Felix Meyer und Band im Konzert

Felix Meyer, der große popmusikalische Geschichtenerzähler, ist am 12. Mai 2012 im Rostocker Circus Fantasia zu Gast

Felix Meyer & Band im Rostocker Circus Fantasia
Felix Meyer & Band im Rostocker Circus Fantasia

Deutsch Gesungenes hat gerade Hochkonjunktur. Aber es ist ja nicht die Frage des das, sondern die Frage des wie. Und da gibt Felix Meyer ganz neue Antworten. Überraschende Antworten mit der Musik. Ehrliche Antworten im Text. „Ich kann nicht anders“, sagt er und lächelt, „ich komme vom Bildermachen zum Schreiben. Und zwar aus dem Bereich der Dokumentarfotografie. Ich brauche nicht mehr Wahrheit als das Leben hergibt. Das kann schon überraschend genug sein.“

Die zweite Platte von Felix Meyer „Erste Liebe/Letzter Tanz“ ist voll von dieser Ehrlichkeit und mindestens genau so reich an Überraschungen. Die neuen Lieder Dokumentieren, dass mit Felix Meyer ein popmusikalischer Geschichtenerzähler herangewachsen ist, der in der Tradition der großen französischen Chansoniers, etwa Jacques Brel ebenso steht, wie in der, großer amerikanischer Chronisten, etwa Tom Waits. Vergleiche, die Felix Meyer keineswegs scheuen muss.

Um so von diesem Hochsitz blicken zu können, muss man schon ordentlich Straßenstaub geschluckt haben. Denn irgendwo her müssen sie ja kommen: Diese ganz eigene Beobachtungsperspektive auf die Gesellschaft. Die klare und gelassene Sprache. Musikalisch und textlich. Die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, wie Douglas Adams sie nicht besser hätte stellen können. „Wenn du mit Straßenmusik, wie wir sie seit über 15 Jahren machen, zwischen Esprit und Nordsee, zwischen Montpellier, Dubrovnik und Hamburg deine Bühne ausrollst, dann pulsiert eben dieses halbe Universum und immer auch ein wenig vom ganzen Rest in all seinen Facetten und noch dazu gratis an dir vorbei“, bestätigt Felix Meyer den rauen Charme der Straße, „du siehst Menschliches, Allzu menschliches. Die erbärmliche Freakshow und das ganz große Drama. Aber auch die kleinen Freuden, Sternstunden und das leise Wirken.“

Wer dazu auf dieses gerüttelte Maß an satter Erfahrung zurückblicken kann, wie die Gruppe um Felix Meyer und wer dabei mit jeder Menge Wassern gewaschen worden ist, der kann auf dem harten Pflaster bestehen und hat den nötigen Scharfblick entwickelt, um das Gesehene und Gehörte auch in wunderbare Geschichten verpacken zu können. Felix Meyer bringt keine Welten zum Einsturz. Er analysiert jedoch den Alltag, den menschlichen Alltag. Er beschäftigt sich mit dem Normalen. „Ich habe bestimmt keine Patentlösung, aber jede Menge Fragen und Vermutungen“, gesteht er. Und er bringt es, gleich nach dem Prolog, im zweiten Stück auf den Punkt: „Die Zeiten großer Worte sind vorbei.“ Wenn Felix Meyer dies mit seinem unvergleichlichen Charme, nie belehrend oder botschaftend zu Gehör bringt, wird auch noch der Letzte angesprochen, der da durch die Fußgängerzone flaniert.

  • 12. Mai 2012 20:30 Uhr, Circus Fantasia

Eintritt: 14 € / 16 € – Kartenbestellungen unter Telefon 0381-4907851.

Quelle: behinderte alternative freizeit e.V. / Circus Fantasia

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