Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Spendenübergabe auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt 2012
Alle Jahre wieder sorgt der Rostocker Weihnachtsmarkt für gefüllte Bäuche und strahlende Augen bei Groß und Klein. Doch nicht nur Glühwein, Karussells und gebrannte Mandeln sind zu einer festen Tradition geworden, sondern auch die jährliche Spendenübergabe, die der Schaustellerverband Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den beteiligten Schaustellern, Handwerkern, Markt- und Großhändlern organisiert. „Wir haben bei 250 Beschickern gesammelt und waren am Ende selbst erstaunt, wo das ganze Geld herkommt“, berichtet Marlies Urbigkeit, Vorsitzende des Schaustellerverbandes. Insgesamt kamen in diesem Jahr stolze 6600 Euro für soziale Projekte zusammen. Damit wurde die Summe aus dem letzten Jahr noch einmal deutlich erhöht. „Niemand wurde gezwungen, etwas zu geben – alle waren wie immer mit Begeisterung dabei“, erzählt Marlies Urbigkeit. Die zwei größten Schecks in Höhe von je 2150 Euro lagen für Prof. Dr. Ernst Klar und Prof. Dr. Guido Hildebrandt von der Uniklinik unter dem Weihnachtsbaum. Mit dem Geld werden die onkologische Station und der Bereich Strahlentherapie gefördert. „Auf jeden Fall wird es unserem Patienten sehr zugutekommen“, so Prof. Dr. Guido Hildebrandt. 1000 Euro wurden der Rostocker Tafel überreicht, einen Scheck über 800 Euro nahm Pastor Tilman Jeremias für die Sanierung von St. Marien entgegen. Die Förderung der Kirche ist den Beschickern schon seit über 20 Jahren ein Bedürfnis, weil sie das Zentrum der verschiedenen Märkte ausmacht. So befinden sich in der Wetterfahne sogar alte Fahrchips und eine Liste aller Gründungsmitglieder des Schaustellervereins. Das Schulzentrum Paul Friedrich Scheel bekam die übrigen 500 Euro. „Damit können wir unsere Schülerfirma Breakfast mit neuen Töpfen, Geschirr und Besteck ausstatten“, freut sich Birgit Hermann, Vorsitzende des Fördervereins. Die Schülerfirma übernimmt Cateringanfragen und sorgt für eine gesunde Pausenversorgung der über 250 Schüler. Und dabei beschreitet die Gruppe einen sehr guten Weg, ist sich auch Lehrerin Berit Kunz sicher: „Unsere Vision ist es, Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten zu nehmen und in der Küche zu verarbeiten.“ Zum Teil gelingt das schon heute. Seit drei Jahren werden Möhren, Zwiebeln und kleine Äpfelchen geerntet und zu leckeren und gesunden Speisen gemacht. Auch wenn das Wetter stellenweise zu kalt und ungemütlich war, sind die Schausteller doch zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsmarkt. Gerade die Wochenenden waren reichlich besucht. Insgesamt gab es über die 30 Tage verteilt etwa 1,5 Millionen Besucher. Am kommenden Samstag öffnet der Markt zum letzten Mal seine Pforten und bietet Spätentschlossenen noch eine Möglichkeit, Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Danach geht es auch für die Beschicker in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub.
19. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Vorstand legt Ämter nieder
Die ehrenamtlichen Vorstände des F.C. Hansa Rostock, Sigrid Keler (Vorstand Finanzen) und Dr. Peter Zeggel (Vorstand Marketing), haben unter dem Eindruck der Mitgliederversammlung vom 25. November 2012 ihren Rücktritt zum 31. Dezember 2012 erklärt. Der Aufsichtsrat des F.C. Hansa Rostock hat dies angenommen und die Abberufung beider Vorstandsmitglieder beschlossen. Um die Geschäfts- und Handlungsfähigkeit des Vereins zu gewährleisten, hat sich Aufsichtsratsmitglied Jan-Hendrik Brincker dazu bereit erklärt, dem Vorstand des Vereins um Juri Schlünz und Uwe Vester ab dem 1. Januar 2013 kommissarisch anzugehören und hier den Geschäftsbereich „Finanzen“ vorübergehend zu verantworten. In dieser Zeit der ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit ruht sein Amt als Aufsichtsratsmitglied. Auch der hauptamtliche Vorstandsvorsitzende Bernd Hofmann hat nach dem Beschluss des Aufsichtsrates, aus dem gleichen Grund wie seine Gremienkollegen, sein Amt zur Verfügung gestellt. Die Entscheidung, den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden zum Jahresende aufzulösen, wurde in beiderseitigem Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat des F.C. Hansa Rostock getroffen. Stellvertretend für seine Vorstandskollegen bedankt sich Bernd Hofmann bei den Partnern des F.C. Hansa Rostock, bei den Vertretern des Landes und der Hansestadt Rostock für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, bei den Mitgliedern für ihr Engagement und bei den Mitarbeitern des Vereins für ihre Unterstützung. Der scheidende Vorstandsvorsitzende wünscht dem F.C. Hansa, „dass er den mühsam geebneten und alternativlosen Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung konsequent fortführen kann und auf dieser Basis perspektivisch seine sportlichen Ziele erreicht.“ Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand für die geleistete Arbeit. Herauszustellen ist dabei vor allem das Voranbringen der finanziellen Stabilisierung des F.C. Hansa Rostock. Der Aufsichtsrat bedauert die Situation, aber respektiert und akzeptiert die Entscheidung des Vorstandes. Ab dem Zeitpunkt der Abberufung von Bernd Hofmann aus dem Vorstand des Vereins werden die Vorstandmitglieder Uwe Vester (Sport), Jan-Hendrik Brincker (Finanzen) und Juri Schlünz (Nachwuchs) die Geschäfte des Vereins satzungemäß kommissarisch weiterführen. Somit kann der Aufsichtsrat mit der gebotenen Sorgfalt und Weitsicht einen neuen Vorstandsvorsitzenden bestellen. Nach Neubestellung des Vorstandes, auf Vorschlag des dann neuen Vorstandsvorsitzenden, wird Jan-Hendrik Brincker dann planmäßig aus dem Vorstand ausscheiden und sein bis dato ruhendes Amt im Aufsichtsrat wieder aufnehmen. Quelle: F.C. Hansa Rostock
18. Dezember 2012 | Weiterlesen
Uwe Vester wird Sportdirektor bei Hansa Rostock
Der F.C. Hansa Rostock hat den personellen Neustart in der Vereinsführung vorangetrieben. Nach einstimmiger Entscheidung durch den Aufsichtsrat wurde Uwe Vester für den Posten „Vorstand Sport“ bestellt. Der 41-Jährige wird ab dem 1. Januar 2013 hauptamtlich für die sportlichen Belange der Lizenzspielermannschaft und für eine langfristige und konzeptionelle Neuausrichtung des F.C. Hansa Rostock verantwortlich sein. Der gebürtige Hallenser, der einen Vertrag bis zum 30.06.2016 bei den Hanseaten unterschrieben hat, war über zwölf Jahre beim Bundesligisten und Teilnehmer der Champions League FC Schalke 04 unter anderem als Koordinator der Fußballschule „Auf Schalke“, Co-Trainer der U19-Bundesligamannschaft und „Chefscout Nachwuchs“ tätig. Uwe Vester: „Ich freue mich sehr auf die Aufgabe beim F.C. Hansa Rostock. Der FCH ist mit seiner erstklassigen Infrastruktur, den zahlreichen Anhängern und der sympathischen Hansestadt im Rücken eine tolle Herausforderung und für mich ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung.“ Zuletzt war der studierte Diplom-Sportlehrer als Scout für die Lizenzabteilung und den Nachwuchs-Leistungsbereich der Gelsenkirchener dafür verantwortlich, junge talentierte Spieler für den FC Schalke 04 zu entdecken und die kommenden Gegner der Profis zu beobachten und zu analysieren. „Uwe Vester ist im sportlichen Bereich ein absoluter Fachmann, der uns mit seinem sportlichen Konzept, seinen innovativen Ideen und der spürbaren Motivation absolut überzeugt. Er ist zudem durch seine langjährige Tätigkeit sowohl im Nachwuchs- als auch im Profibereich des FC Schalke 04 ausgezeichnet vernetzt“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Abrokat. Quelle: F.C. Hansa Rostock
18. Dezember 2012 | Weiterlesen
Philip J. Hickey ist neuer Head Coach der Rostock Griffins
Die American Footballer der Hansestadt präsentierten am Montag auf einer Pressekonferenz ihren neuen Cheftrainer. Mit Philip „Phil“ Hickey ist den Griffins eine kleine Sensation gelungen, denn der Amerikaner ist kein unbeschriebenes Blatt in der deutschen und europäischen Football-Szene. Coach Hickey kommt direkt aus der GFL, vom ehemaligen Meister Braunschweig Lions, an die Ostsee und seine Vita liest sich im ersten Moment nicht wie die eines Aufsteigers in die GFL2, doch Coach Hickey ist überzeugt von der Arbeit die in Rostock geleistet wird: „Gleich bei meinem ersten Besuch in Rostock habe ich gemerkt, dass die Verantwortlichen und ich die gleiche Philosophie haben. Wir wollen ein langfristiges Programm mit einer soliden Basis auf die Beine stellen. Bei den Griffins spielen fast ausschließlich Rostocker, die viel Potenzial haben. Coach Kuhfeldt hat hier hervorragende Grundlagen aufgebaut, diese gilt es jetzt zu verfeinern und auszubauen“, so der gebürtige Kalifornier. Und nicht nur das Team gefällt ihm: „Mein erster kurzer Eindruck von der Stadt war schon toll. Die Nähe zum Wasser gefällt mir und die Menschen hier sind auch sehr nett.“ Phil Hickey bringt für die Region Rostock ein schier unerschöpfliches Football Know-how mit. Hickey ist derzeit Trainer der Quarterbacks der deutschen Nationalmannschaft, spielte und trainierte unter anderem in Amsterdam, Leipzig, München und Braunschweig. Die Munich Cowboys führte er sogar zum Meistertitel. „Ich kenne Coach Phil aus einem Quarterback-Camp, an dem ich teilnahm und habe ihn spontan angefragt. Ich habe nicht an einen Erfolg geglaubt. Man muss sich vorstellen, das ist als käme Jürgen Klopp zum FC Hansa – einfach sensationell“, erklärt Griffins Chef Jens Putzier erfreut. Coach Hickey hat natürlich klare Ziele mit seinem neuen Team: „Mein Ziel ist immer das nächste Spiel zu gewinnen. Ich sage immer ‚I’m in it, to win it!‘ und Ziel eines Sportlers ist es Meister zu werden. Alles andere ist kein Ziel, sondern eine Pflicht. In München hat mich jeder für verrückt gehalten, als ich nach dem erkämpften Klassenerhalt ähnliches sagte, am Ende wurden wir Meister.“ Auch abseits des Feldes kann Hickey eindrucksvolle Stationen vorweisen. So war er für die NFL Europe, unter anderem für Berlin Thunder, als Geschäftsführer tätig und organisierte den kompletten Spielbetrieb inklusive Marketing. Er saß im Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City, der Leichtathletik WM 2009 in Berlin und hilft bis heute bei der Umsetzung der NFL International Series in London. „Natürlich liegt die Priorität erst mal bei der sportlichen Entwicklung unseres Teams, aber auch im Marketingbereich ist Coach Phil eine unglaubliche Bereicherung“, so Griffins Pressesprecher André Mahler. Man darf gespannt sein, welche Überraschungen die kommende Saison in Rostock bereithält. Die Weichen sind gestellt und die Rostock Griffins befinden sich auf einem guten Kurs. Quelle: Rostock Griffins
18. Dezember 2012 | Weiterlesen
„OSPA-SportTeam“ - Ostseesparkasse gründet Sportstiftung
Einmal bei den Olympischen Spielen dabei sein, wohl der Traum eines jeden Sportlers. Für Ulrike Sennewald wurde er in diesem Jahr Wirklichkeit. Die Ruderin vom ORC Rostock trat in London im Frauenachter an. Das Team schaffte sogar den Sprung in den Finallauf und erreichte den siebten Platz. „Es war total aufregend und ein einmaliges Gefühl“, erzählt die Studentin, die mit zwölf Jahren zum ersten Mal im Boot saß. Doch trotz Olympiateilnahme hat die Rostockerin noch lange nicht ausgesorgt, denn die Sportförderung ist gerade in unserem Land nur gering. Um junge Athleten wie Ulrike Sennewald zu unterstützen, hat die Ostseesparkasse das „OSPA-SportTeam“ gegründet. „Insgesamt eine Million Euro stehen der Stiftung zur Verfügung. Diese sollen als finanzielle Absicherung und für Trainingsmaßnahmen, Wettbewerbe und Reisekosten eingesetzt werden“, berichtet OSPA-Vorstandsmitglied Thomas Metzke. „Wir sehen uns als Übergang zwischen schulischen Talenten und den großen bundesweiten Förderprogrammen“, erklärt er. Neben der zweckgebundenen Unterstützung bekommen die Sportler auch ein Stipendium. Bis zu 400 Euro haben sie so monatlich zusätzlich zur Verfügung. Langfristiges Ziel ist dabei eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Doch bis dahin ist es noch ein langer und anstrengender Weg. Der Vorstand der OSPA-Sportstiftung, zu dem mit Britta Kamrau auch eine mehrfache Weltmeisterin im Langstreckenschwimmen gehört, wird dabei eng mit Sportlern, Trainern und Betreuern zusammenarbeiten. Denn neben Wettkampferfolgen sollen auch bei Ausbildung oder Studium gute Leistungen erzielt werden. Dazu werden individuelle Zielvereinbarungen aufgestellt. Ein Profivertrag oder das Verlassen der Region würden zu einem Ende der Förderung führen. Auch wenn keine Sportart ausgeschlossen ist, liegt der Fokus bisher eindeutig im Bereich Wassersport. Nur Tom Gröschel und Handballer Julius Porath betätigen sich fernab des Wassers. Zu ihnen stoßen im Perspektivkader die vier Ruderer Ole und Malte Daberkow sowie Frauke Hacker und Laura Prieß. Im Spitzenkader und somit besonders im Interesse der Sparkasse stehen neben Ulrike Sennewald noch der Ruderer Hannes Ocik und Kanute Gordan Harbrecht. Die drei sehen in der Förderung eine große Unterstützung und eine wichtige Motivation auf dem Weg nach Brasilien. Die gewonnene Energie kann jedoch im Moment nicht auf das Wasser übertragen werden: Seit einer Woche ist die Warnow zugefroren und macht ein klassisches Training so unmöglich. Und da es in Rostock an einer passenden Halle mangelt, müssen sich die Sportler mit Athletiktraining begnügen. Dies mache zwar weniger Spaß, sei aber auch unverzichtbar für den Erfolg. Foto 1: Laura Schwensen; Foto 3: privat vom Sportler
17. Dezember 2012 | Weiterlesen
Maus und Monster im Ateliertheater – Der Grüffelo
Ein grässliches Monster, das einem das Fürchten lehrt, treibt im kleinen schwarzen Theaterraum in der obersten Etage des Großen Hauses sein Unwesen. Den Kindern, die heute die Premiere von „Der Grüffelo“ im Ateliertheater besuchten, erlaubte der Schauspieler Sandro Šutalo daher, die Plätze in der ersten Reihe zu verlassen und zu ihren Eltern nach hinten zu gehen, wenn der Grusel allzu stark werden würde. Lachen und Klatschen durften sie natürlich auch, wenn ihnen etwas gefiele. Und da es davon genug gab, taten sie es auch. Nach dieser Erklärung für die jungen Theaterbesucher schlüpfte er in alle Rollen der Geschichte der schottischen Autorin Julia Donaldson, die von dem gebürtigen Hamburger Axel Scheffler für das Kinderbuch bebildert wurde. Der 1999 zum ersten Mal erschienene „Grüffelo“ liegt mittlerweile in etwa 40 Sprachen vor und gilt heute schon als moderner Kinderliteraturklassiker. Held der Geschichte ist jedoch weniger die Titelfigur, sondern vielmehr eine kleine Maus, die von ihren Fressfeinden bedroht wird. Unter einem Vorwand versuchen Fuchs, Eule und Schlange ihre Beute zu locken. Doch wie Mäuse in Kindergeschichten nun mal so sind, windet sie sich mit Witz, Fantasie und einer gehörigen Portion Mut aus der tödlichen Schlinge. Ihr Trick ist ein sehr alter: Schon Scheherazade in 1001 Nacht hat dieser das Leben gerettet – sie erzählt eine Geschichte. Darin droht sie den Tieren, die sie fressen wollen, mit einem noch viel größeren und gefräßigeren Tier: dem Grüffelo. „Er hat schreckliche Hauer und schreckliche Klauen und schreckliche Zähne, um Tiere zu kauen“, beschreibt sie in schönen Reimen und erzählt, dass sie mit diesem Grüffelo verabredet sei und er gleich da sein werde. Erschrocken nehmen daraufhin die Raubtiere Reißaus. Erleichtert wähnt sich die Maus in Sicherheit – bis ihre Fantasiefigur tatsächlich vor ihr steht. Und wäre das nicht schon Schreck genug, nein, der Grüffelo will die Maus ebenfalls verspeisen – mit Butterbrot. Unser Held verfällt jedoch nicht in Angststarre, sondern ersinnt eine neue List. Mit einer neuen Geschichte gelingt es ihr, das Untier zu zähmen. Und so nimmt die Geschichte nach einer halben Stunde schließlich ein gutes Ende. Eine kurzweilige halbe Stunde, in der Sandro Šutalo Grüffelo, Maus, Fuchs, Eule, Schlange und Erzähler mit entsprechendem Kostümwechsel spielt und auch das Grüffelo-Lied mit Begleitung aus der Konserve anstimmt. Inszeniert hat das Stück Katharina de Vette vor einer recht einfachen Kulisse für Kinder ab 4 Jahren. Die Stärke des Stückes liegt in der Geschichte der Literaturvorlage. Aber dafür reicht auch ein Blick in das Buch. Der junge Schaupieler zeigt zwar eine Vielfalt der Charaktere und darf sich auch bei komischen Momenten der Lacher gewiss sein, dennoch fehlt es an Ausstrahlungskraft in Richtung junges Publikum, damit das Stück zu einem besonderen und packenden Theatererlebnis wird. Vorstellungen mit Andrea Stache-Peters oder Björn-Ole Blunck: So 16. März 2013, 11:00 Uhr, Ateliertheater So 23. März 2013, 11:00 Uhr, Ateliertheater So 30. März 2013, 11:00 Uhr, Ateliertheater Fotos: VTR, Dorit Gätjen
15. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa-Gastspiel in Babelsberg abgesagt
Der F.C. Hansa Rostock wird mit einem Nachholspiel in das neue Jahr gehen. Die Begegnung des 22. Spieltages der 3. Liga zwischen dem SV Babelsberg 03 und den Hanseaten, die am kommenden Sonntag im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion stattfinden sollte, ist abgesagt worden. Die Platzkommission hat bei ihrer heutigen Begehung festgestellt, dass der schneebedeckte Rasen nicht bespielbar ist. Wann die Begegnung nachgeholt wird, steht aktuell noch nicht fest. Ausgeschlossen ist jedoch, dass sie bereits eine Woche vor dem ersten Punktspiel im neuen Jahr angesetzt wird. An diesem Wochenende befinden sich die Babelsberger noch im Trainingslager in der Türkei. Damit steht gleichzeitig fest, dass die Hansa-Generalprobe – wie geplant – am 19. Januar 2013 stattfinden kann. Zu Gast in der Rostocker DKB-Arena ist ab 14 Uhr dann der schwedische Erstliga-Aufsteiger Östers IF Växjö. Quelle: F.C. Hansa Rostock
14. Dezember 2012 | Weiterlesen
Rostock führt Kommunalen Ordnungsdienst ein
„Die Stadtverwaltung wird künftig die Präsenz von Ordnungs- und Kontrollkräften erhöhen.“ Darüber informiert Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling. „Durch sichtbar wahrgenommene Streifengänge soll künftig dazu beitragen werden, Störungen der Ordnung im öffentlichen Raum zu unterbinden, zur Einhaltung von Sauberkeit zu animieren und das subjektive Ordnungs- und Sicherheitsempfinden erhöhen.“ Unrat und Abfall, aber auch Hundekot sonstige Verunreinigungen sind Themen, die immer wieder Anlass für Beschwerden waren. In vielen Städten wie Kiel, Krefeld, Magdeburg, Mannheim, Münster, Schwerin und Stuttgart wurden schon vor einiger Zeit Kommunale Ordnungsdienste eingerichtet. „Diesen guten Beispielen werden wir folgen“, so der Oberbürgermeister. Den Schwerpunkt der Arbeit des Kommunalen Ordnungsdienstes wird die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sauberkeit auf öffentlichen Straßen, in öffentlichen Anlagen und die Vermeidung von störendem Verhalten in der Öffentlichkeit liegen. Er soll zudem zusätzlich und ergänzend zur Polizei das subjektive Sicherheitsgefühl in unserer Stadt stärken und die objektive Sicherheitslage, vor allem in Problembereichen, verbessern. Schwerpunktmäßig geht es dabei natürlich um Kontrollen, die sich aus dem Satzungsrecht der Hansestadt Rostock ergeben. Durch das Amt für Management und Controlling wurde bereits vor einem Jahr ein Konzeptentwurf erarbeitet. Im März hat sich dann ein Projektteam aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ämter 11 und 73 sowie dem Personalrat gebildet. Die Umsetzung des Konzeptes soll im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten Projektes erfolgen. In der ersten Projektphase werden die ordnungsbehördlichen Kontrollaufgaben des Amtes 73 übernommen. In der zweiten Phase steht die Erweiterung um weitere ordnungsbehördliche Aufgaben wie der Ämter 20, 66 und 67 und 32 auf der Tagesordnung. Um dieses offen und ergebnisorientiert zu gestalten, wurden Gespräche mit den einzelnen Organisationseinheiten als mögliche Partner des KOD geführt. Erst mit der dritten und abschließenden Projektphase soll dann die umfassende Wirkung des Ordnungsdienstes erreicht werden. Demnächst werden wir mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern starten, davon sechs Teilzeitstellen mit jeweils 30 Wochenstunden Arbeitszeit und einer vollen stelle für den Innendienst. Die Besetzungsverfahren laufen derzeit. Nach den Besetzungen folgen selbstverständlich Schulungen zum Satzungsrecht und die Ausstattungen mit Dienstkleidung und entsprechendem Equipment. Quelle: Pressestelle Rathaus
13. Dezember 2012 | Weiterlesen
Ulrich Bauermeister bleibt HERO-Geschäftsführer
Der Aufsichtsrat der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH hat den Vertrag des Geschäftsführers Dr. Ulrich Bauermeister um zwei Jahre bis Ende 2014 verlängert. Götz Kreuzer, Aufsichtsratsvorsitzender der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH, unterschrieb die Vertragsverlängerung auf der gestrigen Aufsichtsratssitzung im Seehafen. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock
13. Dezember 2012 | Weiterlesen
Intensivüberwachung im Klinikum Südstadt wird ausgebaut
12000 operative Eingriffe werden pro Jahr im Rostocker Klinikum Südstadt durchgeführt. Das sind 4000 Operationen mehr als noch vor fünf Jahren. Mit dem erhöhten Patientenaufkommen steigt natürlich auch der Anspruch an die Krankenhäuser. Ein Bereich, der dabei immer wichtiger wird, ist die intensivmedizinische Behandlung. Um dort zukünftig besser gewappnet zu sein, bekommt die Klinik im kommenden Jahr einen Erweiterungsbau, der Platz für 26 spezielle Betten bietet. Bisher gibt es in dem Krankenhaus zwölf spezielle Aufwachbetten im Bereich Intensivstation (ITS). Bis Ende 2014, wenn das Projekt abgeschlossen sein soll, werden 14 neue hinzukommen. Hier werden besonders Patienten mit schweren Erkrankungen oder Komplikationen betreut. „Besonders im Alter kommt es häufig zu Begleiterkrankungen, die dazu führen, dass die eigentliche Krankheit aus dem Ruder läuft“, erklärt PD Dr. med. Klaus Wagner, Chefarzt für den Bereich Anästhesie und Intensivmedizin. Neben einer Verbesserung der internen Arbeitsabläufe sollen die neuen Räume auch den hohen Ansprüchen im Bereich der Intensivmedizin entsprechen. Auch der Gesellschaftsentwicklung soll entsprochen werden. So wird es spezielle Betten und OP-Tische für übergewichtige Patienten geben. Bisher müssen entsprechende Anlagen von anderen Kliniken gemietet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Hygiene auf der Intensivstation. „Oft müssen Kranke isoliert werden, damit sich multiresistente Keime nicht auf andere Menschen übertragen“, sagt Dr. Wagner. In diesem Bereich entstehen mehrere Ein-Bett-Zimmer, die über spezielle Luftschleusen verfügen. Von der Erweiterung profitiert auch der Bereich Intermediate Care (IMC). Diese Station ist ein Zwischenschritt zwischen Intensivpflege und normalem Klinikbetrieb. Auch hier werden die Patienten noch sehr individuell betreut, doch ist die Gefahr nicht mehr akut. Bisher gibt es hier nur vier provisorisch separierte Betten aus den normalen Aufwachräumen, doch schon bald soll die IMC über zwölf eigene Plätze verfügen. Dass die Erweiterung nötig ist, bestätigt auch Dr. Wagner: „Wir sind im Moment 30 Ärzte, 30 Intensivschwestern und 30 Anästhesieschwestern und stoßen trotzdem schon an unsere Grenzen.“ 9,5 Millionen Euro kostet die Erweiterung, die Architekt Andreas Nülle nach einem Bewerbungsverfahren gestaltet hat. Sie besteht aus einer kompletten Etage, die auf den sieben Jahre alten Krankenhausneubau aufgesetzt wird. „Kliniken sind die Hohe Schule der Planung, besonders durch die erhöhten Ansprüche an die haustechnische Ausstattung“, bestätigt der Architekt. Mit 5,4 Millionen Euro trägt die Landesregierung mehr als die Hälfte der Kosten für die Erweiterung. Ein entsprechender Förderbescheid wurde Verwaltungsdirektorin Renate Fieber heute von der Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, Manuela Schwesig, übergeben. „Mir ist es wichtig, dass wir eine moderne Krankenhauslandschaft im Land haben, die unsere Bevölkerung mit modernster Medizin versorgen kann“, unterstrich die Politikerin.
12. Dezember 2012 | Weiterlesen
Mehrgenerationenprojekt des Volkstheaters zeigt Bettleroper
„Ich bin so verkrampft“, klagt Elke Krüger auf der Bühne. Sie und acht andere Nachwuchsschauspieler stehen kurz vor ihrem großen Moment, ihrer ersten gemeinsamen Premiere. Da ist die Nervosität natürlich groß. Doch Erzieherin Almut Homer baut sie schnell wieder auf: „Du hast keinen Grund verkrampft zu sein. Mach dich locker!“ Und dann wird viel gelacht und die vorletzte Probe kann beginnen. Neun ganz verschiedene Menschen zwischen 16 und 60 Jahren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten haben sich für das Mehrgenerationenprojekt am Volkstheater zusammengefunden. Sie alle verbindet die Leidenschaft für das Schauspiel. „Wir hatten drei Jugendclubs und ich fand es reizvoll, einen Club für alle die zu machen, für die es bisher noch keinen gibt“, erzählt Theaterpädagogin Janny Fuchs, die das Projekt vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Gemeinsam mit Kollegin Swantje Nölke betreut sie die Proben und erarbeitete zusammen mit den Schauspielern das Stück. Gezeigt wird „Die Bettleroper“ von John Gay, auf der auch Bertolt Brechts bekannte „Dreigroschenoper“ aufbaut. „Es ist immer schwierig, etwas zu Ernstes umzusetzen und bei dem Stück können sich die Leute bewegen, singen und Spaß haben“, berichtet Janny Fuchs. Nicht nur die Texte wurden überarbeitet, auch alle 20 Lieder, die es in der Rostocker Inszenierung zu hören gibt, sind exklusiv entstanden. Filmdozent Matthias Spehr, der die Rolle des Mr. Peachum übernimmt, schrieb die Lieder nicht nur, sondern begleitet die Sänger und Sängerinnen auch live auf der Gitarre. So werden selbst Kenner des Originals eine ganz neue Version des Stückes erleben können. Schon während der Probe merkt man, dass hier eine eingeschworene Gruppe entstanden ist. Bei Texthängern wird sich gegenseitig geholfen, man lacht und merkt, dass der Spaß klar im Vordergrund steht. Und auch danach sitzen Jung und Alt zusammen und werten den Durchlauf aus. Das bestätigt auch Almut Holmer: „Man respektiert sich und hat kreative Ideen.“ Die 23-jährige Erzieherin hat bei einer Aufführung des Theaters am Ring Lust bekommen, selbst auf der Bühne zu stehen. „Für die Jugendclubs war ich aber einfach etwas zu alt“, berichtet sie lächelnd. Gemeinsam mit Jenny Kretschmann und Julia Haugg gehört sie aber noch zu den jüngeren Darstellern im Mehrgenerationenprojekt. „Ich habe mit 40 eine lange Liste gemacht mit Dingen, die ich in meinem Leben noch machen muss. Und Theater war der letzte Punkt, der noch fehlte“, erzählt Roswitha Radde. Die Boutiquebesitzerin freut sich, wie alle anderen Teilnehmer auch, schon sehr auf die Premiere. „Bisher sind nur zwei Termine fest geplant, aber es liegen schon lose Pläne für Gastspiele vor. Und auch mit dem Mehrgenerationenprojekt wird es definitiv weitergehen“, ist sich Theaterpädagogin Swantje Nölke sicher. Am morgigen Donnerstag findet um 20:00 Uhr die Premiere im Theater im Stadthafen statt, die zweite Vorstellung gibt es dann erst am 19. Februar. Wer also noch nichts vorhat, sollte schon morgen unbedingt hingehen und sich die spannende Geschichte von dem Gauner Macheath, der von den Frauen geliebt und von der Obrigkeit gejagt wird, auf unterhaltsame Weise erzählen lassen. Weitere Impressionen von der Probe:
12. Dezember 2012 | Weiterlesen
Mieten steigen, Wohnungen sind knapp
Der nunmehr 8. Mietspiegel der Hansestadt Rostock wurde heute mit Veröffentlichung im STÄDTISCHEN ANZEIGER bekannt gemacht. Der qualifizierte Mietspiegel der Hansestadt Rostock ist erneut ein Tabellenmietspiegel und bildet die ortsüblichen Mieten von Wohnungen vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage ab. Insgesamt 49.426 Mietdaten haben Eingang in den Mietspiegel 2013 gefunden. Das ist eine hohe Datenmenge, die für Repräsentativität und Transparenz spricht. Gemessen an der Gesamtanzahl des Wohnungsbestandes von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entspricht dies einem Anteil von 46,2 Prozent. Die Mieten haben sich in nahezu allen Mietspiegelfeldern erhöht. Der Mittelwert aller in den Mietspiegel eingegangenen Mietwerte liegt bei 5,52 Euro und ist damit um 0,15 Euro im Vergleich zum Mietspiegel 2011 gestiegen. Insbesondere in Innenstadtlagen wurde nochmals eine deutliche Steigerung um einen Euro pro m² in der 5. Beschaffenheitsklasse bei den großen Wohnungen festgestellt. Die Innenstadt gilt nach wie vor als attraktiver Wohnstandort mit nahezu keinem Leerstand von Wohnungen (1,7 % – Monitoring 2011). Hinzu kommt der Bevölkerungszuwachs seit 2007 mit wieder deutlich über 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand: 30. Juni 2012 = 204.320 Einwohnerinnen und Einwohner). Insgesamt liegt der Leerstand in Rostock bei ca. 3 Prozent. Dieser Wert entspricht in etwa der notwendigen Mobilitätsrate. Rostock ist als Wohnstandort gefragt, die Wohnungen haben in den letzten Jahren eine hohe Qualität erreicht, was sich natürlich auch in den Mietpreisen widerspiegelt. Dennoch kann einschätzt werden, dass der durchschnittliche Mietpreis von 5,52 Euro je m² Wohnfläche bei einem Modernisierungsstand von fast 95 Prozent moderat ist. Rostock verfügt im Wesentlichen über einen stabilen Wohnungsmarkt und wird den unterschiedlichen Ansprüchen der Einwohnerinnen und Einwohnern gerecht. Für die Zukunft wird es von besonderer Bedeutung sein, den Wohnungsmarkt weiterhin auf den demografischen Wandel auszurichten. Die Struktur der Mietspiegeltabelle 2013 hat sich nicht geändert. Die 5. Beschaffenheitsklasse (ehemals 5. Neubau 1991-2010) heißt jetzt „massive Bauweise 1991-2012“. Die bewährte Methodik zur Erarbeitung des Rostocker Mietspiegels wurde beibehalten. So wurden nach einer „Ausreißerbehandlung“ jeweils ein Sechstel der niedrigsten und ein Sechstel der höchsten Mieten aus der Basis heraus genommen. Die Ortsüblichkeit in den einzelnen Feldern ergibt sich dann als eine Spanne mit einem unteren und einem oberen Wert sowie als Orientierungshilfe mit dem Mittelwert. Erstmals wurde das Dokument einvernehmlich im Arbeitskreis Mietspiegel als qualifizierter Mietspiegel verabschiedet. Das schafft zusätzliche Rechtssicherheit für beide Mietvertragsparteien. Dem Arbeitskreis Mietspiegel gehören Vertreterinnen und Vertreter des Mietervereins Rostock e.V., des Immobilienverbandes Deutschland IVD Nord e.V., des Rostocker Haus – und Grundeigentümervereins e.V., der WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH, von sieben Genossenschaften sowie von weiteren in der Stadt ansässigen Wohnungsunternehmen an. Statistische Angaben durchschnittliche Haushaltsgröße (Stand: 31.12.2011): 1,71 Einwohnerin/Einwohner durchschnittliche Wohnfläche je Einwohnerin/Einwohner: 36,3 m² Gesamtzahl der Wohnungen in Wohngebäuden: 118.189 davon: Wohngebäude mit einer Wohnung: 9.720 Wohngebäude mit zwei Wohnungen: 1.388 Wohngebäude mit einer bzw. zwei Wohnungen: 11.108 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern: 107.081 Baugenehmigungen/Anzeigen Neubau:2011-476 // bis 10.12.2012-303 Quelle: Rathaus Pressestelle
12. Dezember 2012 | Weiterlesen
Richtfest für den Umbau des Hornschen Hofs
Vor einigen Monaten war der Hornsche Hof noch eine vom Verfall bedrohte Ruine mitten in der Stadt. Doch schon im nächsten Jahr soll dieser Zustand endgültig der Vergangenheit angehören. 26 Wohnungen sollen dann zwischen Stadtkern und Warnow zur Vermietung bereitstehen. Doch auch wenn mit dem heutigen Richtfest schon ein wichtiges Etappenziel erreicht wurde, braucht es immer noch eine Menge Arbeit, bis die ersten Mieter einziehen können. „Ich habe schon viele Häuser, die in sehr schlechtem Zustand waren, saniert. Aber als ich zum ersten Mal im Hornschen Hof stand, musste selbst ich schlucken“, gesteht Bauherr Fred Muhsal. Er und seine Frau sind zusammen mit vier Anteilseignern dafür verantwortlich, dass der 400 Jahre alten Geschichte des Bauwerks im nächsten Jahr ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird. 1612 wurde das Haus als Handelshof und Wohnhaus errichtet. In seiner bewegten Geschichte wurde es später zu einem Adelssitz und im 18. Jahrhundert sogar kurzzeitig Theater. Danach wurde das Gebäude zu einem Speicher umgebaut. Ab 1997 stand das denkmalgeschützte Gebäude leer und verfiel von Jahr zu Jahr mehr. Die Idee, dort den Landestourismusverband unterzubringen, scheiterten vor allem an den hohen Kosten. Jetzt also privater Wohnungsbau. 26 Wohnungen entstehen im Hornschen Hof, ab einer Größe von 40 Quadratmetern und teilweise über zwei Stockwerke. Das Herzstück wird dabei eine fast 200 Quadratmeter große Dachgeschosswohnung mit drei Bädern und fünf großen Zimmern sein. Hier kann sich der Bauherr sehr gut eine exklusive Studenten-WG vorstellen: „Die Lage ist besonders für junge Leute ideal, das war auch einer der Hauptgründe, warum ich mich überhaupt für dieses Objekt entschieden habe.“ Bisher gibt es noch keine festen Zusagen, allerdings kann Muhsal auch noch keine Angabe über den Quadratmeterpreis machen. Alle Beteiligten sind mit dem Baufortschritt sehr zufrieden. „Auch wenn kaum jemand daran geglaubt hat, haben wir es noch in diesem Jahr geschafft, ein Dach auf das Haus zu setzen“, verkündet der Bauherr beim Richtfest feierlich, schon Ende nächsten Jahres soll alles fertig sein. Doch noch bedarf es viel Fantasie, sich die einzelnen Wohnungen vorzustellen. Alles wirkt noch unfertig und wackelig, kahle Wände und ganz viel Holz bestimmen das Bild. Schon jetzt ist so viel davon verbaut worden, wie sonst bei 20 neuen Eigenheimen. Unterstützt wurde das Projekt auch von der Stadt. 250.000 Euro aus den Mitteln der Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sind in den Umbau geflossen. Damit ist es die höchste Förderung, die je ein privates Wohnungsbauprojekt bekommen hat, womit die Prestigewirkung des Objektes auch vonseiten der Verwaltung unterstrichen wurde.
11. Dezember 2012 | Weiterlesen
Nikolauslauf 2012 im tiefen Schnee
Waldboden, Asphalt, Rasen – für Läufer kommen diese Untergründe nach dem Wintereinbruch von Donnerstag nicht mehr infrage. Schnee ist angesagt. Heute Morgen gab es davon noch einmal reichlich Nachschub. Etwa zehn Zentimeter Neuschnee hatten sich über das Land gelegt. Kein Grund für 164 Läufer den diesjährigen Nikolauslauf des ESV Lok Rostock ausfallen zu lassen. Obwohl sich einige heute doch gefragt haben, ob sie nicht lieber auf Skilanglauf umrüsten sollten. Kurz nach dem Startschuss am Damerower Weg legte der Schneefall noch einmal kräftig zu. Eins war für die Teilnehmer damit klar: Bestzeiten waren unter diesen Bedingungen auf den Strecken nicht zu holen. „Teilweise war es sehr windig. Da hat es richtig wehgetan. Aber an sich war es sehr schön, im Schnee zu laufen. So besteht auch nicht die Gefahr, dass man zu schnell läuft. Dann passt man das Tempo ein bisschen an“, fasst Helen Johansson-Holze ihren Lauf zusammen. Mit einer Zeit von 1:10:14 absolvierte die 47-jährige Rostockerin als erste Frau den 13,5-Kilometer-Lauf und gewann damit einen kleinen Pokal. Auch die besten Drei auf der 24-Kilometer-Strecke, der längsten Distanz konnten sich über einen Pokal freuen. Falk Leibner (01:49:49) überquerte als Erster die Ziellinie, gefolgt von Jörg Rehle (01:54:39) und Bernd Jänicke (01:55:45) auf den Plätzen zwei und drei. Immerhin 14 Läufer waren auf dieser Strecke gestartet, die durch Wald und auf Fahrradwegen über Groß Stove und Fahrenholzer Holz bis nach Kritzmow führte. Die meisten Läufer hatten sich für den 7,2-Kilometer-Parcours entschieden. Vor allem die Kinder bevorzugten hingegen die kurze Strecke, einmal um den Neuen Friedhof herum. Gleich 50 Nachwuchssportler von der Werkstattschule nahmen an am Nikolauslauf 2012 teil. Eine von ihnen, Lea Laban, kam als Erste nach 3,6 Kilometern ins Ziel zurück. Die 16-jährige Mittelstreckenläuferin vom 1. LAV berichtet: „Durch den Schnee ist man immer eingesunken. Es war schwer da wieder rauszukommen. Aber es hat Spaß gemacht!“ Mit diesem Urteil ist sie nicht allein. Mit einem Lächeln in ihren roten Gesichtern genossen viele Sportler trotz widriger Wetterbedingungen den Nikolauslauf. Beim Nikolaus, der sie am Ziel mit einem Schokoladenweihnachtsmann in Empfang nahm, bedankten sich viele herzlich und versprachen sich ein Wiedersehen zum Silvesterlauf. Der Startschuss zum traditionellen Lauf des ESV Lok Rostock zum Jahreswechsel ertönt am 29. Dezember um 10 Uhr an der Turnhalle in der Erich-Schlesinger-Straße. Auch dort wird es wieder vier Distanzen geben, die längste über 20 Kilometer, kündigt der Vereinsvorsitzende Reinhold Oswald an. [ad]Fotos vom Nikolauslauf 2012 in Rostock:
9. Dezember 2012 | Weiterlesen
Winter hat Rostock fest im Griff: Schnee auf Straßen und Gleisen
„Auf allen Bus- und Straßenbahnlinien kommt es zu erheblichen Verspätungen“, teilt eine Stimme über die RSAG-Lautsprecher an den Haltestellen mit. „Ich bin kaum den Berg am Neuen Friedhof hochgekommen“, gibt ein Straßenbahnfahrer seiner Kollegin Hinweise für die Strecke, als sie das Fahrzeug von ihm übernimmt. Das Schienenräumfahrzeug hat viel zu tun, die Gleise und die Weichanlagen freizuräumen. Die Haltestellen sind nicht minder tief verschneit. Sogar die Bänke in den Wetterschutzhäuschen sind mit Schnee bedeckt. Bei der Bahn sieht es ähnlich aus – es kommt zu Verspätungen. Mit dem Auto zu fahren ist keine Alternative. „Räumfahrzeuge sind nicht zu sehen“, moniert eine Studentin und springt an der Haltestelle Doberaner Platz zur Mittagszeit aus dem Bus in den Schnee. Selbst auf den Gehwegen kommt man mit dem Schneeschippen nicht hinterher. „Stellenweise können Straßen und Schienenwege unpassierbar sein. Vermeiden Sie Autofahrten!“, empfiehlt daher der Deutsche Wetterdienst für Rostock und warnt vor Schneefall, Schneeverwehungen und Glätte. Dort, wo der Schneefall in Regen übergeht, bestehe die Gefahr von Glatteis. Also am besten am 2. Adventssonntag daheim bleiben und die weiße Pracht aus dem Fenster beobachten oder auf den Schlitten setzen. Schneemengen von mehr als zehn Zentimetern fallen innerhalb von zwölf Stunden. Auch für morgen sagen die Meteorologen Schneefall und Glatteis voraus. Dann dürften die Herausforderungen im Berufsverkehr wohl noch größer werden. Kein Schulfrei in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern: Auch wenn es infolge der aktuellen Wetterlage am Montag zu Einschränkungen im Schulbusverkehr kommen kann, findet der Unterricht statt. Die Schulen sind grundsätzlich geöffnet, teilte das Bildungsministerium am Nachmittag mit. Schüler, die ihre Einrichtungen wegen widriger Witterungsverhältnisse nicht erreichen können, sind grundsätzlich entschuldigt. Das Bildungsministerium verweist darauf, dass bei schwierigen Witterungssituationen in den verschiedenen Regionen letztendlich die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder nicht. Schnee auf Straßen und Gleisen – der Winter hat Rostock fest im Griff:
9. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt der SpVgg Unterhaching mit 0:1
Hinten wenig zugelassen, vorne gute Chancen erarbeitet und kurz vor dem Schlusspfiff doch noch verloren. Auch im letzten Heimspiel vor der Winterpause kann sich Hansa Rostock nicht aus dem Abwärtsstrudel befreien und muss sich der SpVgg Unterhaching mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Im Vergleich zum Spiel gegen die Stuttgarter Kickers stehen die dort gesperrten „Sechser“ Leonhard Haas und Ken Leemans wieder in der Startformation. Ronny Marcos übernimmt die Position des Linksverteidigers und Michael Blum rutscht nach vorne auf die Außenbahn. Auf der rechten Seite vertraut Hansa-Trainer Marc Fascher erstmals von Beginn an auf Neuzugang Emil Rilke. Johan Plat, Denis Berger, Julian Humbert und Ben Zolinski müssen auf der Bank Platz nehmen. 6.700 Zuschauer sehen während der ersten Viertelstunde eine verhaltene Abtastphase beider Mannschaften, bevor die Hausherren nach und nach das Zepter in die Hand nehmen. Nach einem Haas-Freistoß steigt Ondrej Smetana im Strafraum der Gäste auf und Haching-Keeper Stefan Riederer muss zum ersten Mal eingreifen, hat mit dem Ball jedoch keine Probleme. Nach einer Ecke (19.) köpft Rilke den Ball zurück zu Haas, der an der rechten Strafraumgrenze zum Schuss kommt, die Kugel streift jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. In der 25. Minute ist es Abwehrchef Matthias Holst, der nach einem Blum-Freistoß am höchsten steigt und den Ball in Richtung linkes unteres Eck köpft. Riederer kann die Kugel gerade noch zur Ecke um den Pfosten lenken. In einem Spiel, das mehr und mehr verflacht, wird es erst kurz vor Ende der ersten Hälfte wieder spannend. Nach einem schönen Zuspiel von Markus Schwabl kommt Torjäger Florian Niederlechner aus der Drehung zum Schuss, trifft aus spitzem Winkel jedoch nur das rechte Außennetz (42.). Dann die größte Chance für die Rostocker: Nach einem leichtsinnigen Fehler in der Hachinger Defensive schnappt sich Tom Weilandt kurz vor der Grundlinie den Ball und spielt ihn zum völlig frei stehenden Smetana zurück. Der scheitert aus sieben Metern jedoch an der erneut glänzenden Reaktion von Schlussmann Riederer, der sich in den Schuss wirft und den Ball übers Tor lenken kann (44.). Nach dem Seitenwechsel rettet Riederer die Gäste in der 52. Minute ein weiteres Mal mit einer tollen Einlage vor dem Rückstand. Nach einem Zuspiel von Smetana kommt Weilandt nahe dem Elfmeterpunkt aus der Drehung zum Schuss. Riederer kann den Ball jedoch mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenken. Bei der anschließenden Ecke kann Smetana unbedrängt aufsteigen, köpft den Ball jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei. Mit einem Rückpass von der Grundlinie aus leitet Schwabl in der 59. Minute die nächste große Chance für die Gäste ein. Niederlechner kommt acht Meter vor dem Tor frei zum Schuss, trifft das Leder jedoch nicht richtig und vergibt die bis dahin beste Möglichkeit für Unterhaching. Mit Johan Plat (für Emil Rilke) bringt Fascher einen weiteren Stürmer ins Spiel, doch Torchancen bleiben Mangelware. Auf Gästeseite kommt Dominik Rohracker nach einem schnellen Konter am Elfmeterpunkt frei zum Schuss, der jedoch weit über den Kasten geht (84.). Fast sieht es nach einem torlosen Remis aus, als die Gäste in der 88. Minute einen Eckball bekommen. Andreas Voglsammer steigt am kurzen Pfosten in die Luft und köpft den Ball unhaltbar für Kevin Müller zum 0:1-Endstand ins lange Eck. Mit 29 Punkten bleibt Hansa Rostock nach dem fünften sieglosen Spiel in Folge vorerst auf dem 9. Tabellenplatz, hat jetzt jedoch bereits zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. „Wir haben im Moment leider die Sch* an den Füßen“, resümiert Hansa-Trainer Marc Fascher nach einem „ordentlichen Spiel“, bei dem vor allem das entscheidende Quäntchen Glück im Abschluss fehlte. „Wir müssen den Bock dann eben in Babelsberg umstoßen, nützt ja alles nichts“, so Fascher. Das letzte Spiel vor der Winterpause wird am nächsten Sonntag um 14 Uhr in der Filmstadt angepfiffen. Umstellen muss Fascher dort zumindest seine Viererkette – Kapitän Sebastian Pelzer ist nach seiner fünften Gelben Karte fürs nächste Spiel gesperrt. Tore: 0:1 Andreas Voglsammer (88. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Ronny Marcos Ken Leemans, Leonhard Haas Emil Rilke (Johan Plat, ab 70. Minute), Tom Weilandt, Michael Blum Ondrej Smetana Fotos: Joachim Kloock
9. Dezember 2012 | Weiterlesen
Weihnachtstauchen 2012 in Warnemünde
„Ist das kalt an der Gusche! Wieso tue ich mir das überhaupt an?“ – derartige Flüche blieben heute Vormittag am Alten Strom eine absolute Ausnahme, als über dreißig Taucher zum Weihnachtstauchen ins drei Grad kalte Wasser stiegen. Am verschneiten Ufer auf und südlich der Bahnhofsbrücke zittern bei Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt in Mützen und Schals gewärmte Schaulustige beim Anblick der winterlichen Tauchsportler. „Wie kann man nur so verrückt sein?“, schüttelt eine Zuschauerin, die sich ihre Hände am heißen Glühwein wärmt, lachend den Kopf. „Der Anfang ist blöd. Wenn das Wasser bis zur Hüfte steht, dann überlegt man noch einmal“, schildert Andreas Schuldt, der sich mit einem halbtrockenen Neoprenanzug ausgerüstet hat, und fügt an: „Bloß dann ist auch alles zu spät und man taucht unter.“ Schon vier Mal hat der gebürtige Rostocker, der seit zehn Jahren in Hamburg wohnt, am Warnemünder Weihnachtstauchen teilgenommen. Nach 38 Jahren ist die Aktion ein fester vorweihnachtlicher Brauch geworden, zu dem der Tauchsportclub Warnemünde alljährlich im Dezember einlädt. Am Vereinshaus prasselt ein kleines Feuer, Tee und heiße Erbsensuppe stehen zur inneren Erwärmung bereit. Doch die Taucher zieht es zunächst ins kalte Nass. 300 Meter bis zur Bahnhofsbrücke gilt es unter Wasser zurückzulegen. Ohne Zeitdruck, ohne B-Note – es kommt auf den Spaß beim gemeinsamen Tauchgang an. Durch die Kälte ist das Wasser klar. Vor allem die ersten Taucher haben eine schöne, freie Sicht. Spätere müssen mit den aufgewirbelten Staubwolken klarkommen. Das Ziel ist ein geschmückter Weihnachtsbaum, der von der Brücke in den Alten Strom versenkt wurde und auch von oben gut am Grund erkennbar ist. „Es ist immer wieder schön, wenn man an der Brücke steht, man hochkommt, die Leute klatschen und sich darüber freuen“, erzählt Andreas Schuldt. Weihnachtlich geht es nicht nur unter Wasser, sondern auch auf der Wasseroberfläche zu. Viele Weihnachtstaucher haben ihre Bojen, mit denen ihre Position gut von Land aus zu verfolgen ist, weihnachtlich geschmückt. Die schönste Boje, so wurde offiziell festgelegt, hat Andreas Schuldt gebastelt. „Da habe ich meinem Vater wieder die Show gestohlen“, kommentiert er seinen Sieg schmunzelnd. Sein Vater war es, der ihn mit dem Tauchsport „infiziert“ hat. Seine ganze Familie betreibt dieses Hobby. Seiner Mutter sei es aber zu kalt gewesen, erklärt er. Was er selbst jedoch gar nicht bestätigen kann. Sein Oberkörper dampft förmlich, als er – wieder an Land – den Anzug öffnet. Fotos vom Weihnachtstauchen 2012 in Warnemünde:
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Norwegischer Weihnachtsbasar im Edvard-Munch-Haus
Vorweihnachtliche Gemütlichkeit erfüllte heute die Räume im Edvard-Munch-Haus. Der Verein der Freunde Norwegens in Rostock hatte zu dem traditionellen norwegischen Weihnachtsbasar eingeladen. Überall im ehemaligen Fischerhaus am Alten Strom waren kleine Rentierfiguren in allen Formen mit viel roter Farbe zu finden. Für Kinder gab es Märchen und Basteleien. Weihnachtliche Melodien erklangen, Reiseerinnerungen aus Norwegen wurden mit Lichtbildern geteilt und der Duft norwegischer Spezialitäten erfüllte den Raum. In traditionellen Kleidern boten Aina und Linn den Besuchern kleine typisch norwegische Geschenkideen an. Es muss ja nicht immer der große Rostocker Weihnachtsmarkt sein.
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
„Fokus Junge Kunst“ in der Rostocker Kunsthalle
Da hängen zwei Schreibtische an der Wand. Außerdem noch ein Lampenständer, der in einer Zielscheibe steckt. Julia Leschik macht räumliche Kunst. Sie löst Objekte aus ihrer ursprünglichen Umgebung heraus und lässt so neue Bedeutungswelten entstehen. Sehen kann man eine kleine Auswahl ihrer Arbeiten in der Ausstellung „Fokus Junge Kunst“, die heute in der Rostocker Kunsthalle eröffnet wurde. Die beiden mit Lackfarbe bearbeiteten Schreibtische tragen den Titel „resistencia“. Ihre Schubladen sind geschlossen, sie verstecken ein Geheimnis. Ein Motiv, das sich durch alle in der Kunsthalle gezeigten Exponate der Neuruppinerin zieht. Ein Versteck, ein Schutzraum, der erschaffen wird. Es ist die individuelle Aufgabe des Betrachters, die Geschichte hinter diesem Raum zu lüften und die Schubladen gedanklich mit Inhalt zu füllen. Ebenso wie Julia Leschik hat auch Martina Stein in Greifswald studiert. In ihrer Zeit dort wurde sie auf den kleinen Ort Loitz aufmerksam. In der 4000-Einwohner-Gemeinde zwischen Demmin und Greifswald entdeckte die Künstlerin im Jahr 2009 ein Haus, das sie zu einem künstlerischen Gesamtprojekt machte. „Dieses Haus hat mich einfach angesprochen“, erzählt die 30-Jährige. Um das Schicksal des Hauses ranken sich verschiedene Geschichten. Sicher ist nur, dass die Anwohner das Gebäude kurz nach dem Mauerfall über Nacht verlassen haben. Julia Leschik hat sich der alten Bausubstanz angenommen und mit den Fundstücken eine Installation erarbeitet. Zuerst wurde jedoch jedes Fundstück mit einem Fineliner inventarisiert. So sind 580 Zeichnungen entstanden, die spannende Geschichten ganz ohne Worte erzählen. Ganz anders ist es in den Arbeiten von Paetrick Schmidt. Er nutzt für seine Bilder und Skulpturen bewusst Schrift als grafisches Mittel. „Wir waren glücklich“ oder „This town ain´t big enough for both of us“ schreit es einem förmlich entgegen. Doch die Wörter sind nur ein kleiner Aspekt seiner Werke. Viel läuft bei dem Grafiker aus Wismar auch über immer wiederkehrende Fratzen, abgedrehte Figuren und schrille Farben. „Bei Paetrick wuselt es nur so“, erzählt Dr. Ulrich Ptak von der Kunsthalle, der die Ausstellung in Zusammenarbeit mit den Künstlern kuratiert hat. Paetrick Schmidt erschafft sich ganz eigene Welten, die zwar kindlich anmuten, wie etwa das „Tuko Land“, aber oft auch kriegerische Aspekte beleuchten. Mit seinem intensiven Einsatz von Farben und Symbolen erinnern seine Arbeiten oft an Comics und beinhalten – mal offensichtlich und mal versteckt – Anspielungen auf Filme und andere moderne Medienerscheinungen. Ganz im Gegensatz zu den grell überzeichneten Bildern von Paetrick Schmidt stehen die minimalistischen Arbeiten von Christin Wilcken. Auch die gebürtige Güstrowerin hat wie Julia Leschik und Martina Stein in Greifswald studiert und ist auch in Rostock keine Unbekannte. Hier hat sie schon in der Galerie wolkenbank ausgestellt und war im März für ein Stipendium im Schleswig-Holstein-Haus. Ausschnitte aus zwei Serien sind in der Kunsthalle zu sehen. Bei „Einsiedel“ handelt es sich um eine besondere Form der Landschaftsmalerei, die mit Kohle und Graphit räumliche Strukturen entstehen lässt. Und auch „Die großen Berge“ zeigen ganz besondere Landschaften. Durch speziell gefaltetes Papier entstehen Muster, die mit Graphit akzentuiert sind. Eine Verbindung zu Gebirgen, die ja ebenfalls durch Faltung entstanden sind, liegt nahe, aber auch ganz eigene Interpretationen lassen sich in den Bildern wiederfinden. Organisiert und finanziert wurde die Ausstellung „Fokus Junge Kunst“ von der Jürgen Ponto-Stiftung. Ziel ist es, junge Künstler aus bestimmten Regionen zu fördern. Die Kunsthalle ist nach Altenburg im letzten Jahr die zweite Station der Reihe. Mit den 30.000 Euro wird nicht nur die Ausstellung selbst gefördert, die noch bis zum 27. Januar besucht werden kann, sondern auch ein eigener Katalog für jeden der Nachwuchskünstler.
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Große Pötte im Stadthafen
Ein großer Pott hat sich in die idyllische Kulisse des winterlichen Stadthafens eingeschlichen. Am Donnerstag hat das Frachtschiff Carina an der Haedgehalbinsel festgemacht. Ungewöhnlich – laufen große Frachter doch normalerweise den Überseehafen an. Doch der wäre zu teuer geworden, begründet die zuständige Schiffsagentur CST Comet. Nun ist das 122 Meter lange und 19 Meter breite Schiff, das normalerweise Container über die Nord- und Ostsee befördert, für Reparaturarbeiten die Warnow hoch bis ins Herz Rostocks vorgefahren. Dort, wo eigentlich nur kleinere Passagierschiffe und Jachten anlegen. Seeverkehr wird hier schon lange nicht mehr abgewickelt. Der blaue Brückenkran und die beiden Portalkräne dienen nur noch als Zeugen des früheren Umschlagsortes. Ohne Ballast sei die Carina mit 4,40 Meter Tiefgang gut in den Stadthafen gekommen, berichtet der Hafenmeister. Größere Schiffe wie die Stubnitz haben in der Vergangenheit durchaus bemängelt, dass die Warnow in diesem Bereich immer flacher werde. Wie lange die Carina im Stadthafen liegen wird, ist noch ungewiss. Die Reparaturarbeiten unter anderem am Bug des 1990 gebauten Schiffes könnten vermutlich noch bis Januar dauern. Stubnitz kommt frühesten im Januar nach Rostock zurück Frühestens ab Mitte Januar steuert auch die Stubnitz, das vor allem bei jungen Leuten beliebte Kultur- und Partyschiff, seinen Heimathafen wieder an, verkündet Stubnitzchef Urs Blaser. Sicher sei das aber noch nicht, verhandle die Crew doch gerade um einen neuen Liegeplatz in London. Seit Anfang Juli weilt das ehemalige Kühlschiff in der britischen Hauptstadt. Etwa 40 Veranstaltungen auch während der Olympischen Spiele haben an Bord stattgefunden. Gern würde die Crew noch länger bleiben, um die nötigen Geldmittel für die 2014 anstehende Klassifizierung, dem TÜV für Schiffe, zu erwirtschaften. „Das kriegen wir mit Aktivitäten in Deutschland nicht hin“, erklärt Urs Blaser. Bis Mai würde das Schiff dann in Rostock bleiben, so der Plan für 2013, in dem auch eine Reise nach Dünkirchen angedacht ist.
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves besiegen ALBA Berlin II mit 72:68
Am vergangenen Freitagabend, 07.12.2012, strömten bei eiskaltem Winterwetter knapp 600 Rostocker Basketballfans in die Ospa-Arena und sahen, wie ihre EBC Rostock Seawolves einen dramatischen 72:68-Erfolg gegen ALBA Berlin II einfuhren. Vier Sekunden vor Schluss erzielte Sven Hellmann (21 Punkte) die entscheidenden Punkte per Korbleger. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge war dieser Sieg aus Seawolves-Sicht enorm wichtig, um den Platz im Mittelfeld der Tabelle zu festigen. Bester Korbjäger der Rostocker war Jens Hakanowitz mit 22 Punkten. Bei den Berlinern erzielte Sebastian Fülle 24 Zähler. Die Hanseaten stehen jetzt auf dem 4. Tabellenplatz, jedoch stehen an diesem Spielwochenende noch fünf weitere Partien an. Den 7. Rang haben sie sich aber in jedem Fall gesichert. Bei den Seawolves standen zu Spielbeginn Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgan, Christian Strenge und Jens Hakanowitz auf dem Parkett, um der Anfangsformation der Gäste Paroli zu bieten. ALBA Berlin schickte mit Sebastian Fülle, Joey Ney, Steven Monse, David Herwig und Can-Jonathan Kleiner gleich fünf Doppellizenzspieler ins Rennen, also Spieler, die auch beim Bundesligateam im Kader stehen. Rostock ließ sich davon wenig beeindrucken. Sven Hellmann zog nach zehn Sekunden mit voller Kraft zum Korb und ließ die knapp 600 Zuschauer in der Ospa-Arena erstmals jubeln. Die Berliner verfehlten ihre Würfe, Rostock suchte verstärkt den Weg zum Korb. In der fünften Minute lagen die Gastgeber mit 11:4 vorn. Jens Hakanowitz war bei den Seawolves nicht zu stoppen und punktete mal trotz Foul, später mit beidhändigem Dunking oder nach bemerkenswerten Körpertäuschungen. Nach dem ersten Viertel hatte der Däne bereits elf Zähler auf seinem Konto. Rostock stand in seiner Zonenverteidigung felsenfest und erzwang zahlreiche ALBA-Würfe aus der Distanz, weil ein Durchkommen zum Korb nicht möglich war. Außerdem gelang es den Albatrossen zwei Mal nicht, innerhalb der 24 Sekunden Angriffszeit einen Wurf loszuwerden. 21:13 lautete der Spielstand nach zehn Minuten, als Hellmann in der letzten Sekunde einen Korbleger verwandelte. Zur Halbzeit lagen die Hausherren nach einem zwischenzeitlichen 10:0-Lauf mit 36:26 in Führung. Gäste-Guard Joey Ney tankte sich in den Schlusssekunden des zweiten Durchgangs zum Korb und stellte dadurch den Zehn-Punkte-Rückstand her. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hauptstädter besser aus der Kabine. Ein 7:0-Lauf brachte die Gäste wieder in Schlagdistanz; aus dem 36:26 zur Pause wurde in weniger als zwei Minuten nach Wiederbeginn ein 36:33. Berlin zeigte sich fortan auf Augenhöhe, suchte häufiger den Weg zum Korb und verwandelte auch seine Dreipunktewürfe. Die Seawolves konnten den knappen Vorsprung bis zur 29. Minute halten. Dann trat David Herwig an die Freiwurflinie und brachte ALBA erstmals an diesem Abend in Führung (46:48). Hakanowitz war es, der kurz vor dem Ende des dritten Durchgangs den 48:48-Ausgleich einnetzte. Der Schlussabschnitt startete mit vier ALBA-Zählern in Folge. Die Seawolves bissen in Form von Moritz Westkämper zurück. Der Rostocker Bankspieler traf zwei Dreipunktewürfe in Folge und hielt sein Team damit im Rennen, wenngleich ALBA nun die Zügel über das Spielgeschehen in den Händen hielt. Anders als in den ersten drei Abschnitten waren es nun die Gäste, die die Partie und das Tempo kontrollierten. Rostock hielt mit Einzelaktionen dagegen. 16 der letzten 18 Seawolves-Punkte gingen auf das Konto des Trios Hakanowitz (4), Morgan (4) und Hellmann (8). Im gesamten Schlussviertel deutete sich ein spannungsgeladenes Finale an. Die Führung wechselte in den letzten fünf Minuten sechs Mal. In der Schlussphase legte ALBA den Ball immer wieder in die Hände von Ney, der konsequent den Weg Richtung Brett suchte und zweimal nur durch ein Foul zu stoppen war. Seine sechs sowie acht Zähler von Fülle im letzten Durchgang hielten Berlin auf Kurs. Rostock sollte aber die letzten fünf Punkte beim letzten Seawolves-Heimspiel des Kalenderjahres 2012 erzielen: In der Schlussminute holte Strenge mit einem Sprungwurf vom Zonenrand die Rostocker Führung zurück, Hakanowitz traf wenig später einen Freiwurf und nach einem verlorenen ALBA-Ball, den Morgan sicherte und auf den ins Vorfeld sprintenden Hellmann passte, fiel die Entscheidung per Korbleger vier Sekunden vor Schluss. Bei ALBA Berlin II punkteten vier Spieler zweistellig. Sebastian Fülle (24 Punkte) und Joey Ney (16) waren die besten Angreifer der Gäste. Bei den EBC Rostock Seawolves erzielte Jens Hakanowitz 22 Punkte, acht Rebounds und drei Steals. Sven Hellmann beendete das Spiel mit 21 Punkten und vier Korbvorlagen. Kwame Morgan kam auf 13 Punkte, sieben Rebounds und drei Steals. Beide Teams nahmen jeweils 63 Würfe aus dem Feld. Während die Hausherren 48 Punkte in der Zone erzielten, warf ALBA II insgesamt 28 Mal von jenseits der Dreipunktelinie auf den Korb und traf sieben Mal. Das nächste Heimspiel der EBC Rostock Seawolves findet am 12. Januar 2013 gegen die Bodfeld Baskets Oberharz statt. Im Hinspiel Anfang Oktober kassierten die Rostocker eine knappe 89:86-Niederlage. Der Beutezug 2013 startet mit großen Hunger auf eine Revanche. Viertelstände: 21:13, 15:13, 12:22, 24:20 Für die EBC Rostock Seawolves spielten: Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (2), Jens Hakanowitz (22, 8 Rebounds), Sven Hellmann (21), Norman Holl (-), Eric Lehmann (-), Kwame Morgan (13), Arne Ritter (-), Hans Christian Strenge (8), Moritz Westkämper (6) Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Christian Hering
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Volkstheater zeigt „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza
Was wäre wenn? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt. Für die Figuren in dem Stück „Drei Mal Leben“, das gestern im Theater im Stadthafen seine Premiere feierte, wird diese Utopie jedoch zur Realität. Drei Mal müssen sie den gleichen Abend bestreiten, jedoch immer in einer veränderten Version. Und jedes Mal läuft irgendwas verkehrt. Schon zu Beginn des Stückes wird man als Zuschauer auf eine harte Probe gestellt. Haben sich die Theaterleute in der Jahreszeit geirrt oder warum hoppeln Franziska Reincke als Sonja und Stephan Fiedler als Henri in flauschigen Hasenkostümen über die Bühne? Das junge Paar versucht krampfhaft, den sechsjährigen Arno ruhig zu stellen. Erst mit Strenge, dann mit einem Keks und zum Schluss mit Käse und Fernsehen. Sowohl die Eltern als auch das Kind (welches in einem überdimensionalen Kassettenrekorder sitzt) schreien viel und zu allem Unglück steht auch noch das Ehepaar Finidori einen Tag zu früh vor der Tür. Also schnell raus aus dem Hasenkostüm, rein in normale Kleidung und versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Denn Hubert (Jakob Kraze), der dem erfolglosen Physiker Henri eigentlich eine feste Stelle vermitteln sollte, bringt eine berufliche Hiobsbotschaft mit. Zu allem Überfluss kämpft Ines (Sonja Dengler) auch noch mit einer Laufmasche, sodass die Stimmung schnell im Keller ist. Das Kind schreit, jeder zickt jeden an und andauernd fliegen Kissen auf die Bühne. Der Pegel steigt, die Hemmungen fallen und am Ende bringt es Hubert Finidori treffend auf den Punkt: „Hier herrscht ja heute Abend der reine Wahnsinn.“ Auch die zwei weiteren Leben sind nur wenig harmonischer und geprägt von Partnertausch, Enttäuschung und verrückten Dialogen. „Das ist das Aufregendste: Das Leben der Durchschnittlichen“, heißt es in dem Stück und genau da setzt auch der Text von Yasmina Reza ein. Es sind bekannte Situationen, Gespräche und Momente, die dem Zuschauer vorgeführt werden und eine komische Skurrilität erreichen. Chaos. Ein Wort, das den Abend treffend beschreibt. Denn nicht nur die Konstellationen der Figuren ist chaotisch, sondern auch die Bühne. Am Anfang sind es nur vier Sitzkissen, doch nach und nach fliegen immer mehr Polster in den Raum. Diese werden zu Burgen gebaut, für Schlachten genutzt oder als Behälter für Knabbereien. Am Ende herrscht, so wie im Leben der Figuren, ein heilloses Durcheinander. Die vier Schauspieler liefern eine starke Leistung ab. Slapstick trifft auf Melancholie, Stimmungsschwankungen sind der Normalzustand und dann wird auch noch zu Michael Jacksons „Thriller“ getanzt. Mit einer guten Bühnenpräsenz meistern Stephan Fiedler, Franziska Reincke, Jakob Kraze und Sonja Dengler aber auch diese, etwas deplatziert wirkende, Klippe und kämpfen sich mit viel Kraft durch die drei Abende. Einige Ideen der insgesamt mutigen Rostocker Inszenierung sind nicht wirklich schlüssig und wie so oft beim Volkstheater, scheitert auch „Drei Mal Leben“ viel zu oft an dem Versuch, Lacher mit Klamauk zu erreichen. Darunter leidet besonders die erste Stunde, denn erst zum Ende hin wird klar, dass hinter dem Stück mehr steckt, als ein weiterer lustiger Aufguss der schon bekannten Paarthematik. Auch wenn es drei Mal heißt „Was wäre wenn“, gibt es kein klassisches Happy End. Immer ist es ein kleines Detail, das einen harmonischen Abend zu einer Katastrophe werden lässt. Hinter den kleinen Tragödien des Alltags versteckt sich die fast schon philosophische Erkenntnis, dass der Mensch oft machtlos seinem Schicksal ausgesetzt ist. Zu den Premierengästen gehörte auch Robert Grabow. Der Rostocker besuchte die Vorstellung im Rahmen einer Firmenveranstaltung und erzählt, sonst eher wenig Theatererfahrung zu besitzen: „Dafür war es aber besser als erwartet.“ Besonders von der schauspielerischen Leistung und den humorvollen Einlagen war der 28-Jährige sehr begeistert. Speziell bei der Elternthematik konnte er sich wiederfinden, da er auch bald Vater wird. „Ich könnte mir vorstellen, dass es bei uns genauso wird, dass meine Frau eher strenger ist und ich der lockere Papa werde“, erzählt er lächelnd. Die nächste Gelegenheit, in das Chaos des alltäglichen Lebens einzutauchen, habt ihr am morgigen Sonntag. Wer schon was vorhat: Das Stück läuft neben zwei Terminen im Dezember auch noch im nächsten Jahr. Dann übernimmt jedoch Nadine Rosemann die Rolle der Sonja. Weitere Vorstellungen: So 05.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Fr 10.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Sa 25.05. 2013, 20:00 Uhr, Theater im Stadthafen Fotos 1 – 4: Klaus Gigga, Volkstheater Rostock
8. Dezember 2012 | Weiterlesen
Eislaufmusical Ice Age Live - Ein mammutiges Abenteuer
Draußen vor der Tür hat der Winter Einzug gehalten, hinter den Türen der Stadthalle herrscht die Eiszeit. Eine gut 20 mal 30 Meter große Eisfläche ist hier für das Eislaufmusical Ice Age Live entstanden – benannt nach der erfolgreichen Filmreihe, die seit zehn Jahren die Kinogänger vor die Leinwand lockt. Nachdem im Sommer bereits der vierte Film anlief, können die Fans von Faultier Sid, Mammut Manni und Säbelzahntiger Diego nun ihre Helden auch live erleben. Am Wochenende gastiert die Show „Ice Age – Ein mammutiges Abenteuer“ in Rostock. Als technische Herausforderung bezeichnet Christina Stresing von der Stadthalle die Produktion für das kleinste der 14 Häuser, in denen die Show in diesem Winter Halt macht. Seit Montag wurde die Eisfläche Schicht für Schicht hergestellt. Eine riesige Videowand und 27 Tonnen schwere Traversen unter der Decke für Luftakrobaten, Scheinwerfer und überdimensionale Eiszapfen bilden die Kulisse, die die Stadthalle zu einer eiszeitlichen Höhle werden lässt. Hier schlittern die drei Hauptfiguren durch ein völlig neues Abenteuer. 1.800 große und kleine Besucher ließen sich bei der Premierenveranstaltung gestern Nachmittag nicht entgehen, wie Mannis Tochter Peaches vom Urzeitvogel Shadow und seiner Bande gekidnappt wird. Na klar, dass die alten Freunde Sid und Diego dem Mammutvater bei der Rettung zur Seite stehen, auch wenn sich der Rückweg dank Sids Tollpatschigkeit als schwierig erweist. Diese spannende mit viel Humor erzählte Geschichte ist das Herzstück im Konzept der Ice Age Eisshow. Vorgetragen wird sie mit peppigen Liedern verschiedenster Musikstile, in englischer Sprache und deutschen Dialogen. Für Sid, der zum Liebling der Kinder avancierte, konnten die Produzenten die deutsche Originalsynchronstimme aus den Filmen gewinnen. Mit einem sympathischen Lispeln hatte der beliebte Komiker Otto Waalkes für die Charakterisierung des etwas ungeschickten, aber großherzigen Faultiers Maßstäbe gesetzt, die selbst ab dem zweiten Teil von der Ice Age-Geburtsstätte Hollywood übernommen wurden. Der größte Charme dieser Show geht wohl von ihren bezaubernden Figuren aus, die den computergenerierten Filmvorlagen täuschend ähneln. Bedächtig und mit freundlich klimpernden Augen gleiten die großen, zotteligen Mammuts über das Eis. 3,80 Meter ist Manni, das Familienoberhaupt hoch. Flink huschen die Opossum-Brüder Crash und Eddie durch die „Herde“. Mit Sid sind sie die einzigen der Hauptfiguren, die sich flott auf Kufen bewegen. Diegos Stärke liegt hingegen in der Kampfkunst, wie er eindrucksvoll in verschiedenen Szenen herausstellt. Seine Gegner sind drei urzeitliche Wildvögel, die allerdings nicht fliegen können. Anders als ihr Anführer Shadow, der hoch oben durch die Halle schwebt und extra für diese Ice Age-Geschichte erfunden wurde. Doch er ist nicht der einzige Luftakrobat. Auch Schneeflocken tanzen weit über dem Eis und verzaubern mit ihren grazilen Bewegungen das Publikum. Mit Akrobatik, Kampfkunst und dem Tanz auf dem Eis gelingt es den athletischen Künstlern, immer wieder die Zuschauer zu begeistern. Anerkennende Reaktionen lösen insbesondere die eiskunstläuferischen Einlagen aus, sind sie doch in der Eisshow vergleichsweise selten. Einen Glanzpunkt setzt der Paarlauf der beiden Säbelzahneichhörnchen Scrat und Scrattie mit ihrer legendär gewordenen Jagd nach der geliebten Nuss. Auch die Schneeflocken und Füchse zeigen in großen Formationen, was der Eiskunstlauf zu bieten hat. Wer allerdings sportliche Sprünge und waghalsige Hebefiguren à la Holiday on Ice, der Show, die in den letzten zehn Jahren in der Vorweihnachtszeit in der Stadthalle gezeigt wurde, erwartet, wird enttäuscht sein. So erging es zumindest Kati Riffert aus Admannshagen. Mit drei Mädchen war sie für Ice Age nach Rostock gekommen. Die waren begeistert. Die bunten Eiszapfen, die tollen Kostüme und die Akrobatik kamen bei den zwölfjährigen Luca und Henriette und bei ihrer sechsjährigen Schwester Sarah am besten an. Auch „Sid’s Fanclub“, viele kleine Mini-Faultiere, die Sid in einem mit Pyrotechnik gespickten Tanz als Feuergott verehren, wird ihnen in guter Erinnerung bleiben.
7. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt die SpVgg Unterhaching
„Wer jetzt hier noch groß träumt, der sollte lieber aufwachen“, fasst Hansa-Trainer Marc Fascher die Situation nach vier Spielen ohne Sieg zusammen. 29 Punkte, Platz neun der Tabelle und acht Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, „da müssen wir echt mal ein bisschen bescheiden bleiben und einfach mal die Realität walten lassen.“ Den Negativtrend abwenden, wieder in die Erfolgsspur kommen und punkten lautet das Motto des Hansa-Trainers, der dabei nicht auf die Tabelle schauen möchte. „Wir werden uns Samstag gewaltig strecken müssen, um denen hier einen heißen Tanz zu liefern“, schätzt Fascher die SpVgg Unterhaching hoch ein, die trotz des geringen Budgets mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz derzeit auf dem fünften Tabellenrang steht. Unterhaching zeige, „was man mit Ehrgeiz, Leidenschaft und mannschaftlicher Geschlossenheit alles erreichen kann.“ Ob auch Hansa Rostock das Zeug zum Spitzenteam hat? Zu dieser Frage möchte sich Fascher erst nach der Winterpause äußern. „Als ich hier angefangen habe, als wir auch personell noch richtig gut bestückt waren, hat die Mannschaft positive Ergebnisse erzielen können. Von daher steckt da natürlich was in der Mannschaft, was es gilt, in den letzten beiden Spielen wieder abzurufen“, so der Hansa-Trainer. Mit 35 Treffern ist Unterhaching derzeit das angriffsstärkste Team der Liga. Ob Florian Niederlechner (8 Treffer), Stephan Thee (6) oder Dominik Rohracker (5) – bei der Spielvereinigung können viele Spieler Treffer erzielen, „die teilen sich die Tore schön auf“, so Fascher. „Dementsprechend müssen wir uns auf das Gesamtgebilde Unterhaching konzentrieren und müssen zusehen, dass wir deren Schwächen ausnutzen und deren Stärken im Keim ersticken.“ Während die Oberligabegegnung der zweiten Mannschaft am Sonntag gegen Luckenwalde aufgrund der Schneedecke im Volksstadion bereits abgesagt wurde, soll die Partie gegen Unterhaching auf jeden Fall stattfinden. „Wir tun alles dafür“, erklärt Pressesprecher Lorenz Kubitz und verweist auf die Rasenheizung in der DKB-Arena. Alles andere als optimal zeigten sich nach dem Wintereinbruch in dieser Woche die Trainingsbedingungen, doch „Alibis gibt es für mich nicht“, so Fascher. „Wasserballverdächtig“ am Dienstag, „Schneeball“ am Mittwoch und gestern konnte auf dem Platz gar kein Training absolviert werden. Positives gibt es hingegen vom Kader zu vermelden. Noёl Alexandre Mendy konnte nach leichten Magen-Darm-Problemen gestern wieder mittrainieren und auch die beiden „Sechser“ Ken Leemans und Leonhard Haas stehen nach ihrer Sperre gegen Unterhaching wieder zur Verfügung. Zwischen sieben- und neuntausend Zuschauer werden morgen in der DKB-Arena erwartet, die Stadionkassen öffnen um 10 Uhr, Anpfiff ist um 14 Uhr. Der NDR überträgt die Begegnung zwischen Hansa Rostock und der SpVgg Unterhaching ab 13:55 Uhr live im Internet. Das Hinspiel verloren die Rostocker mit 0:3.
7. Dezember 2012 | Weiterlesen
Weiße Nikolausnacht: Winter 2012 in Warnemünde
Nicht nur mit kleinen Aufmerksamkeiten gefüllte Stiefel, sondern auch eine weiße Pracht dürfte nach der Nikolausnacht viele Rostocker in Verzückung gebracht haben. Ein Wintereinbruch hatte für reichlich Schnee und eisige Temperaturen gesorgt. Und wie das bei Schneefall oft so ist, nicht nur zur Freude der Eingeschneiten. Glätte und Schneeverwehungen auf Rostocks Straßen machen vor allem den Verkehrsteilnehmern zu schaffen. Bereits seit den Vorabendstunden wurden die Räumfahrzeuge des Winterdienstes in die Spur geschickt. Vorerst wird uns der strenge Winter wohl noch erhalten bleiben. Nach einem kurzen Zwischenhoch heute Nacht erwarten die Meteorologen ein weiteres Schneetief von der Nordsee. „Am Freitag bleibt es winterlich bei Dauerfrost“, kündigt Diplom-Meteorologe Wolfgang Harno vom Deutschen Wetterdienst an. Winterspaziergang in Warnemünde – Fotoimpressionen:
6. Dezember 2012 | Weiterlesen
S-Bahn-Haltestelle Holbeinplatz saniert
Trotz Aufzug und Rampe, eine Hürde bleibt für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die am Holbeinplatz in die S-Bahn Richtung Warnemünde oder Hauptbahnhof ein- oder aus dieser aussteigen wollen. Die Lücke zwischen Bahnsteig und Zug ist auch nach der umfangreichen Sanierung der Haltestelle immer noch zu groß. 3,6 Millionen Euro haben Bund, Land und die Bahn für die Modernisierung der S-Bahn-Station Holbeinplatz ausgegeben. Nachdem die Bauarbeiten im Sommer 2011 begannen und sich die Fertigstellung um gut ein Jahr verzögerte, wurde die Haltestelle heute offiziell übergeben. Zwei neue Wetterschutzhäuser und eine von Grund auf erneuerte Dachkonstruktion bieten Schutz vor Wind und Niederschlägen. Wegeleitung und Blindenleitsysteme erleichtern die Orientierung. Über einen kleinen Aufzug, eine Rampe und einen neuen Personentunnel gelangen Reisende jetzt stufenlos zu den Bahnsteigen. Wenn jedoch Rollstuhlfahrer von hier aus in den Zug einsteigen wollen, sind sie weiterhin auf Hilfe angewiesen. Frühestens 2014 werde es hierfür eine Lösung geben, heißt es seitens der Bahn. Der Holbeinplatz im Hansaviertel ist ein wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs zwischen dem Nordwesten und der Innenstadt Rostocks. Etwa 4.000 Fahrgäste nutzen ihn täglich, um zwischen S-Bahn, Straßenbahn und Bussen umzusteigen.
6. Dezember 2012 | Weiterlesen