„Schlechtes Wetter – gute Fotos“

Fotografieausstellung des Colorclubs Rostock im Kröpeliner Tor

7. Juli 2011, von
Kröpeliner Tor
Kröpeliner Tor

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, heißt eine Redewendung. Wer am letzten Samstag unterwegs war, dürfte seine Zweifel haben, ob das wirklich so stimmt. Ein weiteres Indiz dagegen liefert seit heute der Colorclub Rostock. Seine Ausstellung im Kröpeliner Tor steht nämlich unter dem Motto „Schlechtes Wetter – gute Fotos.“ Für die Eröffnung hatte die Gruppe allerdings Glück mit dem Wetter.

„Man darf sich eigentlich keinen Fotoclub einladen, da fotografieren sich ja alle gegenseitig“, stellte Angrit Lorenzen-Schmidt von der Geschichtswerkstatt Rostock bei ihrer kurzen Eröffnungsrede fest. Die Geschichtswerkstatt wurde vor 15 Jahren gegründet und vermittelt seitdem Regionalgeschichte. Neben Vorträgen und Stadtrundgängen ist natürlich das Kröpeliner Tor von besonderer Bedeutung. Etwa 10.000 Besucher steigen jährlich den 54 Meter hohen Turm hinauf. Neben der neuen Ausstellung des Colorclubs gibt es zurzeit eine weitere Fotoausstellung mit dem Thema „Mein schönes Stück Rostock“ und die Dauerausstellung „Dem Bürger zur Ehr – dem Feind zur Wehr“ zu begutachten.

Colorclub Rostock im Kröpeliner Tor
Colorclub Rostock im Kröpeliner Tor

Doch wer steckt überhaupt hinter dem Colorclub? „Im Moment sind wir 20 Fotografen, die hobbymäßig gemeinsam Bilder machen“, sagt der Vorsitzende Gerald Töppel. In diesem Jahr feiert der Club sein 40-jähriges Bestehen und zu diesem Anlass soll am Ende des Jahres auch ein Buch mit den schönsten Bildern veröffentlicht werden. Die Gruppe sucht übrigens immer neue Mitglieder, dabei ist es egal, ob man digital oder analog fotografiert.

Schlechtwetterfotos aus Warnemünde
Schlechtwetterfotos aus Warnemünde

Bei der Wahl des Themas gab es einige Diskussionen unter den Mitgliedern. Was ist denn überhaupt schlechtes Wetter? Und sind die Fotos dann nicht zu ähnlich? Aber die Bedenken wurden zerstreut und raus gekommen sind 45 sehr vielfältige und schöne Aufnahmen. Dabei gibt es nicht nur Rostock und Warnemünde zu sehen, sondern auch Aufnahmen aus Oslo, Kühlungsborn und Windhuk. Zu sehen sind sowohl Landschaften als auch Menschen oder Objekte.

Fotos "Nein, danke" und "Bank"
Fotos "Nein, danke" und "Bank"

Auch wenn viele Bilder für sich selbst sprechen, war es doch spannend, die Geschichten der Clubmitglieder bei der Eröffnung zu hören. Günther Römer erzählt zum Beispiel, dass sein Bild „Nein, danke“ in Dublin entstanden ist. Dabei hat der Fotograf wirklich sehr viel Glück mit dem Schnappschuss gehabt, denn die Gesichter der zwei abgebildeten Menschen sprechen Bände. Auch Norbert Lund weiß eine Geschichte zu seinem Bild „Bank“ zu erzählen. „Es war super Wetter und nach nur zwei Fotos zog ein dichter Nebel auf. Also dachte ich mir, mach ich halt Fotos davon, wer weiß, wann man die mal gebrauchen kann.“ Als dann das Ausstellungsmotto festgelegt wurde, konnte er die Aufnahmen natürlich bestens verwenden.

Barbara Trottnow vor ihrem Bild "Arbeitsschiff im Fjord"
Barbara Trottnow vor ihrem Bild "Arbeitsschiff im Fjord"

Barbara Trottnow ist ein großer Fan der nordischen Länder. Das spiegelt sich auch in ihren Aufnahmen wieder. Das Bild „Arbeitsschiff im Fjord“ etwa ist nördlich des Polarkreises entstanden. „Es war so kalt, dass ich kaum abdrücken konnte“, berichtet die Rostockerin. Sie beeindruckt neben den schönen Landschaften vor allem die Freundlichkeit der Menschen. Neben dem Schiff im Fjord hat sie auch noch Motive aus Oslo und von einer norwegischen Gefängnisfestung ausgewählt.

Noch bis zum 31. August kann man sich alle Bilder im Kröpeliner Tor anschauen. Und dabei sollte das Wetter keine Rolle spielen. Vor allem Rostocker, die noch nie in dem Stadttor waren, sollten dies mal nachholen.

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