„Sailor’s Feuerwerk“ zur Hanse Sail 2011

Das zweigeteilte Feuerwerk – im Stadthafen und in Warnemünde – ist wie jedes Jahr ein Höhepunkt der Hanse Sail

13. August 2011, von
Ein Farbenmeer über der Ostsee
Ein Farbenmeer über der Ostsee

Ein schöner und vor allem sonniger Tag auf der Hanse Sail ging heute Abend zu Ende. An den Fahrgeschäften blitzten die LED-Leuchten auf und auch das eine oder andere Segelschiff erhellte seine Umgebung mit einer Lichterkette. Der Stadthafen, der den ganzen Tag über schon gut besucht war, füllte sich zu den Abendstunden noch mehr. Doch die Hauptattraktion waren heute nicht die vielen Bühnen und Partyzelte, sondern das bunte Lichterschauspiel am Himmel über Rostock.

Das Feuerwerk am Alten Strom in Warnemünde
Das Feuerwerk am Alten Strom in Warnemünde

Nur wenige zog es unterdessen nach Warnemünde, wo Hilmar Herrmann am Nachmittag bereits mit seinen Kollegen die Feuerwerkskörper installiert hatte. Die Firma von Mathias Kürbs, aus der Nähe von Pirna, ist in diesem Jahr zum fünften Mal dabei. Schief gelaufen sei dabei noch nie etwas. „Vor zwei oder drei Jahren hatten wir starken Regen und mussten Planen über die Raketen ziehen“, berichtet Herrmann „aber das war nicht weiter schlimm.“ Also hätte auch das gestrige Wetter dem geplanten Feuerwerk keinen Strich durch die Rechnung gemacht. „Gefährlich wird es erst bei Sturm“, so der Pyrotechniker.

Hilmar Herrmann baut mit seinen Mitarbeitern die Raketen für den Abend auf
Hilmar Herrmann baut mit seinen Mitarbeitern die Raketen für den Abend auf

Die allerersten Feuerwerke gab es vermutlich schon vor 1000 Jahren im alten China. Und genau da werden auch heute noch die meisten Neuerungen auf diesem Gebiet entwickelt. Mathias Kürbs fährt deshalb selbst oft nach China. „Vor zwei Tagen haben wir erst eine Container-Ladung aus Asien erhalten“, so Herrmann. „Also können wir den Hanse Sail-Besuchern heute Abend das Neueste vom Neuen präsentieren.“ Über 500 Feuerwerkskörper haben die Pyrotechniker an der Ostmole aufgebaut. Die Höchsten davon können bis zu 200 Meter weit in den Himmel fliegen.

Die Gorch Fock strahlt zwischen Feuerwerk und Riesenrad
Die Gorch Fock strahlt zwischen Feuerwerk und Riesenrad

Kurz vor halb elf brachte die S-Bahn die letzten Schaulustigen nach Warnemünde. „Der Ausstieg befindet sich … Backbord“, lautete heute ausnahmsweise die Durchsage. Auf dem Passagierkai bot sich den Ankommenden dann ein traumhaftes Panorama: Leuchtfeuer, Segelschiffe, Riesenrad und ein goldgelber Vollmond. Viele Windjammer kehrten kurz vor Beginn des Spektakels von ihren Tagestörns in den Hafen zurück. Einige Kleinboote fuhren hingegen auf die Ostsee hinaus, um sich das Feuerwerk von dort anzusehen. Obwohl die erste Rakete eher klein und unscheinbar war, blieben alle Zuschauer sofort wie angewurzelt stehen. Viele zückten ihre Fotoapparate oder nahmen ihren Partner in den Arm.

Das Feuerwerk ist jedes Jahr einer der Höhepunkte der Hanse Sail
Das Feuerwerk ist jedes Jahr einer der Höhepunkte der Hanse Sail

Auf besonders schöne und aufwendige Motive am Nachthimmel folgte das bekannte „Ohhh“ oder „Ahhh“ und ab und zu gab es auch einen kleinen Applaus. Die Cafés des Ostseebades waren zu dieser Zeit wie leer gefegt. Einheimische und Touristen hatten sich schon im Voraus eine geeignete Stelle gesucht, um dem fein abgestimmten Feuerwerk folgen zu können. Der Warnemünder Hafen wurde vom Anfang bis zum Ende in ein rot-gelb-blaues Lichtermeer getaucht. Und nicht nur der Himmel erstrahlte, sondern auch die Warnow, die auf der Wasseroberfläche das Spektakel widerspiegelte.

Nach dem fulminanten Finale ertönten von überall her Schiffshupen und Applaus. Auch, wenn das Feuerwerk leider viel zu schnell vorbei war, ist es doch immer wieder ein wunderbarer Höhepunkt der Hanse Sail. Und nach so einem lauen Sommertag und seinem krönenden Abschluss konnte man die Regenschauer der letzten Tage doch glatt vergessen.

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