21. Hanse Sail Rostock 2011 - Schiffe, Schiffe, Schiffe
Mit dem „Jahr der Windjammer“ startet die Hanse Sail – Rostocks maritimes Großereignis – ins dritte Jahrzehnt
9. August 2011, von Stefanie
Der Rostocker Stadthafen erwacht wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Schon seit Tagen herrscht hier erhöhte Betriebsamkeit. Wo sonst nur vereinzelt Spaziergänger an den eher wenigen Booten vorbei schlendern oder hin und wieder ein Ausflugsschiff zu einer Fahrt die Warnow hinauf ablegt, wird bis zum Wochenende Ausnahmezustand herrschen. Am Donnerstag ist offizieller Auftakt, doch schon ab morgen geht es wieder los, Rostocks maritimes Großereignis, die 21. Hanse Sail 2011.
245 Großsegler und andere Schiffe werden an den Kaikanten zwischen Warnemünde und der Rostocker Innenstadt festmachen. Schiff Nr. 246, eine 70 Meter lange Brigg unter englischer Flagge hat kurzfristig noch nach einer Unterbringungsmöglichkeit gefragt. „Das sollte doch wohl noch zu machen sein“, lautete die gastfreundliche Antwort von Hanse Sail-Chef Holger Bellgardt am Montag, wohl wissend „dass wir eigentlich an der Kapazitätsgrenze angekommen sind, was die Liegeplätze in diesem Jahr betrifft.“

In Fünferpaketen werden die Segelschiffe im Stadthafen nebeneinanderliegen, wo der Großteil der diesjährigen Hanse Sail-Flotte untergebracht ist. Andere Anlaufpunkte sind der Passagierkai in Warnemünde, der Yachthafen und Marinestandort Hohe Düne oder der Rostocker Fracht- und Fischereihafen. Drei Schiffe werden bei Nordic Yards in der Werft liegen. Die Kruzenshtern, die Mir und die Stad Amsterdam werden hier allerdings nicht öffentlich zugänglich sein. Für Besucher, die eine Ausfahrt gebucht haben, wird eine Buslinie eingerichtet, informiert Bellgardt.

Über 12 Windjammer (Großsegler mit Rahsegeln), so viel wie noch nie, werden im Hanse Sail-Themenjahr „Windjammer“ begrüßt, darunter die ältesten und größten noch aktiven die Kruzenshtern und Sedov.
Aber auch viele weitere Teilnehmerschiffe dürften das Interesse des Publikums auf sich lenken. Wie der Filmstar die „Bounty“, die für die Dreharbeiten 1961 als Replik des legendären Meutereischiffes nachgebaut wurde. Oder das deutsche Segelschulschiff „Gorch Fock“, die zum ersten Mal, nachdem sie nach den Schlagzeilen vom letzten Jahr in Kiel eingelaufen war, einen anderen Hafen ansteuert. Die auch den Landratten durch eine Bierwerbung bekannt gewordenen, grünseglige „Alexander von Humboldt“ wird auf ihrer Abschiedstour nach Rostock kommen.

Von den Traditionsseglern bzw. ihren Repliken bis zu modernen Kreuzlinern wird den Besuchern eine ziemlich einmalige Palette an Schiffen und Schiffbautechniken vor Augen geführt. Einige Schiffe können sogar an Bord besichtigt werden (Open Ship). Wer sich einen Eindruck von ihrer Seetüchtigkeit verschaffen möchte, kann bei vielen auch an einem Tagestörn teilnehmen.

Wer lieber an Land bleibt, der bekommt auch hier ein umfangreiches Programm aus Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen geboten. So umfangreich, dass wir hier gar nicht alles aufzählen wollen. Über einige ausgewählte Höhepunkte werden wir in den nächsten Tagen natürlich berichten.
Das Eröffnungsprogramm wird allerdings aufgrund der aktuellen traurigen Ereignisse in Norwegen, dem diesjährigen Partnerland der Hanse Sail, geändert, kündigt Holger Bellgardt an. „Wir werden am Donnerstag traditionell zur Eröffnung der Sail nicht böllern. Auch der Fassbieranstich wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Das gebietet die Höflichkeit gegenüber unseren Freunden in Norwegen.”
Weitere Informationen gibt es auf der Website: http://www.hansesail.com/