Mann in Lichtenhagen von Gruppe angegriffen
Ein 26-Jähriger wurde am Donnerstagabend in Rostock-Lichtenhagen von ca. 20 bis 30 Personen verfolgt und mehrfach mit Schlägen und Tritten angegriffen.
24. Mai 2024
Am 23.05.2024 kam es um 21:07 Uhr zu einem Polizeieinsatz in der Güstrower Straße im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen. Dort soll nach ersten Erkenntnissen eine größere Gruppe von ca. 20 bis 30 Personen eine männliche Person vor sich hergetrieben haben. Aus dieser Gruppe heraus sollen ca. acht Beschuldigte den 26-jährigen deutschen Geschädigten wiederholt mit Schlägen und Fußtritten angegriffen haben.
Eine Zeugin soll zunächst versucht haben, die Tat durch Rufe zu unterbrechen. Als dies misslang, soll sie beabsichtigt haben, den Geschädigten mit ihrem PKW aus dem Gefahrenbereich zu holen. Zu diesem Zweck sei sie zu dem Geschädigten und der Gruppe um ihn herum gefahren. Sie habe unmittelbar vor diesen gebremst. Jedoch zu spät, so dass ein 15-jähriger deutscher Angreifer durch den PKW erfasst und leicht am Arm verletzt wurde. Diesbezüglich wird durch die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.
Die durch die Polizei umgehend eingesetzten Funkstreifenwagen trafen wenig später vor Ort ein. Als die Beamten den Geschädigten von den Angreifern wegführen wollten, versuchte dieselbe Zeugin die Polizisten von diesem wegzureißen. Dies konnte durch die Beamten unterbunden werden. Es wird in diesem Zusammenhang eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte gefertigt.
Durch die Beamten konnten vor Ort zwei Personen festgestellt werden, die nach ersten Erkenntnissen zu den Angreifen gehörten. Es handelt sich um zwei 15-jährige Deutsche. Diese wurden nach Abschluss der Maßnahmen vor Ort entlassen.
Hintergrund zu dem Angriff soll sein, dass die Gruppe, welche den Geschädigten verfolgt hat, ihn aus einer Vielzahl von Warnmeldungen, die derzeit in verschiedenen sozialen Medien und Messenger-Diensten kursieren, wiedererkannt hat. Der Geschädigte wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und wurde durch die Beamten zunächst zum Polizeirevier Lichtenhagen gebracht zur weiteren Sachverhaltsklärung.
Aktualisierung:
Nach bisherigen Erkenntnissen verdichten sich die Hinweise, dass das Tatmotiv auf eine Vielzahl von Meldungen zurückzuführen ist, die derzeit in verschiedenen sozialen Medien und Messenger-Diensten kursieren. Da der Mann durch sein äußeres Erscheinungsbild vermutlich sowohl Kinder als auch teilweise Erwachsene verunsichert bzw. verängstigt hat, wurden Bilder und Videos des Mannes in den sozialen Netzwerken und verschiedensten Gruppen geteilt und verbreitet. Wir appellieren eindringlich, bei Erhalt solcher Nachrichten sich einer möglichen eigenen Strafbarkeit hinsichtlich des Einstellens und Weiterverbreitens von Bildern und Videos der Person bewusst zu sein. Wir bitten Sie, in diesem sensiblen Bereich keine Vermutungen oder vermeintliche Erkenntnisse insbesondere über Social Media zu verbreiten.
Es wird zudem darauf hingewiesen, Zeugenaussagen und Ermittlungen gehören in die Hände von Polizei und Justiz und Selbstjustiz kann auch schnell zur eigenen Strafbarkeit führen kann. Jedem muss klar sein, dass man sich auch selbst strafbar machen kann, wenn man solche Nachrichten, Aufrufe, Aufforderung oder Androhung zur/von Selbstjustiz in sozialen Netzwerken postet.
Den ermittelnden Beamten ist bekannt, dass u.a. in verschiedenen Messenger-Gruppen und anderen sozialen Netzwerken Hinweise auf eine mögliche Ansprache von Kindern durch diese männliche Person verbreitet worden sein sollen. Darüber hinaus werden Bilder (auch aus privaten Überwachungskameras) und Videos, teilweise mit angeblichen Namen der Person, verbreitet. In diesem Zusammenhang wurden und werden bereits polizeiliche Maßnahmen und Ermittlungen durchgeführt.
Entsprechende Beobachtungen und Hinweise sollen immer der Polizei über den Notruf 110 mitgeteilt werden. Die Polizei nimmt alle Sachverhalte sehr ernst und wird umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten.
Der 26-jährige Deutsche ist ohne festen Wohnsitz und bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Unter anderem in Rostock, Ribnitz-Damgarten, Blankenberg, Güstrow und Ahrenshagen. Der Mann hat sich in ärztliche Behandlung begeben. Die Ermittlungen zu den Taten hat die Kriminalpolizei übernommen. Darüber hinaus steht die Polizei im ständigen Austausch mit den zuständigen Ordnungsbehörden.
Die Polizei bittet weiterhin um Mithilfe aus der Bevölkerung. Wer hat am 23.05.2024 gegen 21:00 Uhr im Bereich der Güstrower Straße im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen Beobachtungen gemacht oder kann sachdienliche Hinweise zu geben, die zur Aufklärung der Straftat beitragen könnten?
Quelle: Polizeipräsidium Rostock