Marinestützpunkt Warnemünde öffnet seine Türen
Schiffsbesichtigungen und Vorführungen der Deutschen Marine
29. Juli 2010, von Stefanie
„Vorsicht! Geh nicht so nah ans Wasser!“, riefen besorgte Mütter ihren Sprösslingen zu. Diese reckten ihr Hälse teils waghalsig über die Kaikante des Marinestützpunktes Warnemünde auf dem Gelände der Kasernenanlage Höhe Düne.
Sie wollten alles genau sehen, denn die Tauchergruppe war auf der Suche nach einer Schatzkiste und zeigte dabei auch gleich ihr Können.

Die Tauchvorführungen waren Teil des Programms zum „Tag der offenen Tür“, zu dem die Deutsche Marine am Mittwoch interessierte Besucher einlud. Zahlreiche Gäste, darunter viele Familien, waren gekommen, um einen Einblick in die Arbeit der Marineangehörigen zu erhalten.
Der Marinestützpunkt Warnemünde ist mit seinen 215 Zivilbeschäftigten und Soldaten unter anderem für die logistische Betreuung der Marinedienststellen in Mecklenburg-Vorpommern und der deutschen Schnellboote im In- und Ausland zuständig.

Zu den Hauptattraktionen am Tag der offenen Tür zählte daher auch die Besichtigung der Militärschiffe. Besonders die kleinen und großen Jungs ließen sich die Technik ganz genau von den Besatzungsmitgliedern erklären.
Viele Damen warteten unterdessen geduldig am Steg und warfen den ein oder anderen Blick auf die schmucken Matrosen.

Aber nicht nur von Land, sondern auch vom Wasser aus konnte der Marinestützpunkt inspiziert werden. Für eine Rundfahrt auf dem Breitling standen zwei V-Boote bereit. Dem neunjährigen Elias waren diese jedoch zu klein. „Können wir auch mal mit den großen Schiffen fahren?“, fragte er seine Großeltern. „Nein, das ist nicht möglich“, sprang ein Angehöriger der Marine freundlich ein: „Aber wenn du mal groß und bei der Marine bist, dann kannst du auch damit fahren.“

Ja, die Nachwuchsarbeit wurde an diesem Tag großgeschrieben. Wehrdienstberater informierten über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr und auch weitere Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr wurden hier vorgestellt.
Überhaupt hatte sich die Deutsche Marine bei ihrem Tag der offenen Tür besonders auf die jungen Besucher eingestellt. Die Stützpunktfeuerwehr präsentierte nicht nur ihre Technik und Fahrzeuge, sondern hatte für Kinder auch einen Hindernisparcours aufgebaut, bei dem Geschicklichkeit und Schnelligkeit gefragt waren. Der elfjährige Emil schaffte den Lauf in einer Minute und erhielt zur Belohnung eine Urkunde.

Ein weiterer beliebter Anlaufpunkt war das Sanitätszelt des Deutschen Roten Kreuzes. Hier versuchte Hauptgefreiter Marco Lappe den Zuschauern nicht nur Grundlagen der Ersten Hilfe näher zu bringen. Viele Kinder ließen sich auch mit reichlich roter Farbe schreckliche Wunden auf Gesicht, Arme und Beine malen.Noch weitere Informations- und Unterhaltungsangebote hielt der Marinestützpunkt am Tag der offenen Tür für seine Gäste bereit.

Aber nicht alles, was angekündigt wurde, fand statt. Vor allem Besucher, die nicht zum ersten Mal dabei waren, zeigten sich enttäuscht. „Als wir vor zwei Jahren schon einmal hier waren, gab es mehr zu sehen“, bedauerte eine Urlauberin aus Brandenburg, nachdem die Vorführung einer Seenotrettungsübung mit einem Hubschrauber wegen eines Einsatzes abgesagt werden musste.
Die nächste Gelegenheit für interessierte Besucher den Marinestützpunkt Warnemünde zu besichtigen, bietet sich vom 5. bis 7. August während der Hanse Sail. Dann werden die blauen Jungs von der Marine auch im Rostocker Stadthafen vertreten sein.