Bahn baut ab 2020 am Hauptbahnhof
Im Herbst 2020 werden Weichen am Rostocker Hauptbahnhof erneuert, ein Jahr später startet der Ersatzneubau für die Goetheplatzbrücke – Vollsperrungen soll es nur punktuell geben
26. November 2019, von Olaf
Die Bahn plant ab 2020 einige Bauvorhaben im Raum Rostock, betroffen ist vor allem der Hauptbahnhof. Größtes Einzelprojekt ist die Erneuerung der Goetheplatzbrücke. Die Auswirkungen auf die Fahrgäste sollen sich jedoch in Grenzen halten.
Umbau der Weichen in Bramow
Vom 08.05.2020 22:10 Uhr bis zum 19.05.2020 03.30 Uhr verkehren die S-Bahnen nur zwischen dem Hauptbahnhof und Bramow. Für eine bessere Anbindung des Rostocker Fracht- und Fischereihafens (RFH) werden Weichen auf den Hauptgleisen umgebaut. Neben neuen Zugein- und -ausfahrstraßen werden dadurch im RFH künftig Zuglängen bis zu 740 Metern ermöglicht.
Zusätzlich erfolgt in diesem Zeitraum die Prüfung der Straßenbrücke Warnemünde-Werft sowie die Erneuerung der Bahnsteigdächer an den S-Bahn-Haltepunkten Evershagen und Lichtenhagen. Diese dauert bis Oktober 2020, führt jedoch nicht zu Einschränkungen im Bahnverkehr.
Am 19. Mai soll der Umbau des Bahnhofs Warnemünde abgeschlossen sein, sodass die S-Bahnen wieder durchgängig zwischen Hauptbahnhof und Seebad verkehren.
Oberbau- und Weichenerneuerung am Hauptbahnhof
Zwischen dem 20. Oktober und dem 18. November 2020 werden Weichen und Oberbau am Rostocker Hauptbahnhof erneuert, wodurch es zu Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr kommt.
Vom 20. Oktober 23 Uhr bis zum 02. November 4 Uhr kommt es zur Totalsperrung in Richtung Warnowbrücke. Zehn Tage verkehren keine Züge von/nach Stralsund bzw. Graal-Müritz.
Zwischen dem 13. und 18. November wird die Strecke in Richtung Dalwitzhof komplett gesperrt. Während dieses Zeitraums verkehren keine Züge von/nach Tessin und Kavelstorf.
Das Umleitungskonzept für die Züge nach Berlin, Schwerin und Hamburg wird derzeit erarbeitet.
Ersatzneubau für die Eisenbahnüberführung „Goetheplatzbrücke“
Etwa 300 Züge fahren derzeit täglich über die Eisenbahnbrücke an der Ausfahrt des Hauptbahnhofs in Richtung Warnemünde und Bad Doberan. Die 1968 errichtete Brücke „ist an der technischen Grenze ihrer Nutzungsdauer“, erläutert Renado Kropp, Leiter Vertrieb und Fahrplan bei der DB Netz AG im Regionalbereich Ost. „Das heißt, die Brücke muss ersetzt werden.“
Aktuell läuft das Planrechtsverfahren, bei dem alle Beteiligten noch einmal angehört werden. Im Oktober 2021 soll mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen werden, die Fertigstellung ist für den Dezember 2024 geplant. Insgesamt ist eine Bauzeit von ca. 39 Monaten vorgesehen.
Der Ersatzneubau erfolgt in zwei Abschnitten: Zuerst wird das nördliche, anschließend das südliche Brückenteil errichtet. Dies sorgt dafür, „dass der Zugverkehr während der gesamten Bauzeit sowohl in Richtung Warnemünde als auch in Richtung Bad Doberan sichergestellt ist“, verspricht Renado Kropp. Da die S-Bahn während der Bauarbeiten nicht alle Gleise befahren kann, wird am Hauptbahnhof ein Behelfsbahnsteig errichtet.
„Punktuelle Sperren“ bei Umschalt- oder Abrissarbeiten lassen sich dennoch nicht komplett vermeiden. Dies gilt auch für den Straßenverkehr unter der Brücke. Er könne zwar während der kompletten Bauzeit fahren, so Kropp, „allerdings nur einseitig.“ Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten dürfte die Baustelle daher zum Nadelöhr werden.