OB-Wahl 2012: Christian Blauel eröffnet Bürgerbüro
Oberbürgermeister-Kandidat der Grünen weiht Wahlkampfbüro in der Wismarschen Straße ein
25. November 2011, von Stefanie
In der Wismarschen Straße 3, am Doberaner Platz, öffnete gestern das Bürgerbüro von Christian Blauel, der am 5. Februar 2012 für die Grünen zur Wahl des Oberbürgermeisters antritt. „Die Rostocker können sich hier informieren und Termine mit mir abstimmen“, lädt Blauel zum persönlichen Kontakt ein, „mit welchem Anliegen auch immer“.
Blauel, der als freier Architekt arbeitet, lebt seit 1996 in Rostock. Erfahrungen im Bereich der Kommunalpolitik hat er bisher etwa im Bauausschuss oder dem Aufsichtsrat der RGS gemacht.
Elementar, so Blauel, sei es für ihn, Pläne und Entscheidungen der Stadtverwaltung besser und transparenter zu vermitteln. „Darauf beruht alles andere. Ich kann sachpolitisch die besten Ideen haben, wenn ich sie falsch vermittle, geht gar nichts.“ In Rostock werde viel zu viel unproduktiv und destruktiv gestritten, „eben nicht im Sinne des Ergebnisses, sondern es wird immer gleich mit ganz radikalen Positionen das andere abqualifiziert.“
Für unverzichtbar hält der 45-Jährige dabei auch eine stärkere Bürgerbeteiligung. Es sei nicht damit getan, wenn man Verfahren, die eine Bürgerbeteiligung vorschreiben, in den Stadtanzeiger stellt und meint, wenn ein paar Bürger da waren, wäre die Pflicht erfüllt. „Ich denke heute reicht das nicht mehr“, so Blauel, „ich muss mich schon auch vergewissern, was ankommt.“
Blauel, der von 2009 bis 2010 selbst Mitglied im Ortsbeirat Stadtmitte war, sieht die Ortsbeiräte dabei als „ganz wichtige Schnittstelle“. In manchen Stadtteilen funktioniere das gut, aber nicht in allen. „Da ist noch viel mehr drin!“

„Wohnen ist ebenfalls ein ganz wichtiges Thema“, sagt der Architekt, für den innerstädtisches Wohnen nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten die Idealform ist, auch wenn es ihn selbst aus privaten Gründen an den Stadtrand nach Mönchhagen verschlagen hat.
„Wir müssen es schaffen, in den nächsten Jahren für bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt zu sorgen.“ Im Moment wird Wohnraum immer teurer, da gibt es die Verantwortung der Stadt, über die Wiro steuernd einzugreifen, so Blauel. „Wir müssen die Wiro aber auch leben lassen, wenn sie nur ein Geldkalb sein soll, steigen die Mieten.“
In Sachen Kultur warnt der OB-Kandidat der Grünen davor, die Diskussion auf den heiligen Tempel Theater zu konzentrieren. Die Frage sei, wo man die Millionen einspare, die man dort ausgibt. „Dort, wo die Leute wohnen, muss Kultur sein, muss soziales Angebot sein“, so Blauel, dem die vielen kleinen Projekte, die im Quartier passieren, am Herzen liegen. Zugang zur Kultur müsse für jeden möglich sein, damit alle das Gefühl haben: „Ja, diese Stadt bringt mir was.“
Kultur, Bürgerbeteiligung, Wohnungsbau? „Ich hätte was erreicht, wenn deutlich mehr Leute in der städtischen Gesellschaft aktiv sind. Es ist wichtig, die Leute mitzunehmen“, beschreibt Christian Blauel sein wichtigstes Anliegen.