4. Kunst-Heute 2011 in Rostock

Tag der zeitgenössischen Kunst in Mecklenburg-Vorpommern

30. Oktober 2011, von

ZICKEZACKE - Ausstellung junger Künstler am landesweiten Aktionstag Kunst-Heute
ZICKEZACKE - Ausstellung junger Künstler am landesweiten Aktionstag Kunst-Heute

„Das kann ich auch,“ ist so ein beliebter Gedanke, mit dem sich einige die Kunst der Gegenwart vom Leibe halten. Sie zu verstehen, ist nicht immer einfach. Eine unüberschaubare Vielfalt an Stilen und Techniken, mit der Künstler arbeiten, führt beim Betrachter mitunter zur Verwirrung.

Mit welchen Missverständnissen zeitgenössische Kunst zu kämpfen hat, zeigt jüngst das Beispiel einer Reinigungskraft, die im Museum einen Kalkfleck entfernte. Dumm nur, dass dieser Fleck Bestandteil einer Installation des Künstlers Martin Kippenberger war.

Der Verband der Kunstmuseen und Kunstinstitutionen Mecklenburg-Vorpommern und der Künstlerbund Mecklenburg und Vorpommern möchten das Interesse an zeitgenössischer Kunst in Mecklenburg-Vorpommern fördern. Deshalb haben sie den Aktionstag Kunst-Heute ins Leben gerufen, der den Fokus auf das Entstehen, Vermitteln und Vermarkten aktueller Kunst im Land legt.

Mit Führungen, Kunstaktionen, Lesungen, Künstlergesprächen, geöffneten Ateliers, Einzel- und Gruppenausstellungen professioneller Künstler wurde am letzten Oktobersamstag bereits zum vierten Mal ein vielfältiges Angebot im ganzen Land organisiert.

In Rostock gab es auch wieder einige interessante Anlaufstellen, die einen Eindruck über das gegenwärtige künstlerische Schaffen in unserer Hansestadt vermittelten. Viele Galerien eröffneten oder beendeten aktuelle Ausstellungen. So warb die Produzentengalerie Artquarium mit dem Slogan „Wir machen dicht – kommen sie trotzdem“ für die Finissage ihrer Schau „Verdichtet“. Auch in der Kunsthalle wurde zum Ende der Andreas Mühe mit einer Führung des Künstlers persönlich ein besonderer Höhepunkt geboten. In der Abgusssammlung der Universität stand der Bildhauer Wolfgang Friedrich während einer Führung durch seine Ausstellung „Die Spur folgt der Aura“ ebenfalls für ein Gespräch zur Verfügung.

Etwas abseits, in den ehemaligen Gebäuden des Dieselmotorenwerkes, gewährten Felix Fugenzahn, Marianne Tonn, Susanne Lilienthal und Christoph Chciuk Einblick in ihre frisch bezogenen Ateliers. Arbeiten aus unterschiedlichen Medien: Grafiken, Malereien, Kalligrafie schmückten die Wände im engen Flur. Nachdenkliches und Absurdes, Verträumtes und Humorvolles waren in ihren teils entrückten teils expressiven Darstellungen zu finden. „Wir nehmen uns selbst nicht so ernst“, erklärte Gastkünstlerin Elisabeth Pohl das Motto der Ausstellung „Zickezacke“. Aha – so kann man Kunst heute also auch verstehen.

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