Jahreshauptversammlung des Warnemünder Gewerbevereins

Schicksal der Kopflinden in Warnemünde weiterhin ungewiss

2. März 2010, von
Gewerbeverein Warnemünde Dietmar Vogel - Vorsitzender
Gewerbeverein Warnemünde Dietmar Vogel - Vorsitzender

Am Montagabend kam der Warnemünder Handels- und Gewerbeverein zu seiner Jahreshauptversammlung zusammen. Neben rein formalen Punkten stand auch das Schicksal der Kopflinden in der Mühlenstraße sowie die Neugründung der städtischen Marketing GmbH für Rostock und Warnemünde zur Diskussion an – sollen die Interessen des Seebades doch hierbei nicht zu kurz kommen.

Neben den Vereinsmitgliedern lockten die Themen der Tagesordnung auch einige interessierte Anwohner der Mühlenstraße an. Zunächst wurden jedoch die Pflichtpunkte abgearbeitet, wie die Ernennung eines neuen Kassenprüfers, die Entlastung des Vorstandes 2009 sowie die Planung der Events für das Jahr 2010.

Gewerbeverein Versammlung: besorgte Anwohner der Mühlenstraße
Gewerbeverein Versammlung: besorgte Anwohner der Mühlenstraße

Das vergangene Jahr sei für den Verein ein „recht stürmisches“ gewesen, so der Vereinsvorsitzende Dietmar Vogel. Nach der Wahl eines neuen Vorstandes hatte man einiges anschieben können. Der Verein konnte sich auf wichtige Schwerpunkte in seiner Arbeit festlegen und hätte mit der Organisation der „Weihnachtsstimmung“ und des Warnemünder Wintervergnügens einen ersten Achtungserfolg erzielt.

Trotzdem müsse man auch weiterhin „viele Visionen haben“ und diese Ziele konkret verfolgen, so Vogel. Er appellierte nachdrücklich an alle Warnemünder Gewerbetreibenden, sich im Verein zu engagieren und ihre Visionen mit einzubringen, denn nur ein starker Verein könne etwas bewegen und ändern.

Gewerbeverein Warnemuende: Stephan Schneider
Gewerbeverein Warnemuende: Stephan Schneider

Etwas emotionaler wurde die Diskussion, als es um eine mögliche Fällaktion in der Mühlenstraße ging. Vereinsmitglied Stephan Schneider fasste kurz die Vor- und Nachteile zusammen, die eine Fällung oder Erhaltung der Kopflinden in der Straße mit sich brächten. So seien die Bäume extrem pflegeintensiv, zudem sind vom ursprünglichen Bestand nur noch etwa 60 Prozent vorhanden.

Mehrkosten werden in jedem Fall entstehen: entweder durch die Neupflanzung von Bäumen, damit der Alleencharakter der Mühlenstraße auch nach der geplanten Sanierung erhalten bleibt oder durch die Pflege des aktuellen Baumbestandes. Diese wurde laut Aussage einer betroffenen Anwohnerin in den letzten Jahren von der Stadt sträflich vernachlässigt. Von den Anwohnern kam auch der Vorschlag, die Pflege der Linden über Baumpatenschaften zu regeln.

Man merkte, dass das Thema allein einen ganzen Abend füllen könnte, gelten die Kopflinden doch als eine Art Wahrzeichen der Mühlenstraße. Es wird auf jeden Fall schwer, eine endgültige Lösung zu finden, die allen Beteiligten gerecht wird. Dies sei jedoch wichtig, da man dann geschlossen auftreten und so verhindern könne, am Ende vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, so Dietmar Vogel. Bereits am 9. März wird in einer Ortsbeiratssitzung der aktuelle Planungsstand zur Umgestaltung der Mühlenstraße präsentiert.

Gewerbeverein Versammlung: Diskussion um Kopflinden
Gewerbeverein Versammlung: Diskussion um Kopflinden

Gleiches gilt auch für die geplante Neugründung einer Marketing GmbH für Rostock und Warnemünde. Diese soll nach aktuellem Stand nun doch unter Obhut der Stadt bei Rostock Business angesiedelt werden.

Hierbei möchte der Verein mindestens in der Funktion eines Beirates seinen Teil zu den Ergebnissen beitragen. Die Warnemünder und die dort ansässigen Gewerbetreibenden möchten gehört werden, sich einbringen und verhindern, dass die Stadt Rostock Entscheidungen über ihre Köpfe hinweg fällt.

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