Mehrere Hundert Kilo Müll am Breitlingufer gesammelt

NABU startete Müllsammelaktion am Peezer Bach – Freiwillige sammeln Hunderte Kilo Plastikmüll und andere Abfälle am Warnowufer in Rostock

10. März 2019, von
Judith Günther und Greta Winkler beim Müllsammeln am Ostufer des Breitlings
Judith Günther und Greta Winkler beim Müllsammeln am Ostufer des Breitlings

Muscheln, Steine, Schneckenhäuser – es gibt so viele schöne Dinge, die man am Strand sammeln kann. Leider gibt es aber auch viel zu oft weniger schöne Fundstücke: Plastikmüll und andere zivilisatorische Abfälle zählen dazu.

„Ich behaupte, dass jeder mal etwas Müll liegen lässt, auch wenn es nur unbemerkt ist. Gerade bei Plastik zählt jedes Stück, das wieder eingesammelt wird. Ansonsten wird es sehr lange hier liegen bleiben“, sagt Judith Günther. Greta Winkler ergänzt: „Wir wollen etwas Gutes für die Umwelt tun.“ Die beiden Freundinnen beteiligten sich deshalb gestern an einer Müllsammelaktion des NABU Mittleres Mecklenburg am östlichen Ufer des Breitlings.

Trotz stürmischen Wetters hatten sich Helfer zum Müllsammeln zusammengefunden.
Trotz stürmischen Wetters hatten sich Helfer zum Müllsammeln zusammengefunden.

In der Nähe fließt der Peezer Bach in die Bucht an der Warnowmündung in die Ostsee. Es ist ein Landschaftsschutzgebiet in Sichtweite des Seehafens, das eigentlich kaum betreten wird. Trotzdem hat sich hier jede Menge Müll am Ufer angesammelt.

Etwa 30 Helfer rückten ihm zu Leibe. Trotz des starken Windes, der eine Vorstellung davon gab, wie der Müll sich selbst in entlegenen Landschaften verbreitet.

Schnell wurden die flatternden Müllsäcke mit Folienfetzen, Styropor, Kunststoffseilen, Lebensmittelverpackungsresten, Luftballonüberbleibseln, Oropax, Kleidungsstücken und Wattestäbchenstiele in rauen Mengen gefüllt. Schnüre, Tüten und Plastikbehälter waren teilweise bereits fast komplett vom Boden verschlungen oder schon stark eingewachsen. Über 30 Kilogramm haben allein die beiden 19-Jährigen gesammelt. Insgesamt werden es wohl etwa 400 Kg sein, schätzt NABU-Projektleiterin Rebecca Hain.

Rebecca Kain zeigt ein besonders kursioses Fundstück: eine Fischdose von 1988
Rebecca Kain zeigt ein besonders kursioses Fundstück: eine Fischdose von 1988

Schon in den letzten beiden Jahren hatte der Naturschutzverein an dieser Stelle Müll gesammelt und bereits mehrere hundert Kilogramm entfernt. Wieviel es in diesem Jahr sind, soll am Montag noch einmal genau nachgemessen werden. Dann wird eine Stichprobe gründlich durchsortiert und katalogisiert. Ein Teil des Hartplastiks soll schließlich für die weitere Erforschung nach Aachen gesandt werden. „Schon jetzt können wir feststellen, dass der mit Abstand größte Teil des Volumens aus Styropor und Abfall industriellen Ursprungs besteht, vielleicht aus dem Hafen oder von Schiffen“, vermutet die Naturschützerin. Der Rest sei eine Mischung aus touristischen und Haushaltsabfällen. Sogar museumsreife Fundstücke wurden gesammelt, wie eine Essigflasche aus VEB-Zeiten und eine zwar verbeulte, aber noch original verschlossene Fischdose von 1988.

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