Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Hansa Rostock gewinnt bei Arminia Bielefeld mit 1:0
Die Hansa-Kogge nimmt wieder Fahrt auf. Nach der Niederlage gegen Osnabrück können die Rostocker im fünften Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher ihren vierten Dreier einfahren. Mit seinem sechsten Saisontreffer sichert Ondrej Smetana den dritten Auswärtssieg von Hansa Rostock. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Osnabrück nimmt Fascher zwei Veränderungen an der Startelf vor: Youngster Johannes Brinkies erhält im Tor den Vorzug vor Routinier Jörg Hahnel, Denis Berger ersetzt Nils Quaschner. 9.365 Zuschauer, darunter knapp 1.500 Hansa-Anhänger, sehen in der Bielefelder Schüco-Arena einen Auftakt nach Maß für die Gäste aus der Hansestadt. Bereits in der ersten Spielminute prüft Ken Leemans Arminia-Keeper Patrick Platins mit einem Distanzschuss. Zwei Minuten später haben die Hansa-Fans dann Grund zum Jubeln. Nach einem schlechten Zusammenspiel von Marcel Appiah und Tom Schütz kann sich Tom Weilandt den Ball schnappen. Über Michael Blum als Zwischenstation flankt Weilandt anschließend direkt in den Lauf von Ondrej Smetana, der per Kopf zur 1:0-Führung einnicken kann. Fünf Minuten später wird es vor dem Rostocker Tor richtig gefährlich. Sebastian Hille umspielt den bis an die Strafraumgrenze herausgeeilten Johannes Brinkies, scheitert dann jedoch beim Abschluss. Aus spitzem Winkel streicht der Ball knapp am langen Pfosten vorbei. Auch in der 13. Minute scheitert Hille im direkten Duell mit Brinkies. Spannend wird es erst wieder in der 39. Minute, als ein Kopfball von Fabian Klos, der mit neuen Treffern die Torschützenliste der 3. Liga anführt, knapp am rechten Pfosten vorbeigeht. Einen Freistoß von Tom Schütz (42. Minute) kann Brinkies parieren und so geht es mit dem knappen Vorsprung der Rostocker in die Halbzeitpause. Bielefeld drängt nach dem Wiederanpfiff auf den Ausgleich. Im Nachgang streicht ein Schuss von Fabian Klos (56. Minute) nur knapp am Kasten von Hansa vorbei. Und auch aus einem Freistoß können die Ostwestfalen kein Kapital schlagen – Brinkies greift sicher zu (65. Minute). 20 Minuten vor Spielschluss muss der Rostocker Schlussmann nach Oberschenkelproblemen dann jedoch den Platz verlassen. Für ihn kommt Hahnel ins Tor, der in der 86. Minute seine Klasse beweisen kann. Erst pariert er einen Schuss von Klos, dann lenkt er mit einer tollen Reaktion den Nachschuss von Johannes Rahn (85. Minute) an den Querbalken. Trotz zahlreicher guter Chancen bekommt die Arminia den Ball an diesem Wochenende einfach nicht über die Linie. Und so bleibt es bei einem etwas schmeichelhaften, aber dennoch nicht unverdienten Sieg der Rostocker. Die Hansa-Kogge ist damit wieder auf Kurs, muss sich mit 21 Punkten jedoch vorerst mit dem 8. Tabellenplatz begnügen. Weiter geht es am nächsten Samstag im Landespokal, bevor in 14 Tagen Alemannia Aachen in der DKB-Arena zu Gast ist. Tore: 0:1 Ondrej Smetana (3. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Johannes Brinkies (Jörg Hahnel, ab 73. Minute) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans Denis Berger (Nils Quaschner, ab 79. Minute), Tom Weilandt, Michael Blum Ondrej Smetana (Johan Plat, ab 75. Minute)
7. Oktober 2012 | Weiterlesen
Besucheransturm im Darwineum
Es sind Ferien und es hört nicht auf zu regnen. Ein Zoobesuch kommt bei solchem Wetter eigentlich nur für wenige infrage, ziehen sich die Tiere von ihren Freianlagen doch zu gern in ihre Behausungen zurück. Wer jedoch ins Darwineum geht, braucht seinen Regenschirm nicht aufzuspannen. Bei 25 bis 30 Grad Celsius und bis zu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit in der großen Tropenhalle kann er Menschenaffen, Faultier, Königsnatter und viele weitere Tierarten aus nächster Nähe beobachten. Seit der Eröffnung der neuen Zooattraktion vor gut einem Monat kamen 65.000 Besucher in den Rostocker Zoo. „Das ist mehr das Doppelte von dem, was wir sonst haben“, vergleicht Zoodirektor Udo Nagel die Statistik mit dem Vorjahreszeitraum. Allein am Tag der Deutschen Einheit hätte es mit 6.882 Besuchern einen Rekordansturm gegeben. Zukünftig erwartet der Zoo jährlich über 600.000 Besucher, damit die Rechnung stimmt. Gorillas und Orang-Utans haben sich schon eingelebt „Mittlerweile ist es auch schon angenehmer für die Tiere. Mit den Besuchern klappt es supergut“, hat Achim Wroblewski beobachtet. Seit dem 1. August arbeitet der 25-Jährige im Rostocker Zoo. Er ist einer von drei Tierpflegern, die extra für das Darwineum angestellt wurden. Zuvor hat er im Stuttgarter Zoo gearbeitet, aber auch in Heidelberg und Paris Erfahrungen gesammelt. Spezialisiert auf Menschenaffen kümmert er sich nun um die Gorillas und Orang-Utans in der neuen Tropenhalle. Dabei war es für den 39-jährigen Assumbo zunächst gar nicht so einfach. Der Rostocker Bilderbuchsilberrücken hatte zuvor drei Jahre allein hinter Gittern auf viel engerem Raum gelebt. „Das macht sich schon bemerkbar. Das ist wie bei Menschen auch. Wenn man lange sozial isoliert lebt, dann wird man ein bisschen komisch“, erzählt Achim Wroblewski, der trotz der genetischen Ähnlichkeit aber von zu starker menschlicher Interpretation abrät. Nachdem sich der Rostocker Gorilla zum Anfang hauptsächlich im Inneren befand, ist es für ihn immer noch wichtig, sich zurückziehen zu können. Und das ist auf der neuen Anlage auch gut möglich, denn einen Präsentierteller gibt es nicht. „Wenn man in eine neue Wohnung zieht, tanzt man ja auch nicht gleich Samba. Das braucht Zeit“, erklärt der Tierpfleger. „Wir lassen den Tieren die Möglichkeit, zwischen innen und außen zu wählen. Wir sperren keinen aus. Wir wollen ihnen auch in Gefangenschaft jegliche Freiheit geben und ihnen so gut wie möglich ein naturnahes Ökosystem mit dem entsprechenden Klima anbieten“, entgegnet er ethischen Zweifeln an der Zeitgemäßheit der Haltung von Menschenaffen in Zoos. Auch was den Nachwuchs angeht, soll nichts erzwungen werden. Immerhin hat Assumbo seine beiden Mädchen schon ganz gut im Griff. Auch wenn er erst noch lernen musste, Chef einer Gruppe zu sein, hatte er zuvor doch nur Erfahrungen mit einer Gorilla-Dame gesammelt. Doch Yene (12 Jahre) und Eyenga (8 Jahre) kommen aus intakten Gruppen und wissen genau, wie sie mit ihm umgehen müssen. „Sie fordern ihn natürlich arg, weil sie ihn als Sozialpartner haben wollen. Das dauert aber noch ein bisschen“, erklärt Achim Wroblewski. Gorgo, der Gorillamann aus dem Nachbargehege, hat hingegen schon ein Auge auf die beiden geworfen. Immer wenn sie auf den hohen Stämmen sitzen, blinzeln sie zu ihm rüber. Imponierend trommelt er dann auf seine Brust, dabei ist ihm eigentlich Bebe zugesellt. Nachts, wenn die Besucher gegangen und die Gorillas sich in ihrem Schlafbereich zurückgezogen haben, kommen die Brazzameerkatzen auf die Anlage. Noch sind sie tagsüber zu scheu, um sich mit den Gorillas das Gehege zu teilen. Noch mehr Tiere und eine neue Bärenburg Zeigen sollen sich zukünftig auch noch andere Tiere, die erst später einziehen werden. So soll bis Ende des Jahres ein Gibbonpärchen die Darwineumfamilie bereichern, ein weiteres Faultier zu Sidney gesellt werden, bei den Zwergseidenäffchen ist man guter Hoffnung, dass es bald Nachwuchs gibt, in Kürze sollen die Nautilusse eingesetzt werden und auch das Korallenriff wächst stetig weiter. Schon jetzt leben hier 5000 Einsiedler und einige Doktorfische. Viele kleine Details werden noch nach und nach bearbeitet. So wurde gestern die „Quelle im Fossiliental“ vor dem Eingang des Darwineums eingeweiht. Das nächste große Projekt jedoch wartet im alten Zoo: Die Eisbärenanlage soll modernisiert werden. Nach „Schotter für die Otter“ für die Otter- und Waschbärenanlage und „Schaffen für die Affen“ für das Darwineum soll deshalb eine neue Spendenaktion gestartet werden, wofür wieder ein peppiger Slogan gesucht wird. Fällt euch etwas Originelles ein? Sendet eure Vorschläge per Post an den Zoo Rostock, Marketing, Rennbahnallee 21, 18059 Rostock, schickt sie per E-Mail oder postet sie auf Facebook.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Jahresköste 2012 der Kaufmannschaft zu Rostock
Gutes Essen und angeregte Gespräche standen im Mittelpunkt der gestrigen Jahresköste im Apollosaal des Steigenberger Hotels Sonne. Beim Festakt, der auf Traditionen der Hanse beruht, treffen sich einmal im Jahr 100 Kaufmänner der Hansestadt, um bei einem klassischen Vier-Gänge-Menü wirtschaftliche Kontakte zu pflegen und nebenbei Spenden für gemeinnützige Zwecke zu sammeln. Der Ablauf des Abends folgt gewissen Regeln und Traditionen, die teilweise schon im 14. Jahrhundert verwurzelt sind. So findet die Begrüßung im Festsaal des Rathauses statt, bevor anschließend zum Besteck gegriffen wird. Neben den 100 Kaufmännern sind auch Gäste aus der Politik und dem Stadtleben sowie ein spezieller Gastredner eingeladen. In diesem Jahr war es der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer, der in die Fußstapfen von so großen Namen wie Angela Merkel und Joachim Gauck trat. Verantwortlich dafür, dass alle historisch festgeschriebenen Abläufe eingehalten werden, ist der Öllermann. In diesem Jahr füllte Rechtsanwalt Fabian Rüsch dieses Amt aus. Er war nicht nur für die Vorbereitung des Abends zuständig, sondern sorgte auch dafür, dass alles nach Protokoll ablief. So verabschiedete er nach der Begrüßung im Festsaal die Partnerinnen, da diese nicht beim Essen dabei sein dürfen. „Sonst redet man irgendwann nur noch über Gartengeräte und die Kinder, nicht mehr über das Geschäftliche“, sagte er. Ein weiteres Überbleibsel aus der Geschichte ist, dass nur Kaufmänner an dem Essen teilnehmen dürfen. Da es aber auch viele Damen in wichtigen Führungspositionen gibt, sollte eines der Themen des Abends sein, ob man diese zukünftig auch zum Essen einladen soll. Sonst standen wie in jedem Jahr wirtschaftliche Themen und Kontaktpflege im Mittelpunkt, wie auch Matthias Herrmann bestätigte. Der Geschäftsführer der Warnowquerung war im vergangenen Jahr der Öllermann. „Klassische Kaufmänner sind selten geworden, sodass Führungspersonen aus verschiedenen Bereichen eingeladen werden“, sagte er. Nach dem Hauptgang des Mahles, der traditionsgemäß aus Mecklenburger Schweinerippenbraten bestand, folgte ein weiterer wichtiger Teil des Abends. Ziel der Jahresköste ist nämlich auch, Geld für gemeinnützige Projekte zu sammeln. So kamen in den letzten 18 Jahren über 500.000 Euro für verschiedenste Zwecke zusammen. Unter anderem wurde ein Spielplatz gebaut, die Kunsthalle und das Theater unterstützt und verschiedenen Kirchenrestaurierungen gefördert. In diesem Jahr kamen 37.500 Euro zusammen, die vor allem für zwei kulturelle Großprojekte eingesetzt werden. Zum einen gehen 15.000 Euro an das Stadtarchiv zur Restaurierung der Vicke-Schorler-Rolle, einer historischen und einmaligen Stadtansicht. Zum anderen werden 7.500 Euro für den Ankauf der Bronzeplastik „Die Trinkende“ ausgegeben, deren Kopie sich im Rosengarten befindet. Mit dem restlichen Geld sollen verschiedene kleine Projekte gefördert werden, die aber noch nicht feststehen.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock bei Arminia Bielefeld zu Gast
„Jetzt haben wir uns einmal geschüttelt und konzentrieren uns wieder auf das nächste Spiel“, hakt Hansa-Trainer Marc Fascher die 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück ab. Das 0:1 hat uns „aus der Bahn geworfen“, resümiert der Coach, der bis dahin mit der Leistung seiner Jungs durchaus zufrieden war. Nach Aufarbeitung und Analyse des Spiels ist er guter Dinge, dass die Spieler solche Negativerlebnisse „in Zukunft besser wegstecken“ und sich von einem erneuten Rückstand nicht noch einmal so aus der Bahn werfen lassen. Bis auf Kevin Müller, Edisson Jordanov, Patrick Wolf und den langzeitverletzten Mohammed Lartey sind alle Mann an Bord. Was die Aufstellung betrifft, will sich Facher vorab jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Dies gilt auch für die Torwartfrage. Ob Jörg Hahnel nach den drei kassierten Treffern gegen Osnabrück weiterhin den Vorzug vor Johannes Brinkies bekommt, ließ der Cheftrainer offen. Mehr noch: Sobald Stammkeeper Kevin Müller wieder fit ist, sieht Fascher den „Dreikampf“ zwischen seinen Schlussmännern eröffnet. Abwehrchef Matthias Holst, der gegen den VfL einen gebrauchten Tag erwischt hat, genießt dabei weiterhin das Vertrauen seines Trainers: „Ich bin guter Dinge, dass er – wenn er Samstag zum Einsatz kommt – wieder an die Leistung anknüpft, die er vor dem Osnabrück-Spiel absolviert hat.“ Im Großen und Ganzen dürfte der Hansa-Trainer heute wieder auf seine bewährte Startelf mit Ondrej Smetana in der Spitze setzen, doch „ich bin immer für eine Überraschung gut“, erklärt Fascher, der dabei auch Manfred Starke oder Lucas Albrecht denkt, die sich am Sonntag im Spiel der Zweiten Mannschaft gut präsentiert haben. „Vom Kaliber her ähnlich“, schätzt Fascher Bielefeld und Osnabrück etwa gleich stark ein. Und so möchte der Hansa-Coach an die guten Ergebnisse der Vorwochen anknüpfen: „Dass wir gegen Osnabrück lange Zeit auf einem guten Weg waren, dass wir mithalten können, das haben wir auch schon in Heidenheim bewiesen. Warum soll uns das in Bielefeld nicht gelingen?“ Besondere Aufmerksamkeit gebührt dabei Fabian Klos. Mit neun Saisontreffern führt der 24-jährige Stürmer derzeit die Torschützenliste der 3. Liga an. Nach abgesessener Sperre ist er gegen Rostock wieder mit dabei. „Ich werde die Mannschaft schon sensibilisieren“, erklärt Fascher, der betont, dass dies in der Raumdeckung aber eine Aufgabe der gesamten Mannschaft sei. Es gibt keinen Manndecker, der ihn „bis auf die Toilette verfolgt“. Etwa 1.500 Hansa-Anhänger werden ihre Mannschaft heute nach Bielefeld begleiten. Anpfiff in der Schüco-Arena ist um 14 Uhr.
6. Oktober 2012 | Weiterlesen
Feierliche Immatrikulation 2012 an der HMT
Vier Tage läuft es schon, das neue Studienjahr an der Hochschule für Musik und Theater. „Der Stundenplan ist noch nicht ganz fertig“, erzählt Maximilian Renois, der Instrumentalunterricht müsse noch individuell mit den Dozenten abgestimmt werden. Sein Kommilitone Kevin Wildner hingegen hatte gleich am Montag schon ein volles Programm: drei Instrumentalfächer und eine Vorlesung. Ab der nächsten Woche fängt auch die Uni an. Auch hier wollen die beiden Erstsemester Vorlesungen und Seminare besuchen, die mit dem Unterricht an der HMT koordiniert werden müssen, wollen sie sich doch in Rostock zu Sonderpädagogen ausbilden lassen. „Ich möchte am liebsten in einer Förderschule Schüler mit geistigen Behinderungen unterrichten. Da Inklusion in aller Munde ist, könnte ich mir aber auch vorstellen an einer integrativen Schule Musikunterricht zu geben“, sagt der 22-jährige Kevin Wildner. Die erste Hürde auf dieser Karriereleiter haben sie genommen. Für ihr Fach Musik haben die beiden Studienanfänger im Juni eine Eignungsprüfung bestanden. „Drei Instrumente, Musiktheorie und Gehörbildung“, erklärt Maximilian Renois. Auch an anderen Hochschulen hat sich der 20-Jährige, der aus der Nähe von Greifswald kommt, beworben. Doch Berlin und Potsdam müssen auf ihn verzichten. „Rostock ist familiärer. Hier ist auch meine Heimat“, begründet er seine Entscheidung für die Hansestadt und „hier kann man noch mit dem Staatsexamen abschließen. Bachelor und Master sind ja nicht so berühmt.“ Für den Kölner Kevin Wildner war der Entschluss, nach Rostock zu kommen, schon bei seinem Kurzbesuch für die Aufnahmeprüfungen klar. „Mich hat das gleich überzeugt: die Stimmung, die Hochschule, das Meer, die nette Begrüßung.“ Im Rahmen der feierlichen Immatrikulation wurden die neuen HMT-Studenten heute ganz offiziell an der Hochschule willkommen geheißen. Insgesamt 90 Studenten haben sich zum Wintersemester 2012/2013 an der Hochschule für Musik und Theater Rostock eingeschrieben. Knapp 50 davon in den Musikfächern, 23 für das Lehramtsstudium, 13 für Theaterpädagogik und zehn im Fach Schauspiel. Neue Rektorin will den Stil der HMT ändern Zu den neuen Gesichtern im Katharinenstift zählt auch die Rektorin Dr. Susanne Winnacker, die am 1. Oktober ernannt wurde. Sie ist die erste Frau an der Spitze einer Hochschule in Mecklenburg-Vorpommern. „Hier bekommt man Luft, hier kann man atmen“, beschreibt sie ihre ersten Eindrücke von der neuen Arbeitsstätte und ist erstaunt über die „angespannte, bienenfleißige Geschäftigkeit“ in den Räumlichkeiten des Katharinenstifts. „Die HMT kann unglaublich viel“, sagt die 52-jährige Theaterwissenschaftlerin, die viele Jahre in Frankfurt am Main tätig war, zuletzt als Dozentin für Regie an der dortigen Hochschule für Darstellende Kunst und Musik. Für die Rostocker Hochschule müsse sie noch ein Gefühl entwickeln. Der Besuch von Unterricht und Gespräche mit Mitarbeitern stehen daher in den ersten Tagen an. „Die Kontakte zu Partnern sollen sich verstetigen. Das will ich sofort angehen“, kündigt die Rektorin an. „Am Stil der HMT soll sich etwas ändern“, das sei vor allem eine interne Angelegenheit, sagt Susanne Winnacker. Ansonsten wollte sie sich aber noch nicht zur weiteren Entwicklung der Hochschule äußern. Hier gebe es aber für die Hochschulleitung noch dicke Bretter zu bohren, machte der Vorsitzende des Hochschulrates Professor Dr. Dr. Dieter Schröder auf den Konflikt zwischen Landesregierung, für die der Ausbau der Hochschule abgeschlossen und damit auch der finanzielle Rahmen abgesteckt ist, und der HMT, die laut des bisherigen Rektors Christfried Göckeritz einen weiteren Ausbau für unvermeidbar hält, aufmerksam. „Auf absehbare Zeit müssen wir aus der Situation herauskommen, dass das eine Institut das andere bedrängen muss“, so Dieter Schröder. Schon jetzt reichen die Räumlichkeiten im Katharinenstift nicht aus. Studenten nutzen daher bereits Räume im Haus der Musik und in der Schule am Alten Markt zum Üben. Ab morgen kann Susanne Winnacker dann offiziell den Bohrer in die Hand nehmen, dann wird ihr das Amt der Rektorin der HMT übergeben.
4. Oktober 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves besiegen Wolfenbüttel mit 79:64
Da ist der erste Sieg für die EBC Rostock Seawolves! Nach der Auftaktniederlage konnten die Hanseaten im zweiten Spiel der Saison am heutigen Abend gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit einem Start-Ziel-Sieg überzeugen und gewannen 79:64. Die Mannschaft um Trainer Sebastian Wild wollte nach dem Patzer letzte Woche Wiedergutmachung für die Fans und agierte von Beginn an bissiger. Zur Halbzeit konnte eine 37:31-Führung herausgearbeitet werden, die vor allem durch die kompaktere Verteidigungs- und gute Reboundarbeit entstand. Nach der Pause legten die Seawolves noch einen Zahn zu und führten zwischenzeitlich sogar mit 21 Punkten (36. Spielminute). Eine gute Teamleistung, bei der vor allem Jens Hakanowitz mit 27 P. und 10 Rebounds sowie Sven Hellmann mit 27 P., 4 Steals und 4 Assists herausstachen. Seinen Einstand im Dress des EBC gab Moritz Westkämper, der erstmals seit der Saison 2009/2010 für die Rostocker die Schuhe schnürte. Die Rostocker klettern nach ihrer zweiten Partie in der Tabelle etwas nach oben und gastieren nun erstmal auf dem 7. Platz. Die Hausherren starteten in gewohnter Formation mit Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgan, Axel Stüdemann und Jens Hakanowitz. Man merkte den Akteuren an, dass der Wille zum Sieg in ihnen steckte. Von Beginn hoch motiviert, gewann Hakanowitz den Sprungball, welcher von Axel Stüdemann mit zwei Zählern belohnt wurde. Bis zur 3. Spielminute tasteten sich die beiden Teams ab und kämpften etwas verkrampft um jede freie Wurfmöglichkeit. Beim Stand von 6:6 in der 4. Minute übernahmen dann die Seawolves das Zepter und bauten die Führung mühselig Punkt für Punkt aus. Stand zum Ende des ersten Viertels 18:13 für Rostock. Im zweiten Abschnitt sank die Trefferquote der Gastgeber und Wolfenbüttel ging energischer zum Rebound und erarbeitete sich so zweite Wurfchancen. Beim EBC hielten Morgan, Hellmann und Hakanowitz die Rostocker Farben mit 17 von 19 Punkten im Rennen. Vor allem die schlechte Wurfausbeute in der ersten Hälfte ließ den Zuschauern nur bescheidene Momente zum Jubeln. Doch dank der verbesserten Defensive hielt die Führung der Wölfe und man lag 37:31 vorne. In der Halbzeitpause schien Coach Wild die richtigen Worte gefunden zu haben, denn man merkte in den ersten 20 Minuten des Spiels, dass noch viel Luft nach oben war. Mit viel Tempo und ständigem Druck auf den ballführenden Spieler erkämpften sich die Warnowstädter einen Ball nach dem anderen und begeisterten das Publikum mit Einsatz und Leidenschaft. Der Durst auf den ersten Sieg der Saison schien in der Kabine noch größer geworden zu sein. Man merkte das Feuer in den Spielern, was die Niedersachsen ein ums andere Mal zu spüren bekamen. Aggressive Reboundarbeit ermöglichte viele Schnellangriffe, die zu einfachen Punkten führten. Ende drittes Viertel konnte die Führung auf 16 Zähler Differenz ausgebaut werden (58:42). Im letzten Abschnitt wurde es phasenweise auf beiden Seiten etwas unorganisierter, was aber den Fans gefiel, denn Hakanawitz ließ es mit einem Slam Dunk von der Baseline ordentlich krachen. Viel Platz in der Verteidigung und Einzelaktionen bescherten noch mal viele Punkte, was für Stimmung in der Halle sorgte. Das letzte Aufbäumen der Wolfenbüttler wurde nicht mehr belohnt und die EBC Rostock Seawolves konnten ihren ersten Saisonsieg einfahren. Das Team gewann gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit 79:64 und ist nun am kommenden Samstag auswärts bei den Bodfeld Baskets unterwegs. Verletzt: Dominik Breitschuh (Anbruch Mittelfußknochen) Viertelstände: 18:13, 19:18, 19:11, 23:21 Kader EBC Rostock Seawolves 2012/2013: Sven Hellmann (27P., 4 Ass., 4 Reb.), Kwame Morgan (11P.), Eric Bill (5), Jörn Galdirs, Jens Hakanowitz (28P, 10 Reb.), Jörn Boghöfer (2P.), Eric Lehmann (2P), Norman Holl, Moritz Westkämper, Axel Stüdemann (6 P.) Quelle: EBC Rostock Seawolves
3. Oktober 2012 | Weiterlesen
Gerald Marschner ist Rostocks erster Ehrenamtler des Jahres
„Das Ehrenamt ist wie eine gute Ehe: Man muss es lieben und ihm treu sein“, sagte Gerald Marschner, der heute von der Ostseesparkasse (OSPA) als erster Ehrenamtler des Jahres in Rostock ausgezeichnet wurde. Der 68-Jährige ist seit 40 Jahren ehrenamtlich aktiv, die meiste Zeit davon als Vereinsvorsitzender und Mitbegründer des SV Breitling in Schmarl. Marschner wurde von seinen Vereinskameraden vorgeschlagen und durch eine Jury aus ungefähr 70 Bewerbungen ausgewählt. Es selbst hat bis vor einigen Tagen überhaupt nichts von seiner Ehre gewusst: „Die haben mich nur beiläufig befragt und bis Samstag dichtgehalten.“ Er sei zwar stolz auf den Titel, gerade weil er zum ersten Mal vergeben wurde, aber er habe den Weg des Ehrenamtes nie zur Profilierung eingeschlagen, sondern aus innerer Überzeugung. „Wir leben auch im Verein vom Ehrenamt, allein 40 Leute arbeiten und helfen auf diese Weise“, sagte Marschner, der von Kollegen liebevoll „Marschi“ genannt wird. Wichtigster Bezugspunkt in seiner Tätigkeit ist seine Ehefrau, die ihn ebenfalls ehrenamtlich unterstützt. Der SV Breitling hat inzwischen 272 Mitglieder, die nicht nur Drachenboot fahren, sondern auch in anderen Sparten wie Angeln, Volleyball und Badminton aktiv sind. Mit dem Ehrenamtspreis will die OSPA die „stillen Helden“ im Hintergrund der Vereine und Institutionen würdigen. Ungefähr 25 Millionen Menschen in Deutschland sind ehrenamtlich tätig. „Es ist für uns eine Herzensangelegenheit und eigentlich müssten auch alle gewinnen“, erzählte Frank Berg, Vorstandsvorsitzender der OSPA, heute bei der Auszeichnung im Max-Samuel-Haus, wo auch 15 gemeinnützigen Vereinen und Organisationen der Hansestadt eine Geldspende übergeben wurde. Die insgesamt 11.800 Euro speisen sich aus dem Ertrag der PS-Lotterie. Von den monatlich fünf Euro Einsatz bekommen Mitspieler am Ende des Jahres vier wieder ausgezahlt. Mit dem restlichen Euro werden die Gewinne finanziert und gemeinnützige Einrichtungen unterstützt – 200.000 Euro kommen so im Jahr zusammen. Von den Beträgen zwischen 500 und 1250 Euro profitieren Jung und Alt in Einrichtungen, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. So bekommt zum Beispiel der SV Breitling Geld für neue Trikots, der Verein Lunte e.V. der Berufsschule Dierkow wird bei der Anschaffung von Videoausrüstung unterstützt, die Selbsthilfegruppe Osteoporose Rostock kann mit den Betroffenen eine Weihnachtsfeier organisieren und der SC Viktoria Rostocker 06 kann mit der Spende Umkleideräume sanieren. In großer Runde und mit mehreren Ständchen bedankte sich der Chor der Volkssolidarität aus dem Kreisverband Rostock. Die 40 Sänger und Sängerinnen, von denen die älteste Dame 90 Jahre alt ist, zeigten eine Kostprobe ihres Repertoires. Von den 500 Euro wird neue Kleidung gekauft. „Unsere roten Westen sind fünf Jahre alt und gerade im Sommer sehr warm. Da wird jetzt was Leichtes und Buntes gekauft“, verriet Chormitglied und Managerin Ingeborg Plötzki. Auf der anschließenden Kaffee- und Kuchenrunde wurden Erfahrungen ausgetauscht und Kontakte geknüpft, nur Gerald Marschner suchte man vergeblich, denn der musste zurück in seinen Verein. Ehrenamt ist halt manchmal auch ein Vollzeitjob.
2. Oktober 2012 | Weiterlesen
Die Rostocker Kriminalpolizei hat einen neuen Chef
Die Rostocker Polizei hat ein neues Gesicht im Führungsteam. Polizeioberrat Achim Segebarth führt seit heute das Kriminalkommissariat und ist stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rostock. Er übernimmt das Amt von Sybille Hofmann, die nach ihrer Babypause zur Fachhochschule nach Güstrow wechselt. Er fühle sich wie Christoph Kolumbus vor der Abfahrt, sagt Achim Segebarth erwartungsvoll hinsichtlich seiner zukünftigen Aufgaben. Für die etwa 200.000 Rostocker und Hunderttausende Gäste der Hansestadt sind die 430 Mitarbeiter der Polizeiinspektion zuständig. Davon gehören 140 Mitarbeiter zum Kriminalkommissariat, das sich um die Aufklärung von kleineren und größeren Straftaten kümmert. 21.444 Straftaten wurden im letzten Jahr gezählt, immerhin ein Sechstel von Mecklenburg-Vorpommern, zitiert der Leiter der Polizeiinspektion Michael Ebert aus der Statistik. 57,8 Prozent davon seien aufgeklärt geworden. „Diese Aufklärungsergebnisse werden maßgeblich durch das Kriminalkommissariat erbracht“, erklärt der Polizeioberrat. Aber auch die Vorbereitung und Durchführungen von Polizeieinsätzen zur Gefahrenabwehr wie bei Fußballspielen, Kundgebungen oder der Hanse Sail gehören zum Aufgabenbereich von Achim Segebarth. Der 38-jährige Familienvater hat nach einer Lehre zum Industrieelektroniker den Beruf des Polizisten von der Pike auf gelernt. 1993 startete der gebürtige Rostocker seine Laufbahn mit der Ausbildung zum Polizeiwachtmeister in der Polizeidirektion Stralsund. Über verschiedene Stationen im Land arbeitete er sich Stück für Stück nach oben und kam 2009 nach Rostock, wo er das Polizeirevier Reutershagen leitete. Zuletzt war er in einer führenden Position in Güstrow tätig.
1. Oktober 2012 | Weiterlesen
Rostock Griffins besiegen Lübeck Seals und steigen auf
Gestern Abend um 19:42 Uhr beendeten die Rostock Griffins ihr vorerst letztes Regionalligaspiel mit einem 13-9 Sieg bei den Lübeck Seals und haben sich somit sportlich für die 2. Bundesliga (GFL 2) qualifiziert. Angefeuert von über 200 mitgereisten Rostocker Fans hatten die Griffins, in einem nicht minder dramatischen Spiel als in der Vorwoche, diesmal das bessere Ende für sich. Doch der Weg dorthin war lang und steinig. Eigentlich ging alles schief, was schief gehen konnte: Kurz vor dem Spiel waren mit Daniel Dib und Martin Köster zwei entscheidende Spieler verletzungsbedingt ausgefallen. Dann konnten die Lübecker ihren ersten Kick Off zurück erobern und sicherten sich somit ein zusätzliches Angriffsrecht. Als nächstes verletzte sich Allzweckwaffe und Offensive Coordinator Antonio Guzzo bereits im ersten Viertel und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Aber die Greifen trotzten all diesen Widrigkeiten, die Defense erzwang gleich in der ersten Angriffsserie der Lübecker einen Ballverlust und die Offensive der Rostocker nutze die gute Feldposition um den ersten Touchdown zum 6-0 zu erzielen (Extrapunkt nicht gut). Doch die Lübecker schlugen prompt zurück und nutzen den einzigen Aussetzer der sonst bärenstarken Rostocker Verteidigung durch einen langen Pass zur 7 zu 6 Führung. Die Griffins hatten umgehend die Möglichkeit die Führung zurückzuerobern, vergaben aber ein 35 yard Feldtorversuch deutlich. Im Rest der ersten Hälfte dominierten die beiden Verteidigungsreihen, so dass keine Punkte mehr fielen. Nachdem die Griffins sich in der Pause noch einmal auf ihr Endspiel eingeschworen hatten, stoppte die Verteidigung auch gleich den ersten Lübecker Angriff kurz vor der eigenen Endzone. Nachdem in der Folge des Öfteren Angriffsserien beider Mannschaften stecken blieben, erarbeiteten sich die Seals einen leichten Vorteil in der Feldposition. Mit dem Rücken zur eigenen Endzone verunglückte bei den Griffins ein Anspiel und führte zu einem Safety, 9-6 Führung für die Seals. Das Spiel schien sich klar zu Gunsten der Lübecker zu drehen. Doch die Griffins weigerten sich einfach an diesem Tag den Platz als Verlierer zu verlassen. Als es schon danach aussah, dass ihnen die Zeit weglaufen sollte, konnte ein Lübecker Ball an deren 20 yard Linie erobert werden. 2 Spielzüge später war es passiert: Touchdown Griffins zur 13-9 Führung! Nun blieben den Lübeckern noch 4 Minuten um das Spiel zu gewinnen. Doch die Griffins Defensive ließ nichts anbrennen und schickte den Lübecker Angriff umgehend wieder vom Feld. Jetzt fehlte nur noch ein First Down zum Sieg. Doch ähnlich der Vorwoche konnte dieser entscheidende Raumgewinn nicht erzielt werden. Die Greifen mussten sich 40 Sekunden vor Spielende vom eigenen Ball trennen. Und ähnlich der Vorwoche missglückte der Versuch den Ball wegzuschießen total. Die Seals bekamen ihre letzte Chance. 40 Sekunden und 40 yard zu gehen. Doch diesmal mit einem anderen Ende. 7 Sekunden vor Schluss war auch der letzte 4. Versuch der Seals erfolglos! Der Aufstieg war besiegelt und der Jubel bei Team und Fans grenzenlos. Headcoach Kuhfeldt sprach seiner Mannschaft größten Respekt aus: „Wir haben in diesem Spiel und in dieser Saison allen Widrigkeiten getrotzt. Egal was passiert ist, welche Steine uns in den Weg gelegt wurden, wir haben ohne zu Zweifeln weitergemacht. Die Mannschaft hat in diesen 15 Spielen Unglaubliches geleistet. Ich freue mich schon sehr auf das nächste Jahr mit diesem Team!“ Nun begeben sich die Spieler der Griffins in ihre wohlverdiente Saisonpause, bevor es im November an die Vorbereitung der ersten GFL2 Saison geht. Der zweite Aufsteiger wird am kommenden Samstag im letzten Spiel des Relegationsturniers, zwischen den Bielefeld Bulldogs und den Lübeck Seals ermittelt. Quelle: Rostock Griffins
1. Oktober 2012 | Weiterlesen
Ostseekrimi „Herrentier“ feiert im Darwineum Premiere
Drama im Darwineum! Rostocks neuste Touristenattraktion im Zoo ist Schauplatz eines Verbrechens geworden. Ein noch unbekannter Täter hat einen Orang-Utan totgeschlagen. Doch keine Angst, Sunda, Sabas und den anderen geht es gut, denn die geschilderten Ereignisse entspringen zum Glück nur der Fantasie von Michael Joseph und Matthias Schümann. Die beiden Autoren präsentieren mit „Herrentier“ einen Roman, in dem nicht nur Affenblut fließt. Der Mord an Menschenaffendame Emma im ersten Kapitel des Buches ist nämlich nur der Anfang. Schnell wird klar, dass mehr hinter der Tat steckt, als nur ein geisterkranker Täter. So wird Zoodirektorin Evelyn Hammer erpresst (ganz klassisch in einem Brief mit ausgeschnittenen Buchstaben) und auch Journalist Gregor Simon, der versucht, bei der Lösung des Falles zu helfen, schwebt in Gefahr. Natürlich darf auch in „Herrentier“ die Leidenschaft nicht zu kurz kommen. Nicht nur die Zoodirektorin hält nicht viel von Treue, auch Protagonist und Familienvater Gregor fühlt sich gefährlich nah zu Jeannette Albrecht, der hübschen Assistentin von Evelyn Hammer, hingezogen. Er hilft ihr sogar bei einem nächtlichen Einbruch in die Zooverwaltung und wird so immer mehr in den Kriminalfall hineingezogen. Man merkt dem Roman an, dass mit Michael Joseph und Matthias Schümann zwei Rostocker die Stifte in der Hand hatten. So schwingt zwischen den Zeilen oft Lokalkolorit mit und viele kleine Anspielungen können wohl nur Leser aus der Hansestadt verstehen. Das ist aber völlig in Ordnung, denn selbst, wer nicht von hier kommt, bekommt trotzdem noch einen spannenden Krimi mit viel norddeutschem Humor. Zur Buchpremiere am gestrigen Abend kamen aber vor allem interessierte Rostocker. Und mit dem Darwineum haben die beiden Autoren auch gleich die ideale Kulisse für ihre Lesung gefunden. Unter den 250 Gästen war auch Zoodirektor Udo Hammer, Verzeihung Nagel, der zu den ersten Lesern des Buches gehörte: „Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, so spannend war es. Ich hoffe auch, dass es nicht der letzte Krimi und nicht die letzte Lesung im Darwineum war.“ Der Zoodirektor verriet auch schon, dass es sich beim Täter ausnahmsweise nicht um den Gärtner handelt. Entstanden ist das Buch zum größten Teil im Stadtkind in der KTV. „Wir wollten im Darwineum Tote sehen, das war die erste grobe Idee“, erzählte Michael Joseph schmunzelnd. Daraufhin trafen sich die Männer, die schon für mehrere Sachbücher zusammengearbeitet haben, ein Jahr lang, Woche für Woche in der Kneipe und tauschten Ideen und fertige Kapitel aus. Dass das Ergebnis gut ankommt, merkte man auch an der positiven Resonanz des Publikums. Ein Herr war sogar so erstaunt, dass er fragte, ob Schümann und Joseph alle Witze selbst geschrieben hätten, worauf die Autoren schlagfertig antworteten: „Die Witze sind wirklich gut und trotzdem von uns.“ „Herrentier“ ist der sechste Ostseekrimi, der beim Hinstorff Verlag erschienen ist. Neben Geschichten aus Wismar, Stralsund und Greifswald gibt es auch bereits zwei Rostocker Versionen, die von Frank Goyke verfasst wurden.
30. September 2012 | Weiterlesen
34. Landes-Pilzausstellung 2012 im Botanischen Garten
„Das ist die Linie zwischen Leben und Tod“- schärft Arthur Frank seinen Zuhörern ein. Er ist Pilzberater und weist die Besucher der 34. Landes-Pilzausstellung im Botanischen Garten der Universität Rostock auf den Manschettenring als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zwischen den essbaren Stockschwämmchen und den Gifthäublingen hin. Die toxische Wirkung der Gifthäublinge ist mit den Grünen Knollenblätterpilzen vergleichbar. Die wiederum sind in ihrer frühen Wachstumsphase mit den beliebten jungen Champignons zu verwechseln, erklärt Mykologe Dr. Volkbert Kell anhand von anschaulichen Tafeln, die an diesem Wochenende Informationen rund um Pilze für die Besucher des Botanischen Gartens bereithalten. Auch die Kleinen werden bei der Landes-Pilzausstellung mit Spiel und Spaß an das Thema „Pilze“ herangeführt. Das Herzstück der größten Pilzausstellung Norddeutschland sind natürlich die Pilze selbst. Eine Galerie mit etwa 250 Pilzarten wurde unter freiem Himmel aufgebaut. Am Donnerstag waren dafür fünf Pilzberater bis über 150 km ins Land ausgeschwärmt. Vor allem in der Nossentiner/Schwinzer Heide waren sie fündig geworden. „Die Rostocker Heide ist nicht so optimal“, weiß Volkbert Kell und empfiehlt für all jene, die in der Nähe von Rostock bleiben wollen, kleine Wälder wie den Hütter Wohld bei Parkentin oder die Letschower Tannen bei Schwaan. Fast minütlich kommen weitere Exemplare zur Pilzsammlung hinzu. Die Besucher haben sie von ihren Wochenendausflügen in den Wald mitgebracht und lassen sie nun von den sieben Pilzberatern begutachten. „Viel ist ja nicht los mit den Pilzen. Vor allem Fliegenpilze und Boviste haben wir gesehen“, sagt die Pilzsammlerin Irene Wegner, die einige ihrer Fundstücke aus ihrem Korb Dietrich Mausolf vorzeigt. „Das Speisepilzangebot ist in diesem Jahr sehr mäßig. Wir hoffen auf Besserung in den nächsten Tagen“, sagt der Pilzberater. Und auch Volkbert Kell muss feststellen: „Wir sind froh, dass es noch so viele geworden sind. Es wächst relativ wenig im Moment.“ „Es fehlen einige banale Sachen. Dafür sind wieder andere Seltenheiten dabei“, blickt er auf die zu einem großen Kreis gestellten Ausstellungstische voller verschiedenartiger Pilze, die von einer dichten Reihe Neugieriger erforscht werden. Etwa 4000 Besucher lockt die Pilzausstellung am Wochenende in den Botanischen Garten. Zu den alljährlichen Attraktionen zählen klassische Speisepilze wie die Krause Glucke, Rotkappen, von denen ein besonders großes Exemplar zu sehen ist, oder auch die Riesenboviste, die auf einer Rinderkoppel am Fleesensee gewachsen sind. Nicht so häufig hingegen sieht man den Wetterstern, der sich bei Trockenheit sternförmig öffnet und bei Feuchtigkeit schließt. Auch der fransige Wulstling ist selten. Pilzberater Carsten Pätz konnte jedoch ein besonders stattliches Exemplar dieses Speisepilzes ausstellen. Die ausgestellten Trüffel dürften Gourmets wohl nicht im Wald, sondern eher in einer Konfektdose finden. Ein Scherz, den sich die Pilzberater jedes Jahr erlauben, um die Aufmerksamkeit der Betrachter zu schärfen. Neu in diesem Jahr sind die Geruchsproben. Verblüffend wie sehr einige Pilze nach Knoblauch, Anis oder Instantbrühwürfel riechen. Zahlreiche Tipps zur Ernte, Zubereitung und vor allem sicheren Erkennung von essbaren und giftigen Pilzen hatten die sieben Pilzberater wieder parat. Wer ihren Rat auch in den kommenden Wochen der Pilzsaison in Anspruch nehmen möchte, kann an folgenden Terminen im Botanischen Garten vorbeischauen: 3. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Dietrich Mausolf 6. und 7. Oktober, 14 bis 18 Uhr, Horst Stascheit 13. und 14. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Arthur Frank 20. und 21. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Ria Bütow 27. und 28. Oktober, 14 bis 17 Uhr, Dr. Volkbert Kell Mecklenburg-Vorpommern dürfte zu den Ländern mit den eifrigsten Pilzesammlern zählen. Insgesamt etwa 45 vom Gesundheitsamt geprüfte Pilzberater, die sich ihr Wissen durch jahrelange Erfahrung und ständige Weiterbildung erworben haben, stehen hier mit ihrem Rat zur Verfügung.
30. September 2012 | Weiterlesen
Rassehundeausstellung 2012 in Rostock
Mit fröhlichem und aufgeregtem Hundegebell füllte sich die HanseMesse Rostock dieses Wochenende bei der 9. Internationalen RasseHundeAusstellung. 23.714 Besucher mit vielen Besucherhunden ließen sich diese tierische Veranstaltung rund um den besten Freund des Menschen nicht entgehen. Das gesamte Wochenende lag eine erwartungsvolle Spannung in der Messehalle, denn in 20 Ringen bewerteten viele nationale und internationale Richter die gemeldeten Hunde und vergaben insgesamt über 500 Pokale. Am Sonntagnachmittag gegen 17.00 Uhr stieg dann die Spannung noch einmal ins Unermessliche, als aus den 1.657 aus ganz Europa und Russland angereisten Rassehunden der „Best in Show“ gekürt wurde. Gewonnen hat der Weimaraner „Grey Classic’s Ipanema“ von Leanaerts Edwin aus Belgin. Mit dem heutigen Titel hat er 22 Auszeichnungen erhalten und ist in seiner Klasse auch schon zum Weltsieger gekürt worden. Bei 54 Industrie-Ausstellern konnten Herrchen und Frauchen alles für ihren Liebling zu fairen Messepreisen erwerben. Egal ob Diät- oder Allergikerfutter, Kauartikel in Großpackungen, individuelle Halsbänder mit Strasssteinen oder die verschiedensten Hunde-Outfits – für jeden war etwas dabei. War der Einkauf beendet, warteten im großen Ehrenring zahlreiche Aktionen auf die Gäste. Das bunte Showprogramm begeisterte nicht nur die kleinen Besucher. Auch die Großen staunten über die spektakulären Sprünge beim Frolic Frisbee Team und den Rosdog Jumpers und lachten herzlich bei der Lustigen Hundeshow von Marion Bergmann sowie dem Programm des Komiker Florin mit seinem Hund Cato. Für alle, die ohne Vierbeiner kamen und auf der Suche nach dem passenden Hund waren, boten die Infostände der Rassezuchtverbände kompetente Beratung an. Alle Beteiligten ziehen eine sehr positive Bilanz. Das ganze Projektteam freut sich schon auf die kommende Veranstaltung am 07. und 08. September 2013, denn dann feiert die Messe ihr 10-jähriges Jubiläum und die Besucher können auf einige besondere Highlights gespannt sein. Quelle: Veranstalter
30. September 2012 | Weiterlesen
Der EBC Rostock unterliegt dem DBV Charlottenburg mit 74:90
Die EBC Rostock Seawolves kehrten ohne Punkte von ihrem ersten Beutezug in der neuen Regionalligasaison 2012/2013 zurück. Gegen den Berliner Verein DBV Charlottenburg geriet das hanseatische Rudel kurz vor Ende der ersten Halbzeit zweistellig in Rückstand und erholte sich nicht mehr davon. Am Ende stand eine 74:90-Niederlage zu Buche. Topscorer der Seawolves war US-Neuzugang Kwame Morgen mit insgesamt 21 Punkten. Bei den Gästen ragte Thomas Schoeps mit 28 Punkten und zehn Assists heraus. Nach ausgeglichenem Start machten sich zu Beginn des 2. Viertels Abstimmungsprobleme vor allem in der Verteidigung bemerkbar, sodass Charlottenburg zur Halbzeit mit 15 Zählern vorne lag. Nach der Pause starteten die Wölfe noch mal eine Offensive und kamen bis auf neun Zähler ran. Doch die darauffolgenden Nachlässigkeiten nutzen die Gäste gnadenlos aus und holten ihren ersten Auswärtssieg. Nach dem ersten Saisonspiel belegen die EBC Rostock Seawolves den letzten Platz in der zwölf Mannschaften umfassenden 1. Regionalliga Nord. Die Krallen waren gewetzt, die Zähne gefletscht und der Hunger groß. Voller Tatendrang präsentierten sich die EBC Rostock Seawolves den über 300 Fans in der Rostocker Scandlines Arena. Viele Zuschauer trugen orangefarbene Fanshirts, denn der Verein rief zum Auftakt in die Regionalligasaison 2012/2013 zum Orange Day auf. Jubelnd wurde das neue Rudel mit Alphawolf Sebastian Wild begrüßt. Der Coach schickte mit Eric Bill, Sven Hellmann, Kwame Morgen, Axel Stüdemann und Jens Hakanowitz die erste Fünf aufs Parkett, die bereits beim Bundesligaturnier Anfang September einen starken zweiten Platz belegt hatte. Für die ersten Rostocker Punkte in der neuen Spielzeit sorgte der US-amerikanische Neuzugang Kwame Morgan mit einem Dreipunktewurf aus fast acht Metern zum 3:2 nach wenigen Sekunden. Die Zuschauer applaudierten und freuten sich nach diesem Treffer auf ein Fanshirt der Seawolves, denn nach jedem erfolgreichen Dreipunktewurf ihres Teams wird in dieser Saison eines davon in die Ränge geworfen. Die Führung der Rostocker hielt bis zur dritten Minute (7:6) an, ehe Charlottenburg mit Treffern aus der Distanz sowie gutem Passspiel die Führung zurückholte und zu behaupten wusste. Besonders der Seawolves -Spieler Morgan biss mit seinem gefährlichen Wurf im ersten Viertel häufig zu; 13 Punkte sammelte er allein in der Anfangsphase. Nach zehn Minuten lagen die Gastgeber mit 23:24 in Rückstand. Im zweiten Abschnitt häuften sich die Abstimmungsprobleme in den eigenen Abwehrreihen und die Berliner kamen dadurch zu vielen einfachen Punkten. In der 17. Minute ließen die Seawolves ihre Beute kurzzeitig aus dem Blick. Nachdem sie sich auf 32:33 herangekämpft hatten, sorgte ein 14:2-Lauf der Gäste für einen zweistelligen Rückstand (34:47, 18. Min). Ursache dafür waren Unkonzentriertheiten in der Ballführung und u.a. ein technisches Foul von Jörn Boghöfer, das den Gästen zwei Extrapunkte von der Freiwurflinie schenkte. Bis zur Halbzeit blieb die Distanz zwischen beiden Teams bestehen, 39:54 hieß es nach 20 Minuten. Die Seawolves zeigten sich nach dem Seitenwechsel zwar aggressiver in der Verteidigung, konnten den Rückstand im dritten Abstand aber nicht verkürzen. Im Gegenteil: Zu Beginn des Viertels schraubten die Charlottenburger ihren Vorsprung auf 20 Zähler (41:61, 22. Min). Mit 59:74 starteten beide Teams in die letzten zehn Minuten. Im Schlussviertel begann das Rostock Seawolves-Rudel eine letzte Attacke. Für seine bissigen Aktionen wurde es in der 34. Minute belohnt, als der Rückstand durch einen Treffer von Morgan nur noch einstellig war (67:76). Daraufhin leisteten sich die Wölfe jedoch erneut Nachlässigkeiten im Rebound-Verhalten und gestatteten dem DBV Charlottenburg zweite Wurfchancen. In der 39. Minute betrug der Rückstand 71:81. Mit einem 9:3-Lauf der Hauptstädter endete die Partie und die Wölfe schlichen nach der 74:90-Niederlage enttäuscht, aber voller Hunger auf das nächste Heimspiel am 03.10. gegen BG MTV Wolfenbüttel, in die Kabine. Kwame Morgan markierte mit 21 Punkten die meisten Zähler für die Rostocker. Außerdem holte er acht Rebounds. Der ehemalige dänische Nationalspieler Jens Hakanowitz erzielte 16 Punkte und acht Rebounds. Axel Stüdemann kam auf zwölf Punkte und sieben Rebounds. Sven Hellmann beendete die Begegnung mit zehn Zählern und vier Assists. Bei den Gästen verbuchte das Duo Thomas Schoeps und Finn Göing insgesamt 50 Punkte, 14 Rebounds und zwölf Assists. Viertelstände: 23:24, 16:30, 20:20, 15:16 Für die EBC Rostock Seawolves spielten: Eric Bill (2), Jörn Boghöfer (6), Dominik Breitschuh (-), Jörn Galdirs (-), Jens Hakanowitz (16), Sven Hellmann (10), Christian Hering (-) Norman Holl (-), Eric Lehmann (6), Kwame Morgan (21), Arne Ritter (1), Axel Stüdemann (12) Quelle: EBC Rostock Seawolves
30. September 2012 | Weiterlesen
Tag der offenen Tür am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie
Gutes Fleisch muss nicht immer frisch sein! Das war eine Erkenntnis, die Besucher des gestrigen Tages der offenen Tür im Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf gewinnen konnten. Verantwortlich dafür war Dr. agr. Ralf Pfuhl, Leiter des Abteilung Fleischforschung im Forschungsbereich Muskelbiologie und Wachstum. Er stand, recht ungewöhnlich für seinen Arbeitsplatz, hinter einem Grill und kredenzte den Besuchern Rindfleischproben. Dabei konnte man feststellen, dass die vier Tage alten Stücke noch recht zäh und das vier Wochen gereifte Fleisch sehr zart war. „Durch die Reifung entspannen sich die Muskeln und das Fleisch wird zarter und besser“, erzählte Ralf Pfuhl. Das dürfe man aber nicht falsch verstehen: Nur bei den richtigen Temperaturen und vakuumiert ist mit der Lagerung keine Gesundheitsgefahr verbunden. „Wir betreiben hier am Institut vor allem Grundlagenforschung, die für den Laien sehr kryptisch ist. Durch so eine Vorführung kann man aber zeigen, dass unsere Arbeit auch praktische Auswüchse hat“, fasste der Biologe zusammen. Über 2000 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür, um – neben einem Einblick in die Forschung zu bekommen – auch mal einige der Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Dabei war vor allem das Tierzelt mit den jungen Schweinen, Ziegen, Pferden und Schafen beliebt, die auch gestreichelt werden durften. Auch die ausgewachsenen Rinder, Schafe, Pferde und Ziegen wurden im Laufe des Tages in vielfältiger Weise präsentiert. So durfte zum Beispiel eine Forschungsanlage besichtigt werden, die den Gasausstoß von Kühen untersucht und im Großtier-OP wurde die Ultraschalldiagnostik bei Stuten gezeigt. Ziel des Forschungsinstituts für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) ist es, die Vielfalt der Lebewesen und ihrer Umwelt zu erforschen und so Erkenntnisse für die Domestikation und eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewinnen. Zu diesem Zwecke weihte Landwirtschaftsminister Til Backhaus gestern auch die neue Experimentalanlage Rind ein. Das Herz des 2500 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes ist der Rinderstall mit sehr guten Haltungsbedingungen und Platz für 86 Tiere. Bis der volle Umfang ausgenutzt wird, dauert es aber noch. Bis Ende Oktober sollen die ersten 30 Rinder den Stall bezogen haben und dann will man schauen, wie die Tiere das neue Umfeld annehmen. Neben den großen Tieren gibt es im Dummerstorfer Forschungszentrum auch ein Mäusehaus, das im letzten Jahr gebaut wurde. Darin ist Platz für 4800 Nagetiere, an denen modellhaft die Forschung durchgeführt wird, die auch bei den Säugetieren angewandt wird. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Es werden Kosten, Zeit und Platz gespart und mit den Ergebnissen lassen sich sehr gute Rückschlüsse auf die Nutztierforschung ziehen. Das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf wurde 1993 gegründet und wächst seitdem stetig an. Inzwischen beschäftigt das FBN etwa 300 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wovon etwa 130 als Wissenschaftler in den sechs Bereichen Genetik und Biometrie, Molekularbiologie, Fortpflanzungsbiologie, Verhaltensphysiologie, Muskelbiologie und Wachstum und Ernährungsphysiologie sowie in der Forschergruppe Funktionale Genomanalyse beschäftigt sind. Viele von ihnen waren auch gestern im Einsatz, um die trockene Theorie für die Besucher mit Leben zu füllen. Weitere Impressionen vom Tag der offenen Tür 2012 im Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf:
30. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock unterliegt dem VfL Osnabrück mit 0:3
Im vierten Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher müssen sich die Rostocker das erste Mal geschlagen geben. Trotz guter erster Hälfte unterliegt Hansa dem VfL Osnabrück vor heimischer Kulisse klar mit 0:3 (0:0). Für den verletzten Torhüter Kevin Müller steht der erfahrene Jörg Hahnel zwischen den Pfosten, Nils Quaschner rückt für den ebenfalls verletzten Edisson Jordanov in die Startelf. Ansonsten nimmt Fascher keine Veränderungen an seinem Erfolgsteam aus den vorangegangenen Begegnungen vor. 8.500 Zuschauer sehen in der zweiten Minute den ersten Versuch der Hausherren. Ondrej Smetana probiert es frei stehend aus knapp 20 Metern, trifft den Ball jedoch nicht richtig, sodass der Schuss weit übers Tor geht. Auf der Gegenseite ist es Timo Staffeldt, dessen Torschuss nach einem schnellen Konter von Stephan Gusche geblockt wird (5. Minute). Strafraumszenen bleiben im Anschluss Mangelware, die Mannschaften reiben sich weitgehend im Mittelfeld auf, mit leichten Vorteilen für die Rostocker. In der 23. Minute muss der Osnabrücker Keeper Manuel Riemann zum ersten Mal eingreifen, als Tom Weilandt ihn mit einem scharf getretenen Ball von der Strafraumgrenze aus testet. Riemann kann den Ball nicht halten, Rostock kann aus dem Abpraller aber keinen Nutzen ziehen. Nach einer von Leonhard Haas getreten Ecke (26. Minute) wird es vor dem Tor der Gäste dann richtig gefährlich. Abwehrchef Matthias Holst steigt am höchsten und köpft den Ball in Richtung linkes unteres Eck – in einer tollen Parade kann VfL-Keeper Riemann die Situation jedoch klären. Nachdem Smetana nach einer schönen Flanke von Sebastian Pelzer knapp neben das Tor köpft (40. Minute) und Jörg Hahnel in der Nachspielzeit einen Schuss von Sebastian Neumann von der linken Strafraumgrenze sicher hält, verabschieden sich die Mannschaften torlos in die Halbzeitpause. Während Fascher seine Mannschaft unverändert lässt, bringt VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz seinen Regisseur Daniel Nagy ins Spiel, dessen erster Versuch jedoch über die Latte geht (47. Minute). Sieben Minuten sind im zweiten Durchgang gespielt, als den Gästen die Führung gelingt. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf setzt sich Adriano Grimaldi auf der linken Seite gegen Holst und Mendy durch. Mit einer schönen Flanke bedient er den zentral stehenden Marcus Piossek, der den Ball ins rechte untere Eck schiebt (52. Minute). Erste echte Chance, erster Treffer – an der Effektivität der Osnabrücker gibt es nichts auszusetzen. Hansa-Trainer Fascher reagiert und bringt mit Johan Plat (für Nils Quaschner) und Julien Humbert (für Ken Leemans) gleich zwei frische Spieler. Doch kurz darauf zappelt das Leder erneut im Netz der Rostocker. Nach einem langen Abschlag von VfL-Schlussmann Riemann kommt Grimaldi an den Ball, lässt erst den ausrutschenden Holst stehen, umspielt anschließend Gusche und schiebt die Kugel aus äußerst spitzem Winkel zum 2:0 ein. Hahnel, wohl mit einer Eingabe rechnend, verspekuliert sich dabei komplett und macht das kurze Eck auf. Jetzt läuft bei den geschockten Hausherren nur noch wenig zusammen. Und so dauert es nur fünf Minuten, bis Jörg Hahnel erneut hinter sich greifen muss. Nach einem Missverständnis in der Rostocker Hintermannschaft kann Hahnel zwar erst noch vor Simon Zoller retten, wehrt den Ball dabei jedoch genau vor die Füße von Piossek ab. Der bedankt sich mit seinem zweiten Treffer in den leeren Kasten der Rostocker (70. Minute) und sorgt damit endgültig für die Spielentscheidung. Nach der ersten Heimniederlage der Saison verpasst Hansa Rostock den erhofften Anschluss an die Tabellenspitze und hat aktuell sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Für Hansa-Trainer Marc Fascher ist jetzt Aufbauarbeit angesagt. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, resümiert er nach dem Spiel. „Wir müssen uns jetzt erstmal wieder schütteln, sammeln und dann fangen wir wieder von vorne an.“ Weiter geht es am kommenden Samstag. Dann ist Hansa Rostock bei Arminia Bielefeld zu Gast, die momentan mit sechs Punkten Vorsprung auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Tore: 0:1 Marcus Piossek (52. Minute) 0:2 Adriano Grimaldi (65. Minute) 0:3 Marcus Piossek (70. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Jörg Hahnel (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans (Julien Humbert, ab 58. Minute) Tom Weilandt, Michael Blum Nils Quaschner (Johan Plat, ab 58. Minute), Ondrej Smetana Fotos: Joachim Kloock
30. September 2012 | Weiterlesen
„Lily’s Ton und Träume 2012“ im Peter-Weiss-Haus
Noch bevor Lily richtig groß geworden ist, muss sie auch schon wieder verschwinden. Lily, das ist das Kind der Literaturhäuser Rostock und Kopenhagen. Gemeinsam haben die Einrichtungen drei Jahre lang Experimentalmusik auf Literatur, Klänge auf Lyrik treffen lassen und so mit „Lily’s Ton und Träume“ ein einzigartiges Festival erschaffen. Doch nun wird das Projekt nicht mehr gefördert und nach diesem Jahr, zumindest in der aktuellen Form, eingestellt. Von Trübsal oder Abschiedsstimmung war gestern im Peter-Weiss-Haus trotzdem keine Spur. Im Gegenteil, die acht Künstler, sieben von ihnen waren von Angang an dabei, nutzten die Bühne mit ihren Instrumenten, Organen und Texten noch einmal voll aus. Gut 50 Gäste, ein paar mehr als in der vergangenen Woche im Literaturhaus Kopenhagen, lauschten so den Klangteppichen mit deutschen und dänischen Textfragmenten. Den Anfang machten Morten Søndergaard und Randi Pontoppidan. Sie hatten durch Zufall kurz vor der diesjährigen Aufführung in Dänemark in einem Container das Innenleben eines Klaviers gefunden. Dies begeisterte die beiden so sehr, dass sie daraus kurzerhand ein eigenes Instrument für ihren Auftritt machten. Sie entlockten dem großen Seitenbrett mit Kugeln und kleinen Spielzeugen verschiedenste Geräusche, die sie mit Effektgeräten immer weiter verdichteten. Von oben filmte eine Kamera das Geschehen, sodass die Performance um eine weitere visuelle Ebene erweitert wurde. In der Kombination mit Randis virtuoser Sprachakrobatik und den immer wieder geloopten dänischen Texten von Morten entstand ein fast sphärisches Kunsterlebnis. Das Instrument selbst durfte in der Pause von den Gästen ausprobiert werden, was auch zahlreich gemacht wurde. Im Anschluss an die beiden folgte der diesjährige Gast im Ensemble, Carlo Ihde. Der Rostocker Student, der sich schon auf vielen Bühnen der Stadt präsentierte, trank sich vor seinem Auftritt mit echtem Kopenhagener Literaturhaus-Lagerbier etwas Mut an. Er spielte Lieder auf dem Klavier und dem Harmonium und streute immer wieder Kürzestgeschichten ein. Ihm folgte eine Performance von Lars Skinnebach und der Klavierspielerin Johanna Borchert. Sie kreierte mit dem Instrument, das sie teilweise mit Pferdehaar auf kreative Art bespielte, Klangkulissen für die dänischen Gedichte Skinnebachs. Ohne Einleitung oder Übersetzung musste ihr Inhalt für den Dänischunkundigen zweitrangig werden. Ihre Wirkungskraft entfaltete sich allein durch die Lautmalerei. Nach der Pause gehörte Martin Lau die Bühne. Er, Sebastian Bode und Jonas Wolter als Gruppe Teleskop ergänzten das Programm um eine weitere Klangcollage, bestehend aus deutschen Worten, Gitarrenspiel und Schlagwerk. Das Highlight des Abends war die gemeinsame Jamsession. Ohne vorherige Absprachen entstand so in Zusammenarbeit aller Beteiligten (bis auf Lars Skinnebach) eine dichte Klangwand, die noch einmal verdeutlichte, dass Töne als universelles Kommunikationsmittel über Grenzen hinweg funktionieren können. Trotz des zunehmenden Erfolgs können die Literaturhäuser die Kosten in Höhe von etwa 20.000 Euro für das Zwillingsfestival in Kopenhagen und Rostock nicht mehr alleine tragen. In diesem Jahr versagte schon das Land Mecklenburg-Vorpommern die Finanzierung, weshalb Carlo Ihde auch nicht mit nach Kopenhagen fuhr. Und auch die dänische Förderung bleibt im nächsten Jahr aus. „Wir sind schon ein bisschen enttäuscht“, sagte Reiner Mnich vom Literaturhaus Rostock. „Über die drei Jahre hat sich eine enge Beziehung aufgebaut und die Kernbesetzung arbeitet einfach toll zusammen.“ Aber auch zukünftig wollen Rostock und Kopenhagen weiter zusammenarbeiten. „Wir wollten es mit Lily schaffen, Kunst über Grenzen zu führen und diese Idee wollen wir nun versuchen zu erweitern“, verriet Paul Opstrup vom Literaturhaus Kopenhagen. Momentan befindet sich ein Autorenaustausch in der Planung, an dem auch Norwegen und Schweden beteiligt sein sollen. Doch noch ist das Zukunftsmusik. Erst einmal können Kurzentschlossene heute noch einmal das Peter-Weiss-Haus besuchen und den zweiten Tag des „Lily’s Ton und Träume 2012“ genießen. Bis auf Morten Søndergaard und Randi Pontoppidan sind alle Künstler des gestrigen Tages wieder mit dabei.
29. September 2012 | Weiterlesen
AIDAblu beendet diesjährige Kreuzfahrtsaison in der Ostsee
Am Sonntagabend, den 30. September 2012, heißt es in dieser Saison zum letzten Mal „Leinen los“ für AIDAblu in Warnemünde. Das 2011 in Dienst gestellte Schiff beschließt die diesjährige Kreuzfahrtsaison von AIDA Cruises in Warnemünde und startet zu einer Kurzreise über Kopenhagen und Oslo nach Hamburg. Mit AIDAsol und AIDAblu liefen 2012 gleich zwei Schiffe der Rostocker Kreuzfahrtreederei Warnemünde an. Von Mai bis September machten sie 33-mal im Hafen der Hansestadt fest. Auf verschiedenen Routen reisten die Schiffe zu den Perlen der Ostseeküste und Metropolen des Nordens. Das Rostocker Unternehmen AIDA Cruises nutzt den Kreuzfahrthafen von Warnemünde bereits seit vielen Jahren als Start- und Zielhafen für verschiedene Kreuzfahrten in der Ostsee. 2013 werden die Schiffe der AIDA-Flotte noch öfter die Warnemünder Mole passieren. Insgesamt 45-mal wird es 2013 für Gäste und Besatzung „Leinen los!“ in Rostock-Warnemünde heißen. Besonderes Highlight der Saison wird die Vorstellung des neuen Schiffs AIDAstella sein, das am 17. März 2013 von Warnemünde aus auf Jungfernfahrt durch Nordeuropa geht. Am 16. April 2013 macht AIDAbella erstmals in der Hansestadt fest, am 11. Mai 2013 beginnt für AIDAmar die neue Saison in der Ostsee. Von Warnemünde aus starten die Kreuzfahrtschiffe auf 4-tägigen Kurzreisen nach Oslo oder 7- und 10-tägigen Reisen in die schönsten Ostsee-Metropolen Tallinn, St. Petersburg, Helsinki und Stockholm. Quelle: AIDA Cruises
28. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den VfL Osnabrück
„Es sieht nicht gut aus“, beschreibt Hansa-Trainer Marc Fascher die Situation von Stammkeeper Kevin Müller, der sich beim Aufwärmen in Stuttgart am Knöchel verletzt hat. „Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er Samstag zur Verfügung steht, ist ganz minimal.“ Ob wiederum Youngster Johannes Brinkies zwischen den Pfosten stehen wird oder doch Routinier Jörg Hahnel den Vorzug bekommt, lässt Fascher offen: „Auf jeden Fall werden Brinkies und Hahnel im Kader sein.“ Der Trainer sieht das eher als Luxusproblem: „Die drei Torhüter gefallen mir insgesamt gut.“ Sicher hingegen ist, dass Hansa sich um eine Spielberechtigung für Torwarttrainer Alexander Ogrinc kümmern will. „Der Junge ist ja topfit“, lobt Fascher seinen Trainerkollegen, den er im Fall des Falles lieber als einen der Feldspieler ins Tor stellen würde. Fraglich ist auch der Einsatz von Edisson Jordanov, der in Stuttgart mit einer Knieverletzung vom Platz musste. Ansonsten hat Fascher nach drei Siegen wenig Grund, Änderungen an seiner Erfolgself vorzunehmen. Obwohl er auch nicht ausschließt, mit Johan Plat und Ondrej Smetana einmal beide Stürmer zu bringen. Plat, der unter Fascher erst zweimal für Smetana eingewechselt wurde, hat wie sein Stürmerkollege fünf Treffer auf dem Konto. Bei Laune halten, müsse er Plat trotzdem nicht, so Fascher, „weil der Junge ist gut, menschlich, charakterlich stabil und hat eine gute Einstellung und er weiß, wenn er gebraucht wird, dann wird er da sein.“ „Eine richtig gute Mannschaft“, lobt der Hansa-Coach den morgigen Gegner. „Der Kader ist sehr gut zusammengestellt, für mich auch ganz klar ein Anwärter auf die ersten drei Plätze“ und schiebt den Gästen die Favoritenrolle zu. Auch wenn er dieses Thema gar nicht mag. „Das Spiel muss gespielt werden“ und da interessiere doch niemanden, wer Favorit sei. Nur 13 Tore genügten dem VfL für den dritten Tabellenplatz, denn umgekehrt haben die Osnabrücker bislang auch erst sieben Gegentreffer kassiert – die wenigsten der ganzen Liga. „Die Zahlen lügen nicht“, fasst Fascher die Situation zusammen: „Sie haben im Moment die beste Defensive der Liga – das ist unsere Herausforderung, die gilt es letztendlich zu knacken“. Doch auch VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz plagen vor dem Spiel gegen Hansa Personalsorgen: Nach der fünften Gelben Karte muss er in Rostock auf seinen Innenverteidiger Martin Hudec verzichten. Zwischen acht- und zehntausend Zuschauer werden morgen in der DKB-Arena erwartet. Anpfiff ist um 13:30 Uhr, der NDR überträgt das Spiel live im Fernsehen und im Internet.
28. September 2012 | Weiterlesen
Volkstheater Rostock: Von der GmbH zurück zum Amt?
Das Volkstheater Rostock soll wieder ein Amt werden, so will es zumindest die Fraktion FÜR Rostock und spricht sich in einem Antrag an die Bürgerschaft für eine Liquidation der Volkstheater GmbH aus. Erst vor vier Jahren hatte die Rostocker Bürgerschaft beschlossen, das Theater der Hansestadt in eine GmbH auszugliedern. Damals erhoffte sie durch ein eigenständiges betriebswirtschaftliches Handeln der Bühne Einsparvorhaben zur Haushaltskonsolidierung leichter umzusetzen. Die Schaffung von Personalhoheit und eine eigene Bilanzbuchhaltung galten als Grundlage für eine effektive Unternehmensführung mit mehr künstlerischer Freiheit. Allerdings, so bemängelt der finanzpolitische Sprecher der Fraktion FÜR Rostock Maik Graske, ermöglicht der Vertrag nur wenig Einflussnahme der Stadt auf die Gesellschaft, dafür sei sie aber in der Pflicht der Bezuschussung. Die Höhe wurde und wird zwar in der Bürgerschaft festgelegt, die Festlegungen jedoch seien in der Vergangenheit regelmäßig überschritten worden. Zu dem jährlichen Zuschuss von 7,9 Millionen Euro sind jedes Jahr sechstellige Fehlbeträge hinzugekommen. In diesem Jahr wurde der Zuschuss bereits um weitere 1,4 Millionen Euro überschritten. Für das nächste Jahr sind 1,29 Millionen im Haushalt angemeldet. Die Fortführungsprognose habe das Fass zum Überlaufen gebracht, sagt FÜR Rostock Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Malte Philipp. Vor dem Hintergrund der Gesamtverantwortung für die Stadt sei das für ihn nicht vertretbar. Sein Fazit: „Das Projekt Volkstheater GmbH hat so nicht funktioniert und stellt für die Hansestadt eine immer größer werdende Belastung dar. Wir sehen den einzig gangbaren Weg in einer Liquidation der GmbH und die Rückführung des Theaters in ein Amt.“ Als städtisches Amt, das neben dem Kulturamt in den Kultursenatsbereich eingegliedert werden soll, könnte es die neu eingeführte doppelte Haushaltsführung übernehmen und die Effizienz vermutlich steigern. Die Stadt hätte wieder Zugriff auf den Betriebsablauf und könnte bei Ausgaben an Außenstehende wie Gutachter, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Kosten in Höhe von 500.000 Euro einsparen, zählen die beiden Fraktionsvertreter die Vorteile auf. Sie erwarten eine „ganz klare Verbesserung, wenn das Theater in ein Amt kommt“. Das bezweifelt der Aufsichtsrat, durch den schon jetzt Vertreter der Bürgerschaft und die Kultursenatorin als Vorsitzende die Geschäfte des Theaters kontrollieren. „Als GmbH unterliegt das Theater dem Amt für Management und Controlling und damit dem Oberbürgermeister“, schiebt Aufsichtsratsmitglied Uwe Flachsmeyer (Bündnis 90/Die Grünen) den „Schwarzen Peter“ weiter. Aufsichtsrat Eva-Maria Kröger (Die Linke) entgegnet dem Antrag: „Es gibt kein Einsparpotenzial mehr.“ Seit 1999 sei 17 Prozent des Personals abgebaut worden. Streicht man Vorstellungen, würden Gäste und Einnahmen wegfallen. Nicht zuletzt die massiven Einsparungen bei Requisite und Technik haben dazu geführt, dass das Große Haus wegen Brandschutzmängel geschlossen werden musste. Einsparpotenzial gebe es nur beim Personal. „Die einzige Schraube, an der man überhaupt noch drehen kann, ist ein Haustarifvertrag und an dem arbeiten wir gerade“, sagt Eva-Maria Kröger. 1,2 Millionen Euro ließen sich insgesamt damit in den nächsten beiden Jahren einsparen. „Überführt man das Theaterpersonal in ein Amt, wird es den Haustarifvertrag jedoch nicht geben können und es ist kein Euro gespart“, ergänzt Uwe Flachsmeyer. Ob der Haustarifvertrag zustande kommt, ist derzeit noch offen. Die Blockade vornehmlich seitens der Orchestergewerkschaft sei stark, deutet er an. Abgesichert durch einen Personalüberleitungsvertrag mit Kündigungsschutz, mit dem man seinerzeit den Übergang zur GmbH schmackhaft machen wollte, gebe es kaum einen Grund für die Mitarbeiter sich auf das Angebot einzulassen. „Wenn nicht spätestens im November ein Haustarifvertrag unterschrieben worden ist, dann kann die GmbH die Steigerung der Personalkosten nicht mehr tragen. Dann müsste die Gesellschafterin nachlegen, um die Tariflöhne zu zahlen. Dazu gibt es keine Bereitschaft“, betont die Aufsichtsratsvertreterin. Als Konsequenz müsse dann nächstes Jahr der Antrag auf Insolvenz gestellt werden und die GmbH würde automatisch an die Stadt zurückgehen. Da er „die Chance auf einen Haustarifvertrag nimmt“ lehnt der Aufsichtsrat der Theater GmbH den Antrag der Faktion FÜR Rostock auf Liquidation ab.
27. September 2012 | Weiterlesen
Schülerfirma Rollmap GbR gewinnt IHK Schulpreis 2012
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, witzelt der IHK-Kammerpräsident Wolfgang Hering. Und meint doch ein relativ ernstes Thema: Schließlich haben sich viele Schüler neben der Schule noch aktiv an einem Unternehmen beteiligt, kreative Ideen ausgeheckt und sich mit ihrer Umsetzung beschäftigt. Vor allen Konkurrenten setzte sich die Rollmap Schüler GbR vom Erasmus-Gymnasium in Rostock durch. Sie entwickelten ein Kartensystem, dessen Zweck es ist, sich trotz Gehhilfe leicht in Rostock und Warnemünde zu bewegen. „Wir haben uns schon vor zwei Jahren als dpn-Projekt (disable person navigation) vorgestellt, die Idee aber nun weiterentwickelt“, erzählt Maximilian. Die Karten mit den genauen Straßeneinzeichnungen stammen vom Katasteramt. Diese wurden dann mit den Farben rot, gelb und grün so markiert, dass die Schwierigkeitsstufen deutlich werden. Die Schwierigkeiten haben die Jugendlichen aus der 12. Klasse persönlich erfahren. „Manchmal denkt man, das schafft man mit dem Rollstuhl, aber dann geht’s doch nicht“, erläutert Melanie den praktischen Test der Straßen mit einem geliehenen Rollstuhl. Die Gruppe gewann ein Preisgeld in Höhe von 1500€, das sie zu einem Teil in die Verbesserung des Projekts investieren wollen. Der zweite Platz des Wettbewerbs wurde von der Jury an die Schüler der 6. Klasse von der Regionalen „Schule am See“ in Satow verliehen. Sie bekamen als finanzielle Anerkennung 1000€. Die Jungunternehmer von „Wunderwachs“ entwickelten die nachhaltige Idee, dass man aus Kerzenresten wieder neue Kerzen herstellen könnte. Diese werden auch in verschiedenen Läden verkauft. Von den Erträgen spenden die Kinder jährlich eine Summe an eine Jugendgruppe in Tschernobyl, die dann auch nach Satow kommt. „Die Kerzenreste stammen von Spenden von Oma, Opa und Mutti. Die werden dann eingeschmolzen und mit Paraffin gemischt. Und mit Farbplättchen können wir auch andere Farben herstellen“, erklärt Kevin das Prinzip. Die Drittplatzierten sind die Schüler der „Warnowschule“ in Papendorf. Sie haben einen Berufsorientierungstag an ihrer Schule eingerichtet, an dem sich die Schüler über ihre Perspektiven in der Berufswelt informieren können. Die Idee brachte den Papendorfern 500€. Die Jugendlichen können sich dann bei Betrieben, die in die Schule kommen, an praktischen Beispielen ausprobieren. In diesem Jahr waren 10 Unternehmen zu Gast. So gab es Floristen, mit denen die Schüler eigene Blumensträuße binden durften. Und bei den Rettungssanitätern wurde ein Unfall nachgestellt, bei dem die Jungen und Mädchen das richtige Verhalten lernten. Auch in diesem Jahr wurde von der VR-Bank Rostock ein Sonderpreis verliehen. Er ging mit einem Check im Wert von 150€ an das Gemeinschaftsprojekt „MRT – The magic REP-Team” des Förderzentrums „Johann Heinrich Pestalozzi“ Ribnitz-Damgarten und die „Rosenhofschule“ Ribnitz-Damgarten. Mit den erstplatzierten setzten sich ein soziales, ökologisches und ein berufsorientierendes Projekt gegen die anderen Mitstreiter durch. Insgesamt meldeten sich neun Schulen mit acht Projekten auf den Aufruf der IHK. Insgesamt wurden 124 Schulen angeschrieben. Der IHK Schulpreis diene der Auszeichnung derjenigen Schulen, die wirtschaftliches Wissen und Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln. Des Weiteren sollen sie die Berufsorientierung stärken und einen starken Praxisbezug ermöglichen, erklärt das Jury-Mitglied Veit Unterspann von der Warnow Metall GmbH in Pölchow. Die Sieger des letzten Jahres kamen ebenfalls vom „Erasmus-Gymnasium“. Sie gewannen auch den gesamt-norddeutschen Wettbewerb, bei dem sie sich vor der IHK Nord e. V. Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern der Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vorstellten und sich gegen ihre Konkurrenten durchsetzten. Diese Aufgabe steht den Jugendlichen von „Rollmap GbR“ noch bevor.
27. September 2012 | Weiterlesen
EBC Rostock Seawolves empfangen den DBV Charlottenburg
Das Warten hat endlich ein Ende, denn am kommenden Samstagabend, 29.09.2012 ab 19:15 Uhr, starten unsere Wölfe in eine neue Zeitrechnung und eröffnen die Jagdsaison 2012/2013 gegen den DBV Charlottenburg. Eine schweißtreibende Vorbereitung liegt hinter den EBC Rostock Seawolves, doch jetzt sind sie hungrig und wollen auf Beutefang gehen. Den Auftakt in der Wolfshöhle macht der DBV Charlottenburg, die ebenfalls Aufsteiger der letzten Saison waren und die Klasse halten konnten. Doch jetzt werden die Karten neu gemischt. Alle Basketballfans sind aufgerufen, ihr orangefarbenes Seawolves-Fanshirt mitzubringen, um die Berliner am ersten Spieltag mit einem „Orange Day“ zu empfangen. Orange ist die Farbe der EBC Rostock Seawolves, mit der sie durch die Saison ziehen, um die Gegner von der Zuschauertribüne aus einzuschüchtern. Beide Mannschaften haben viele neue Spieler in ihren Reihen, die integriert werden mussten. Neben den Leistungsträgern Sven Hellmann, Eric Bill, Axel Stüdemann, kann Coach Wild mit Kwame Morgan (USA), Jens Hakanowitz (DK) und Dominik Breitschuh (D) auch auf drei neue Seawolves zurückgreifen, die sich bisher nahtlos ins Gefüge eingebracht haben. Beim Bundesliga Turnier haben sie das erste Mal Blut geleckt und gezeigt, welches Potential in der Mannschaft steckt. Die Basketballfans können sich auf eine mitreißende Saison mit vielen Höhepunkten freuen. In allen Heimspielen gibt es jetzt für jeden erfolgreichen 3-Punkt-Wurf ein Seawolves-Fanshirt für die Zuschauer, welches in die Ränge geworfen wird. Unser Scharfschütze Kwame freut sich schon, ein Feuerwerk abzuschießen, damit reichlich Shirts durch die Luft fliegen. Punkt für Punkt wollen sich die Seawolves erkämpfen und so die Fans begeistern. „Wir freuen uns riesig auf die neue Saison und erwarten voller Spannung den Heimspielauftakt. Wir hoffen auf wichtige Punkte im Abstiegskampf und wünschen uns allen eine erfolgreiche Saison sowie den Zuschauern viel Spaß bei allem, was der Verein versucht auf die Beine zu stellen“, sagt Christian Range, 2. Vorsitzender des EBC Rostock. Die Gäste aus Charlottenburg haben sich mit Informationen zur Vorbereitung und der Kaderzusammensetzung eher bedeckt gehalten. Eine absolute Wundertüte und absolut nicht einschätzbar, was die Hansestädter da erwartet. Der Kader setzt sich insgesamt aus 17 Spielern zusammen mit einem Altersdurchschnitt von 22,9 Jahren. Bekannte Akteure wie Thomas Tripp (34) oder Daniel Hönicke (33) fallen da schon eher aus dem Rahmen, gehörten aber zu den Säulen der vergangenen Saison. Ebenfalls blieben Nils Kerwat, Alexander Giese, Or Sela und Daniel Przydryga aus dem Vorjahreskader erhalten. Neben Neuzugang Souelymane Diallo (24) aus Magdeburg sind vor allem junge Spieler aus dem NBBL Team neu integriert worden. Ein Mix aus erfahrenen und jungen, hungrigen Spielern kann durchaus die Grundlage für ein spannendes und vor allem schnelles Duell mit den Wölfen werden. „Wir erwarten am Samstag mit dem DBV Charlottenburg einen routinierten und meiner Einschätzung nach sehr starken Gegner. Deshalb werden wir schon so früh in der neuen Saison alles abrufen müssen, um das Spiel eng gestalten zu können. Speziell der Beginn einer neuen Spielzeit ist immer schwierig, da die Teams meistens noch nicht optimal eingespielt sind. Deshalb gilt es am Samstag gerade kämpferisch zu überzeugen. Das Team ist entschlossen und will das erste Spiel vor heimischem Publikum unbedingt gewinnen. Dazu benötigen wir nicht nur eine konzentrierte Leistung über 40 Minuten, sondern auch die lautstarke Unterstützung unserer Fans“, gibt Coach Wild seine Einschätzung für das erste Spiel der Seawolves. Die EBC Rostock Seawolves sind bereit und wollen für ihre Fans die erste Beute reißen. Unterstützt die Wölfe und kommt in die neue Wolfshöhle Scandlines Arena. Wer noch kein orangefarbenes Seawolves-Fanshirt hat, der kann das am Samstagabend im Fanshop der Scandlines Arena nachholen. Eintrittspreise: 6 Euro Vollzahler/ 4 Euro Ermäßigte Kader EBC Rostock Seawolves 2012/2013: Sven Hellmann, Kwame Morgan, Eric Bill, Jörn Galdirs, Tim Ladenthin, Jens Hakanowitz, Florian Nuelken, Jörn Boghöfer, Eric Lehmann, Dominik Breitschuh, Arne Ritter, Norman Holl, Tim Ladenthin, Christian Hering Quelle: EBC Rostock Seawolves
27. September 2012 | Weiterlesen
Uni beschäftigt sich mit der Plage von „Schweinen in der Stadt“
Dummes Schwein? „Falsch“, sagt Rostocks Stadtforstamtsleiter Jörg Harmuth. „Wildschweine sind pfiffige Kerlchen, äußerst schlau und anpassungsfähige Überlebenskünstler. Die borstigen Grunzer wissen ganz genau, wie man uns an der Nase herumführt.“ Warum sollen sie auch im Wald leben und Eicheln futtern, wenn es in der Stadt Fast-Food auf der Straße gibt? Die Stadt ist ein wahres Schlaraffenland. Die Universität Rostock untersucht jetzt im Auftrag der Hansestadt und des Landwirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommerns, welche Schäden Wildschweine in der Großstadt Rostock und Umgebung, sprich in Gärten, Parkanlagen, auf Feldern und Wiesen verursachen und wie man beispielsweise durch eine andere Bejagungs-Strategie gegensteuern kann. Rostock ist eine der ersten Universitäten in Deutschland, die sich intensiv mit der Plage von „Schweinen in der Stadt“ beschäftigt und dazu forscht. Immerhin haben die Schwarzkittel im vergangenen Jahr allein auf städtischen Flächen des Grünamtes Schäden in Höhe von etwa 100.000 Euro angerichtet. Die Tiere hinterlassen u.a. in Markgrafenheide richtige Grabelandschaften. „Wir müssen handeln“, sagt der Stadtforstamtsleiter. Obwohl in den letzten zwei Jahren allein in und um Markgrafenheide 84 Wildschweine erlegt wurden, ist das Problem damit nur zeitweilig gemindert. Die frei gewordenen Lebensräume werden innerhalb kurzer Zeit erneut besiedelt. Viele bisherige Bemühungen, der Schweineplage Herr zu werden, waren nur „ein Stochern im Nebel“. Dies betrifft vor allem die notwendige Prävention in Bezug auf Lebensräume für Schwarzwild und die effektive Bejagung möglichst bereits außerhalb des urbanen Raumes. „Wir wollen versuchen, zunächst die Populationsdichte der Schwarzkittel, beispielsweise durch Fotofallen, Markierung und Sichtzählung zu bestimmen“, erklärt Diplom-Biologe Dr. Hinrich Zoller vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock die Arbeitsschritte. Der 34-Jährige ist in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und schon seit jungen Jahren mit der Jagd vertraut. Er weiß also auch aus praktischer Sicht sehr genau, worum es geht. In einem weiteren Schritt wollen die Forscher sowohl die Populationsdynamik wie auch das Raum-Zeit-System der Tiere erkennen, um dann nachvollziehen zu können, wo sich die Wildschweine wann aufhalten. Dazu sollen die Schwarzkittel mit Hilfe von großen Fallen gefangen werden. Mit Sendern und Ohrmarken ausgestattet, werden sie dann wieder in die Freiheit entlassen. So können die Wanderungsbewegungen, sowie Reaktionen auf Bejagung oder Störungen der Schweine genau nachvollzogen werden. „Dann wissen wir, welche Strategien wir anwenden können und was zu tun ist, damit die Tiere letztlich im Wald bleiben“, hofft Jörg Harmuth. „Es wird in dem Forschungsprojekt aber auch darum gehen, die Bevölkerung aufzuklären, welche Pflichten und Möglichkeiten sie hat, damit die Schweineplage gemildert werden kann“, sagt Dr. Zoller. Wichtig ist, dass die Tiere niemals gefüttert werden und ihnen der Zugang zu Grundstücken durch Zäune erschwert wird. Weil das Wildschweinproblem in anderen Städten und ländlichen Bereichen Mitteleuropas ebenfalls sehr groß geworden ist, planen die Forscher der Universität Rostock, Kooperationen mit anderen Instituten und Universitäten im In- und Ausland einzugehen. So sollen neueste Erkenntnisse aus der Forschung besonders in den Städten schnell praxiswirksam werden. Besonders in städtischen Siedlungsräumen gibt es zwei Lager: Die einen wollen die Schweine von der Stadt fernhalten, die anderen wollen sie streicheln. „Das ist eines der Hauptprobleme“, meint Dr. Zoller. Doch auch durch möglicherweise falsches Jagdmanagement sieht er die Wildschweine weiter auf dem Vormarsch. Hier Lösungen anzubieten, ist eines seiner weiteren Forschungsvorhaben. „Die derzeit einzig sinnvolle Möglichkeit, die Bestände einzudämmen, ist die Jagd. Wird nicht eingeschritten, regelt die Natur das selbst. Das heißt, es brechen Krankheiten aus“, warnt Zoller. Er erinnert an die europäische Schweinepest vor ein paar Jahren. „Das möchten die Landwirte und Jäger nicht noch einmal erleben, weil dann ganze Bestände von Hausschweinen gekeult werden müssen.“ Dabei scheint die Wildschweinplage auch durch die Landwirtschaft hausgemacht. Die mit Mais und Raps angebauten Flächen werden immer größer. „Da haben die Tiere nicht nur gut zu fressen, sondern auch beste Deckung“, sagt Dr. Zoller. Basierend auf den Erkenntnissen der letzten Jahre, könnte auch der Klimawandel mit der explosionsartigen Ausbreitung der Schwarzkittel zu tun haben. Starke, anhaltende Frostperioden von mindestens sechs bis acht Wochen werden immer seltener. Die Frischlinge überleben dadurch in sehr großer Zahl. In den letzten Jahren haben teilweise bis zu 70 Prozent der Frischlings-Bachen selber Frischlinge bekommen, erklärt der Biologe. Hintergrund: Seit über 40 000 Jahren dient das Wildschwein dem Menschen durch die Jagd als Nahrungsgrundlage oder trat ihm mit dem Aufkommen der Landwirtschaft als Konkurrent entgegen. Aus diesen Gründen kam es bis zum 17. Jahrhundert zur Ausrottung dieser Wildtierart in England, Dänemark und Skandinavien. Im 18. und 19. Jahrhundert verschwand das Wildschwein dann auch aus den meisten Bereichen Mitteleuropas. Auf Grund von Veränderungen in den Jagdsystemen und der Modernisierung der Landwirtschaft kam es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa zur Ausbreitung und Auswilderung in wildschweinfreie Gebiete, selbst in Nordamerika, Australien und einigen kleineren Inseln des Atlantiks und Pazifiks. Seit etwa 60 Jahren ist in ganz Mitteleuropa ein starker Anstieg des Schwarzwildes zu verzeichnen. Der Trend hält unvermindert an und konnte trotz frühzeitigem Erkennen und teilweise eingeleiteten Maßnahmen bisher in keiner Weise gestoppt werden. „Seit Jahrzehnten versuchen wir Menschen, die Wildschweine vom Acker zu kriegen“, sagt Rostocks Stadtforstamtleiter Harmuth. Aber: „Trotz aller Bemühungen gibt es mehr Schweine denn je.“ Quelle: Universität Rostock
27. September 2012 | Weiterlesen
Anneliese Schöfbeck: „Poesie des Sichtbaren“
Die Kunstgalerie Amberg 13 in der Nähe des Alten Marktes hat eine neue Künstlerin zu Gast. Die in Plauen geborene Anneliese Schöfbeck stellt 25 Grafiken und Malereien unter dem Titel „Poesie des Sichtbaren“ aus. Von ihnen sind – mit Ausnahme von drei unverkäuflichen Stücken – alle zu erwerben. Unter ihnen befinden sich Handzeichnungen, Bilder mit Ölfarben und Holzschnitte. Die Bilder haben eines gemeinsam: Sie zeigen die künstlerische „Hinwendung zur Tradition der Moderne“, wie der Kunstwissenschaftler Ulrich Kavka in den einleitenden Worten zusammenfasst. Ein Stil in der Moderne war der Expressionismus, dessen Merkmal mitunter die Loslösung von Farbe und Gegenstand war. Dadurch war eine gewisse Abstraktion möglich. Diese Abstraktion nennt Anneliese Schöfbeck „das Übersetzen des Gesehenen in meine eigene Sprache.“ Dabei würde sie den Anschauungsgegenstand in mäßiger Umwandlung abbilden. Die Herausforderung dabei bestehe in dem Fangen der Natur, die nun in einem Rechteck oder Quadrat dargestellt sei. Die Künstlerin versteht das Malen und Übersetzen jedes Mal als ein Abenteuer, bei dem immer wieder etwas Neues und Anderes entsteht. Diese Abenteuer erlebt sie entweder in ihrem heimatlichen Atelier nördlich des Schweriner Sees oder auf Reisen, die sie überall hinführen – oft aber auch durch Mecklenburg-Vorpommern, wo dann viele Skizzen entstehen, die sie später im Atelier zu einem Gemälde verarbeitet. Die beliebtesten Maltechniken von Anneliese Schöfbeck sind mit Ölfarbe auf Leinwand, Pappe oder Papier. Ulrich Kavka umfasst die Quellen der malerischen Tätigkeit Schöfbeck’s in fünf Punkten. Diese seien das Licht, die Natur, die Freude, das Urteilsvermögen und die Neugierde. Dem Zuschauer zeigen sich diese Quellen deutlich in jedem Bild. Die Motive sind Landschaften, seien es Kulturlandschaften wie Ackerflächen und Architektur in „Bergdorf mit Feldern“ oder schneebedeckte Bergketten in „Haus am Fjord“.Er schildert die Malweise der Künstlerin wie folgt: Sie sei von einem „energischen, herben, bisweilen wuchtigen farbigen Duktus“ bestimmt. Auf den Gemälden sieht es dann so aus, dass die Häuser, Berge und Wälder eher flächig und farbintensiv dargestellt sind. Sie wird damit „ein extremer Kontrast zum letzten Künstler, Möritz Götze, sein“, stellt Uta Ruppert fest. Sie ist Mitglied im Kunstverein zu Rostock und gehört auch zur Ausstellungsgruppe, die die Bewerbungen der Künstler sichtet und auswählt. Das Ziel dieses Kontrastprogramms sei das Zeigen der künstlerischen Vielfalt dieser Region, erläutert Uta Ruppert. Die erstmalige Ausstellung von Anneliese Schöfbeck in Rostock wird vom 27. September bis zum 14. November zu sehen sein. Sie bildet den Vorlauf zur Ausstellung anlässlich des 170. Jubiläums des Kunstvereins, die zusammen mit dem Kulturhistorischen Museum ausgerichtet wird.
26. September 2012 | Weiterlesen
Anmeldefrist für „Stadt der jungen Forscher 2013“ verlängert
Die Anmeldefrist für den Schülerwettbewerb zur „Stadt der jungen Forscher 2013“ ist verlängert worden. Der neue Termin zur Einreichung von wissenschaftlichen Projektideen ist der 19. Oktober 2012. Die Verlängerung soll zur Chancengleichheit zwischen den Schulen der Hansestadt und des Landkreises Rostock beitragen. Letztere sind erst seit August teilnahmeberechtigt. Der Schülerwettbewerb mit dem Titel „Wir machen Wind“ ist Bestandteil der „Stadt der jungen Forscher 2013“. Diesen Titel gewann die Hanse- und Universitätsstadt Ende März in einem bundesweiten Wettbewerb. Daran können sich Schülerinnen und Schüler aller 8. bis 12. Klassen der Hansestadt und des Landkreises Rostock beteiligen. Projektideen zur Zukunft der Region Rostock sind in den drei Themengebieten „Ich, Rostock und die Natur, „Ich, Rostock und die Welt sowie „Ich, Rostock und die Gesellschaft und Kultur erwünscht. Am 6. November 2012 entscheidet eine Jury, welche der Projektideen finanziell unterstützt werden. Hierfür stehen aus dem Gewinn des Titels 50.000 Euro zur Verfügung. Um die durch den Wissenschaftsmarketingverein [Rostock denkt 365°] e. V. – der treibende Kraft hinter dem Titelgewinn war – begonnene Vernetzung der Wissenschaftseinrichtungen mit der Stadtverwaltung zu intensivieren, sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen mit Hilfe von Forschungsinstituten, Hochschulen oder Unternehmen umsetzen. Außerschulische Partner müssen aus den Bereichen der Forschung, Lehre und Bildung sein, können aber auch zusätzlich aus der Wirtschaft gewonnen werden. So will der Wettbewerb auch einen Beitrag zur Gewinnung von Nachwuchs für die Unternehmen der Region leisten. Die Preisträger werden im September 2013 in der Veranstaltung „Gedankenstürme“ gekürt. Die auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ausgerichteten Rostocker Aktivitäten als „Stadt der jungen Forscher 2013“ stehen ebenfalls unter dem Motto „Wir machen Wind“. Hierzu haben die Organisatoren ein Veranstaltungsprogramm für das kommende Jahr entwickelt. Neben einer Fachtagung bringen sie Wissenschaft auch in öffentlichkeitswirksamen Programmen auf die Straßen der Stadt. Die Auszeichnung „Stadt der jungen Forscher“ wird von der Körber-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Deutsche Telekom Stiftung verliehen. Die Stiftungen wollen damit die kommunale Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft fördern, den wissenschaftlichen Nachwuchs von morgen begeistern sowie Schule und Hochschule Impulse für ihre Praxis geben. Mit dem Preis zeichnen sie daher Städte aus, die sich in besonderer Weise durch Kooperationen von Schulen und wissenschaftlichen Einrichtungen hervortun und ihr Engagement auf diesem Feld intensivieren möchten. Alle Informationen zum Schülerwettbewerb „Wir machen Wind“ finden sich auf der Internetseite des Projektes unter der Adresse www.rostock365.de/sdjf. Quelle: Rostock denkt 365°
26. September 2012 | Weiterlesen
Stadtradeln 2012 mit Rekordergebnis
Das ehrgeizige Ziel der Hansestadt Rostock, beim diesjährigen Stadtradeln mindestens 100.000 Kilometer zu radeln, wurde weit übertroffen. Insgesamt legten 1.297 Rostocker Stadtradlerinnen und Stadtradler in 79 aktiven Teams während der drei Stadtradeln-Wochen mehr als 187.774 Kilometer zurück. Das entspricht einer Strecke, die viereinhalbmal so lang ist wie der Äquator. Im Vergleich zur Autofahrt wurden mehr als 27 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids eingespart. Die besten Radlerinnen, Radler und Teams wurden im Rahmen des autofreien Klima-Aktionstages am 16. September öffentlich ausgezeichnet. Die besten Radlerinnen waren Carola Jörn (Team: „DU&ICH“, 1469 km), Andrea Arnim („Umweltamt und Freunde“, 1116 km) und Sibylle Radtke („Stabradler“, 1048 km). Die besten Radler waren Gilbert Pilz („RGSradler“, 1615 km), Lucas Vogel („Bunte Speiche“, 1280 km) sowie Holger Hilbrecht („DU&ICH“, 1261 km). Insgesamt vier Teams haben Kilometerzahlen im fünfstelligen Bereich erradelt und wurden für ihre Leistungen ausgezeichnet. Das Team „Uni Rostock“ radelte 14895 km, die „Kussmundradler“ schafften 12956 km, dicht gefolgt von den „Radelnden Kitamäusen vom Lindenpark“ mit 12553 km. Die Fahrgemeinschaft Rostock radelte sich auf Platz vier mit 11886 km. Das aktivste Team der Hansestadt Rostock wurde „DU&ICH“ mit 1365 km pro Kopf. In diesem Jahr nahmen drei Schulen am Stadtradeln teil und damit zwei mehr als im vergangenen Jahr. Alle drei Schulen erhielten für ihr Engagement eine Auszeichnung. Rostocker Schülerinnen, Schüler und das Schulpersonal legten in den drei Wochen eine Strecke von fast 52000 km zurück. Mitgeradelt sind die Don-Bosco-Schule (262 Teilnehmer, 33577 km), das Erasmus-Gymnasium (221 Teilnehmer, 14187 km) und die Werkstattschule in Rostock (26 Teilnehmer, 4122 km). Weitere Auszeichnungen gingen an das aktivste Team der Hansestadt Rostock („DU&ICH“) und an die beste sowie die aktivste Schulklasse. In beiden Kategorien gewannen Schülerinnen und Schüler der Don-Bosco-Schule. Die Klimabündnisaktion Stadtradeln hat in der Hansestadt Rostock viele Fans gewonnen, die davon überzeugt sind, dass im nächsten Jahr ein weiterer Rekord aufgestellt werden kann. Stadtradeln ist eine Initiative des Klimabündnisses für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz. Die Kampagne soll dazu beitragen, die Themen Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung verstärkt in die kommunalen Parlamente einzubringen. Im Jahr 2011 traten bundesweit rund 20.000 Radlerinnen und Radler aus 60 Städten und Gemeinden kräftig in die Pedale. Sie radelten gemeinsam über vier Millionen Kilometer und ersparten der Umwelt im Vergleich zur Autofahrt somit fast 600 Tonnen Kohlendioxid. Im Jahr 2012 sind mehr als 160 Städte und Gemeinden zum Stadtradeln angetreten. Mehr als 50.000 Radlerinnen und Radler haben bereits über neun Millionen Kilometer auf den Fahrrädern zurückgelegt und somit über 1000 Tonnen Kohlendioxid eingespart – absoluter Rekord. Die bundesweite Aktion endet am 15. Oktober. Weitere Informationen unter www.stadtradeln.de Quelle: Pressestelle Rathaus
26. September 2012 | Weiterlesen
Der südliche Rathausanbau ist fertig
Neuer Markt 1a – das ist nicht nur die Anschrift des südlichen Rathausanbaus, sondern so könnte man auch den Zustand bezeichnen, in den die alten Gebäude in den letzten drei Jahren wieder versetzt wurden. Gestern wurde der symbolische Schlüssel an den Oberbürgermeister überreicht und der Teil des Rathauses damit offiziell übergeben. Bereits seit Januar ist das Ortsamt Stadtmitte und die Ausländerbehörde unter dieser Adresse zu finden. Doch nun sind auch die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im hinteren Bereich bis zur Großen Wasserstraße weitgehend fertiggestellt und die Verwaltung des Amtes für Management und Controlling und das Stadtamt in die modernen Büros und Beratungsräume eingezogen. Im Keller wurden nicht nur die Technik, sondern auch die Archivräume untergebracht. Ein kleiner mittelalterlicher Keller wurde wieder hergerichtet. Hier sollen zukünftig Exponate des Stadtarchivs ausgestellt werden. Zugänglich sind alle Bereiche des doch recht verwinkelten Gebäudes über einen neuen, halb versetzten Treppenlauf und barrierefrei über einen dreiseitigen Fahrstuhl. Der Eingang dazu befindet sich an der Seite, zwischen Neuem Markt 1 und Großer Wasserstraße 19, durch das prachtvolle Renaissanceportal, das 1967 durch eine Kopie ersetzt wurde und sich nach mehrmaligem Hin und Her heute wieder an seinem alten Platz befindet. Zum Verweilen einladen – besonders für Hochzeitsgesellschaften, die vor dem Standesamt warten – soll der Schustergarten, der ebenfalls einer Schönheitskur unterzogen wurde. Der kleine öffentliche Platz hinter dem Rathaus ist von einem modernen Neubau umgeben, für den der alte Zwischenbau weichen musste. Von einem „zukunftsweisenden Kompromiss“ spricht Reinhard Wolfgramm von der federführenden Rostocker Gesellschaft für Stadterneuerung (RGS), um an anderen Stellen Altes zu erhalten. So wurde die historische Substanz mit ihren Decken- und Wandverkleidungen, Stuckelementen, Parkettböden, Fenstern und Türrahmen unter denkmalpflegerischen Auflagen saniert und teilweise wieder sichtbar gemacht. Architektin Kerstin Beyer beschreibt ihren Anspruch so: „Wir suchen eine Verbindung von alt und neu. Wenn das Alte noch da ist, sollte man es immer sanieren, sofern es die Bausubstanz hergibt. Muss Neues hinzugefügt werden, dann sollte man es aber auch konsequent tun, so, dass es nicht irgendeinem modernen Geschmack entspricht, sondern zeitlos modern ist.“ Gemeinsam mit ihrer Partnerin Diana Albert wurde sie für ihre Arbeit am Rathaus in diesem Jahr mit dem Rostocker Architekturpreis ausgezeichnet. Insgesamt stehen in den sanierten Gebäudeteilen nun 3.600 qm zur Verfügung. Davon wurden 2.305 qm saniert und 1.295 neu gebaut. 7,8 Millionen Euro haben die Baumaßnahmen gekostet, 13 Prozent mehr als ursprünglich geplant. 4,8 Millionen stammen aus Städtebaufördermittel und mit drei Millionen hat sich die Hansestadt beteiligt. Bereits 1934 hatte die Stadt das Haus für Verwaltungszwecke erworben. Zuvor befand sich in dem 1909/1910 gebauten Giebelhaus eine Bank, die 1921 auf dem Nachbargrundstück erweitert wurde. Seit 1978 stehen beide Gebäude unter Denkmalschutz. Das Haus Große Wasserstraße 19 entstand bereits 1798 als Wohn- und Geschäftshaus.
26. September 2012 | Weiterlesen