Der Umbau der Frieda 23 beginnt

Das Medien- und Kulturzentrum in der Friedrichstraße wird rundum saniert. Der Umbau soll Anfang 2014 fertiggestellt sein.

7. September 2012, von
Ingo Körber (LOHRO, AUfsichtsrat KARO gAG), Dr. Liane Melzer (Kultursenatorin), Reinhard Wofgramm (RGS) Dr. Helge Schilf (Vorstandsvorsitzender der KARO gAG)
Ingo Körber (LOHRO, AUfsichtsrat KARO gAG), Dr. Liane Melzer (Kultursenatorin), Reinhard Wofgramm (RGS) Dr. Helge Schilf (Vorstandsvorsitzender der KARO gAG)

„Der Kopf ist rund, damit sich die Gedanken bewegen können“, heißt es. Von der Bewegung, der Verwandlung ist auch am Abend des 6. September im Innenhof der Frieda 23 stets die Rede. Der Plattenbau bildet die Kulisse zum feierlichen Start der Sanierungsarbeiten, die am 10. September beginnen sollen und aus dem in die Jahre gekommenen Gebäude ein neues Zuhause für die vier Gründungsvereine entstehen lassen. Dafür wird der gesamte rechte Flügel abgerissen.

Die Skulptur „In Transition“ vom Monika Gora (rechts) wird während der Sanierungsarbeiten demontiert, später aber wieder aufgestellt
Die Skulptur „In Transition“ vom Monika Gora (rechts) wird während der Sanierungsarbeiten demontiert, später aber wieder aufgestellt

Auf dem Gelände in der Friedrichstraße selbst wurde zwar noch nicht der erste Spatenstich gesetzt, aber ein Spaten feierlich überreicht – mitsamt einer Filmrolle, die im neuen Fundament eingelassen werden soll. Sie enthält Kunstobjekte, die den neuen Grundstein auch symbolisch legen sollen.

Außerdem wurde das Kunstwerk „In Transition“ des schwedischen Künstlerteams Gora enthüllt. Die Künstlerin Monika Gora hat eine 5 Meter hohe Skulptur erschaffen, deren oberes Ende wie ein Quecksilbertropfen wirkt. Er ist ständig in Bewegung und durch die Spiegelungen auf der glatten Oberfläche meint man, der Skulpturenkopf sei flüssig. Die Künstlerin selbst sagt, dass es sich hier um keinen praktischen Gegenstand handele – sondern es eben ein künstlerisches Objekt sei. „Ich glaube, dass es die Quelle der Fantasie ist und Vorstellungskraft und Gedanken in Gang setzt“, erläutert die Schwedin.

Die Frieda 23 ist nicht nur ein innovatives Projekt der Zusammenführung verschiedener Medien, sondern auch in der Art ihrer Finanzierung: Neben Bankkrediten, Städtebaufördermitteln und Finanzierungsmitteln der Stadt gehen die vier Gründungsvereine, das Lokalradion LOHRO, die Kunstschule Rostock, das Institut für Neue Medien und das Lichtspieltheater Wundervoll, als KARO gAG auch „mit privatrechtlicher Verantwortung“ an die Umsetzung, erklärt Ingo Körber, Mitglied von LOHRO und Aufsichtsrat der KARO gAG. Mit diesen Aktien übernehmen die Betreiber selbst eine gewisse Verantwortung. Allerdings können sich über den Kauf von Aktien die Besucher und Konsumenten des Kunst- und Medienzentrums selbst beteiligen und so das Kunstprojekt unterstützen.

Achim Thiedig
Achim Thiedig

Diese Unterstützung begann aktiv auch am Tag des Sanierungsbeginns. Bei einer Auktion von Fundsachen gab es die verschiedensten Dinge zu ersteigen: Keramikmasken, Stillleben, Bleistiftzeichnungen, einen ausgefallenen Hut und den DDR-Filmprojektor TK35. „Er ist wohl noch voll funktionsfähig und ich brauche nur einige Kabel. Aber erstmal stelle ich ihn nur ins Wohnzimmer – mal sehen, was dann draus wird“, sagt Achim Thiedig teils skeptisch, aber auch froh über sein neues altes Heimkino, das er für 210 Euro ersteigert hat. Er habe ihn aber mehr aus der Spendenaktion heraus als aus wirklich langgehegtem Interesse gekauft, erzählt der 33-jährige weiter. Insgesamt wurden durch die Auktion ungefähr 506 Euro gesammelt.

Weitere Aktionen am Abend waren die Schauvorführungen der vier Gründungsvereine: Die Kunstschule präsentierte in der Borwinstraße Schau-Keramik, das Institut für neue Medien zeigte in der Budapester Straße einige Kurzfilme vom FiSH-Festival, der lokale Radiosender LOHRO installierte in der Margaretenstraße eine Klangsimulation und im Li.Wu feierte „Filomena“ von Holger Löwe seine Kino-Filmpremiere. Außerdem setzte man die Frieda durch eine Lichtinstallation in Flammen.

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