Lorenz Caffier zur Verwaltungsreform
Informationsveranstaltung im Rostocker Rathaus
21. Januar 2010, von Dirk
Die Sieben ist bekanntermaßen Rostocks Zahl. Mit exakt sieben Minuten Verspätung begann gestern die Informationsveranstaltung des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommern zur Verwaltungsmodernisierung im Bürgerschaftssaal des Rostocker Rathauses – sicher kein schlechtes Zeichen. Karina Jens begrüßte als Bürgerschaftspräsidentin der Hansestadt Rostock die Anwesenden und übergab rasch das Wort an den Innenminister von M-V, Lorenz Caffier.
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Lorenz Caffier ist derzeit im Land unterwegs, um seine Kreisgebietsreform vorzustellen. Unter den Teilnehmern der Informationsveranstaltung erblickte ich Rostocker Stadtvertreter wie den Oberbürgermeister Roland Methling, den Senator für Bau- und Umwelt Holger Matthäus, den Senator für Finanzen, Verwaltung und Ordnung, Georg Scholze oder auch den Sprecher des Kreisvorstandes B´90/Die Grünen Johann-Georg Jaeger. Diese unterhielten sich teilweise angeregt über die geplanten Verwaltungsstrukturen.
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Lorenz Caffier betonte, möglicherweise nicht alle Fragen beantworten zu können, wolle diese aber mitnehmen und dann im Nachhinein analysieren.
Man müsse zudem auf die vorhandene Ist-Situation aufbauen und sich nicht „Was-Hätte-Wenn-Fragen“ stellen. Caffier schilderte die Grundzüge der neuen Kreisstruktur ab 2011, diese beinhaltet 6 Landkreise und 2 kreisfreie Städte. „Eine Reform im Dialog“ steht auf dem Informationsheftchen, da in diesem auf 6+2 Fragen genauer eingegangen wird.
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Caffier unterstrich insbesondere die Wichtigkeit einer erneuten Kreisgebietsreform nach 1994. Aufgrund des hohen Einwohnerschwundes und den damit verbundenen Einnahmenverlusten sowie zusätzlich zur Wirtschaftskrise sind Reformen bzw. Strukturänderungen zwingend notwendig.
Der also von der Landesregierung vorgelegte Entwurf „6+2“ sieht Rostock und Schwerin als kreisfreie Städte vor und folgende 6 Landkreise: Nordwestmecklenburg, Mittleres Mecklenburg, Nordvorpommern, Südvorpommern, Mecklenburgische Seenplatte und Südwestmecklenburg.
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Das vermutete Einsparpotenzial liege bei 400 bis 500 Millionen Euro in 10 Jahren. Es gebe laut Lorenz Caffier auch keine wirklichen Alternativen. Das Finanzausgleichgesetz (FAG) wurde angesprochen und zudem sollen Zentren gestärkt werden. Weiterhin wird eine sogenannte „Speckgürtelumlage“ erhoben.
Für Rostock durchaus positiv, spült es doch Einiges an zusätzlichen Schlüsselzuweisungen in die Kasse. Klar, dass dieses Geld irgendwo herkommen muss. Hauptsächlich von den kleineren Gemeinden, die darüber wenig erfreut sind und bereits den Rechtsweg angekündigt haben. Caffier hofft dennoch, die Reform vor der Sommerpause durchs Parlament zu bekommen und diese noch in dieser Legislaturperiode umsetzen zu können.