Die Woche des Meeres

Open Ship im Rostocker Hafen

29. September 2009, von
Die Maria S. Merian am Passagierkai Warnemünde
Die Maria S. Merian am Passagierkai Warnemünde

Anlässlich der Woche des Meeres, die wiederum im Rahmen des Rostocker Wissenschaftsjahres 2009 (“Rostock 365”) veranstaltet wird, begab ich mich einmal mehr nach Warnemünde. Am 25. September war nämlich nicht nur das Rostocker FilmFest, sondern auch Open Ship Day. Heißt zu deutsch: wer wollte, konnte sich verschiedene Schiffe anschauen, die sonst im Dienste der Wissenschaft über den Ozean schippern. Ich wollte nicht unbedingt, aber im Dienste meines Praktikumsverhältnisses musste ich, die ich sonst gemütlich am Schreibtisch vor mich hin schnarche, wohl oder übel hin.

Eine Ausstellung auf der Maria S. Merian
Eine Ausstellung auf der Maria S. Merian

Erst mal hatte ich so meine Schwierigkeiten, die versprochenen Schiffe auch zu finden. Zwar lagen sie, wie angekündigt, gut vertäut am Warnemünder Passagierkai – aber der ist lang. Scharfsinnig, wie ich bin, gelang es mir aber schließlich doch noch, sie aufzuspüren. Privat führe ich übrigens den Zweitnamen Sherlock.

Wie jeder andere auch wollte ich zuerst mal auf die große, schicke, imposante Maria S. Merian. Das ist schon ein fetter Kahn, Junge Junge. Wie jeder andere auch bemerkte ich angeekelt die ebenso imposante Menschentraube, die sich für eine Besichtigung anzustellen versuchte. Ich kombinierte blitzschnell: ick jeh nu erst ma auf dit annere Schiffchen. Dit kleene da. Wa!

Krebse auf der Solea
Krebse auf der Solea

Auf der Solea wurde ich freundlich empfangen: “Gucken Se mal da rein, da sind Krebse drin, ganz frisch gefangen.” – Ah, süß. Leben ja sogar noch! Kann ich die zum Abendessen…? ÄHEM.

Die Solea beschäftigt sich mit der Erforschung von Fischbeständen. Dafür fängt ihre Besatzung auf bestimmten vorgekennzeichneten Routen winzige Larven und misst deren Länge, was wiederrum Aufschluss gibt über das Vorkommen einer bestimmten Art in einem bestimmten Lebensraum. Oder so.

Eine Wohnkabine
Eine Wohnkabine

Mit roten Pfeilen war ein Rundgang gekennzeichnet, bei dem man nicht nur die Laborräume mit Mikroskopen, sondern auch die Brücke und die kleinen Wohnkabinen besichtigen konnte. Überall stand freundliches Schiffspersonal herum, das bereitwillig Auskunft über seine Tätigkeit und das Schiff gab. Nach einer guten halben Stunde war ich fertig mit der Besichtigung.

Mittlerweile hatte sich die Schlange vor der Maria S. Merian wunderbarerweise in Luft aufgelöst. Als die nächsten Gäste das Schiff verließen, durfte auch ich mit an Bord. Im Wesentlichen stehen beide Schiffe im Dienste der selben wissenschaftlichen Aufgabe. Auf der Maria usw. ist eine richtige kleine Ausstellung vorbereitet worden, mit bunten Informationstafeln und einem großen Bongo-Netz. Diese Dinger werden benutzt, um Fischlarven zu fangen. Die Dimensionen waren hier

Die Aussicht von der Maria S. Merian
Die Aussicht von der Maria S. Merian
natürlich noch etwas beeindruckender als auf der Solea. Man konnte eine Menge Treppen steigen, dafür hatte man oben auch einen echt schönen Blick auf das Wasser.

Lobenswert zu erwähnen ist an dieser Stelle die große Freundlichkeit der ganzen Besatzung, die sogar meiner mittelschwer miesepetrigen Laune mit einem breiten nordischen Grinsen begegnete. “Na, das kleine Mädchen hat aber ‘ne fette Kamera!” Immerhin besser als anders herum…

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