Fridays For Future-Demo blockiert die L22

Schüler fordern bei Klimastreik in Rostock Kohleausstieg und Verkehrswende, um die Klimakrise zu stoppen

24. Mai 2019, von
Sitzblockade beim Klimastreik Fridays for Future in Rostock
Sitzblockade beim Klimastreik Fridays for Future in Rostock

Sitzblockade auf einer der emissionsreichsten Straßen des Landes. Am frühen Nachmittag – es war noch nicht ganz die Freitag-Ab-ins-Wochenende-Rush-Hour – legten über 1000 Schülerinnen und Schüler aus Rostock und der Region die L22 im Rostocker Stadthafen lahm. Für einige Minuten unterbrachen sie ihren Demonstrationszug der FridaysForFuture-Bewegung, der sie vom Kröpeliner Tor über den Vögenteich zum Saarplatz und zurück über den Doberaner Platz bis zum Stadthafen hinunterführte. Hier setzten sie sich zwischen zwei viel befahrenen mehrspurigen Kreuzungen auf die Straße, bevor sie nach einigen Minuten von der Polizei aufgefordert wurden, weiterzugehen.

„Was ich gerne hätte: autofreie Städte“ war nur einer der vielen Slogans, den die Demonstranten lautstark im Chor skandierten. „Hopp hopp hopp – wer nicht hüpft, der ist für Kohle“ ein anderer, der eine weitere Forderung der Fridays-For-Future-Bewegung deutlich machte. Mit einem Kohleausstieg bis 2030 und der Verkehrswende sollen die CO2-Emissionen reduziert und die Klimaerhitzung gestoppt werden. „Forderungen, um langfristig auf diesem Planeten zu überleben“, teilten die Organisatorinnen vorab mit. „Kein Planet B“ war auf den vielen Plakaten zu lesen und wurde von zwei jungen Frauen wiederholt auf die Straßen der Demonstrationsstrecke gesprüht.

Schüler demonstrieren für eine konsequente Klimapolitik.
Schüler demonstrieren für eine konsequente Klimapolitik.

Doch nicht nur von den Politikern forderten die Jugendlichen konsequentes Handeln für den Klimaschutz. Auch selbstkritische Töne waren in den Wortbeiträgen zu hören. So erklärt Michelle: „Ich habe mich auch nicht immer vorbildlich verhalten, was Umweltschutz angeht. Habe zum Beispiel Bonbonpapier auf die Straße geworfen oder musste mir Zettel zum dritten Mal kopieren lassen, weil ich ein Chaot bin. Darauf bin ich nicht stolz, aber ich habe daraus gelernt und werfe Müll immer in die Mülltonne und passe besser auf meine Sachen auf und bestimmt gibt es immer noch Sachen, die ich besser machen könnte.“

Dazu ermunterte die jungen Demonstranten auch eine Vertreterin der Elterninitiative Parents for Future und ein Vertreter von Science for Future. Letztere hatte sich international als wissenschaftliche Unterstützung der Anliegen der von der schwedischen Schülerin Greta Thunberg initiierten Schülerstreikbewegung Fridays For Future gegründet. In Rostock versuchte ein Forscher des Leibnitz Instituts für Ostseeforschung die „geschwänzte“ Schulstunde durch seine Ausführungen zum Anstieg des Meeresspiegels als Folge der Klimaerhitzung zu kompensieren.

Weltweit hatten heute wieder Schüler am Klimastreik teilgenommen. Kurz vor der Europawahl traten die Demonstranten auch in Rostock für eine verbindliche europäische Klimapolitik ein.

Video von der Fridays For Future-Demo in Rostock:

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