Kinderbuchpremiere: Im ABC durch Rostock mit Max und Mila
Juliane Dieckmann und Iryna Kazak stellen ihr Buch über Rostock für Kinder vor
3. Dezember 2018, von Stefanie
A wie astronomische Uhr, B wie Botanischer Garten, C wie Citylauf. Für Max und Mila gibt es in Rostock viel zu entdecken. Auf 26 Seiten, einmal durchs Alphabet, können vor allem junge Leser die beiden Helden „Im ABC durch Rostock“ begleiten. Juliane Dieckmann und Iryna Kazak haben seit dem letzten Jahr gemeinsam an ihrem ersten Kinderbuch gearbeitet. Am Samstag haben sie es im Internationalen Begegnungszentrum der Universität Rostock vorgestellt. Seit heute ist das Buch in ausgewählten Rostocker Geschäften erhältlich.
„Es ist unser ganzer Stolz, wie ein gemeinsames Kind“, sagt Juliane Dieckmann glücklich. Die Autorin und Verlegerin erfüllt sich damit einen schon länger gehegten Traum. Als ihre heute achtjährige Tochter zwei Jahre alt war, entdeckte sie, dass es ähnliche Bücher bereits für andere Städte gab. „Für mein Kind wollte ich auch so etwas. Rostock braucht sich schließlich nicht zu verstecken“, erzählt die gebürtige Rostockerin.
Mit Iryna Kazak hat sie eine Projektpartnerin gefunden, die nicht nur ihre Ideen und Texte in Bilder verwandelte, sondern auch den Blick einer Zugezogenen ins Buchprojekt mit einbrachte. In Weißrussland erblickte sie 1983 das Licht der Welt.
Wegen der Liebe sei sie nach Rostock gekommen, erinnert sich Iryna Kazak. Und da Juliane Dieckmann wegen der Liebe in Rostock geblieben war, lag es für beide wohl nahe, das Buch all jenen zu widmen, „die wie wir in der Stadt der Liebe leben“. Denn für sie ist klar: „Die eigentliche Stadt der Liebe ist Rostock und nicht Paris.“
Bei Iryna Kazaks Abschlussprojekt für die Rostocker Designakademie haben sich die heute 35-Jährigen kennengelernt. „Vorher habe ich noch nie für Kinder gemalt“, spricht die ausgezeichnete Illustrations- und Kommunikationsdesignerin über die Herausforderung, an die sich systematisch heranwagte und einen ganz eigenen Stil entwickelte. Farbenfrohe Darstellungen von mal mehr und mal weniger bekannten Orten Rostocks sind am Computer entstanden. „Auf jedem Bild ist etwas, das ich mag“, sagt die Künstlerin. Sei es das Funkeln des Wassers auf der Warnow im Flussbad oder die vielen possierlichen Tierchen, die sich auf jeder Seite tummeln.
Das erste Bild ist gleich das Titelbild geworden. Es ist an ihrem Schreibtisch entstanden. Von hier hat die Illustratorin einen wunderschönen Blick über die Dächer auf das Kröpeliner Tor und die Marienkirche. Auf dem Dach sitzen Max und Mila. Die beiden sympathischen Kinder mit großen Köpfen begleiten die Leser auf ihrer Reise durch Rostock und Warnemünde. Max war zuerst da. „Wir brauchten ein Maskottchen“, so die Überlegung von Iryna Kazak, die den neugierigen Jungen mit rotem Haar und einer Brille malte. Dann fehlte natürlich noch ein Mädchen. „Nur ein Junge, das geht nicht“, fand Juliane Dieckmann und Mila entstand. Ein aufgewecktes Mädchen, das sie sehr an ihre eigene Tochter erinnert, erzählt die zweifache Mutter.
Ihr Buch sei sehr persönlich geworden, eine Liebeserklärung an ihre Heimatstadt und ihre Kinder, erzählt die Autorin, die für jeden Buchstaben, jeden der 26 Rostocker Orte einen Reim gefunden hat. Weil die Tochter so gern reitet, mussten beispielsweise unbedingt Pferde unter S wie Stuthof mit ins Buch. Auch die Lieblingsspeise Erdbeeren bekam beim Buchstaben E einen großen Auftritt. Warnemünde und der Strand dürfen natürlich auch nicht fehlen und auch einige eher unbekanntere Orte wie Marienehe. Beim Brainstorming des Alphabets war die Marienkirche schon durch die astronomische Uhr vertreten, erklären die beiden, und so wurde der Stadtteil mit seinem Fischereihafen aus einer S-Bahn heraus gemalt. Nicht gerade ein Anfahrtspunkt auf einer touristischen Stadtrundfahrt. Aber „Für mich ist das Rostock,“ sagt Juliane Dieckmann.
1000 Exemplare hat die neu ins Verlagsgeschäft eingestiegene Autorin bei einer Rostocker Druckerei herstellen lassen. Die Stadt hat den Druck im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800. Stadtjubiläum finanziell gefördert. Wer einen Rostock-Stadtführer für den weihnachtlichen Gabentisch sucht, dem sei das „Im ABC durch Rostock“ ans Herz gelegt.