Open-Air-Ausstellung „Beyond the Horizon” zur Hanse Sail
Fotografien japanischer Seefahrer am Alten Strom in Warnemünde
11. August 2011, von Stefanie
Ein riesiges weißes Kreuzfahrtschiff biegt in eine viel zu enge Straße ein. Zwei winzige Autos ergreifen die Flucht. Die Ampel signalisiert „Stop“. – Ein kurioses Bild, was sich im Hafen von Honulu auf Hawai bot. Ein japanischer Schiffskoch hat es mit seinem Fotoapparat festgehalten.
Zu sehen ist es mit einer Reihe anderer Aufnahmen der Seefahrer-Gruppe Hato Kai noch bis zum 14. August am Alten Strom. Die Fotografien wurden an der sogenannten „Schanze“ unter freiem Himmel aufgehängt. Die Aussteller versichern, dass die Oberflächen wassergeschützt seien, sodass sie auch bei dem regnerischen Wetter keinen Schaden nehmen sollten.
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Wer sich mit einem Regenschirm davor stellt oder doch tatsächlich eine Regenpause erwischt, wird sich auf das Meer und in Häfen ferner Länder davonträumen können.
Goldglühende Sonnenauf- oder Untergänge, die bei uns derzeit Seltenheitswert genießen, sind auch bei den Seeleuten ein sehr beliebtes Motiv.
Die Ausstellung mit dem Titel „Beyond the Horizon“ zeigt aber mehr als Seefahrerromantik: das geschäftige Treiben im Hafen, die imposanten Schiffe und schweren Maschinen, den harten Arbeitsalltag an Bord und an der Kaikante.
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Kapitän Masayuki Nishimoto hat eine Szene fotografiert, die seine Crew zeigt, wie sie das Vorderdeck mit Seewasser reinigt. Nach einer Reise durch den Persischen Golf musste der Öl-Tanker vom Wüstensand befreit werden.
Das Staunen und der Humor kommen bei der Arbeit auf den Reisen auf den Weltmeeren nicht zu kurz. Das Schiff begleitende Mantarochen, vor der chilenischen Küste gefangene Riesenkalmare – im Angesicht der beeindruckenden Meeresfauna drücken die Seeleute immer wieder gern auf den Auslöser ihrer Kamera.
Etwas abseits der Häfen und Meere, auf den Landgängen, sind es die einheimischen Menschen und ihre Bräuche, die die Seefahrer faszinieren. Vor allem lachende Kindergesichter haben es den Amateurfotografen angetan.

„Diese Fotos wurden von uns Seefahrern gemacht. Sie zeigen Situationen, die unser Herz bewegten“, sagt Kapitän Hitoshi Sekiya von Hato Kai. Die Seefahrer-Gruppe gehört der weltweit agierenden buddhistischen Vereinigung „Soka Gakkai“ an. Das Anliegen der Ausstellung erklärt Hitoshi Sekiya so: „Wir glauben, dass das Meer nicht nur die Länder, sondern auch die Herzen der Menschen miteinander verbindet. Mit diesen Fotografien wollen wir den Freundschaftsgedanken in der Welt verbreiten.“
Seit 1987 organisiert die Seefahrer-Gruppe Hato Kai diese Fotoausstellung. 27 Mal war sie seither in 13 Ländern zu sehen. Während der Hanse Sail 2011 wird sie zum ersten Mal in Deutschland gezeigt. Neben dem Standort am Alten Strom in Warnemünde werden weitere Fotografien auch im Rostocker Rathaus ausgestellt.