittag der feierlichen Eröffnung des Warnemünder Leuchtturmes beiwohnen durfte, konnte ich mir das abendliche Osterfeuer und den Fackelumzug dorthin doch nicht entgehen lassen, oder?
Es war bekannt gegeben worden, dass sich alle Fackelumzugsteilnehmer um 18 Uhr vor der Vogtei am Alten Strom einfinden sollten. Just in dem Moment, als ich den besagten Ort erreichte, startete auch schon das Saxo-Fun-Orchester „Sax‘n Anhalt“ sein musikalisches Begleitprogramm.
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Sie sorgten für eine Bombenstimmung, von Beginn an! Ihr erster nur durch Saxophone, Percussion-Instrumente und Sousaphon dargebotener Song war „Down by the Riverside“. Die Musikerinnen und Musiker der außergewöhnlichen Combo boten eine ganz eigene und einzigartige Show. So gingen sie etwa immer wieder direkt auf das Publikum zu und formierten sich in stetig neuartigen Zusammenstellungen. Auch ein Percussion-Solo durfte da nicht fehlen.
Nach kurzer Zeit schunkelten, tanzten und sangen viele der Anwesenden schon mit. Ganz besonders schön war der Augenblick, in dem das allen in der DDR Aufgewachsenen bekannte „Bummi“-Lied erklang. Einer der Musiker hatte sich einem kleinen Mädchen genähert und schien das Lied nur für dieses vorzutragen. Es war niedlich gerührt und bekam am Ende des Songs doch tatsächlich noch einen kleinen Teddybären geschenkt. Wie hat es sich da gefreut!
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Die Zeit verging so schnell. Plötzlich zündeten alle ihre Fackeln an und los ging es. Angeführt vom Saxo-Fun-Orchester „Sax‘n Anhalt“ startete der Umzugstrupp in Richtung Warnemünder Leuchtturm. Unterwegs gesellten sich viele dazu und ich hatte reichlich damit zu tun, auf all die Fackeln zu achten. Wollte ich doch nur ungern, eine zu dicht an mein Haupt heranlassen.
Die Lichtstrahlen der bereits untergehenden Sonne tauchten allmählich alles in goldgelbe Farbtöne und wir zogen teilweise immer noch tanzend am Alten Strom entlang. Da ertönte mit einem Mal das Signalhorn eines dort anliegenden Schiffes. Wie selbstverständlich antwortete einer unserer Saxo-Funtisten diesem mit einem lauten Tröööööt.
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Ich wollte nun doch noch einmal die „vorderste Front“ unseres Trupps in Augenschein nehmen und scherte links aus, um ihn zu überholen. Vorn angekommen bemerkte ich, dass sich unlängst ein besonderer Gast zu uns gesellt hatte. Es war der Osterhase persönlich, der sich da inmitten der Musikanten im Takt hin und her wiegte. Besonders den anwesenden Kindern bereitete er viel Freude.
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Schließlich erreichten wir den Strand am Teepott. Dort unterhielt bereits Horst Marx das zahlreich erschienene Publikum. Ich hatte den Journalisten ja schon am Vormittag zur Eröffnung der 16. Saison des Leuchtturmes erleben können. Das „Saxo-Fun-Orchester“ spielte weiter auf. Passend zur Strandatmosphäre, wie ich fand, erklang „No woman, no cry“ von Bob Marley. Die Warnemünder Freiwillige Feuerwehr entzündete nun das Feuer. Unterdessen löschte schon der eine oder andere seinen Durst an einer der ringsherum aufgestellten Buden.
Der Frühling war meinem Gefühl nach dank des Feuers inzwischen gebührend begrüßt und der Winter verabschiedet worden. Und es stand ja noch ein Termin auf meinem Plan. In Klausi’s Kartoffelstube neben dem Teepott wollte der Sänger Michael Treptow an diesem Abend sein neues Album „Strandläufer“ vorstellen. So verließ ich also den Strand.
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In Klausi’s Kartoffelstube bot sich mir dann ein ganz anderes Ambiente. Ich war wirklich in einer „Stube“ gelandet. Das Gasthaus ist sehr klein und beschaulich und besteht aus einem einzigen Raum. Darin finden sich drei Tische und eine kleine Theke. Doch es ist wirklich gemütlich dort. Vor allem die vielen skurrilen Kleinigkeiten an den Wänden und in den Regalen hatten es mir angetan. Von der fliegenden Möwe bis hin zum Bullauge war alles dabei.
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Die „Stube“ war gut gefüllt und der Liedermacher traf auf ein erwartungsfrohes Publikum. Sogar ein kleiner weißer Pudel lauschte andächtig seinen Songs.
Es waren Treptows Versionen von Songs anderer Musiker, wie etwa Tom Petty und J. J. Cale. In den Pausen erzählte er die eine oder andere Geschichte und Klausi brachte das eine oder andere Essen aus der Küche. Ich indes war jetzt müde geworden und beschloss langsam den Heimweg anzutreten. In die Songs des Albums „Strandläufer“ von Michael Treptow kann auch im Internet auf seiner MySpace-Seite reingehört werden. Es sind deutsche Texte, die von der Liebe und der Freiheit erzählen. Seit 1995 lebt der Sänger in Rostock. Der Norden scheint ihn, wie auch mich, in seinen Bann gezogen zu haben. Als ich Klausi’s Stube verließ, stimmte er einen weiteren Blues an. Irgendwie war das ein passender Abschluss meines ereignisreichen Tages.