Hotel- und Wohngebäude auf dem zweiten Baufeld vom Glatten Aal
Architekt stellt Pläne für Hotel- und Wohngebäude auf dem zweiten Baufeld vom Glatten Aal im Ortsbeirat Stadtmitte vor
16. Mai 2019, von Stefanie
Erst vor wenigen Tagen wurde am Glatten Aal Richtfest gefeiert. Der Rohbau für das sogenannte Hanse Karree, ein Ensemble aus Luxuswohnungen und Gewerbeeinheiten, ist nach gut einjähriger Bauzeit fertig. Nun hat der Investor Randalswood Germany gestern Abend dem Ortsbeirat Stadtmitte seine Pläne für das benachbarte Baufeld vorgestellt.
Wo schon seit einigen Jahren Autos zentrumsnah parken, soll ein Gebäudekomplex mit Wohnungen, Gewerbe und einem Hotel entstehen. Bereits im Mittelalter habe es hier eine intensive, mehrgeschossige Bebauung gegeben, blickt Architekt Carsten Nielsen auf die Historie des Standortes zurück. Später befand sich hier das Hotel Fürst Blücher.
Zukünftig sollen am Glatten Aal wieder Gäste beherbergt werden, in einem zwei bis drei Sterne-Hotel, auf 6.000qm in 182 Doppelzimmern mit Nordfenstern, ohne Tagungsbereich, ohne Suiten und ohne eigene Gastronomie. Vom Motel-One-Standard ist die Rede.
13.000qm sind zum Wohnen in dem vier- bis sechsgeschossigen Gebäude angedacht. 156 Wohnungen mit einem bis vier Zimmern und Balkon sollen im südlichen Bereich entstehen. „Nach den sehr positiven Erfahrungen auf dem ersten Baufeld glauben wir, dass der Standort genau richtig fürs Wohnen ist“, begründet Carsten Nielsen. Ein früherer Entwurf von 2005 sah an dieser Stelle noch ein Parkhaus vor.
Nun sollen lediglich die Autos der Gebäudenutzer in den unteren Geschossen Platz finden. Auch Technik- und weitere Abstellräume sollen hier untergebracht werden. Der Spielplatz kommt wieder auf das Dach, wie beim Hanse Karree. Die Fahrräder sollen nahe den Bewohnern auf den Etagen abgestellt werden. Zwei Innenhöfe sollen Licht in die Stuben bringen. Ein neuer Platz mit einem Baum entsteht an der nordwestlichen Ecke.
Der kleine Platz mit den Balkonen, das obere Geschoss und auch die Fassadengestaltung in der Rungestraße werden sehr kritisch gesehen, verkündet ein Mitarbeiter des Bauamtes. Und auch beim Ortsbeirat kommt die architektonische Gestaltung nicht gut an. „Die Nutzung ist toll, aber es ist ein Kasten, wie er überall stehen könnte“, urteilt Christoph Hinz und wünscht sich eine kleinteilige Giebelstruktur.
Bereits 2014, als dort noch ein großes Einkaufszentrum geplant war, hatte der Gestaltungsbeirat von großen Strukturen am Glatten Aalabgeraten und eine kleinteilige Entwicklung mit einer gegliederten Bebauung in diesem Bereich empfohlen. Nun wollen die Bauherren ihre konkreten Pläne für das zweite Baufeld erneut dem Gestaltungsbeirat vorstellen.
Ob sich der Baustart durch Ausgrabungen im Erdreich hinausschiebt, ist derzeit noch offen. Auf dem ersten Baufeld hatten archäologische Funde umfangreiche Untersuchungen nach sich gezogen. Auf dem jetzigen Grundstück können Hinterlassenschaften des Fachbereiches Chemie der Universität, das sich hier befand, nicht ganz ausgeschlossen werden. Bisherige Probebohrungen haben diesbezüglich jedoch keine Hinweise geliefert, entwarnt Randalswood-Geschäftsführer Christian Solbrig.
An der südlichen Grenze des Grundstückes zwischen Buchbinderstraße, Rostocker Heide und Rungestraße laufen derzeit ebenfalls Planungen für ein Hotel. Aktuell finden Abstimmungen für eine Bauvoranfrage statt, erklärt ein Vertreter.