Jürgen von der Lippe 2x in Rostock
Jürgen von der Lippe gastiert mit seinem Programm “So geht’s” am 12. und 13. März 2013 in der Stadthalle

Gibt es noch Besseres als „Das Beste aus 30 Jahren“? Offensichtlich! Das Erste aus den nächsten 30 Jahren. Jürgen von der Lippe ist wieder unterwegs und präsentiert sein neues Live-Programm „So geht’s“ bis Mai 2013 auf Deutschlands Bühnen.
Der bewährte Reigen aus Standup-Soli, Parodien und Liedern kommt diesmal als Comedy-Crashkurs für Senioren daher. Jürgen von der Lippes Hobby ist nach eigener Aussage „Aprosdokese“, die häufige Verwendung ausgefallener und unerwarteter Wörter. Jedes Wort hat offenkundig geraume Zeit auf der Goldwaage verbracht, wirkt aber dennoch wie frisch erfunden. Sprachvirtuosität und Tiefgang sind nur zwei von Lippes Alleinstellungsmerkmalen, was durch die hohe Gagdichte und den enormen Lachpegel bisweilen leicht übersehen werden kann. Und so handelt er in der Folge so gut wie alles ab, was man in komischer Absicht veranstalten kann – die Gelehrsamkeit lugt dabei aus allen Knopflöchern. Warum auch nicht? Wer lang hat, lässt lang hängen!
„So geht’s“ ist eine Live-App für die spezielle Weltsicht und läuft auf jedem Betriebssystem. Aus dem Humus von gefühlten 100 Jahren Comedy–Erfahrung erwachsen wieder brüllkomische und typisch Lippesche Charakter-Karikaturen: Männer, die per Bananentelefonat Frauen erobern; der Rotwein-Fredi in Opposition zum Bierverkoster; Alt-Rocker Kalle, der sich als Kummerkastenpsychologe versucht und am
Ende in einer lupenreinen Grönemeyer-Imitation aufgeht, und schließlich der „Opa“, Lippes neueste Schöpfung, der wohl tolldreisteste Lustgreis der Comedy-Geschichte. Dabei jagt Jürgen von der Lippe insbesondere die weiblichen Fans durch ein emotionales Stahlbad: Gerade noch zur gemeinsamen Zeugung eines Kindes aufgerufen, heißt es nach kurzem Blick in die Zukunft als Vater einer pubertierenden Tochter: „Pustekuchen“. Überhaupt wird häufiger als früher mal die Tonlage gewechselt. Ein Text, der die Fortpflanzung in Frage stellt und in einem Nebensatz noch kurz die Bergpredigt abwatscht, will auch erst mal geschrieben sein. Origineller Intellekt und ungetrübte Freude am Obszönen vermählen sich ein ums andere mal aufs glückhafteste. Sloterdijk goes Asmussen.
Man hat auch den Eindruck, dass Jürgen von der Lippes Spaß am Schrägen immer größer wird. Der kurzweiligste Kursleiter seit Erfindung der Weiterbildung fährt alles auf, was ihm an Handwerk zu Gebote steht. Allem voran die vielen Minidialoge, seine besondere Spezialität. Im Nachthemd erzählt er mit Pisspott in der Hand seinen Traum vom tödlichen Kampf um sein Hawaiihemd. Aus einem trockenen Vierzeiler aus dem ‚Vermischten‘ der Tagespresse komponiert er ein Beziehungsdrama, in dem Bio-Eier, Indianerweisheit, Begrüßungssekt, ein Dekolleté und hirninterne Kommunikation in einer Geschichte Shakespearschen Ausmaßes münden. Was heißt da schon Doktorwürde oder Lehrstuhl? Von der Lippe könnte gut und gerne eine ganze Universität für globalen Frohsinn leiten (vielleicht nicht gerade in Bayreuth). Und es gibt auch eine echte Vorlesung, eine vollmundige Kostprobe aus seiner neuesten KurzgeschichtensammlunG „Verkehrte Welt“ (Co-Autorin Monika Cleves). Eine turbulente Beziehungsklamotte, in der sich, wie die Begeisterung zeigt, offenbar sehr viele gern wiedererkennen würden.
Musikalisch wurde der hohe Standard gehalten, aber es gibt diesmal ein breiteres Spektrum. Jürgen von der Lippes Lieder führen uns durch verschiedene, gleichermaßen gut bepflanzte Klang-Gärten. Das Für und Wider von volkstümlicher Musik wird abgewogen und mit Hut und dreistimmigem Jodler umgesetzt. Im Original Charleston- Groove der 20er himmelt der Künstler den Kühlschrank an und auch der Alkohol, die Hupe und die Spreewaldgurke erhalten endlich ihre lange verdienten Hymnen. Die „Bigband“, Mario Hené an der Midi-Guitar und Wolfgang Herder an den Keyboards, drehen den Kompass stilsicher in jede Musikrichtung. Und auch der Satzgesang ist ein echtes Brett! Die Abschiedsode, gesungen in den Zungen von Helge, Peter, Udo und Herbie, holt das Publikum endgültig von den Sitzen. „Sie werden noch wochenlang nachts tränenüberströmt wach werden. Aber lassen Sie es zu, wehren Sie sich nicht dagegen. Es tut Ihnen gut.“ Das gilt gut und gerne für den ganzen Abend.
Das Doppelalbum „So geht’s“ zu Jürgen von der Lippes gleichnamigem Bühnenprogramm ist seit 2. September 2011 im Handel und die besten „Wortschätze aus So geht’s“ gibt es als Special auch als Hörbuch. Bis Mai 2013 ist Jürgen von der Lippe auf großer Deutschland-Tournee.
- Di 12. März 2013, 20 Uhr, Stadthalle
- Mi 13. März 2013, 20 Uhr, Stadthalle
Quelle: GoOn-Promotion