Long Voyage und AndA im Peter Weiss Haus
Konzertreihe Like Water vereint Folk und Elektronik
16. Februar 2011, von PhillipNachdem im Januar mit Sarsaparilla die Konzertreihe „Like Water“ im Peter Weiss Haus eröffnet wurde, gab es nun am gestrigen Abend die Fortsetzung. Diesmal mit dabei: „Long Voyage“ aus Leipzig und „AndA“ aus Oldenburg.
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Hinter „Like Water“ verbirgt sich eine Konzertreihe für akustische und ruhige elektronische Musik, die vom Label und Künstlernetzwerk Analog Soul organisiert wird. Neben Rostock gibt es dabei auch Konzerte in Leipzig, Jena und Chemnitz, wobei sich die Bands von Stadt zu Stadt unterscheiden können. Doch zurück nach Rostock ins Peter Weiss Haus.
Dort durften die Gäste auch gestern wieder auf Holzklappstühlen Platz nehmen und so entspannt der Musik lauschen. Wobei beim Auftritt der Indie-Folk Band „Long Voyage“, der eine oder andere wahrscheinlich lieber gestanden hätte, da deren Songs überwiegend im Up-Tempo Bereich zu finden waren.
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Doch auch so konnten die beiden Leipziger Marcus Katscher (Percussions) und Daniel Deichfuß (Akkordeon, Gitarre) gemeinsam mit ihrem kanadischen Sänger Nicolas Huart das Publikum überzeugen.
„Das Schönste war, dass man den Jungs angesehen hat, dass es ihnen Spaß macht“, äußerte sich Matthias Röpke während der Umbaupause und auch Irene hatte der Auftritt gefallen: „Sehr gute Band. Ich fand es etwas schade, dass gestuhlt war.“
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Anschließend war es für das Duo „AndA“ an der Zeit, die Bühne zu betreten. Zuvor hatten sie diese in die reinste Kommandozentrale verwandelt. Da tummelten sich Walkie-Talkies, eine Säge, alte Radios oder ein Telefon, das als Mikrofon verwendet wurde, neben Gitarren und allerlei anderem Equipment. Und damit kann man nun Musik machen?
Ja, man kann. Zumindest können es Martin Seedorf und Lars Kämpf. Ursprünglich hatten sie mit Gitarrenpop angefangen, doch das wurde ihnen irgendwann zu langweilig und so hielten zunehmend experimentelle Ansätze Einzug in ihre Musik. Die beiden Musiker sehen ihre Auftritte auch weniger als klassische Konzerte, sondern vielmehr als Medienkunstwerke. Wobei sie betonen, dass es sich bei den Stücken trotz allem immer noch um Songs handelt.
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In der Praxis sieht das Ganze so aus, dass mit Hilfe von Livesampling ganz eigene Klangwelten geschaffen werden. Der mit einem Stethoskop abgehörte Herzschlag wird beispielsweise zum Beat eines Songs oder eine gerade eben noch live gespielte Gitarrenmelodie wird im nächsten Moment am Computer zerhackt und in einen Breakbeat integriert, wobei die Übergänge stets fließend sind. So richtig lässt es sich eigentlich nicht beschreiben, was da auf der Bühne vorging, man muss es live gesehen haben. Das Publikum, wie z.B. Doreen Selent, war am Ende jedenfalls begeistert: „Ich fand es total schön, innovativ und einmalig. Mehr davon!“
Mehr davon wird es am 11. März geben, wenn die Konzertreihe im Peter Weiss Haus mit „Alin Coen“ und „Miss Emily Brown“ in die dritte Runde geht. Ein Datum, das Ihr Euch ja schon einmal vormerken könnt.