Kapazitäten für Transferflüchtlinge in Rostock erschöpft

Nachdem die Zahl der Transferflüchtlinge mit Ziel Schweden die Passagemöglichkeiten auf den Fähren seit Tagen überschreitet, sind die Aufnahmekapazitäten in der Hansestadt erschöpft

30. Oktober 2015
Kapazitäten für Transferflüchtlinge in Rostock erschöpft (Foto: Archiv)
Kapazitäten für Transferflüchtlinge in Rostock erschöpft (Foto: Archiv)

Die Aufnahmekapazitäten für Transferflüchtlinge in Rostock sind erschöpft. Darüber informiert der Verwaltungsstab der Hansestadt nach seiner heutigen Sitzung. Mit Stand 15 Uhr wurden in den neun Notunterkünften der Hansestadt 1.573 Geflüchtete gezählt.

Demgegenüber stehen permanente Anreisen von Geflüchteten von teilweise über 300 Personen pro RegionalExpress-Zug aus Hamburg im Zwei-Stunden-Takt. Auch die Weiterreisemöglichkeiten nach Schweden sind seit mehreren Tagen erschöpft, so dass sich daraus Wartezeiten von mehreren Tagen vor einer möglichen Weiterreise ergeben.

Die Hansestadt Rostock war seit 8. September 2015 Zwischenstation von schätzungsweise 26.000 Geflüchteten auf ihrem Weg nach Skandinavien.

In der Hansestadt Rostock wurden seither gemeinsam mit dem Helfernetzwerk #HROhilft und zahlreichen Helferinnen und Helfern u.a. vom Deutschen Roten Kreuz und aus der Stadtverwaltung die Betreuung, Unterkunft und Versorgung der Durchreisenden abgesichert.

Der derzeitige hohe Zustrom und die nicht zu verändernde Größe von Passagemöglichkeiten nach Schweden haben jedoch nun ihre Grenzen erreicht. Eine kurzfristige Eröffnung weiterer Notunterkünfte ist nicht mehr möglich, da entsprechende Objekte nicht zur Verfügung stehen bzw. deren Betreuung

nicht mehr abgesichert werden kann. Zudem fehlen rechtliche Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von möglicherweise geeigneten Immobilien Dritter.

Aktualisierung, 31.10.2015:

Die Zahl der über Rostock in Richtung Schweden reisenden Geflüchteten übersteigt nach wie vor die Kapazitäten der Fährlinien in Richtung Trelleborg. So waren heute früh (Sonnabend, 31. Oktober 2015) insgesamt 1.907 Geflüchtete in insgesamt zehn Not- und Behelfsunterkünften in der Hansestadt untergebracht.

Um Übernachtungen im Freien zu verhindern, war noch in der Nacht zu Sonnabend die Sporthalle des Innerstädtischen Gymnasiums geöffnet worden. Da sechs der zehn Unterkünfte überbelegt waren, hat der Verwaltungsstab der Hansestadt Rostock heute entschieden, auch das erst gestern frei gezogene ehemalige Gebäude des Gymnasiums Reutershagen in der Bonhoefferstraße behelfsweise als Unterkunft zu nutzen, falls die Kapazitäten in der Nacht nicht mehr ausreichen. Das Gymnasium Reutershagen hat ab Montag nach den Herbstferien planmäßig im modernen Gebäude der Energie-Plus-Schule in der Mathias-Thesen-Straße seinen Sitz.

Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle

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