Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Lagebericht des Rostocker Winterdienstes
Ein Schneefallgebiet erreichte das Stadtgebiet Rostock am 6.12.2012 gegen 2 Uhr. Bereits seit 20 Uhr des Vorabends waren noch sechs Fahrzeuge des Winterdienstes der Stadtentsorgung Rostock im Einsatz. Ab 2.00 Uhr wurden weitere 19 Fahrzeuge sowie ab 4.00 Uhr weitere zwei Fahrzeuge im A und B-Straßennetz eingesetzt. Seit 4.00 Uhr wurden nicht die klassischen Räumtouren gefahren, sondern Räumkomplexe mit zwei bis drei Fahrzeugen um die Schneemassen von den Straßen zu bringen. Nach Erledigung der Hauptverkehrswege sind weitere Räumkomplexe in B-Straßen durchgeführt worden. Die Beräumung dauert an. Die Gehwegreinigung wurde ab 4 Uhr mit 9 Fahrzeugen begonnen. Während des Winterdienstes in den letzten zwei Tagen sind drei Einsatzfahrzeuge vorübergehend wegen Defekte ausgefallen. Neben den Fahrzeugen der SR GmbH sind zahlreiche Einsatzfahrzeuge und Einsatzkräfte der Verkehrsunternehmen sowie beauftragter privater Unternehmen mit Kehrtechnik im Einsatz. Durch den anhaltenden leichten Schneefall während der gesamten Einsatzzeit, wurden auch gekehrte Flächen wieder zugeschneit und zugeweht. Entsprechend der städtischen Winterdienstkonzeption sind umgehend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün, Naturschutz und Landschaftspflege und der Straßenmeisterei des Hafen- und Tiefbauamts zur Unterstützung des Winterdienstes herangezogen worden. Vorrangig manuell wurden Kreuzungsbereiche, der Weihnachtsmarkt und andere neuralgische Bereiche vom Schnee befreit und abgestumpft. Unwetterwarnungen liegen nicht vor. Nach aktueller Auskunft vom Deutschen Wetterdienst sind weitere gelegentliche Niederschläge im Tagesverlauf bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt zu erwarten. Die Einsatzbereitschaft wird weiter auf höchster Stufe festgelegt. Die Stadtverwaltung bitte alle Grundstückseigentümer ihrer Räum- und Streupflicht dringend nachzukommen. Kontrollkräfte der Stadtverwaltung sind im Einsatz, um nicht gewährleistete Verkehrssicherungspflichten zu erfassen. Quelle: Pressestelle Rathaus
6. Dezember 2012 | Weiterlesen
Bürgerschaft schließt Theater-Fusion nicht mehr aus
1, 4 oder 7 – welches Theaterstrukturmodell soll es sein? Die Vorschläge zur Neuordnung der Theaterlandschaft, die Kultusminister Mathias Brodkorb im September vorgelegt hat, haben die Diskussion um das Rostocker Volkstheater noch einmal durcheinandergewirbelt. Eigentlich, so das erklärte Ziel der stolzen Hansestädter, soll das Volkstheater in der größten und prosperierendsten Stadt des Landes eigenständig bleiben (Modell 1). Ginge es nach den Wünschen der Rostocker, gebe es zukünftig in Mecklenburg-Vorpommern drei öffentlich geförderte Theaterstandorte: Vorpommern, Schwerin und Rostock. Eine Fusion mit Schwerin soll nun aber nicht mehr ausgeschlossen werden. So entschied gestern Abend die Rostocker Bürgerschaft. Die Fraktionsvertreter der Linken, SPD, Grünen und CDU, die die Fusion mit Schwerin entweder zu einer gemeinsamen Landesoper (Modell 4) oder zu einem Staatstheater (Modell 7) als „Diskussionsgrundlage in Betracht ziehen wollen“, wie es in der Beschlussvorlage heißt, betonen die Offenheit der Gespräche mit dem Land. Diese seien dringend notwendig, denn „ohne das Land im Boot werden wir das Volkstheater in der jetzigen Form nicht halten können“, merkt Frank Giesen (CDU) an. „In diesen Gesprächen geht es nicht um Details“. „Mit diesem Beschluss wird nichts festgelegt“, „Ich sehe nicht, dass wir auf Eigenständigkeit des Volkstheaters verzichten“, beschwören Dr. Ingrid Bacher (SPD), Steffen Bockhahn (Die Linke) und Dr. Ulrich Seidel (FDP) in Richtung Zweifler. Zu ihnen zählt Dr. Sybille Bachmann (Rostocker Bund/Graue 09). Sie bekräftigt: „Eine Fusion mit Schwerin lehnen wir deutlich ab, aus künstlerischen und betriebswirtschaftlichen Erwägungen.“ Ihre Kritik richtet sich auch an den Politikstil der vier Fraktionen, die den Vorstoß ohne die Theaterschaffenden gemacht haben und „sich nicht trauen über den Kulturabbau mit der Landesregierung zu reden“. Am Dienstag waren Vertreter der vier Fraktionen zu einem Gespräch mit der Landesregierung nach Schwerin gereist und dann „umgekippt“, wie ihnen Oberbürgermeister Roland Methling vorwarf. Für ihn war bereits klar, dass eine gemeinsame Position für ein selbstständiges Theater in Rostock auch bei den Fraktionen Zustimmung fand. „Eine Fusion steht auch bei uns nicht zur Debatte. Variante 1 schließt Kooperationen nicht aus“, zementierte er seinen Standpunkt. Wie viele Sparten dieses eigenständige Theater dann haben soll, bleibt dabei noch offen. Während sich die Linke für ein eigenständiges Vierspartentheater ausspricht, heißt es bei Sybille Bachmann ein Mehrsparten-Theater. Das, so deutet der Oberbürgermeister zustimmend, könne aber auch zwei Sparten bedeuten. Einigkeit herrscht hingegen darüber, dass das Land einen Theaterneubau bezuschussen soll und die 35,8 Millionen Euro Landesmittel für die vier Theaterstandorte gerechter verteilt werden sollen. Rostock habe weniger als ein Viertel erhalten, weist Methling auf eine Benachteiligung hin und auch zusätzliche Mittel des Landes seien vor allem zugunsten des Staatstheaters in Schwerin geflossen. Nun soll er mit dem neuen Beschluss die Verhandlungen fortführen. Bis Januar sollen Ergebnisse im Hauptausschuss vorliegen, so der Anspruch der Bürgerschaftsmitglieder. Mit den neun Modellen zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstruktur, die von der Münchener Beraterfirma Metrum für die Landesregierung entwickelt wurden, will das Kultusministerium die steigenden Kosten für die öffentlichen Bühnen durch eine Neustrukturierung in den Griff bekommen und drängt auf eine Einigung der kommunalen Theaterträger. Der Druck des Landes ist aber nicht der Einzige, der auf dem Volkstheater Rostock lastet. Es stehe finanziell mit dem Rücken zur Wand, verdeutlicht Aufsichtsratsmitglied Eva-Maria Kröger. Um eine drohende Insolvenz abzuwenden, erneuerte die Bürgerschaft ihren Beschluss vom November, dem Volkstheater mit einer Soforthilfe bis zu 1,3 Millionen Euro und einer Gehaltssteigerung unter die Arme zu greifen. Dagegen hatte der Oberbürgermeister Widerspruch eingelegt. „Sieben bis acht Euro pro Nase an Steuern müssen für die Leistung aufgebracht werden“, hat er ausgerechnet, die über die Erhöhung der Grundsteuer B gedeckt werden sollen, um einen ausgeglichenen Haushalt zu sichern, so sein Vorschlag.
6. Dezember 2012 | Weiterlesen
Die Wildtier-WG im Darwineum wächst
Die Wildtier-WG im Darwineum des Rostocker Zoos wächst munter weiter. Gut eingelebt haben sich die beiden Jemenchamäleons (Chamäleon calyptratus), die im März 2011 geschlüpft sind. Die Tiere stehen unter Artenschutz und haben ihr Terrarium in der Tropenhalle gegenüber von den Zwergseidenäffchen bezogen. Noch im Dezember wird ein Paar Weißhandgibbons erwartet. Nach der obligatorischen Übergangszeit in Quarantäne werden auch die tagaktiven Baumbewohner ihr Quartier im Darwineum beziehen. Gut getarnt und eine schnelle Zunge Das Jemenchamäleon ist im Jemen und in Saudi-Arabien beheimatet. Chamäleons sind bekannt für ihre einzigartige Anpassungsfähigkeit. Je nach Stimmung und körperlicher Verfassung können die Leguane ihre Farbe und mitunter sogar ihre Erscheinung ändern. Der Farbwechsel, der für Chamäleons typisch ist, dient vorrangig der Kommunikation mit den Artgenossen und steht zudem mit der Tageszeit, Luftfeuchtigkeit und mit anderen äußeren Einflüssen in Verbindung. Mit ihren Augen, die sie um 360 Grad drehen können, sind sie fähig, bis zu einem Kilometer weit scharf zu sehen, ohne dafür den Kopf zu bewegen. In der Regel erreichen die Tiere eine Länge von 45 bis 60 cm und ein Alter von bis zu sechs Jahren. Jemenchamäleons sind Kleintierfresser, vor allem Insekten werden in bekannter Chamäleonmanier mit der schnellen Zunge „erlegt“. Die Chamäleonzunge entspricht der Länge des gesamten Tieres einschließlich seines ausgerollten Schwanzes. Die Tarnungskünstler verschmähen aber auch kleinere Wirbeltiere bis zur Größe halbwüchsiger Mäuse nicht. Auf dem Speiseplan steht zudem pflanzliche Nahrung in Form von Blättern. Quelle: Zoo Rostock
5. Dezember 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves unterliegen ASC 46 Göttingen
Am vergangenen Samstag, 01.12.2012, waren die EBC Rostock Seawolves erneut auswärts unterwegs und ließen erneut die Punkte beim Gegner liegen. Stark ersatzgeschwächt kämpften acht Wölfe verbissen um den Sieg, doch der ASC Göttingen lief in voller Besetzung auf und behielt nach langem Kampf die Nase mit 86:78 vorn. Ohne Stüdemann, Strenge, Holl, Westkämper und Breitschuh fehlte es dem Team zum Ende der Partie an Kraft, das Blatt zu wenden. Das war die zweite Niederlage der Rostocker in Folge, die auf den 8. Platz gerutscht sind, aber immer noch mit einer ausgeglichenen Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen dastehen. Momentan ist die personelle Lage bei den Seawolves alles andere als rosig. Viele Verletzte und die Konzentration aufs Studium sowie den Beruf bereiten Coach Wild aktuell einige Sorgenfalten. So startete erstmals in dieser Spielzeit Eric Lehmann am Samstagabend für Axel Stüdemann in der ersten Fünf, neben Morgan, Hellmann, Hakanowitz und Bill. Die Partie begann auf beiden Seiten ausgeglichen, sodass es nach sechs gespielten Minuten 14:14 stand. Die Warnowstädter punkteten kontinuierlich durch Zug zum Korb und Anspiele auf die Center, die direkt am Brett oder aus der Nahdistanz erfolgreich abschließen konnten. Die Hausherren trafen anfangs sehr sicher jenseits der 6,75 m Dreierlinie und auch aus der Mitteldistanz waren sie nicht weniger erfolgreich. Dem EBC gelang zwar zum Ende des 1. Spielabschnitts (acht Zähler von Kwame Morgan) ein schneller 10:0 Lauf und eine daraus resultierende Führung mit zehn Punkten, doch der ASC agierte sofort und hielt sich seinerseits mit erfolgreichen Aktionen im Rennen. Nach zehn Spielminuten war es wieder ausgeglichen beim Stand von 28:28. Im 2. Viertel stellten die Niedersachsen dauerhaft auf Zonenverteidigung um, was der Rostocker Offensive jedoch nicht unbedingt Sorgen bereitete. Die große Sorge lag in der Verteidigungsarbeit, welche die Wölfe weiterhin nur sporadisch ausübten und dem Gastgeber dadurch viele offene Würfe ermöglichten. Diese wurden aus Göttinger Sicht auch eiskalt genutzt. Allein neun erfolgreiche 3er fanden am Ende der Partie den Weg ins Ziel. Eine weitere Schwächung im Team der Gäste war Mitte des 2. Viertels das 3. persönliche Foul von Jens Hakanowitz, was den ohnehin schon körperlich klar unterlegenen Rostockern nicht unbedingt weiterhalf. Verdient führte der ASC zur Halbzeit mit 51:46. Nach dem Pausentee starteten die Göttinger konzentrierter in die 2. Hälfte. Speziell Center Bode, bisher Göttinger Topscorer in der laufenden Saison, nutzte nun den Platz unterm Korb effektiv und punktete oder schaffte durch kluge Anspiele Möglichkeiten für seine Mitspieler. Daraus resultierend trafen die Niedersachsen drei erfolgreiche 3er im dritten Spielabschnitt. (68:54 ASC-Führung 26. Spielminute) Der EBC agierte nach einer Auszeit viele konzentrierter in der Verteidigung und variierte nun fast mit jedem Angriff die Formation. Sven Hellmann sorgte eigenhändig mit einem 8:0 Lauf zum Ende der 3. Viertels für den Anschluss 70:62 und gestaltete dadurch die letzten zehn Minuten wieder offener für die Basketballer von der Ostseeküste. Mit viel Kampf und großem Aufwand kamen die Seawolves noch mal bis auf sechs Punkte heran, doch am Ende reichte die Substanz nicht mehr aus, um dem Gegner die Stirn zu bieten. Hinzu kam, dass die Hausherren in kritischen Phasen immer die entsprechende Antwort parat hatten und somit den EBC auf Distanz hielten. In der Offensive spielten die EBC Rostock Seawolves zwar eine recht effiziente Partie, jedoch fand man auch aufgrund der dünnen Personaldecke nie ein Mittel gegen die präzisen Angriffsbemühungen der Gastgeber. Jetzt heißt es schnell Wunden lecken und den Blick aufs Spiel gegen ALBA Berlin 2 richten, die bereits am Freitag, 07.12.2012 ab 19:45 Uhr, in der Ospa-Arena zum letzten Heimspiel des Jahres empfangen werden. Punkte EBC Rostock Seawolves: Sven Hellmann (20), Kwame Morgan (23), Eric Bill (7), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (19), Jörn Boghöfer (4), Eric Lehmann (5), Arne Ritter (-) Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Katharina Süß
3. Dezember 2012 | Weiterlesen
Adventssingen 2012 am Leuchtturm von Warnemünde
Advent, Advent, der Leuchtturm brennt. Na gut, bis dahin dauert es noch einen Monat. Doch auch wenn gestern nur die Kerzen auf dem Adventskranz angezündet wurden, stand der Warnemünder Leuchtturm trotzdem im Mittelpunkt einer schönen Tradition. Zum zwölften Mal versammelten sich an seinem Fuße die Hobbysänger des Seebades und ihre Gäste, um die Weihnachtszeit mit fröhlicher Stimmung und Musik zu begrüßen. Als Vorsänger fungierten in diesem Jahr der Shantychor „De Klaashahns“, zusammen mit dem Kinderchor der Heinrich-Heine-Grundschule und der Frauengesangsgruppe „Sing man Tau“. Unterstützt wurden sie nicht nur lautstark von mehreren Hundert Anwohnern, sondern auch von den Musikern Klaus Lass und Heide Mundo. Diese stellte auch fest: „Leider hat es in diesem Jahr nicht mit dem Schnee geklappt.“ Bis auf ganz wenige weiße Fussel blieb die Kulisse gestern schneefrei. So war es aber wenigstens nicht zu kalt und jeder konnte die deutschen, englischen und lateinischen Lieder ohne Bibbern in der Stimme mitsingen. Wer sich dennoch aufwärmen wollte, konnte auf Glühwein und Stollen zurückgreifen, um zu neuen Kräften zu kommen. Aber nicht nur der Schnee fehlte, sondern auch ein anderer alter Bekannter ließ sich nicht blicken. Der Weihnachtsmann, der sonst in jedem Jahr der Stargast war, musste seine Sprechstunde auf dem Warnemünder Weihnachtsmarkt vorbereiten und konnte so in diesem Jahr keine Geschenke an die Kinder verteilen. Doch Grund zur Enttäuschung bestand nicht, denn die Mitglieder des Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V. hatten alles vorbereitet. Nach dem letzten Lied wurden die Geschenksäcke von der Brüstung heruntergelassen und ihr leckerer Inhalt an die jungen Sänger und Sängerinnen verteilt. Wer wollte, konnte die Musik in diesem Jahr sogar auf CD mit nach Hause nehmen. Auf der Platte „Weihnachten in Warnemünde“ interpretieren lokale Musiker die beliebtesten Weihnachtsklassiker. Außerdem findet sich auf dem Tonträger auch der Song „Weihnachten im Dezember“ von Lutz Damman, der sich im vergangenen Jahr auf dem Weihnachtsmarkt großer Beliebtheit erfreute. Zum dritten Mal beim Adventssingen in Warnemünde waren gestern auch Philipp und Anne Holtz. Für die Warnemünder war es in diesem Jahr etwas Besonders, weil zum ersten Mal ein kleines Kind dabei war und an die schöne Tradition herangeführt wurde. „Außerdem gibt es hier meistens den ersten Glühwein des Jahres“, erzählt Philipp Holtz. Für die Familie ist es die Atmosphäre, welche die Veranstaltung zu einer so gelungenen Einstimmung auf das Weihnachtsfest macht. Gemeinsam mit vielen anderen Besuchern führte der Weg von Familie Holtz nach dem Singen Richtung Kirchenplatz, wo in diesem Jahr zum vierten Mal der Warnemünder Weihnachtsmarkt aufgebaut ist. Wem der große Bruder in der Rostocker Innenstadt zu überlaufen ist, findet im Ostseebad eine angenehme Alternative. Ausgewählte Stände, gebrannte Mandeln, Glühwein und eine Eisenbahn für die Besucher bieten alles, was man für ein Weihnachtsmarktvergnügen braucht. Und dort war er dann auch, der Weihnachtsmann, umringt von einer Kinderschar. Wie an jedem weiteren Advent nahm er in seiner Sprechstunde Wunschzettel entgegen. Als Gegenleistung dafür mussten die Kinder dann natürlich auch Gedichte aufsagen oder Lieder singen. Und auch, wenn es erst Anfang Dezember war, klappte das schon richtig gut.
3. Dezember 2012 | Weiterlesen
Rostocker Kunstpreis 2012 geht an Iris Thürmer
„Es ist meine Leidenschaft zu zeichnen“, sagt Iris Thürmer gestern Abend in der Kunsthalle. Sie ist sichtlich dankbar, kann es kaum in Worte fassen. Viele Serien sind in den letzten Jahren entstanden, in denen sie „alles aus sich herausgeholt hat“. Ihre harte Arbeit, in die sich die Künstlerin dafür, wie sie selbst sagt, „bis an die Grenzen der Belastbarkeit“ gestürzt hat, neben ihren Verpflichtungen „man muss ja auch noch Geld verdienen“, haben sich ausgezahlt. Sie hat den diesjährigen Rostocker Kunstpreis gewonnen. Ein krönender Abschluss in doppelter Hinsicht. Denn neben den 10.000 Euro Preisgeld freut sie sich besonders über die Wertschätzung der Fachleute. Eine zehnköpfige Jury aus Kunstprofessoren, Galeristen und Künstlern hatte in der 7. Ausgabe des Rostocker Kunstpreises die Aufgabe, den Künstler mit den besten freien Grafiken und Handzeichnungen zu ermitteln. Aus 80 Bewerbungen kamen Malte Brekenfeld, Alexander Klenz, Julia Körner, Susanne Rast und Iris Thürmer in die engere Auswahl. Eine Auswahl ihrer Werke war seit gut einem Monat in der Kunsthalle zu sehen. Angesichts der großen Unterschiedlichkeit der Nominierten zeigte sich Iris Thürmer von ihrer Auszeichnung überrascht: „Ich habe wirklich nicht damit gerechnet. Es hätte jeder den Preis verdient.“ Als „Andacht“ bezeichnet Wilfried Schröder, Juryvertreter und Kunstpreisträger für freie Grafik 2008, das Zeichnen von Iris Thürmer. „Ihr Zeichnen, wie auch ihr Malen, ist Freiheit des Entstehens, ist etwas Elementares, ein Beginnen, ein Wiederaufgreifen, ein Fortsetzen von etwas, was ist oder einmal war“, schwärmt er seiner fast 20-minütigen Laudatio. Nach Jürgen Weber (Malerei, 2006), Thomas Jastram (Plastik, 2007), Wilfried Schröder (freie Grafik, 2008), Tim Kellner (Schwarz-Weiß-Fotografie, 2009), Matthias Wegehaupt (Malerei, 2010) und Dirk Wunderlich (Plastik, 2011) ist Iris Thürmer die siebte Gewinnerin des Rostocker Kunstpreises. Sie wurde 1962 in Leipzig geboren und lebt und arbeitet seit 1997 im vorpommerschen Wolthof. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte sie bei Bernhard Heisig Malerei und war zunächst der figürlichen Malerei verpflichtet. Im Laufe der Jahre aber wendete sich die Künstlerin zugunsten abstrakter Darstellungen zunehmend von ihr ab, wobei sie häufig mit Schrift und Zeichen arbeitete. Dies gilt für ihre Malerei ebenso wie für die Zeichnungen, in denen die Künstlerin häufig Linien, Muster, Schraffuren und Buchstaben verwendet. Während sie in der Malerei das Prinzip der vielschichtigen Überlagerung in Richtung monochromer Arbeiten verfolgt, entwickelte sie für ihre Zeichnungen eine spezielle Technik, für die sie selbst hergestellte Schablonen benutzt. Die so entstehenden Blätter, in Rot oder Schwarz gehalten, erinnern an Strichcodes oder abstrahierte Baupläne. Der Rostocker Kunstpreis wird von der Kulturstiftung Rostock initiiert, der Provinzialversicherung finanziell ausgestattet und gemeinsam mit der Hansestadt Rostock verliehen. Zusätzlich zum Preisgeld möchte die Stadt seit diesem Jahr für jeweils 1000 Euro ein Werk der fünf für den Rostocker Kunstpreis nominierten Künstler erwerben. „Rostock will einen Beitrag leisten und anfangen die Sammlung zeitgenössischer Kunst fortzusetzen“, erklärte Kultursenatorin Dr. Liane Melzer während der Preisverleihung und erntete dafür viel Beifall. Den Künstlern ist diese Absicht jedoch noch nicht ausreichend kommuniziert worden. Der Marktwert der Bilder von Malte Brekenfeld für eines seiner ausgestellten großformatigen Bilder liegt derzeit über dieser Summe. Aber er wird wohl kein Drittel von seinen Zeichnungen abschneiden, sondern ein kleineres für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Eine Option, über die auch andere Künstler nachdenken.
2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Mince pies #3 in der Galerie wolkenbank
Naturkunde mal anders. Zur dritten Auflage der alljährlichen Jahresabschlussausstellung Mince pies in der Galerie wolkenbank haben sich sechs Künstler auf kreative Weise mit dem Rostocker Pfeilstorch auseinandergesetzt. Unter dem Motto „archer“ gibt es Objekte, Druckgrafiken, Soundinstallationen und weitere vielfältige Interpretation des berühmten Tieres, das sich in der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock befindet. Als im Jahr 1822 ein Weißstorch mit einem Pfeil im Hals erlegt wurde, war das eine wissenschaftliche Sensation. Da es sich zweifelsfrei um einen afrikanischen Pfeil handelte, konnte man belegen, dass die Tiere im Winter nach Süden ziehen. Vorher gab es wilde Spekulationen, unter anderem, dass sie sich in Sümpfen verstecken oder zu Mäusen werden. Den Aspekt des Vogelzugs hat Tanja Zimmermann in das Zentrum ihrer Arbeiten gelegt. Bei „geheime Flugroute 1“, einer Ei-Tempera-Malerei, zeigt sie die Welt von oben, aus der Sicht des Vogels. Es begeistert sie, wie die Tiere sich orientieren können und immer wieder nach Hause zurückkehren. „Wir haben selbst ein Nest vor dem Haus und ich glaube, es ist immer der gleiche Storch, der für einen Tag dort seinen Zwischenhalt einlegt“, erzählt die Künstlerin. „Ich wollte bewusst nichts zum Thema Storch machen“, erzählt Tino Bittner. Der Schweriner zeigt fünf Objekte aus der Serie „arrows“, die anhand von Pfeilen, Kabeln und Zielscheiben Prozesse der menschlichen Kommunikation andeuten. Sehr technisch und mit feinem Humor zeigt er, dass nicht jeder Schuss genau ins Schwarze geht. Der Berliner Wolfgang Müller zeigt nicht nur 14 Zeichnungen aus der Reihe „Wandertaube“, sondern auch eine sehr spannende Videoinstallation. „Séance 2 – ein Gebärdenspiel“ lässt längst ausgestorbene Vogelarten wieder lebendig werden. Aus den detaillierten Beschreibungen der Tierlaute konstruierte er einen Text, der in einem Video in Gebärdensprache wiedergegeben wird. Besucher der Ausstellung sehen also, wie sich bestimmte Vögel mal angehört haben könnten. Ebenfalls akustisch geht es bei Ulrike Mundt zu. Zwei große Lautsprecher hängen unter der Decke wie der Storch in der Luft. Aus ihnen kommen die bekannten Laute, die dem Vogel den Spitznamen Klapperstorch verpasst haben. „Ich habe die Geräusche selbst aufgenommen und dann am Computer nachgestellt, damit sie eine technischere Komponente bekommen“, erzählt Ulrike Mundt. Komplettiert werden die dritten Mince pies von Lucia Schoop, die in ihren drei Drucken mit dem Titel „den Vogel abschießen“ kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Thema der Vogeljagd kombiniert, und Christoph Rodde. Er lässt den „Adebar“ aus der Fabel zum Ende seiner Reise in das beleuchtete Gasthaus „Zum Schuss“ einkehren, wo es frischen Frosch als Delikatesse gibt. Zum ersten Mal hat Galerist Holger Stark die Mince pies nicht selber kuratiert, sondern die Aufgabe an Claudia Wanda Reichardt abgegeben. „Ich fand den Pfeilstorch einfach ein sehr spannendes Thema, das auch gut nach Rostock passt“, erzählt die Dresdenerin. Die Arbeiten, die komplett unabhängig voneinander entstanden sind, ergänzen sich in ihrer Andersartigkeit und bilden so einen gelungenen Jahresabschluss für die Galerie in der Östlichen Altstadt. „Es war ein gutes Jahr. Wir haben viele neue Leute erreicht, darunter auch Fachpublikum“, resümiert Holger Stark. Er will neben der Arbeit als Galerist auch weiterhin vor allem die künstlerischen Netzwerke fördern und ausbauen, wozu auch die jetzige Ausstellung beiträgt. „Für das kommende Jahr sollen nicht nur weitere professionelle Kooperationen entstehen, sondern auch kommerzielle Aspekte ausgeweitet werden“, erzählt Holger Stark. Bis zum 12 Januar 2013 kann man sich die Mince pies #3 in der Galerie wolkenbank anschauen. Danach geht das Haus in eine wohlverdiente Winterpause.
2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt den Stuttgarter Kickers mit 0:2
12:12 lautet nicht etwa das Ergebnis der Partie zwischen Hansa Rostock und den Stuttgarter Kickers, sondern das Zeichen des stillen Protests. Unter dem Motto „12:12 – Ohne Stimme, keine Stimmung“ richtet sich der bundesweite Fan-Protest gegen das geplante Sicherheitskonzept, das auf der Vollversammlung der DFL am 12. Dezember beschlossen werden soll. Und so herrschte gestern auch im Gazi-Stadion auf der Waldau für 12 Minuten und 12 Sekunden Schweigen auf den Rängen. Doch nur wenig später rauchten im Hansa-Fan-Block schon wieder die Bengalos … Doch zurück zum Spielgeschehen auf dem gefrorenen Rasen im Stuttgarter Gazi-Stadion. Im Vergleich zur Begegnung gegen Rot-Weiß Erfurt nimmt Hansa-Trainer Marc Fascher zwei Änderungen in der Aufstellung vor. Johan Plat steht von Beginn an für Nils Quaschner im Sturm, Julien Humbert ersetzt den gesperrten Leonhard Haas. Als zweiter Sechser vertritt Ben Zolinski – wie schon in Erfurt – den Rot-gesperrten Ken Leemans. 4.050 Zuschauer, darunter gut 1.000 mitgereiste Hansa-Anhänger, sehen von Anfang an offensive Gäste. Bereits nach einer Minute haben die Rostocker ihre erste Chance. Nach einem abgewehrten Freistoß von Michael Blum bringt dieser den Ball über Johan Plat erneut in den Strafraum der Stuttgarter, wo Tom Weilandt aus sechs Metern frei zum Schuss kommt, jedoch an Kicker-Torwart Günay Güvenc scheitert. Auf der rechten Seite versucht es Noёl Alexandre Mendy in der 5. Minute fast von der Grundlinie aus. Güvenc klärt zur Ecke, die Blum von links in den Strafraum der Hausherren bringt. Weiland zieht nahe dem Elfmeterpunkt ab, Güvenc ist aber wieder zur Stelle. In der 21. Minute köpft Ondrej Smetana nach einer Mendy-Flanke den Ball links am Gehäuse vorbei und dann haben auch die Hausherren ihre erste Gelegenheit durch Tobias Rühle, dem die Kugel auf dem gefrorenen Boden jedoch verspringt (27. Minute). Als Marco Grüttner an der Strafraumgrenze von Sebastian Pelzer gestoppt wird, geht der anschließende Strafstoß von Thorben Stadler nur knapp am linken Winkel vorbei. Bis zum Halbzeitpfiff verflacht die Partie dann zunehmend und so geht es für die Mannschaften torlos zum Pausentee. Wenig verändert präsentiert sich das Spiel nach dem Seitenwechsel: Mit unveränderten Teams spielt sich das Geschehen vornehmlich im Mittelfeld ab, Rostock hat die größeren Spielanteile – bis zur 57. Minute. Nach einem von Pelzer per Kopf abgewehrten Freistoß muss sich Kevin Müller strecken, um diesen über den Querbalken zu lenken. Der anschließende Stadler-Eckball landet bei Marco Grüttner, der aus zehn Metern fast unbedrängt zum Führungstreffer kommt. Der elfte 11. Saisontreffer für den Kickers-Knipser – die schlafende Rostocker Abwehr hätte gewarnt sein müssen. Beflügelt von der Führung machen die Stuttgarter jetzt richtig Druck und drängen auf das 2:0. Mehrfach fehlen den Hausherren nur Zentimeter zum Führungsausbau. Die Kickers dominieren jetzt klar das Spiel, bei Hansa hingegen läuft kaum noch etwas zusammen. Daran können weder Neuzugang Emil Rilke (für Ben Zolinski) noch Lucas Albrecht für (Julien Humbert) etwas ändern. Im Gegenteil: Marcos Alvarez kommt in der 83. Minute an der Strafraumgrenze zwar ins Straucheln, kann aber noch den frisch eingewechselten Fabio Leutenecker bedienen, der im direkten Duell mit Müller aus sieben Metern zum 2:0-Endstand erhöht. Hansa bäumt sich in der Schlussphase noch einmal auf, doch es reicht nicht zum Anschlusstreffer und so bleibt es nach einer starken zweiten Hälfte bei einem durchaus verdienten Sieg der Stuttgarter Kickers. „Sobald wir in Rückstand geraten, ist bei uns der Ofen aus“, resümierte Hansa-Trainer Marc Fascher nach dem Spiel. Mit 29 Punkten und acht Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz hängt Hansa Rostock zum Start der Rückrunde auf dem 9. Rang im Niemandsland der Tabelle fest. Zwei Partien stehen bis zur Winterpause noch auf dem Spielplan. Am kommenden Samstag ist die SpVgg Unterhaching in der DKB-Arena zu Gast, bevor die Hansa-Kogge am 16. Dezember zum Ost-Derby beim SV Babelsberg antreten muss. Tore: 1:0 Marco Grüttner (57. Minute) 2:0 Fabio Leutenecker (83. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Michael Blum Ben Zolinski (Emil Rilke, ab 64. Minute), Julien Humbert (Lucas Albrecht, ab 82. Minute) Tom Weilandt, Denis Berger (Manfred Starke, ab 78. Minute) Johan Plat, Ondrej Smetana Fotos: Eibner-Pressefoto
2. Dezember 2012 | Weiterlesen
„IMK Versenken“ - Demo zur Innenministerkonferenz
„IMK Versenken“ – unter diesem Motto zogen heute Nachmittag knapp 200 Menschen durch Rostocks Innenstadt. Anlass war die Innenministerkonferenz (IMK), die von Mittwoch bis Freitag im Hotel Neptun in Warnemünde stattfindet. Innenminister und –senatoren der Bundesländer werden sich dann mit einem möglichen NPD-Verbot, der Sicherheit in Fußballstadien und der zukünftigen Ausrichtung des Verfassungsschutzes nach den Pannen im Zusammenhang der NSU-Mordserie befassen. Die Kundgebung heute bildet den Auftakt zu einer Aktionswoche. Teilnehmer aus Berlin, die mit zwei Bussen angereist waren, verstärkten den Protestumzug, der sich am Nachmittag vom Hauptbahnhof aus in Bewegung setzte. Auf Plakaten und Transparenten forderten die Demonstranten die Abschaffung des Verfassungsschutzes und setzten sich gegen die Abschiebung und Residenzpflicht von Flüchtlingen ein. Bei Zwischenkundgebungen auf dem Doberaner Platz und dem Neuen Markt sprachen sich Redner gegen Überwachung, Rassismus und die aktuelle Asylpolitik aus. „Die Rostocker Polizei zieht eine positive Bilanz und geht nach dieser Auftaktprotestkundgebung anlässlich der Herbstkonferenz der Innenminister und -senatoren der Länder auch weiterhin von friedlichen Protesten im Verlauf der kommenden Woche aus“, heißt es von Seiten der Polizei.
2. Dezember 2012 | Weiterlesen
Black Watch beschließt Kreuzfahrtsaison 2012
Es hätte ja fast geklappt. Aber dann haben sich die beiden Gegensätze Kreuzfahrtschiff und Schnee doch nicht in Warnemünde getroffen. Trotz Regen und Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt hat sich der Schnee zum heutigen meteorologischen Winteranfang dann doch nicht aus der Deckung gewagt. Dafür hatte ein Kreuzfahrtschiff am Passagierkai festgemacht. Ungewöhnlich, denn die meisten Urlaubsschiffe haben sich in die wärmeren südlichen Meere zurückgezogen. Zwei Monate nachdem die AIDAblu als letzte aus Warnemünde ausgelaufen war, wurde die Winterruhe des Kreuzfahrtterminals für die 205 Meter lange Black Watch der englischen Reederei Fred Olsen unterbrochen. Nein, sie befand sich nicht auf Polarexpedition, sondern auf Weihnachtsmarkttour durch die Ostsee. 655 vornehmlich britische Passagiere haben sich am 22. November auf die Reise begeben. Start- und Endpunkt ist die südenglische Hafenstadt Southampton. Auf ihrer thematischen Kreuzfahrtreise „Baltic Christmas Markets“ stehen auch die vorweihnachtlich geschmückten Städte Kopenhagen, Tallinn, Kiel und St.Petersburg auf dem Programm und heute der Rostocker Weihnachtsmarkt. „Das ist das erste Kreuzfahrtschiff, das wir zu so einem späten Zeitpunkt im Jahr in Warnemünde begrüßen können“, sagt Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH und ergänzt: „Hier liegt noch ein großes Potenzial. Es wäre schön, wenn es der beteiligten Wirtschaft und uns gelingen würde, zukünftig noch mehr Passagierschiffe im Herbst und Winter an unsere sehr gut geeigneten, aber auch teuren Hafenanlagen in Warnemünde zu holen. Mit dieser Saisonverlängerung wären die Anlagen über das Jahr besser ausgelastet. Davon profitieren würde auch in erheblichem Umfang die lokale Wirtschaft.“ Mit 181 Anläufen von 40 Hochseekreuzfahrtschiffen navigiert der Passagierhafen Rostock-Warnemünde auch 2012 wieder an der Spitze aller deutschen Kreuzfahrthäfen. 25 internationale Reedereien hatten den bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern beliebten Kreuzfahrthafen in der südlichen Ostsee in ihre Routenplanung als Basishafen oder Ausgangspunkt für Ausflüge in die Hansestadt, das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und in die deutsche Hauptstadt Berlin aufgenommen. Fotos vom Kreuzfahrtschiff Black Watch in Warnemünde:
1. Dezember 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei den Stuttgarter Kickers zu Gast
„Die Tabelle lügt nicht, das ist Mittelmaß“, zieht Hansa-Trainer Marc Fascher sein Fazit der Hinrunde. Platz acht und ein negatives Torverhältnis (22:24) – „das ist einfach nur Durchschnitt“. Auch wenn die persönliche Bilanz seit seinem Start deutlich besser ausfällt, sieht der Coach „noch Luft nach oben“. Die richtige Trainerarbeit fängt für ihn erst mit der Wintervorbereitung an, wenn er vier Wochen am Stück für den Feinschliff seiner Mannschaft hat. Nach drei sieglosen Spielen in Folge möchte Hansa Rostock zum Start der Rückrunde bei den Stuttgarter Kickers endlich wieder einen Dreier einfahren. Als problematisch könnten sich nach dem Wintereinbruch in Süddeutschland die Platzverhältnisse erweisen. Minusgrade und Schnee – vorbereiten könne man sich darauf nur insofern, dass „die Jungs das richtige Schuhwerk mitnehmen“, so Fascher. Problematisch gestaltet sich für den Hansa-Trainer insbesondere die Situation im zentralen Mittelfeld. „Alternativen? So viele gibt es da gar nicht mehr“, spielt Fascher auf seine beiden „Sechser“ Ken Leemans (Rote Karte) und Leonhard Haas (5. Gelbe Karte) an, die gegen die Kickers nicht zur Verfügung stehen. Neben Youngster Ben Zolinski, der bereits gegen Erfurt in der Startelf stand, dürfte somit wohl auch Julien Humbert von Beginn an spielen. Positive Nachrichten gibt es hingegen, was die rechte Seite betrifft. Neuzugang Emil Rilke ist seit Donnerstag spielberechtigt. „Er hat große Chancen, dass er im Kader ist“, bestätigt Fascher, für den der Tscheche „mehr der Vorbereiter als der Vollstrecker“ ist. Seine Schnelligkeit und die Qualität, sich im Zweikampf durchzusetzen, sind die Attribute, die den 29-Jährigen für den Hansa-Trainer besonders wertvoll machen. Auch wenn die Kickers mit 17 Punkten gerade so auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, möchte Fascher den Gegner nicht unterschätzen: „Das ist schon ein angeschlagener Boxer, der gefährlich sein kann.“ Die Abwehr der Stuttgarter musste in der laufenden Saison erst 23 Gegentore in Kauf nehmen (Hansa: 24) und mit Marco Grüttner (10 Treffer) verfügen die Gastgeber über den fünftbesten Torschützen der Liga. Etwa viertausend Zuschauer werden heute zur Begegnung zwischen den Stuttgarter Kickers und Hansa Rostock im Gazi-Stadion auf der Waldau erwartet, darunter auch etwa 1.000 Hansa-Fans. Anpfiff ist um 14 Uhr, das Hinspiel konnte Hansa mit 2:1 für sich entscheiden.
1. Dezember 2012 | Weiterlesen
Medinetz hilft Menschen ohne anerkannten Aufenthaltsstatus
Es geht immer noch schlimmer. Schwer traumatisiert von Ereignissen in ihrem Heimatland flüchtet eine Frau aus dem Libanon nach Europa, zunächst nach Schweden. Doch auch hier findet sie keine Ruhe und macht sich mit ihrem Bruder auf den Weg nach Deutschland. Im Zug zwischen dem Fährhafen und der Stadt werden die beiden von der Polizei aufgegriffen. Der Aufenthaltsstatus des Bruders ist gültig, ihrer nicht. Die beiden werden getrennt. Die Frau kommt ins Flüchtlingsheim ohne ihren Bruder, der für sie die letzte Brücke ins Leben ist. Denn entkräftet und verstummt durch ihre traumatischen Erlebnisse hat sie große Schwierigkeiten im Alltag zurecht zukommen. „Diese Szene im Zug ist emblematisch für das, was der Frau passiert ist und was generell in Sachen Asylpolitik und Abschiebung passiert“, urteilt Christian, Medizinstudent der Universität Rostock. Der 27-Jährige kann noch viele solcher Geschichten erzählen. Er engagiert sich im Rostocker Medinetz, an das sich Hilfesuchende mit ausländischer Herkunft wenden. Etwa 15 Studenten, fast ausschließlich zukünftige Mediziner, haben sich hier zusammengefunden, um Flüchtlinge ohne anerkannten Aufenthaltsstatus im Krankheitsfall zu unterstützen. Aus Angst vor Abschiebung scheuen sie den Gang zum Arzt und verzichten auf ihr Recht auf medizinische Behandlung. Allzu oft verschlimmert sich ihre Situation dadurch. Eine Notfallversorgung ist im Krankenhaus immer gewährleistet, erklärt Birger Birkholz, Sprecher der Südstadtklinik. Doch sei eine Wahrung der Anonymität schwierig und liege im Ermessen der Ärzte. Die befinden sich in einer Zwickmühle. Ärzte machen sich zwar nicht strafbar, wenn sie „illegalen“ Menschen helfen, es ist ihre ärztliche Pflicht, zu der auch die Schweigepflicht gehört. Das Problem liegt vielmehr in der Kostenübernahme. Von einem Pflaster ist da nicht die Rede, doch im Falle einer aufwendigen Behandlung und Diagnose, beginnt im Krankenhaus eine Recherche nach einem Kostenträger, beschreibt Birger Birkholz die dann anlaufenden Prozesse. Dabei kommen dann öffentliche Behörden wie das Sozialamt ins Spiel. Das rechnet zwar die Leistung auch für Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung gesetzmäßig ab. Doch spätestens bei geplanten Behandlungen, also wenn es sich nicht um Notfälle handelt, ist auch das Sozialamt verpflichtet, die Daten an die Ausländerbehörde zu übermitteln. Weil dann nämlich der Patient selbst einen Krankenschein beantragen muss und die ärztliche Schweigepflicht nicht mehr greift. Eine Abschiebung droht. Wie die Rostocker Behörden mit solchen Fällen konkret umgehen, dazu äußerten sie sich auf unsere Nachfrage nicht. Ganz selten gibt es solche Fälle im Alltag, hören wir aus der Ärztekammer. „Es gibt eine Lücke im System. Leider kümmert sich der Staat nicht um diese Menschen, sodass andere Strukturen greifen müssen, um ihnen zu helfen“, begründet Victoria ihr freiwilliges Engagement bei Medinetz. In der letzten Woche war sie für das Medinetzhandy verantwortlich, das immer einer dabei hat. „Die meisten rufen zuerst unser Telefon an.“ Kurz vor einem Seminar klingelt es. Eine Mitarbeiterin der Schwangerschaftsberatung fragt, ob sie einer jungen Mutter asiatischer Herkunft mit ungeklärter Krankenversicherungslage bei der Nachsorge helfen können. Sie machen einen Termin für die nächste Sprechstunde aus. Immer dienstags von 17 bis 18 Uhr nehmen sich zwei Studenten Zeit für die Beratung Hilfesuchender. „Wir untersuchen nicht. Wir sind auch keine Experten“, betont Medizinstudent Daniel, „wir versuchen aber herauszufinden, welche Probleme die Menschen haben, und vermitteln dann Kontakte zu Ärzten.“ Medinetz-Mitglied Anne Kunert erläutert: „Wir haben alle Rostocker Ärzte einmal angeschrieben. Einige haben sich zurückgemeldet. Mit denen haben wir vereinbart, dass wir mit unseren Patienten einen Termin ausmachen können.“ Oft wird dann die Krankenakte unter einem Pseudonym geführt und die Kosten zu speziellen Konditionen abgerechnet. „Wenn keiner die Kosten übernimmt, versuchen wir zu helfen“, sagt Daniel. Das Geld für Behandlung und Medikamente treiben die jungen Leute beispielsweise bei Benefiz-Veranstaltungen wie etwa bei der Medinetz Party heute Abend im Peter-Weiss-Haus auf. Wenn die Medinetz-Helfer ihre Patienten zu den Ärzten begleiten, ist oft auch ein Dolmetscher dabei, auf den sie dank ihres Netzwerkes zugreifen können. Denn neben der Finanzierung stellt die Verständigung oft eine weitere Herausforderung bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen dar. Fremdsprachen wie Vietnamesisch, Arabisch oder den Sprachen aus dem ehemaligen Jugoslawien machen die Kommunikation vor allem im medizinischen Kontext ziemlich schwer, berichtet Student Daniel. Hinzu kommen psychische Störungen, die durch Ängste, Konflikte und Kriegserfahrungen ausgelöst werden. „In Rostock gibt es bei den Ärzten und auch bei uns damit nur wenig Erfahrung“, so die Einschätzung der Studentin Victoria. Die Frau aus dem Libanon sprach aus diesem Grund nicht mal mehr arabisch. Sie blieb stumm. Nachdem sie auf der Straße zusammengebrochen war, übernahm das Medinetz ihren Fall. Ihre rechtliche Situation war ungewiss. Klar war hingegen, dass sie unter akuten Traumata und inneren Beschwerden litt. Die Kommunikation verlief schriftlich. In einem 30-seitigen Abschiedsbrief offenbarte sich den Studenten, wie sehr ihr Leben bedroht war. Völlig erschöpft wurde sie schließlich in eine Klinik eingewiesen, wo sie innerhalb von einigen Wochen wieder einigermaßen zu Kräften kam. „Doch die Polizei machte Druck, weil sie nicht geduldet war“, erzählt Daniel. Gemeinsam berieten sich die Studenten im Medinetz über eine Perspektive für diese Frau und versuchten sogar Kontakt nach Schweden aufzubauen, um eine weitere Betreuung dort sicherzustellen. Resigniert willigte sie schließlich ein, nach Schweden zurückgeführt zu werden. Dann verliert sich ihre Spur für das Rostocker Medinetz. Als ungerecht und menschenverachtend, bezeichnet Medizinstudent Christian in diesem Fall den Begriff Abschiebung und kritisiert, dass die Frau systematisch zur Erschöpfung geführt wurde. Politische Arbeit und Öffentlichkeitsarbeit um Menschen für das Thema zu sensibilisieren werde daher für Medinetz Rostock auch immer wichtiger. Seit der ersten Sprechstunde im Herbst 2009 war der Waldemarhof der Treffpunkt des Medinetz Rostock, wo Sprechstunden angeboten wurden und sich die Gruppe gemeinsam beriet. Ab nächster Woche sind die Studenten jedoch in der Ökovilla (Hermannstraße 36) zu finden. Webtipp: Medinetz Rostock In einer Broschüre informiert die Ärztekammer über die medizinische Flüchtlingshilfe (PDF)
30. November 2012 | Weiterlesen
Schiffstouristen sorgen für 70 Millionen Euro Umsatz
Wenn die großen Dampfer in Warnemünde festmachen, klingelt es in den Kassen. Über 70 Millionen Euro kamen im Jahr 2012 über die Gäste und Besatzung von Kreuzfahrt- und Fährschiffen nach Rostock und Umgebung. Damit haben die Schiffsreisenden einen Anteil von 13,5 Prozent am Gesamtumsatz durch Touristen, der bei 522,9 Millionen Euro liegt. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Instituts für Marketing und Dienstleistungsforschung der Universität Rostock. Es ist zu einer jährlichen Tradition geworden, dass die Universität zusammen mit der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock die Effekte der Passagierschifffahrt ermittelt. In den vergangenen Jahren wurden dazu Urlauber direkt befragt. „In diesem Jahr wollten wir das Bild mal von der anderen Seite betrachten“, berichtet Prof. Dr. Martin Benkenstein, Leiter des Instituts für Marketing & Dienstleistungsforschung. Darum haben er und seine Kollegen in diesem Jahr die Unternehmen der Stadt und des Umlands befragt, um herauszubekommen, wie viel Geld aus Übersee in der Hansestadt bleibt. Von Juni bis Oktober wurden 395 Händler, Hoteliers, Gastronomen und weitere Dienstleister befragt. Über zwei Drittel von ihnen gaben an, dass sie Umsätze durch Fähr- und Kreuzfahrtouristen erzielen. Mit über 91 Prozent profitieren Transportunternehmen besonders stark von den Gästen. Und das ist auch logisch, schließlich wollen viele Besucher vor allem das Stadtzentrum sehen, nachdem sie mit dem Schiff im Hafen festgemacht haben. Das spiegelt sich auch in der Verteilung der Umsätze wieder. Knapp 48 Millionen Euro wurden allein in Rostock-West und der Stadtmitte ausgegeben. An dritter Stelle folgt Warnemünde mit etwa 15 Millionen Euro. Bei der Frage nach dem Grund, warum sich Fähr- und Kreuzfahrttouristen für ein Unternehmen entscheiden, liegt die Lage allerdings nur an zweiter Stelle. Viel entscheidender sei nach Einschätzung der Dienstleister das Sortiment und der Service. Nur wenn ausländische Zahlungsmittel akzeptiert werden, Angebote auch in verschiedenen Sprachen vorhanden sind und Personal entsprechend geschult ist, fühlen sich die Urlauber wohl und kommen auch wieder. Hier wollen die befragten Unternehmer auch in den nächsten zwei Jahren noch weitere Arbeit investieren. Daneben wird an speziellen Werbemaßnahmen gearbeitet. Doch auch eine bessere Kooperation mit Reiseunternehmen und Reedern wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, um den Gästen einen rundum gelungenen Aufenthalt zu sichern. „Durch Kreuzfahrer kommen Geld und Arbeitsplätze in die Region“, resümiert Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock. Insgesamt zeigt er sich mit dem vergangenen Jahr sehr zufrieden. Es gab 181 Schiffsanläufe mit insgesamt 300.000 Kreuzfahrtpassagieren, dazu kommen noch einmal etwa zwei Millionen Fährpassagiere. Mit der „Black Watch“, die morgen auf ihrer Weihnachtsmarkttournee durch die Ostsee in Warnemünde einläuft, wird dann auch das Kreuzfahrtjahr 2012 geschlossen. Die Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock hofft, auch zukünftig mehr solche späten Gäste im Hafen begrüßen zu können, da so die Saison verlängert und auch über das Jahr gesehen eine bessere Auslastung erreicht werden könnte. Allerdings trauen sich viele Reeder noch nicht, die Herbst- und Wintermonate für Reisen anzubieten. Dazu kommt ein weiteres Problem, wie Ulrich Bauermeister berichtet: „Viele der Schiffe sind nur für Reisen in warmen Gefilden geeignet. Für die kalte Jahreszeit fehlt die entsprechende Ausrüstung und eine Nachrüstung ist sehr teuer.“
29. November 2012 | Weiterlesen
Neujahr 2013: Leuchtturm in Flammen
Auch 2013 lässt der erste Veranstaltungshöhepunkt in Warnemünde nicht lange auf sich warten. Das Jahr ist noch keine 24 Stunden alt, da lockt gleich am Neujahrsabend „Leuchtturm in Flammen“ Zehntausende Rostocker und Gäste zum Alten Leuchtturm am Warnemünder Strand. Pyrotechnik, Laser, Feuer und Live-Performance sind die vier Zutaten der 25-minütigen Show, die um 18 Uhr beginnt. In diesem Jahr konnten die Veranstalter, der Leuchtturmverein Warnemünde und die Veranstaltungsagentur MV Event aus Plate, die Band Rauschhardt als musikalischen Glanzpunkt gewinnen. Die Musiker um Gitarrist Tom Rauschhardt haben sich vor vier Jahren zusammengefunden und unter anderem den Titel „Song for You“ aufgenommen, den sie bei „Leuchtturm in Flammen“ darbieten werden. Eine auf die Sekunde genau durchgetimte Show sei zwar ungewöhnlich für die Band, es ist jedoch eine Ehre für sie dabei zu sein, freut sich Tom Rauschhardt. Der Titel passt zum diesjährigen Motto der Show „Für Dich“. Mit 120 Scheinwerfern, Projektoren und Effekten, Barock- und Höhenfeuerwerk sowie einer Lasershow mit einer Farbpalette von Millionen von Farbnuancen wird es visuell in Szene gesetzt. Musikalisch wird es neben der Live-Band auch rockige Hymnen aus der Konserve geben, verspricht Torsten Sitte. In der letzten Nacht hat er den Regieplan fertiggestellt. Die besondere Herausforderung: Es gibt nur einen Versuch, keine Proben, keine Wiederholung. „Wir erwarten, wie in den letzten Jahren, wieder eine unwahrscheinlich emotionale Veranstaltung“, sagt Klaus Möller vom Leuchtturmverein und freut sich über den wachsenden Zuspruch der Veranstaltung, die sich aus ihrem Vorgänger namens „Ümbläddern“ entwickelt hat. 70.000 Menschen werden auch am Neujahrsabend 2013 wieder am Leuchtturm erwartet. „Warnemünde bäumt sich gleich zum Jahresanfang auf. Das ist auch lohnenswert für den Tourismus“, sagt Tourismusdirektor Matthias Fromm. So setze „Leuchtturm in Flammen“ Saison verlängernde Buchungsanreize beim diesjährigen Jahreswechsel, der auf die Nacht zu einem Dienstag fällt. Mittlerweile hätten Busunternehmen aus ganz Norddeutschland das Event in ihr Angebot aufgenommen und steuern mit ihren Bussen Warnemünde zum 1. Januar an. Damit alle die Show akustisch gleichermaßen gut wahrnehmen können, werden die Lautsprecher die Musik bis zum Hotel Neptun übertragen. Mit einer Bummelmeile, die bereits ab Mittag kulinarische Köstlichkeiten anbietet, soll die Veranstaltung auch auf der Promenade attraktiv gemacht werden. Ab 15 Uhr gibt es bereits ein Vorprogramm mit Moderation und zwei Livebands auf der Bühne unter dem Leuchtturm. Ein Anreiz früher zu kommen, denn „nach wie vor bleibt die Verkehrssituation angespannt“, erklärt Torsten Sitte. Die S-Bahn wird in kürzeren Abständen nach Warnemünde fahren und einen Waggon mehr anhängen. Auch der Busverkehr wird erhöht und auf besondere Buslinien geleitet. Ab Hotel Hübner wird das Seebad für den Verkehr gesperrt. Die Polizei wird Vorort sein und, wenn nötig, an weiteren Punkten reagieren, erläutern die Veranstalter die Sicherheitsvorkehrungen. Regieplan fertig, Sicherheitskonzept steht und auch, anders als im letzten Jahr, die Finanzierung. Das Engagement des Hauptsponsors Scandlines fällt in diesem Jahr zwar deutlich geringer aus. Dafür konnten sechs weitere regionale Geldgeber für die komplett durch Sponsoren finanzierte Veranstaltung gewonnen werden.
29. November 2012 | Weiterlesen
Rostocker Informatik-Studenten gewinnen den NEWRC
Am Sonntag, (25. 11.) erkämpfte sich ein Team der Universität Rostock den ersten Platz beim North Western European Regional Contest (NWERC) 2012, der an der TU Delft in den Niederlanden ausgetragen wurde. Der NWERC ist der nordwesteuropäische Vorentscheid des ACM International Collegiate Programming Contest (ICPC), dem international angesehensten Programmierwettbewerb. Das Rostocker Team bezwang somit alle der 82 Teams aus den Beneluxländern, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Irland, Island, Norwegen und Schweden, inklusive namhafter Universitäten wie Oxford oder Cambridge und der gut aufgestellten Konkurrenz aus Deutschland wie beispielsweise den Eliteuniversitäten RWTH Aachen oder der TU München. Neben dem Gewinnerpreisgeld von 1024 Euro sicherten sich die Studenten mit ihrem Sieg, zusammen mit dem zweitplatzierten Team aus Leiden (Niederlande), die Teilnahme an den World Finals, die vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2013 in St. Petersburg (Russland) stattfinden werden. Der ICPC wird seit 1977 von der ACM (Association for Computing Machinery), einer angesehenen US-amerikanischen Informatikgesellschaft, durchgeführt. Die Studenten müssen während der fünf Stunden, die der Contest dauert, möglichst viele der zehn bis elf anspruchsvollen Aufgaben lösen. Dazu sind fundierte Kenntnisse in theoretischer und praktischer Informatik sowie Mathematik notwendig. Gregor Behnke (9. Semester), Robert Engelke (7. Semester), Max Görner (9.Semester) und Christian Koch (9. Semester) werden seit vier Jahren von den beiden Rostocker Wissenschaftlern Ragnar Nevries und Dr. Christian Rosenke trainiert. Die beiden Trainer berichten: „Wir haben uns in den letzten Jahren von ganz unten an die Spitze vorgearbeitet. Nachdem wir 2010 bereits eine Silbermedaille nach Hause bringen konnten, sind wir sehr stolz, dass bei den kommenden World Finals Nordwesteuropa durch die Universität Rostock repräsentiert wird.“ Quelle: Universität Rostock
29. November 2012 | Weiterlesen
Kunterbunte Party in der Ökovilla
Klarinettenmelodien und Kinderlachen im Erdgeschoss, das Aroma warmer Suppe und Fahrradgeklingel eine Etage darüber und ganz schräg: Unterm Dach vermischen sich lautes Hämmern mit Vogelgezwitscher und Fledermausgeklacker. Verbunden ist das bunte Treiben mit einer langen Wäscheleine mit Secondhand-Klamotten, die zum Tauschen einladen. Die Ökovilla in der Hermannstraße 36 feierte heute Abend eine kunterbunte Hausparty und öffnete ihre Türen für neugierige Besucher. Die konnten mal einen Blick in die Arbeitsräume, der unter dem Dach der alten Gründerzeitvilla versammelten Vereine und Initiativen, werfen. Auch wer schon mal dort gewesen ist, wird feststellen, dass immer Bewegung auf den vier Etagen ist. Regelmäßig finden hier in den Seminarräumen Veranstaltungen, Vorträge und Sitzungen statt. Nicht nur der Ökohaus e.V. mit seinen verschiedenen Projekten, auch die anderen Mieter wie der Naturschutzbund (NABU) mit seiner Umweltbibliothek, die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), der Weltladen, der Kinderladen „Kellermäuse“ und der frisch eingezogene Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) arbeiten hier für ein besseres Miteinander zwischen Mensch, Mensch und Natur. Das „Öko“ im Namen der Villa, die so idyllisch zwischen Wallanlagen und Rosengarten und dennoch mitten in der Stadt liegt, rührt aber nicht nur von dem Profil der Mieter her. Auch das Haus selbst wurde Mitte der 1990er Jahre unter ökologischen Aspekten umgebaut. Mit Grasdach, Korkdämmplatten, Lehmsteinen, Warmwasserbereitung mit Solarkollektoren und Gasbrennwertkessel wurden bei der Sanierung der baufälligen Villa neue Maßstäbe gesetzt. Die Komposttoiletten, die ohne Wasserspülung auskommen, waren die ersten ihrer Art in einer öffentlichen, innerstädtischen Einrichtung.
28. November 2012 | Weiterlesen
Wolfgang Schareck bleibt Rektor der Rostocker Uni
„Wenn wir Probleme haben, dann werden sie in den Rektorrunden schnell gelöst. Das ist etwas, worauf man sich schon verlassen kann“, lobt Sarah Grote, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenschaftsausschusses (AStA), die Zusammenarbeit mit Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck. Die Studentin ist nicht allein mit diesem positiven Urteil über den 59-jährigen Hochschulleiter und Transplantationschirurgen. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2009 verlieh ihm der Deutsche Hochschulverband den Titel „Rektor des Jahres“. Nun empfahl ihn der akademische Senat der Universität für eine zweite Amtszeit, die das Konzil mit der Wiederwahl des Amtsinhabers, zu der er als einziger Kandidat angetreten war, heute bestätigte. Forschungsstandort ausbauen und Finanzierung sichern Die Universität Rostock steht heute nicht schlecht da. Besonders das interdisziplinäre Forschen wird der Hochschule als große Stärke bescheinigt. Nicht nur die Qualität der Ingenieurwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Mathematik, auch die Verbindung der neun Fakultäten in den vier Profillinien, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, findet große Anerkennung. Eine weitere Profillinie sei finanziell jedoch nicht verkraftbar, kündigt der Rektor an. Schon jetzt habe die Universität mit den gestiegenen Betriebskosten zu kämpfen. So mache sich etwa das neue Informatikgebäude auch wegen seiner hohen Energiekosten im Haushalt bemerkbar. „Die Grundfinanzierung zu Verbessern wird unser permanentes Anliegen ans Bildungsministerium sein“, sagt Wolfgang Schareck. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zu sichern und zu stärken. Um das Renommee der Universität weiter zu erhöhen, sollen die Forschungsschwerpunkte weiter ausgebaut werden und die Qualität der Lehre mit attraktiven Studienangeboten verbessert werden. Dafür will die Universität den Standort weiter ausbauen. „Wir werden sicherlich noch Neubauten brauchen, insbesondere für die Philosophie, aber auch für die Elektrotechnik, Naturwissenschaften und die Ingenieurwissenschaftliche Fakultät“, zählt Wolfgang Schareck auf. Durch attraktive Studienangebote und Dialog Studenten gewinnen Das Stichwort Chancengleichheit hat sich der Rektor auch auf die Agenda geschrieben. „Die Möglichkeit auf die Hochschule zu gehen, wollen wir noch weiter ausbauen.“ Mit einer deutlich steigenden Studierendenanzahl rechnet er hingegen nicht. „Es kann sogar sein, dass die Zahl ein bisschen geringer wird.“ Immer weniger Schulabgänger aus Mecklenburg-Vorpommern nehmen ein Studium in Rostock auf. Dafür steigt die Anzahl der Studienanfänger aus anderen Bundesländern. Und auch immer mehr internationale Studierende schreiben sich an der Universität ein. Obwohl ihr Anteil mittlerweile auf 10 Prozent der Neuimmatrikulierten gestiegen ist (der Bundesdurchschnitt lag im letzten Jahr bei 11,1 Prozent), sieht Wolfgang Schareck hier noch Nachholbedarf. Um die Vielfalt, Chancengleichheit und Internationalität zu fördern, wird es zukünftig eventuell eine weitere Prorektorin für diesen Bereich geben. Auch ein studentischer Prorektor soll weiterhin im Rektorat vertreten sein. „Wir haben durchaus ein gutes Modell, um auch einen Vertreter der Studierendenschaft in der Hochschulleitung zu haben. Aber er kann sich nicht gleichberechtigt fühlen mit einem Professor und Gehaltsforderungen stellen“, will Wolfgang Schareck den Status geklärt wissen und hofft, dass der Streit mit dem vorherigen Amtsinhaber Heiko Marski im Januar über die Bühne geht und einer Neuausschreibung nichts im Wege steht. An einer anderen „Problembewältigung“ arbeitet der AStA mit der Hochschulleitung, erzählt Sarah Grote. Die kurzfristige Absage AStA-geförderter Veranstaltungen, weil die Referenten der Uni-Leitung nicht genehm waren, hatte in der Vergangenheit mehrmals für Unmut gesorgt. Trotz alledem legt Rektor Schareck großen Wert auf den Dialog mit den Studierenden, wie er bereits zum Thema Bologna initiiert wurde und im Qualitätsdialog fortgesetzt und verstärkt werden soll. Vernetzung mit Stadt, Wirtschaft und Forschung „Dass wir besser vernetzt sind und als Universität deutlich wahrgenommen werden, innerhalb der Stadt Rostock und besonders bei den außeruniversitären Forschungsinstituten“, sieht der Rektor als weiteren Erfolg der Arbeit in den letzten Jahren. Auch mit der Wirtschaft will sich die Universität zukünftig noch besser vernetzen. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums soll für Unternehmen mit speziellen Entwicklungsfragen ein Technologie-Portal der Forschungsdatenbanken etabliert werden.
28. November 2012 | Weiterlesen
Uni erforscht Wirkung des Feinstaubs aus Schiffsdiesel
Laut einer EU-Studie sterben jährlich 65.000 Menschen in der Europäischen Union frühzeitig durch Feinstaub. Immer dann, wenn Dieselkraftstoff ungefiltert verbrannt wird, werden die kleinen Partikel in die Atmosphäre abgegeben. Ihre krebserregende Wirkung gilt seit einer Studie der Weltgesundheitsorganisation, die im Juni veröffentlicht wurde, als bewiesen. Besonders im Zusammenhang mit Straßenverkehr wurde dazu in den letzten Jahren viel geforscht. Doch nicht nur dort kommt es zu einem starken Ausstoß der gefährlichen Teilchen. Wenn man im Sommer in Warnemünde den Kreuzfahrtschiffen beim Aus- und Einlaufen zusieht, kann man auch die dunklen Wolken sehen, die sie hinter sich herziehen. Im Rahmen der ersten Port Party in diesem Jahr wurde kritisch auf die Belastung für Umwelt und Anwohner durch die Schiffe und ihre Dieselmotoren hingewiesen. Nun wird an der Universität Rostock die Wirkung des Feinstaubs aus Schiffsdiesel erforscht. Am Lehrstuhl für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren, befindet sich ein einmaliger Forschungsmotor, der für zwei Wochen im Zentrum eines interdisziplinären Forschungsvorhabens steht. In einer ersten Phase werden täglich 100 Liter normaler Kraftstoff verbrannt und nach einer Woche wird dann auf das auf hoher See übliche und qualitativ minderwertige Schweröl gewechselt. Anhand verschiedener Testverfahren soll nicht nur die Entstehung der gefährlichen Feinstaubteilchen untersucht werden, sondern auch eine unmittelbare Auswirkung auf menschliches Gewebe. Dazu werden die Aerosole, die mit Gas gemischten Schwefelteilchen, aus der Forschungshalle direkt in einen hochmodernen Forschungscontainer geleitet, wo sie auf vorbereitete Lungenzellen treffen. Die Zellreaktion soll den Wissenschaftlern zeigen, wo eine direkte, kurzfristige Kontamination wirkt und welche Folgen sie für die Gesundheit hat. „Wir sind noch ganz am Anfang, können jedoch jetzt schon eine starke Zellschädigung selbst bei einer kurzen Belastung erkennen“, erklärt Prof. Dr. Ralf Zimmermann. Er ist nicht nur Lehrstuhlinhaber für Analytische Chemie in Rostock, sondern auch Sprecher des Helmholtz Virtual Institute of Complex Molecular Systems in Environmental Health, kurz HICE. Die Münchener Einrichtung wurde für eine fünfjährige Erforschung der generellen Gesundheitswirkung von Aerosolen gegründet und befindet sich im Moment noch in einer frühen Projektphase. Trotzdem konnten schon einige beängstigende Erkenntnisse gewonnen werden. So wurde in einer Voruntersuchung zur Holzverbrennung in Karlsruhe festgestellt, dass dort auch eine hohe Schadstoffbelastung entsteht. „Gerade die so beliebten Kaminöfen sind nicht zu unterschätzen. Diese sind deutlich schädlicher als eine gut eingestellte Gasheizung“, fasst Ralf Zimmermann die Ergebnisse zusammen. Und auch bei den Schiffsmotoren kann der Wissenschaftler nicht viel Positives berichten: „Das Hauptproblem ist das Schweröl. Dies ist zwar preiswert, aber biologisch ungenügend, weil da noch ganz anderer Dreck als Schwefel rauskommt.“ Eine Umstellung auf Leichtöl würde für einen großen Reeder aber mehrere 10.000 Euro pro Betriebstag kosten. Und auch Filteranlagen sind teuer und noch keine Pflicht. „Wie so oft ist es eine Kostenfrage und die Schwierigkeit, dass die offenen Weltmeere schwer zu regulieren sind“, sagt Ralf Zimmermann. Mit der Forschungsreihe soll aber zumindest eine umfangreiche wissenschaftliche Grundlage erarbeitet werden, auf deren Basis die Politik dann handeln kann und muss. Die ersten detaillierten Ergebnisse der Studie werden im Frühjahr des kommenden Jahres erwartet. Langfristig sollen vor allem die Ursachen der Gesundheitsschäden erforscht und verstanden werden, um diese dann effektiv zu reduzieren.
26. November 2012 | Weiterlesen
Rostock Seawolves unterliegen Solarto Eagles Magdeburg
Die EBC Rostock Seawolves erwischten am vergangenen Samstag, 24.11.2012, einen rabenschwarzen Abend und verloren beim BBC Magdeburg doch recht deutlich mit 86:56. Das Spiel gegen die Sachsen-Anhaltiner war der Start einer sehr schwierigen Phase der Saison, mit vier von fünf Spielen in fremder Halle. Die Magdeburger präsentierten sich als ausgeglichenes Team mit individual sehr starken Spielern. Ein 12:2 Lauf kurz nach Beginn der 2. Halbzeit war der Schlüsselmoment, der den Hausherren eine 21-Punkte-Führung brachte, die sie bis zum Ende der Partie noch auf 30 Punkte ausbauten und dem EBC damit die bisher höchste Niederlage der Saison bescherten. Die Rostocker haben somit in der Tabelle weiter Boden verloren und sind auf den 7. Platz abgerutscht. Mit fünf Siegen, bei vier Niederlagen, bewegen sie sich im Mittelfeld der Liga, allerdings immer noch mit Luft nach oben. Es war ein gelungener Start in die Partie. Die Rostocker erspielten sich eine frühe 13:5 Führung, bei der speziell Kwame Morgen mit sieben schnellen Punkten nur schwer in den Griff zu bekommen war. Allerdings fand der EBC keinen Weg, den Ball in die Zone zu bringen und ermöglichte Magdeburg so, nach einigen Fehlversuchen aus dem Feld und zwei unnötigen Ballverlusten schnell wieder Anschluss zu finden. Durch zwei 6:0 Läufe zum Ende des 1. Viertels übernahm Magdeburg dann eine 6-Punkt-Führung. (25:19) Der 2. Spielabschnitt verlief bis auf die letzte Spielminute recht ausgeglichen, wobei die Seawolves nie zu ihrer Normalform fanden. Sven Hellmann konnte bis zur Halbzeitpause nicht effektiv ins Spiel eingebunden werden. Gegen die sehr physisch agierenden Magdeburger fanden die Wölfe keinen Weg in die Zone, um sich leichte Würfe zu erarbeiten oder durch Fouls den Weg an die Freiwurflinie zu finden. Es wurde zwar viel penetriert, doch der dabei entstandene Kontakt wurde oft nicht geahndet, wovon sich die Warnowstädter nachhaltig beeindrucken ließen. Magdeburg hingegen spielte sehr intensiv und agierte sehr variabel im Angriff (fünf Spieler punkteten zweistellig). Trotz der schwachen ersten Hälfte lagen die Seawolves in der 19. Spielminute nur mit sechs Punkten zurück. Die letzte Minute der 1.Hälfte verlief aus Sicht der Rostocker dann sehr unglücklich: Jörn Boghöfer sicherte bei sieben Punkten Rückstand einen Defensivrebound und will mit einem schnellen Pass den Schnellangriff einleiten. Er bekommt allerdings bei der Aktion ein unsportliches Foul angehängt, sodass die Hausherren die daraus resultierenden Freiwürfe verwandelten sowie weiter in Ballbesitz blieben und die Führung einige Sekunden später durch Magdeburgs Topscorer Anzuluni ausbauten. Dieser traf kurz nach Erklingen der Halbzeitsirene von der Mittellinie, jedoch wurde der 3er unverständlicher weise gegeben. Das Resultat: Nach schwacher erster Hälfte lag man gegen die wirklich starken Magdeburger nun mit elf Zählern im Hintertreffen. (Halbzeit 42:31) In der Halbzeitpause schwor man sich noch mal richtig auf die kommenden 20 Minuten ein und wollte unbedingt versuchen, mit einem schnellen Lauf wieder zurück ins Spiel zu finden. Es kam jedoch ganz anders, denn ein 12:2 Lauf der Gastgeber in den ersten vier Minuten der zweiten Halbzeit führte zu einer 21-Punkte-Führung. Magdeburg ließ in der Folge nichts mehr anbrennen und die Wölfe von der Ostseeküste, die in der zweiten Hälfte oft frustriert agierten, fanden leider nicht mehr zurück in die Erfolgsspur. Am Ende stand eine deutliche Niederlagen zu buche, die in dieser Form sicherlich nicht erwartet, jedoch nicht unverdient war. Mit abermals 23 Ballverlusten, wie bereits gegen Stade, 44% von der Freiwurflinie, 20% von der 3-Punktlinie und 14 zugelassenen Offensiv Rebounds waren die EBC Rostock Seawolves weit von ihrer Normalform entfernt. Man muss den Magdeburgern ein großes Kompliment aussprechen: in dieser Verfassung sind sie ein absolutes Top-Team der Liga, was der momentane Tabellenplatz auch bestätigt. Für die Rostocker gilt es nun den Rückschlag nach zuletzt recht guten Leistungen schnell zu verarbeiten, um sich auf die kommenden, schwierigen Aufgaben vorzubereiten. Der Ausgang der nächsten Partie auswärts beim ASC 46 Göttingen soll positiv gestaltet werden und das Rudel wieder in die Erfolgsspur bringen. Viertelstände: 26:19, 17:12, 24:15, 20;10 Punkte EBC Rostock Seawolves: Sven Hellmann (5), Kwame Morgan (17), Eric Bill (4), Jens Hakanowitz (14), Jörn Boghöfer (8), Eric Lehmann (-), Norman Holl (1), Moritz Westkämper (2), Axel Stüdemann (5) Quelle: EBC Rostock Seawolves
26. November 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock: Mitgliederversammlung wählt neuen Aufsichtsrat
Auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung am 25. November 2012 haben die Mitglieder des F.C. Hansa einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Bereits im ersten Wahlgang, bei dem 1145 Mitglieder ihre Stimme abgegeben hatten, erreichten fünf der zwölf Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen und waren damit in den Aufsichtsrat gewählt. Die meisten Stimmen erhielten Thomas Abrokat (1017), der damit in seine zweite Amtsperiode geht, sowie Thomas Klemm (1016), der neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde. Wiedergewählt wurde ebenfalls der bisherige Aufsichtsrat-Vize Torsten Völker (839), der die drittmeisten Stimmen auf sich vereinigen konnte. Zudem wählte die Mitgliederversammlung Harald Ahrens (808) sowie Jörg Hempel (591) bereits im ersten Wahlgang. Im zweiten Wahlgang mit 928 abgegebenen Stimmen wurden dann die zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen ebenfalls als ordentliche Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Die Wahl fiel auf Jan Hendrik Brincker (719) und Dr. Uwe Neumann (598), die damit den siebenköpfigen Aufsichtsrat vervollständigen. Mit nur einer Stimme weniger wurde Andreas Zachhuber (597) als erstes Ersatzmitglied des Aufsichtsrates gewählt. Da kein weiterer Kandidat 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnten, bestimmten die Hansa-Mitglieder in einer Hand-Stichwahl Ingo Brauer als zweiten Ersatzkandidaten des Aufsichtsrates. Über den Vorsitzenden des neuen Aufsichtsrates entscheiden die gewählten Aufsichtsratsmitglieder in ihrer ersten Sitzung am Dienstag (27. November 2012). Quelle: F.C. Hansa Rostock
26. November 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock und Rot-Weiß Erfurt trennen sich 1:1
Nach abgesessener Gelb-Sperre kehrt Hansa-Stürmer Ondrej Smetana gegen Erfurt in die Startelf zurück, Unterstützung bekommt er von Nils Quaschner. Für Ken Leemans, der gegen den Karlsruher SC die Rote Karte gesehen hat, bringt Trainer Marc Fascher Ben Zolinski ins Spiel, Michael Blum übernimmt die Linksverteidiger-Position. 9.058 Zuschauer, darunter gut 2.000 Hansa-Fans, sehen nach einer harmlosen Abtastphase im Mittelfeld in der 15. Minute die erste gute Möglichkeit der Hausherren: Nach einer Ecke von Nils Pfingsten-Reddig steigt Marco Engelhardt an der Strafraumgrenze auf, Hansa-Schlussmann Kevin Müller kann den Kopfball jedoch ohne große Mühe abfangen. Besser machen es die Gäste: Leonhard Haas tritt die Ecke von der rechten Seite in den Strafraum der Rot-Weißen. Abgefälscht landet das Leder bei Tom Weilandt, der am langen Pfosten wartend am schnellsten reagiert und den Ball aus nächster Distanz zum 0:1 in die Maschen knallt (26. Minute). Die Thüringer zeigen sich vom Rückstand wenig beeindruckt. Nach einem hohen Ball in den Rostocker Strafraum steht Dominick Drexler plötzlich frei vor Kevin Müller, doch Drexler kann den Ball nicht richtig annehmen und Müller bekommt die Kugel zu fassen (30. Minute). Kurz darauf kommt Smail Morabit am Elfmeterpunkt frei zum Schuss. Von Noёl Alexandre Mendy bedrängt landet der Ball jedoch direkt in den Armen von Müller. In der letzten Minute der ersten Hälfte sorgt ein Foul von Haas dann überraschend für den Ausgleich der Hausherren. Statt den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, bringt der ansonsten überzeugende Haas den Erfurter Drexler zu Fall. Abgeklärt verwandelt Pfingsten-Reddig den Foulelfmeter und so geht es mit dem Stand von 1:1 zum Pausentee. Nach dem Seitenwechsel gibt es von beiden Mannschaften wenig zu sehen. Fehler im Passspiel und viele kleine Fouls bestimmen das Spielgeschehen. Drexler luchst Mendy an der Strafraumgrenze den Ball ab, Müller kann den Schuss jedoch parieren. Auf der Gegenseite köpft Mendy einen Eckball von Hass über die Latte (59. Minute) – das war es auch schon fast an sehenswerten Szenen. Spannend wird es erst wieder in den letzten Minuten. Haas lässt Joan Oumari nach einem schönen Solo an der Strafraumgrenze aussteigen, sein Schlenzer streicht jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (82. Minute). Nach einer schönen Flanke von Berger hat Plat den möglichen Sieg auf dem Fuß, sein Schuss von der Torraumgrenze geht aber über den Querbalken. Nach einem Schnitzer des weit herausgelaufenen RWE-Keepers landet das Leder in der 90. Minute direkt vor den Füßen von Blum, doch auch diese letzte gute Möglichkeit lassen die Gäste liegen. Die Rostocker sind in der Schlussphase spielbestimmend, können ihre Chancen jedoch einfach nicht nutzen und so bleibt es mit dem Schlusspfiff bei der unbefriedigenden Punkteteilung. Mit 28 Zählern rangiert Hansa Rostock weiter auf dem 8. Tabellenplatz, hat jetzt jedoch bereits sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Weiter geht es für die Hansa-Kogge am kommenden Samstag, wenn sie bei den Stuttgarter Kickers (Platz 17) antreten muss. Tore: 0:1 Tom Weilandt (26. Minute) 1:1 Nils Pfingsten-Reddig (FE, 45+1. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Sebastian Pelzer, Michael Blum Leonhard Haas, Ben Zolinski (Julien Humbert, ab 74. Minute) Tom Weilandt, Denis Berger Nils Quaschner (Johan Plat, ab 59. Minute), Ondrej Smetana Fotos: Frank Steinhorst
25. November 2012 | Weiterlesen
Eröffnung des Rostocker Weihnachtsmarktes 2012
Am 24. kommt der Weihnachtsmann – normalerweise zwar erst im Dezember, in Rostock aber schon im November. In diesem Jahr sogar schon vor Beginn der Adventszeit. Mit einem Gaffelschoner fuhr er mit seinem bunten Märchengefolge heute Nachmittag die Warnow hoch bis zum Stadthafen. Groß war die Freude, als sich der Traditionssegler aus dem grauen Nebel am Horizont herausschälte. Winkend warteten wieder zahlreiche Kinder mit ihren Familien auf den hohen Besuch. Viele hatten Wunschzettel mitgebracht, einige ihre Gesichter bunt bemalt. Durch dichtes Gedränge bahnte sich der gute, alte Mann seinen Weg vom Schiff zur Kutsche, begrüßte hier einen kleinen Jungen, ließ sich dort mit einem Mädchen fotografieren. Und auch die Märchentante, Räuber Immerklug, die Eisprinzessin, Kobold Krummbein, der Gestiefelte Kater und Ronja Räubertochter mischten sich unter die fröhlichen Schaulustigen. Mit der Kutsche und den swingenden Weihnachtsmelodien der Marching Saints ging es dann zum Weihnachtsmarkt auf den Neuen Markt. Auf der Märchenschlossbühne zwischen Riesenrad und XXL-Pyramide eröffnete Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens schließlich ganz offiziell den Rostocker Weihnachtsmarkt. Mit Weihnachtsmarkt-Chef Jörg Vogt griff sie anschließend zum Messer, um den Weihnachtsstollen anzuschneiden. „Sechs-Weihnachtsmannmeter-fünfzig“, also etwas über drei Meter, war der lang und wurde Stück für Stück unter den Zuschauern verteilt. Zum Abschluss dieser traditionellen Eröffnungszeremonie feierte das Weihnachtsmärchen „Krummbeins Großvater“ Premiere, eine heiter-musikalische Inszenierung, die extra für den Rostocker Weihnachtsmarkt 2012 geschrieben wurde. Besonders die kleinen Kinder sangen und lachten mit dem Weihnachtsmann und seinem Gefolge. Die zwölfjährigen Greifswalderinnen Nele und Kara hingegen erkundeten lieber die Jahrmarktsattraktionen vor dem Rathaus. Riesenrad, Spiegelirrgarten, Losbude und Entchenangeln – alles wollte ausprobiert werden. „Es ist total cool hier und viel größer als in Greifswald“, schwärmen die beiden. Bereits seit Donnerstag lockt er wieder Tausende Besucher zum vorweihnachtlichen Schlemmen, Karussellfahren und Geschenke kaufen. Mittwochs bei den Fahrgeschäften sogar zu günstigeren Preisen, denn dann ist Familientag. Bis zum 22. Dezember ist der Rostocker Weihnachtsmarkt zwischen Fischerbastion, Kröpeliner Straße und Neuem Markt geöffnet. Morgen, am Totensonntag allerdings bleibt er geschlossen. Fotos von der Eröffnung des Rostocker Weihnachtsmarktes 2012:
24. November 2012 | Weiterlesen
Wie Michel eine Heldentat im Volkstheater vollbrachte
Weihnachtszeit ist Theaterzeit. Nachdem in der letzten Woche der gestiefelte Kater in die Bühne 602 marschiert ist, feierte auch das Volkstheater gestern die Premiere seiner diesjährigen Weihnachtsgeschichte. Für junge und junggebliebene Besucher heißt es diesmal: „Wie Michel eine Heldentat vollbrachte oder Winter in Lönneberga.“ „Es gibt so viele Plagen, doch die größte Plage ist Michel!“, verkündet die Magd Lina am Anfang des Stückes. Der Junge hat es faustdick hinter den Ohren, immer einen frechen Spruch auf den Lippen, immer einen kleinen Streich in petto. Doch im Grunde seines Herzens ist Michel ein gutes Kind, was auch die zwei Heldentaten beweisen, die er zusammen mit Schwester Klein-Ida im Großen Haus vollbringt. Basierend auf der Fernsehserie, die wiederum auf einem Roman von Astrid Lindgren beruht, richtet er ein Festessen für die Armen aus und rettet dem Knecht Alfred das Leben. Das alles passiert vor einer wunderschönen Kulisse. Mit einem Vorhang wird das Haus der Familie angedeutet, auf dem Dach raucht der Schornstein und vor dem Haus rieselt der Schnee auf den Boden. So viel sogar, dass die Darsteller eine Kunstschneeballschlacht anzetteln können, die gestern bei der Premiere eines der Highlights für die vielen Kinder im Publikum war. Nach Hamlet ist Michel die zweite große Hauptrolle für Simon Jensen in Rostock. Der 24-jährige passt perfekt in die Rolle des jungen Draufgängers, der immer und überall Chaos stiftet. Seine lockere Art kam besonders beim jungen Premierenpublikum sehr gut an. Und auch die anderen Schauspieler spielen ihre Rolle gut, jedoch wirken die Figuren stellenweise zu affektiert und gekünzelt. Da hätte man den Jungen und Mädchen sicher noch ein wenig mehr zutrauen können. Die musikalische Leitung des Stückes hat Christian Kuzio, der vor allem auf Gitarre und Mundharmonika setzt, was dem winterlichen Lönneberga einen leichten Westerntouch verpasst. Als Johan, ein Öre, tritt er im Armenhaus der Stadt sogar in einer kleinen, aber sehr symphatische Gastrolle auf. Nur für einen Diskoausflug wird die sonst angenehm zurückhaltende Musik etwas aufgebrochen. „Wie Michel eine Heldentat vollbrachte oder Winter in Lönneberga“ ist ein Kinderstück mit vielen spaßigen Einfällen, die das junge Publikum bei der Premiere mit Lachen, Klatschen und Getrampel belohnte. Stellenweise schwer zu verstehende Schauspieler ließen einige Zuschauer während der 70-minütigen Stückes zwar unruhig werden, dennoch ist auch die diesjährige Weihnachtsgeschichte wieder unterhaltsam und sehenswert. Dazu haben Schulklassen, Familien und andere Interessierte den ganzen Dezember über Gelegenheit, auch wenn einige Vorstellungen bereits ausverkauft sind. Die nächste Möglichkeit besteht am Sonntag. Dort haben im Rahmen des Oma/Opa-Tages bis zu zwei Kinder in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen freien Eintritt. Weitere Vorstellungen: Mi 26.12. 2012, 11:00 Uhr, Großes Haus Fotos: VTR
24. November 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Rot-Weiß Erfurt zu Gast
„Jetzt müssen wir zusehen, dass wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen“, nimmt Hansa-Trainer Marc Fascher seine Mannschaft vor dem Ost-Derby gegen Rot-Weiß Erfurt in die Pflicht. Nach den Niederlagen gegen Offenbach und Karlsruhe spüre er die notwendige „positive Spannung in der Mannschaft“, so der Coach. Während Hansa Rostock erstmalig in dieser Spielzeit zwei Begegnungen hintereinander verloren hat, läuft es bei den Erfurtern derzeit richtig gut. Gegen Chemnitz und Darmstadt konnten die Thüringer zuletzt zwei Siege einfahren und insgesamt sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen holen. Erstmals steht die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz damit auf einem Nichtabstiegsplatz. „Erfurt hat jetzt gezeigt, dass sie den Abstiegskampf angenommen haben“, lobt Fascher den Gegner, der mit 17 Punkten auf dem 16. Tabellenplatz rangiert. Besonders der Franzose Smail Morabit, der nach zweimonatiger Verletzungspause gegen den Chemnitzer FC erstmals wieder auf dem Platz stand und gleich zwei Tore schoss, sei nicht zu unterschätzen, so der Hansa-Coach. Was die Offensive betrifft, kann jedoch auch Fascher wieder aus dem Vollen schöpfen. Sowohl Ondrej Smetana (7 Saisontreffer), der gegen den KSC nach seiner fünften Gelben Karte aussetzen musste, als auch Johan Plat (6 Treffer) stehen voraussichtlich wieder zur Verfügung. „Es sieht gut aus“, bestätigt Fascher die Situation für Plat und auch für Ronny Marcos, die gestern beide wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind. Verzichten muss der Hansa-Trainer in Erfurt neben den Langzeitverletzten daher wohl nur auf Ken Leemans, der wegen Schiedsrichterbeleidigung für zwei Spiele gesperrt wurde. Wer Ken Leemans ersetzt? „Ich prüfe gerade unsere internen Optionen“, hält sich Fascher bedeckt, möchte aber auch eine Systemumstellung nicht ausschließen. Sogar Neuzugang Emil Rilke könnte am Samstag schon das erste Mal auf dem Platz stehen. Noch seien Formalitäten zu klären, aber „wenn wir ihn spielberechtigt kriegen, ist er auf jeden Fall im Kader dabei.“ Von dem Tschechen erhofft sich der Hansa-Trainer einiges, was Schnelligkeit und Eins-gegen-eins-Situationen anbelangt. „Das sind seine Steckenpferde, das ist seine Qualität“, so Fascher. Etwa neuntausend Zuschauer werden zur Begegnung zwischen Erfurt und Rostock im Steigerwaldstadion erwartet, darunter auch etwa 2.500 Hansa-Fans. Anpfiff ist um 14 Uhr, der MDR überträgt die Partie zwischen Hansa Rostock und Rot-Weiß Erfurt als Livestream im Internet.
23. November 2012 | Weiterlesen
„Kunst und Bürgersinn“ im Kulturhistorischen Museum
Kunstsinn und Rostock. Das muss doch zusammenpassen, dachten sich engagierte Bürger und gründeten einen Kunstverein. Das war 1841. Anlässlich des 170-jährigen Jubiläums hat das Kulturhistorische Museum eine Ausstellung zusammengestellt, die ab heute im Kloster zum Heiligen Kreuz zu sehen ist. „Kunst und Bürgersinn. Der Kunstverein zu Rostock“ beleuchtet nicht nur die Entwicklung des Kunstvereins und zeigt Bilder aus seiner Sammlung, sondern ist auch eine Ausstellung zur Museumsgeschichte, betont Museumsleiter Dr. Steffen Stuth. „Der Kunstverein zu Rostock war es, der im 19. Jahrhundert dazu beigetragen hat, dass Rostock heute dieses Museum hat. Es war das erste der Stadt. Seine erworbenen Kunstwerke sind bis heute ein ganz wesentlicher Grundstock der Sammlung des Kulturhistorischen Museums.“ Zunächst war es jedoch Ziel der 334 Vereinsmitglieder, zu denen Universitätsprofessoren, Ärzte, Juristen, Kaufleute genauso wie Adelige gehörten, schöne Bilder für die eigenen vier Wände zu erwerben. Das aufstrebende Bürgertum wollte damit seine neue Macht repräsentieren. In jener Zeit gab es einen regelrechten Boom an Kunstvereinsgründungen. Der Rostocker Kunstverein wurde in dieser Phase relativ früh gegründet. Er wollte nicht nur den Kunstsinn des Rostocker Bürgertums fördern, sondern auch eine gesellige Vereinigung sein. In den 1860er Jahren zählte der Verein bis zu 600 Mitglieder – in einer Stadt, die weniger als 50.000 Einwohner hatte. „Da war jeder drin, der etwas von sich und der Stadt hielt. Das ist heute ganz anders“, sagt Wolfgang Friedrich, Vorsitzender des neuen Kunstvereins zu Rostock. Jedes Mitglied musste beim Eintritt Aktien erwerben. Aus diesem Finanzpool wurden Gemälde erworben, die dann unter den Mitgliedern verlost wurden. Diese stellten sie wiederum für Ausstellungen zur Verfügung. Erst später entwickelte sich die Idee, eine Sammlung für Rostock aufzubauen, die in einem öffentlichen Museum präsentiert wurde. 1852 kam erstmals der Gedanke einer Kunsthalle in Rostock auf. Durch Schenkungen und Legate zahlreicher Bürger wuchs eine beachtliche Sammlung. So vermachte ein Arzt der Stadt seine gesamte Kunstsammlung von 1900 Grafiken, darunter auch eine Rembrandtradierung. Nachdem die Ausstellungen zunächst in einem Gebäude in der Steinstraße gezeigt wurden, zog das Kunstmuseum 1903 in die oberen beiden Etagen der Societät. Auch im Museum sollten die Werke etwas hermachen. Waren die Bilder für den Hausgebrauch eher klein, schaffte der Verein für die Öffentlichkeit großformatige Gemälde mit prunkvoll verzierten Goldrahmen an. Weil die Werke großer Meister jedoch auch damals schon so teuer waren, dass es sich der Kunstverein nicht leisten konnte, erwarb er Kopien. Das war damals üblich. Und so hängt auch in der aktuellen Ausstellung ein Rubens gemalt für den Kunstverein von Heinrich Brasch. Doch auch echte Hochkaräter wie die venezianische Landschaft von Canaletto oder auch der holländische Landschaftsmaler Koekkoek befinden sich in der Sammlung. Überhaupt liebten die Rostocker die Kunst aus den Niederlanden des 17. Jahrhunderts besonders, wie auch die Dauerausstellung „niederländische Malerei“ im Haus belegt. „Das war auch die Kunst, die aus dem bürgerlichen Repräsentationsbedürfnis entstanden war“, beschreibt die Kuratorin und langjährige Museumsleiterin Dr. Heidrun Lorenzen den Zusammenhang. Mit ihrer Vorliebe für Landschaftsbilder trugen die Kunstvereine dazu bei, dass sich diese Gattung, die an den Kunstakademien nur eine untergeordnete Rolle spielte, weiterentwickeln konnte. Neben Rostocker Stadtansichten und regionaler Kunst lag ein besonderes Augenmerk auf Entwicklungen der modernen Kunst. Nachdem der Kunstverein als einer der ersten eine kleine Ausstellung von Brücke-Künstlern zeigen konnte, folgte ein Jahr später eine große Kollektion. „In Rostock hat man gesehen, dass sich etwas Sensationelles mit dieser expressionistischen Strömung anbahnte.“ Nach dem Ersten Weltkrieg kam es durch Mitgliederschwund und Inflation zu einem Einbruch der Sammeltätigkeit, die erst Mitte der 1920er wieder an Schwung gewann. Vor allem moderne Kunst von Emil Nolde oder Ernst Barlach wurden erworben. Doch während der Zeit des Nationalsozialismus wurde dem ein Ende gesetzt. Der Verein wurde gleichgeschaltet und „entartete Kunst“ ausgesondert. 16 Werke wurden nach Berlin gebracht, weitere von den Mitgliedern vor Zugriffen versteckt. Viele gelten seither als verschollen.„Im Grunde wurde damit die moderne Sammlung zerstört“, sagt Heidrun Lorenzen. Trotz Bombenangriffen setzte der Verein seine Ausstellungen und Veranstaltungen, die vom Regime genehmigt werden mussten, fort. Während des Krieges wurden historische Werke gekauft, wie von Tischbein oder Kersting, dessen Arbeit nun zum ersten Mal gezeigt wird. Das letzte Gemälde wurde 1944 von einer Künstlerin aus Ahrenshoop erworben, bevor 1945 alle Vereine aufgelöst wurden. Zu DDR-Zeiten wurden Ausstellungen vom Kulturbund organisiert. Am Vorabend zu Silvester 1992 griffen engagierte Rostocker die Tradition wieder auf und gründeten einen neuen Kunstverein zu Rostock. „Der Kunstverein hat sich auf die Fahne geschrieben, die bildende Kunst zu fördern und dabei auch neue Schwerpunkte zu setzen“, erklärt Wolfgang Friedrich. In 170 Ausstellungen der letzten 20 Jahre wurden Künstler aus der Region, Deutschland und Nordeuropas vorgestellt. 200 Blätter, hauptsächlich Grafiken, zählen heute zum Bestand der Sammlung des Kunstvereins. Einen kleinen Eindruck davon vermitteln die Grafiken im Treppenhaus des Klosters. Parallel zur Ausstellung „Kunst und Bürgersinn“ stellt der Kunstverein in seiner Galerie Amberg 13 „50 ausgewählte Grafiken 2012“ anlässlich seines Jubiläums aus. Die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum ist noch bis zum 10. Februar 2013, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen.
22. November 2012 | Weiterlesen
Der Platz vor dem Kröpeliner Tor ist fertig
Der Kröpeliner-Tor-Vorplatz ist fertig. Naja, noch nicht ganz. Am westlichen Ende heißt es noch warten, bis der Bau für das Motel One beendet wird. Und auch den angrenzenden Eingang zu den Wallanlagen will die Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung (RGS) im nächsten Jahr in Angriff nehmen. Aber der über 7000 qm große Platz vor dem alten Stadttor ist rechtzeitig zu Beginn des Weihnachtsmarktes wieder begehbar. 1,7 Millionen Euro hat die gesamte Baumaßnahme gekostet. Neben Städtebaufördermitteln von Bund und Land sowie Eigenmitteln der Stadt hat sich auch der Veranstalter des Weihnachtsmarktes, die Großmarkt GmbH, an den Kosten beteiligt. Sie hat die Sanierung des Platzes zum Anlass genommen, den Weihnachtsmarkt an dieser Stelle ebenfalls etwas neu zu gestalten. Wenn in zwei Tagen der winterliche Jahrmarkt eröffnet wird, wird das historische Tor erstmals in einer weihnachtlichen Beleuchtung erstrahlen. „Die Anschlüsse für Strom und Wasser wurden optimiert, was die Arbeit für uns hier erleichtert“, sagt Jörg Vogt von der Großmarkt GmbH. Bis zu elf Meter tief ist im letzen Sommer die Baugrube gewesen. Bei den Ausgrabungen waren sogar die Reste einer Spätrenaissancebrücke wieder aufgetaucht, die früher einmal von der Stadt ins Umland hineinführte. „Neu war für uns die Erkenntnis, dass diese Brücke nicht abgetragen wurde, sondern verkleidet und die letzte Brücke 1847 darauf konstruiert wurde“, erzählt Denkmalpflegerin Uta Jahnke. Die Brücke befindet sich noch im Erdreich, außerdem ein gigantisches Bauwerk aus Erdgas-, Stadtwärme- und Stromleitungen von 30 verschiedenen Trägern, die die Sanierung in diesem Bereich außerordentlich kompliziert gemacht hätten. „Wir haben versucht, alle Leitungen zu sichern, sodass man möglichst nicht vor 40 Jahren wieder daran muss“, erklärt Planer Stefan Pulkenat. Kritik wegen Bäume und Mauer In solchen Leitungsbündeltrassen hätten es auch Bäume schwer. „Wir haben fast um jeden Baum gekämpft. Einige haben wir stehen lassen, die ursprünglich gefällt werden sollten, andere wurden zusätzlich neu gepflanzt“, reagiert RGS-Geschäftsführer Reinhard Wolfgramm auf die heftige Kritik von Baumliebhabern, nachdem einige Bäume auf dem Platz der Säge zum Opfer gefallen waren. Und auch die an der Nord-West-Seite des Platzes errichtete Mauer kommt nicht bei allen gut an. Vor allem Gewerbetreibende aus der KTV befürchten, dass sie die Kundenströme zu den Geschäften in Richtung Doberaner Platz und Friedhofsweg abklemmt. Stadtplanerin Anja Epper kann diese Kritik nicht nachvollziehen und ist überzeugt, dass „die Wege wunderbar funktionieren werden, da durch die Vorfläche auch optisch der Bezug in beiden Richtungen viel klarer ist als vorher.“ Die eigentliche Hürde zwischen den beiden Stadtteilen für Fußgänger ist und bleibt jedoch die sechsspurige Fahrbahn mit Straßenbahngleisen, die bereits vor einigen Jahren ausgebaut wurde. Sowohl am Friedhofsweg als auch beim Klinikum kann sie überquert werden. Der Zugang zum Platz ist behindertengerecht, auf eine ursprünglich geplante Treppenanlage wurde verzichtet. Die Mauer zwischen den beiden Zugängen wurde so hoch errichtet, dass die Straße vom Tor aus nicht zu sehen ist, sondern der Blick darüber hinweg bis zu den Bäumen der Klinik gleitet, erklärt Landschaftsarchitekt Stefan Pulkenat. Landschaftsbalkon, Plastiken und Steine, die frühere Brücke und Stadtmauer andeuten Ein weiteres Anliegen seiner Gestaltung des Platzes war es, die Wallanlagen wieder erlebbar zu machen. Der erste Baustein dafür sei der neue Landschaftsbalkon, der einen Ausblick in die „Dramatik der Höhensituation der Böschungen aus der Barockzeit“ gibt. Andere historische Elemente tauchen als dezente Zitate wieder auf. So wurde der Verlauf der Brücke durch die Anordnung der Pflastersteine angedeutet. Auch die Stadtmauer ist wieder sichtbar. Nein, nicht in Form von Torelementen, wie zuerst geplant. Nach Protesten von Rostockern wurde schließlich darauf verzichtet. Stattdessen zeigen nun Steine, wie sie auch in der Stadtmauer verbaut wurden, auf dem Boden die Breite der früheren Stadtbefestigung an. Auch die einst hier aufgestellten zwei Plastiken sind wieder zurückgekehrt, müssen aber nach dem Weihnachtsmarkt noch auf ihren eigentlichen Platz umgesetzt werden. Die letzte Frischekur hatte der Platz zwischen Kröpeliner Tor und Schröderplatz in den 1970er Jahren erhalten. Zum Schluss waren die Pflastersteine schon zu gefährlichen Stolperfallen geworden. Baustart für Eingang der Wallanlagen im Frühjahr Im nächsten Bauabschnitt soll der Eingang zu den Wallanlagen saniert werden. Baustart ist Frühjahr 2013. Ein weiches landschaftliches Gelände soll hier entstehen. Die alten Betonelemente kommen weg. Am Tor wird es eine Sitzecke geben. Eine Rampe mit Handlauf soll zum Weg in die Wallanlagen hochführen. Auch eine Verbesserung der Rodelbahn verspricht Planer Pulkenat. Dafür soll die derzeitig steile Kante sanft angezogen und dichter an die Stadtmauer herangeführt werden, sodass sich der Rodelspaß verlängert.
21. November 2012 | Weiterlesen