Kulturvisionen für Rostock
Kulturausschuss der Bürgerschaft stellt kulturpolitische Leitlinien zur Diskussion
15. Mai 2012, von Stefanie
Welche kulturellen Ressourcen hat Rostock? Was sollte weiter entwickelt werden und bekannter gemacht werden? Über diese Fragen hat sich der Kulturausschuss Gedanken gemacht und mit Unterstützung von Verwaltung und externen Fachleuten kulturpolitische Leitlinien für Rostock entwickelt, die heute vorgestellt wurden.
Entstanden ist ein sechsseitiges Papier, in dem 14 Schwerpunkte festgehalten werden. Die Bedeutung der Musikschulen, Museen, Theater, freie Kulturträger, Kunst, Architektur, Bibliotheken oder auch das Kulturmarketing spielen darin eine Rolle.
Konkretes ist in diesem Entwurf kaum zu finden. Vielmehr sollen die kulturpolitischen Leitlinien dazu beitragen, eine Kulturvision zu entwickeln. Denn: „Die Stadt wird nicht angemessen als Kulturstadt wahrgenommen und ein spezifisches Rostocker Kulturpolitik konnte sich bisher nicht entwickeln“, stellt Dr. Ingrid Bacher (SPD), Leiterin der Lenkungsgruppe, fest. Sie erklärt, dass die kulturpolitischen Leitlinien als allgemeine Handlungsprämissen die Grundorientierung für kulturpolitisches Handeln bis 2020 bilden.

Im September soll schließlich die Bürgerschaft darüber abstimmen. Auf dieser Grundlage soll bis Ende 2013 ein Kulturentwicklungsplan beschlossen werden, der dann auch konkrete Maßnahmen enthält und finanziell untersetzt ist.
Doch zuerst soll über die Inhalte gesprochen werden, dann über Geld, betont Alexander Ludwig (FDP). Schon vor acht Jahren sei ein ähnlicher Anlauf gescheitert, weil sehr früh über das Geld gesprochen wurde, erinnert Kulturamtsleiter Thomas Werner.
Alle betonen die Prozesshaftigkeit, in der auch die Bürger eingebunden werden sollen.
So fanden seit dem letzten Sommer bereits zwei sogenannte Kulturfabriken statt. In Workshops wurden verschiedenste Anregungen und Ideen von Vertretern aus Wissenschaft und kultureller Einrichtungen sowie von Kulturschaffenden zusammengetragen wurden.
Am 30. Mai soll der vorliegende Entwurf in einem öffentlichen Forum, der Kulturfabrik III, diskutiert werden. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 Uhr im Rathaus.
In einigen Tagen wird auch ein Online-Forum im Internet freigeschaltet. Unter www.kulturleitlinien-rostock-entwickeln.de besteht dann ebenfalls die Möglichkeit, sich an der Diskussion zu beteiligen.