Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Hansa Rostock gewinnt beim VfB Stuttgart II mit 2:0

Hansa Rostock gewinnt beim VfB Stuttgart II mit 2:0

Die Hansa-Kogge nimmt weiter Fahrt auf. Im dritten Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher können die Rostocker durch Treffer von Ondrej Smetana und Johan Plat ihren dritten Sieg einfahren. Fascher vertraut erneut voll und ganz auf seine Erfolgself aus den Spielen gegen Heidenheim und Halle. Nur zwischen den Pfosten feiert der 19-jährige Youngster Johannes Brinkies seine Pflichtspielpremiere – Stammkeeper Kevin Müller hatte sich beim Aufwärmen verletzt. Bei Dauerregen sehen 1.065 Zuschauer im Gazi-Stadion auf der Waldau während der ersten Spielminuten ein vorsichtiges Abtasten beider Teams. Ein Missverständnis in der Hintermannschaft der VfB-Reserve sorgt in der 11. Minute dann jedoch für die frühe Führung der Rostocker. Ausgerechnet Antonio Rüdiger, Nachwuchsspieler des Jahres und gerade erst in den Profikader der Stuttgarter aufgerückt, lässt sich von Ondrej Smetana kurz vor dem eigenen Tor den Ball abluchsen. Abgeklärt umspielt der Tscheche anschließend auch noch Torhüter Odisseas Vlachodimos und schiebt den Ball zu seinem 5. Saisontreffer über die Linie. Richtig gefährlich wird es vor dem Tor der Rostocker erstmals in der 31. Minute, als ein Kopfball von Christoph Hemlein das Tor der Rostocker knapp verfehlt. Einen Strafstoß des früheren Hansa-Profis Tobias Rathgeb kann Brinkies parieren (39. Minute), viel gibt für den Rostocker Schlussmann bei seinem Debüt jedoch nicht zu tun. Dafür trifft neben Torhüter Kevin Müller auch noch Edisson Jordanov das Verletzungspech. Bereits in der 34. Minute muss er den Platz verlassen, für ihn kommt Denis Berger ins Spiel. In den letzten zehn Minuten passiert nicht mehr viel und so geht es für die Mannschaften es mit dem Stand von 1:0 in die Halbzeitpause. Torgefährlich wird es auch in der zweiten Hälfte kaum, beide Teams schaffen es nur selten in den gegnerischen Strafraum. Die Hausherren haben ihre Mühe mit der kompakten Hintermannschaft der Rostocker und können auch aus einem gefährlichen Strafstoß ihres Kapitäns Rathgeb kein Kapital schlagen. Auf der Gegenseite geht ein Smetana-Schuss aus aussichtsreicher Position am Kasten vorbei (63. Minute). In der Schlussphase macht Johan Plat (für den von Gelb-Rot bedrohten Smetana eingewechselt) dann alles klar. Nach einem schönen Solo von Michael Blum flankt dieser von der linken Seite aus ins Zentrum. Plat steht dort mal wieder ebenso frei wie goldrichtig und köpft die Kugel zum 2:0-Endstand ein (80. Minute). Hansa Rostock hat seinen Aufwärtstrend bestätigt. Mit 18 Punkten bleiben die Ostseestädter auf dem 6. Tabellenplatz, haben aktuell allerdings nur noch drei Zähler Rückstand auf den 3. Rang. Weiter geht es am Wochenende: Zum Abschluss der englischen Woche ist am Samstag der VfL Osnabrück in der DKB-Arena zu Gast. Die Osnabrücker, die erst morgen gegen Darmstadt spielen, stehen momentan auf dem 4. Tabellenplatz. Tore: 0:1 Ondrej Smetana (11. Minute) 0:2 Johan Plat (80. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Johannes Brinkies (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans Edisson Jordanov (Denis Berger, ab 34. Minute), Tom Weilandt (Julien Humbert, ab 87. Minute), Michael Blum Ondrej Smetana (Johan Plat, ab 73. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

26. September 2012 | Weiterlesen
Wiro sucht Ideen für Holzhalbinsel

Wiro sucht Ideen für Holzhalbinsel

Für den Neubau ihrer 170 Mietwohnungen auf der Holzhalbinsel sucht die WIRO jetzt nach dem passenden architektonischen Konzept. Ab sofort können sich Planer um die Teilnahme am Wettbewerb für den innerstädtischen Standort in bester Wasserlage bewerben. „Der neue Wohnstandort auf der Holzhalbinsel umfasst ungefähr 22.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche für zirka 170 Mietwohnungen“, erklärt Ralf Zimlich, Vorsitzender der WIRO-Geschäftsführung. Vier Würfelhäuser und ein U-förmig gereihtes Wohnensemble existieren bereits auf dem Papier, für die Bauaufgabe hat das Unternehmen nun einen internationalen Architektenwettbewerb ausgelobt. Seit wenigen Tagen können sich Büros bewerben. Die kompetent besetze Jury mit Vertretern der Stadt, des kommunalen Wohnungsunternehmens und unabhängiger Architekten wählt von allen Wettbewerbsteilnehmern maximal zwölf aus, diese sollen ihre Ideen bis Anfang Januar 2013 einreichen. Ende Januar entscheidet das Preisgericht über den besten Entwurf. „Um die individuell beste Lösung zu finden“, erklärt Ralf Zimlich, „sind kreative und unverwechselbare Ideen gefragt. Es gibt trotz unseres architektonischen Grobkonzepts viele verschiedene Möglichkeiten, die Gebäude zu konstruieren und zu gestalten. Am Ende sollen moderne Bauwerke entstehen, die neben funktionellen, ökonomischen und ökologischen Aspekten städtebaulich positive Akzente setzen und die innerstädtische Standortqualität in bester Wasserlage reflektieren.“ Im neu gegründeten Planungs- und Gestaltungsbeirat Rostocks, der künftig während der Planungsphasen von stadtbildwirksamen Veränderungen in der Hansestadt fachlich berät, wurde das neue Quartier bereits vorgestellt. Hier begrüßte man insbesondere die Durchführung des Wettbewerbs und die Absicht, auf nachhaltiges Bauen zu setzen. Hohe Messlatte an vielfältige Wohnungstypen Mehr als 240 Kunden haben sich bereits auf die Warteliste für die neuen Wohnungen setzen lassen, das Interesse ist groß. Zur Umsetzung der architektonischen und städtebaulichen Vorgaben hat die WIRO deshalb in Abstimmung mit dem Rostocker Stadtplanungsamt ein Bebauungskonzept definiert und vielfältige Wohnungstypen zur Messlatte erhoben: Apartments und Maisonettewohnungen mit 65 bis 140 Quadratmetern, Balkon und Panoramafenster, begehbare Kleiderschränke, ebenerdige Duschen, Tiefgarage und Aufzüge. Das Besondere: Der ebenso einmalige wie attraktive Wasserblick in Richtung Silohalbinsel, Gehlsdorf und auf die Warnow. Baurecht erhofft sich die WIRO für das Frühjahr 2013, damit die Mieter noch 2014 ihr neues Domizil beziehen können. Quelle: WIRO

25. September 2012 | Weiterlesen
„Ost-Zeit-Story. Die ungespielten Lieder“ im Volkstheater

„Ost-Zeit-Story. Die ungespielten Lieder“ im Volkstheater

Karat, Puhdys, Renft – diese Bands sind Klassiker der Ostrockgeschichte. Ihre Lieder sind bekannt und werden heute noch oft gespielt. Doch was ist mit den Schlagern der DDR, Schul- und Pionierliedern? Nach dem Zusammenbruch der DDR verschwanden sie fast vollständig aus den Medien und Konzertsälen. Und dieser Verbannung möchte die Co-Produktion des Chor des Volkstheaters Rostock, der Norddeutschen Philharmonie Rostock und dem Putensen Beat-Ensemble ein Ende setzen. „Wir kochen da was hoch, das die Leute umhaut“, fasst Thomas Putensen das Programm kurz zusammen. Und das sieht dann so aus: Lieder, die den Bürgern der ehemaligen DDR bekannt sein dürften, sind neu für ein klassisches Orchester arrangiert und werden als Mischung von Beatmusik und Klassik dargeboten. Dabei wird das 12-köpfige Beat-Ensemble von den Sängerinnen Anett Kölpin und Adelind Pallas, 21 Orchestermitgliedern und 30 Sängern des Chors vom Volkstheater unterstützt. Im Repertoire befinden sich Titel wie „Rauchiger Sommer“, „Drahtesel“, „Die Heimat hat sich schön gemacht“ und „Unsere Heimat“. Putensen betont allerdings, dass „der Abend keine Heimattümelei werden soll.“ Das Ergebnis soll kein Ostalgie-Fest sein, meint der Greiftswalder Musiker. Vielmehr möchte er zeigen, „dass die DDR mehr war als Honecker, die Mauer und die schlimmen Sachen.“ Stattdessen „haben die Lieder ihren eigenen Charme, eine eigene Komposition und Kultur“, erläutert der Theaterintendant Peter Leonard weiter. Als Amerikaner kannte er viele Lieder des Programms im Vorfeld noch gar nicht. Darum wäre es ihm nun möglich, das Interessante und Unabhängige der Titel aufzuzeigen, die sonst durch ihre Geschichte mit der DDR und einigen Schattenseiten verbunden waren. Was erwartet also die Zuschauer am Abend des 4. Oktober im Großen Haus? Sie werden überrascht sein und mit einem gewissen Witz unterhalten. Sie hören „das Beste aus Beat und Klassik mit neuen Aspekten“, fasst der Theaterintendant das einmalige Vorhaben zusammen. Im wahrsten Sinne ist es einmalig, da es nur diese eine Vorführung im Volkstheater Rostock gibt. Der Termin an sich hat schon Aussagekraft, liegt er doch zwischen dem Tag der Wiedervereinigung am 3. Oktober und dem ehemaligen Tag der Republik am 7. Oktober, weist Holger Kießling von der „Agentur artplay“ hin. Und was erwarten die Veranstalter? Sie wollen, das es knallt: Die Zuschauer sollen sich trauen, genau die Lieder mitzusingen, die sie in der Öffentlichkeit schon lange nicht mehr gehört haben. Sie sollen diskutieren, ob man solch einen Stilmix überhaupt wagen darf. Mit der Vorstellung gehen Volkstheater und Beat-Ensemble tatsächlich ein gewisses Wagnis ein, dem sich Putensen bewusst ist: „Hau mir auf die Schnauze, aber hab mich trotzdem lieb“, ist seine Devise.

25. September 2012 | Weiterlesen
Letzter Dreifachanlauf im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde

Letzter Dreifachanlauf im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde

Die Passagierschiffe AIDAblu, Marco Polo und MS Nautica werden am Mittwoch, den 26. September für den letzten Dreifachanlauf der bisher erfolgreichsten deutschen Kreuzfahrtsaison sorgen. Zwischen 5 und 9 Uhr morgens werden die drei Urlauberschiffe am Warnemünder Passagierkai erwartet. Nach diesem Dreierpack folgen nur noch zwei Anläufe in diesem Jahr. Am Sonntag, den 30. September gibt das Clubschiff „AIDAblu“ seine diesjährige Abschiedsvorstellung in Warnemünde. Das englische Passagierschiff „Black Watch“ wird nicht wie geplant am 25. November, sondern am 1. Dezember die Rekordsaison in Rostocks Ostseebad beschließen. „Eine für alle am Kreuzfahrtgeschehen in Warnemünde Beteiligten sehr erfolgreiche Saison geht ihrem Ende entgegen. Mit 181 Anläufen von 40 Hochseekreuzfahrtschiffen navigiert der Passagierhafen Rostock-Warnemünde auch 2012 wieder an der Spitze aller deutschen Kreuzfahrthäfen. 25 internationale Reedereien hatten den bei Passagieren und Besatzungsmitgliedern beliebten Kreuzfahrthafen in der südlichen Ostsee in ihre Routenplanung als Basishafen oder Ausgangspunkt für Ausflüge in die Hansestadt, das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und in die deutsche Hauptstadt Berlin aufgenommen“, resümiert Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH. Mit 300.000 Seereisenden wurde in dieser Saison auch ein neuer Passagierrekord erzielt. Ein Drittel aller Passagiere waren Reisewechsler, die ihre Kreuzfahrt in Warnemünde begannen und beendeten, und zwei Drittel Landausflügler. Mit rund 98.000 Reisenden bilden deutsche Kreuzfahrtgäste mittlerweile das Gros der Passagiere. Durch das erweiterte Ostseekreuzfahrten-Angebot insbesondere von AIDA Cruises und Costa Crociere wählen immer mehr deutsche Urlauber Warnemünde als Start- und Zielpunkt ihrer Seereise. Knapp 70.000 US-Amerikaner, über 30.000 Engländer, mehr als 20.000 Spanier, rund 16.000 Kanadier, etwa 10.000 Italiener und über 50.000 Gäste aus 134 weiteren Ländern der Welt gingen in Rostocks Ostseebad an Land. Zudem waren rund 118.000 Crew-Mitglieder an Bord der Schiffe, von denen rund die Hälfte den Aufenthalt in Warnemünde für einen Landgang nutzte. „Zwischen Mai und September geht es nirgendwo sonst in Mecklenburg-Vorpommern so international zu wie im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Rostocker Bürger und die örtliche Wirtschaft haben sich darauf gut eingestellt“, sagt Ulrich Bauermeister. Die Rostocker Reederei AIDA Cruises startete 2012 wieder mit zwei Schiffen, AIDAsol und AIDAblu, von Warnemünde aus zu insgesamt 33 Rundreisen in die Ostsee. Die amerikanischen Reedereien Norwegian Cruise Line und Princess Cruises sowie die italienische Reederei Costa führten Teilreisewechsel durch. „Insgesamt gab es damit 74 Reisewechselanläufe am Warnemünder Passagierkai, was eine signifikante Steigerung dieses wertschöpfungsintensiven Bereiches des Kreuzfahrtgeschäfts bedeutete“, so Ulrich Bauermeister. Vier Vierfachanläufe, am 10. Juni, 20. und 23. Juli sowie 22. August, bei denen an den ersten beiden Terminen und dem letzten ein Schiff in den Überseehafen ausweichen musste, und 14 Dreifachanläufe standen im diesjährigen Anlaufkalender. Sechs Schiffe steuerten erstmals die Warnowmündung an: Costa Voyager, Costa Fortuna, Gann, Nautica, Star Flyer und Ryndam. Am häufigsten waren die Kreuzfahrtschiffe AIDAblu (17 Mal), AIDAsol (16 Mal), Costa Fortuna (15 Mal), Norwegian Sun (15 Mal), Empress (12 Mal) und Emerald Princess (11 Mal) in Rostocks Ostseebad zu Gast. Quelle: Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH

25. September 2012 | Weiterlesen
Jüdischer Humor und Musik - 15 Jahre Theater „Mechaje“

Jüdischer Humor und Musik - 15 Jahre Theater „Mechaje“

„A Mechaje!“ bedeutet so viel wie: Freude am Leben. Mit der Lebensfreude gehen auch Lachen und Singen einher. Beides verknüpft das einzige jüdische Theater Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock. Gegründet wurde es vor 15 Jahren von Marina Beitman und Michael Beitman-Korchagin. Die Schauspielerin begrüßt das Publikum mit der Frage, was den jüdischen Humor ausmacht und löst das Rätsel selbst: „Jüdischer Humor ist, wenn man nicht über Juden lacht, sondern mit ihnen.“ So befinden sich in ihrem Repertoire unzählige Witze und Anekdoten aus dem jüdischen Alltag. Das Paar stellt Szenen des Lebens nach: Ehegespräche, Beerdigungen, Dialoge zwischen Freunden und Verwandten. Und bei jedem Witz scheinen die jüdischen Klischees durch: die Mutter, die ihr Kind mehr beschützt als jede andere Frau, das zwiespältige Verhältnis aus Flucht vor und Liebe zur eigenen Familie, der Sinn fürs Feilschen und der Hang zum Geld. Selbstironisch und mit viel Augenzwinkern greifen sie Vorurteile auf und bringen mit ihrer Darstellung das Publikum zum Lachen. Unterbrochen wird jede Humor-Einlage von einem Musikstück, gespielt von Swjatoslav Tscharkowski. Er ist Pianist und Komponist, der mit seinen Klavierstücken die traditionelle Klezmer-Musik in ein anderes Licht rückt. Statt der gewohnten Truppe, bestehend aus Klarinette, Kontrabass, Akkordeon, Geige und einem Perkussionsinstrument, spielt und begleitet er die beiden Künstler auf dem Klavier oder dem Keyboard. Die Instrumentalstücke wirken verspielt und stimmen das Publikum auch zum Mitklatschen ein. Das jüdische Theater feiert in diesem Jahr sein 15. Jubiläum in Rostock. Seit drei Jahren ist es An der Oberkante in der nördlichen Altstadt beheimatet. Es besteht aus einer Bar, einem Salon und der Bühne, die im Monat drei bis vier Mal bespielt wird. Für größere Veranstaltungen nutzt „Mechaje“ die Bühne des Theaters im Stadthafen. Die Kooperation zwischen dem Volkstheater und dem jüdischen Theater besteht ebenfalls seit 15 Jahren. Der Regisseur Michael Beitman-Korchagin sieht das größte Ziel seiner Arbeit in der künstlerischen Tätigkeit. Dass er dabei die jüdische Kultur und Tradition ins Gedächtnis des Publikums ruft, ist sozusagen ein positiver Nebeneffekt. Die Hansestadt Rostock hat sich leider über die Ländergrenzen hinweg als „rechte Stadt“ ein unrühmliches Image erworben. So wundert es die Besucher in anderen Städten bei der Theatertour oft, dass gerade hier das jüdische Theater schon so lang Fuß gefasst hat. Beitman-Korchagin meint dazu nur: „Jeder Auftritt ist ein Schritt gegen die Neonazis.“ Weitere Vorstellung: Di 06. November 2012, 19 Uhr, Theater Mechje (Lange Str.9)

25. September 2012 | Weiterlesen
Volkstheater Rostock zeigt „Der Barbier von Sevilla“

Volkstheater Rostock zeigt „Der Barbier von Sevilla“

Waschen, schneiden und legen gehören nur ganz am Rande zum Aufgabengebiet von Figaro, dem Barbier von Sevilla in der gleichnamigen Oper. Sein Angebot reicht vom Verkauf von Lebensmitteln über den Handel mit Geheimnissen bis hin zu waghalsigen Rettungsaktionen. Von seinen Qualitäten konnten sich gestern auch die Besucher vom Volkstheater Rostock im Großen Haus überzeugen, wo die komische Oper von Gioacchino Rossini ihre Premiere feierte. „Geld und Liebe machen glücklich“, heißt es in dem Stück und damit ist auch schon die halbe Handlung umrissen. Der reiche Graf Almaviva (Garrie Davislim) ist in Rosina (Takako Onodera) verliebt. Diese wird jedoch streng von ihrem Vormund Doktor Bartolo (Florian Spiess) bewacht, der selbst Heiratsabsichten hat, um an die Mitgift Rosinas zu kommen. Mit Figaros (James J. Kee) Hilfe und einer Verkleidung als Soldat dringt Almaviva in den Palast ein und kann Rosina einen Liebesbrief überreichen. Im Laufe der Geschichte sorgen Musiklehrer Basilio (Mikko Järviluoto), der in der Rostocker Inszenierung zu einem Mafioso gemacht wurde, Berta (Theresa Grabner), Bartolos Kammerfrau mit Hausstauballergie, ein gepuderter Diener (Nils Pille) und die Stadtwache (Opernchor des Volkstheaters) für reichlich Chaos und viele skurrile Momente. Doch am Ende geht natürlich alles gut aus. Jeder ist irgendwie zufrieden. Das Highlight der Inszenierung ist sicher die unglaublich lockere Musik, die einem von den ersten Tönen der Ouvertüre bis zum letzten Vorhang ein dauerhaftes Grinsen auf das Gesicht zaubert. Neben der tollen Leistung der Sänger ist das vor allem der Verdienst der Norddeutschen Philharmonie Rostock, die unter der Leitung von Florian Krumpöck das südländische Lebensgefühl in das Große Haus transferieren. Selbst wer nicht der italienischen Sprache mächtig war und dennoch nicht ständig auf die insgesamt eher knappgehaltenen Obertitel schaute, konnte gut verstehen, wie Almaviva und Rosina auf ihr Glück zusteuerten. Regisseurin Jasmin Solfaghari entschied sich bei der Inszenierung für eine recht klassische Umsetzung des Stoffes mit einigen modernen Elementen. So verkaufte der kapitalistische Figaro auf seinem Fahrradladen Brezeln und Micky-Maus-Masken, Bartolo liest aus einer deutschen Zeitung vor und die Flucht in die Freiheit passiert auf einem riesigen Papierboot. Diese sehr bunte und teilweise schon fast klamaukige Art mit dem Ursprungsstoff umzugehen, wird sicherlich nicht den Geschmack von jedem Besucher treffen, macht den „Barbier von Sevilla“ aber zu einer Aufführung, die auch Opernanfänger mit viel Vergnügen besuchen können. Weitere Vorstellungen: Sa 06. April 2013, 19:30 Uhr, Großes Haus Fotos: VTR, Dorit Gätjen

24. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den Halleschen FC mit 2:0

Hansa Rostock besiegt den Halleschen FC mit 2:0

Die Hansa-Kogge nimmt wieder Fahrt auf. Im zweiten Spiel unter der Leitung von Cheftrainer Marc Fascher können die Rostocker durch einen Doppelpack von Ondrej Smetana ihren zweiten Sieg einfahren. Fascher vertraut gegen den Halleschen FC voll und ganz auf seine Erfolgself aus dem Spiel in Heidenheim. Weder am Kader noch an der Startelf nimmt Rostocks Cheftrainer Änderungen vor. 12.000 Zuschauer, darunter etwa 1.000 Halle-Fans, verfolgen das Ost-Derby, das mit 30 Minuten Verzögerung angepfiffen wird – der Fan-Zug der Hallenser hatte Verspätung. Bei strömendem Regen gehört die erste Chance den Gästen. Dennis Mast kommt aus halbrechter Position zum Schuss, den harmlosen Ball hält Hansa-Keeper Kevin Müller jedoch sicher (5. Minute). Besser läuft es fünf Minuten später auf der Gegenseite. Nach einer Ecke von Michael Blum steigt Hansas Sturm-Riese Ondrej Smetana acht Meter vor dem Gästetor auf und versenkt den Ball per Kopf ins linke untere Eck. Auf Gästeseite ist es Nils Pichinot, der den Ball nach einer schönen Flanke von Nico Kanitz nicht richtig erwischt (25. Minute) – kein Problem für Rostocks Schlussmann. Besser läuft es wiederum für die Hausherren. Nach einem hohen Ball von Blum setzt sich Smetana im Duell gegen Philipp Zeiger durch. Der Tscheche legt sich den Ball mit dem Kopf zurecht und zieht von der Strafraumgrenze ab (32. Minute). Vom Hallenser Innenverteidiger noch abgefälscht landet die Kugel unhaltbar für Halle-Keeper Darko Horvat über ihn hinweg im Netz der Gäste. Als Weilandt sich nach einem schönen Solo von der Mittelinie aus auch noch gegen den Ex-Rostocker und jetzigen Halle-Kapitän Maik Wagefeld durchsetzt, könnte es kurz vor dem Pausenpfiff sogar 3:0 stehen. Horvat rettet mit toller Reaktion jedoch in letzter Sekunde. So geht es mit zwei Toren Führung für die Rostocker in die Halbzeitpause. Gäste-Trainer Sven Köhler bringt zur zweiten Hälfte mit Andis Shala einen weiteren Stürmer ins Spiel und Halle hat in der 55. Minute die erste Torchance. Mit einem langen Ball wird Toni Lindenhahn auf die Reise geschickt. Frei vor Kevin Müller stehend zögert er jedoch einen Moment zu lange, sodass Stephan Gusche die Situation klären kann. Torgefährlich wird es erst wieder in den letzten zehn Minuten. Nach einem Freistoß von Leonhard Haas zeigt der aus seinem Tor eilende Horvat Schwächen, Gusche kann die Chance jedoch nicht nutzen, sein Kopfball geht über den Querbalken (81. Minute). Tore wollen auf beiden Seiten nicht mehr gelingen und so bleibt es beim Stand von 2:0. Hansa Rostock hat seinen Aufwärtstrend bestätigt. Mit 15 Punkten rücken die Ostseestädter auf den 6. Tabellenplatz vor, haben allerdings noch fünf Zähler Rückstand auf das Führungstrio. Bereits am Dienstagabend müssen die Rostocker zum nächsten Spiel antreten. Dann sind sie bei der Zweiten Mannschaft vom VfB Stuttgart zu Gast, die derzeit mit einem Punkt Rückstand auf dem 7. Tabellenrang steht. Tore: 1:0 Ondrej Smetana (10. Minute) 2:0 Ondrej Smetana (32. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer Leonhard Haas, Ken Leemans Edisson Jordanov (Nils Quaschner, ab 86. Minute), Tom Weilandt (Julien Humbert, ab 90+1. Minute), Michael Blum Ondrej Smetana (Johan Plat, ab 72. Minute) Fotos: Joachim Kloock

23. September 2012 | Weiterlesen
Familien feiern den Weltkindertag 2012 in Rostock

Familien feiern den Weltkindertag 2012 in Rostock

Unter dem Motto „Meine Stadt in Kinderhände“ begeht die Hansestadt im September 2012 zum 16. Mal den Weltkindertag, um auf die Rechte und Bedürfnisse der jüngsten Bürger aufmerksam zu machen. Besonders das Recht auf Mitbestimmung, Bildung, Gesundheit und Spaß und Freizeit stehen im Zentrum der Aktionswoche, die schon am 15. September mit dem Sporttag und der Skaternight begann. Die Veranstaltungen führten von Fotoaktionen, über eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Schulsozialarbeit und einem Spielplatzfest. Der Höhepunkt der Kinder-Woche war der 22. September, der mit einem Ganztagsangebot Eltern, Kinder und Jugendliche auf den Universitätsplatz lockte. Neben einer großen Bühne, auf der mitunter die „Funkelnden Seesterne“ und eine Voltigiergruppe ihr Können zeigten, gab es auch einige Pavillons. Die Info- und Mitmachstände reihten sich um den Brunnen der Lebensfreude, in der Breiten Straße und vor dem Hauptgebäude der Universität. Sie lockten mit Spielen, kreativem Ausprobieren der eigenen Fähigkeiten für die Kinder und mit Informationsmaterial für die Eltern. Diese konnten sich über Bildungsprogramme, Gesundheit und den pädagogischen Wert einiger Spielsachen aufklären lassen. Unter den Ausstellern befand sich auch der Verein für Frauen und Familien, Charisma e. V., deren oberstes Ziel die Kompetenzförderung von Erziehenden ist. Alexandra Heeg schildert den Zulauf zu den Treffs als eine „bunte Mischung“ von Eltern, die sich aus Akademikern und Nicht-Akademikern zusammensetzt, aber immer das gleiche Ziel im Blick haben: Mehr Zeit mit den Kindern verbringen und diese bestmöglich erziehen und fördern. An dem Aktionstag standen sie in der Gruppe der Gesundheitsförderer und boten als Mitmachangebot die persönliche Gestaltung von Stoppersocken an. „Da wird mit spezieller Farbe auf die Socken gemalt. Einige wählen den Namen oder was ihnen gerade so gefällt. Dann funktionieren sie wie die gekauften Anti-Rutsch-Socken – nur dass diese hier ganz individuell sind“, erläuterte die Sozialarbeiterin das Angebot. Eine ganze Reihe von Ausstellern gehörte zur 2sense GmbH aus Berlin. Sie zeigten vor dem Uni-Hauptgebäude alles, was das Eltern- und Kinderherz begehrt von Babyausrüstung über eine Bastelecke und Spielzeug für Große und Kleine bis zu einem Tret-Traktor-Gelände. Unter dem Motto „Kinder geben ihre Eltern ab“ sollten es sich die Erwachsenen in einer Lounge aus bunten Stühlen gemütlich machen, während sich das Veranstalter-Team um die Kinder kümmerte. Allerdings machte das Regenwetter ihnen und allen anderen Ständen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Und so saßen manchmal Eltern und Kinder zusammen am Tisch, um zu modellieren, Perlen zu stecken, zu malen und bunte Masken zu verzieren. Luisa Lommatzsch und Sophie Grohmann standen dabei mit Rat und Tat zur Seite und nahmen sich aller Interessenten zur Hand. Sie sind schon seit April durch ganz Deutschland unterwegs und bieten bei Straßenfesten den kostenlosen Bastel-Stand an. Neben all den bunten Angeboten durfte aber der eigentliche Zweck nicht vergessen werden: Es ging um die Rechte der Kinder. Neben der Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens begrüßt die amtierende Kinderbürgermeisterin die Besucher. Gerda ist seit fast einem Jahr die Kinderbürgermeisterin der Stadt und setzt sich schon jetzt für die Kinderstimmen in der lokalen Politik ein. In ihren Begrüßungsworten zum Publikum traf die Absicht „Manche Sachen zu erneuern, dass die Kinder auch Spaß haben“ auf besonderen Zuspruch, der mit Applaus der regennassen Zuhörer bekräftigt wurde. Doch wird ein Kind im politischen Alltag wahrgenommen? „Ihre Mitbestimmung und Vorschläge werden ernst genommen und diskutiert“, meint Rosi Panowa. Sie arbeitet im Freizeitzentrum, das die Kinderstadt beherbergt, und ist einer der erwachsenen Partner. Sie helfen – meist auf ehrenamtlicher Basis – die Kindervorschläge umzusetzen und in eine realistische Umsetzung zu bringen. Und es wird Zeit, dass sich Kinderwünsche umsetzen und sich die Situation verbessert: Derzeit lebt in Rostock fast jedes dritte Kind, nämlich 34,6%, an der Armutsgrenze.

22. September 2012 | Weiterlesen
Stummfilm „In Nexo“ räumt beim Rostocker Filmfest 2012 ab

Stummfilm „In Nexo“ räumt beim Rostocker Filmfest 2012 ab

Der lokalen Filmwelt hat es die Sprache verschlagen. Zumindest könnte man das nach dem Besuch des 20. Rostocker Filmfests gestern Abend im M.A.U. Club denken. Elf Beiträge wurden gezeigt, darunter ein Trailer und zwei Musikvideos. Den Hauptanteil des Programms machten jedoch Kurzfilme aus, in denen die Macher häufig auf den Einsatz von Sprache verzichteten. Ein Stummfilm war sogar, ähnlich wie bei der Oscarverleihung im Februar, der große Abräumer des Abends. Zur Einstimmung des Abends wurde der Siegerfilm vom ersten Rostocker Filmfest im Jahre 1993 gezeigt. Auch Karsten Kranzusch, der Macher von „Die Faust im Kopf“ ließ damals nur die Bilder sprechen. Inspiriert von Lichtenhagen erzählt der Experimentalkurzfilm die Geschichte eines Außenseiters. „Damals hatten wir weniger technische Mittel, dafür hat man bei den heutigen Arbeiten häufig das Gefühl, dass sie ihr Thema aus den Augen verlieren“, schilderte Kranzusch, der in diesem Jahr auch in der Jury saß. Seinen Eindruck konnte man nach den elf Filmen des Abends teilen. Zu sehen gab es nette kleine Geschichten, einige wirklich gute Ideen, aber insgesamt doch recht wenig Abwechslung. Neben Techniken des Stummfilms setzten sich die meisten Beiträge mit Liebe und Gewalt auseinander. Ausreißer wie Ignaz, die in ein scheinbares Interview eingebettete Abenteuergeschichte eines Katers, blieb die Ausnahme. Trotzdem war es für die 250 Besucher ein vergnüglicher Abend, der mit „In Nexo“  einen würdigen Gewinner fand. Der Kurzspielfilm erzählt von dem klassischen Problem, wenn ein Mann sich in die Frau eines anderen verliebt. In diesem Fall sind die beiden Protagonisten Wissenschaftler. Durch einen teuflischen Plan lässt der Nebenbuhler den Ehemann sein Leben geben, um das der Frau zu retten. Entstanden ist der Streifen im Rahmen der Ausbildung zum Gestalter für Bild und Ton am Institut für neue Medien in Rostock. Tobias Fromholz, Frederike Schier, Samantha Gieroska, Hannes Sternkiker und Sebastian Ahrendt erarbeiteten gemeinsam das Drehbuch und konnten dann eine Woche lang in einem leer stehenden Laborraum in der Radiologie drehen. Der Film der fünf wurde nicht nur von der Jury mit der Silbernen Kopftrommel für die originellste Filmgestaltung ausgezeichnet, sondern gewann auch den Goldenen Arthus, den mit 300 Euro dotierten Publikumspreis. Außerdem wurde Schauspieler Torsten Flassig mit dem Goldenen Toaster für die beste darstellerische Leistung gewürdigt. „Wir sind die Geilsten“, rutschte es dem überglücklichen Tobias Fromholz bei der Preisübergabe raus. Die fünf Filmemacher haben überhaupt nicht damit gerechnet, so erfolgreich zu sein, da sie selbst mit dem Film noch nicht hundertprozentig zufrieden sind. Insgesamt konnten sie gestern nicht nur drei Trophäen abräumen, sondern auch 500 Euro, die sie aufteilen oder gemeinsam ausgeben wollen. „Wir sind unglaublich happy und wirklich froh, dass uns das Institut so viele tolle Möglichkeiten bietet“, sagte Hannes, der im letzten Jahr schon Preisträger der Beatrix für den besten Animationsfilm war. Da es in diesem Jahr jedoch kein Animationsfilm in die engere Auswahl schaffte, wurde der Preis diesmal nicht vergeben. So war die einzige Auszeichnung, die nicht an „In Nexo“ ging, die Glänzenden Synapsen. Der Preis für die beste Filmidee ging wie schon im letzten Jahr an die Rostocker Filmemacher der Gruppe „New X-iT“, die mit dem Experimentalfilm „vehikel“ für Verwirrung im Publikum sorgten. Festivalleiterin Henrike Hübner war rundum zufrieden mit dem 20. Rostocker Filmfest: „Die Filme sind gut und die Leute sind glücklich, was will man mehr?“ Besonders glücklich war sie über die Musikvideos von Coogans Bluff und MILZ. Für das nächste Jahr wünschte sie sich nur, dass vielleicht auch wieder die eine oder andere Dokumentation mit im Programm läuft.

22. September 2012 | Weiterlesen
Kunsthalle zeigt Hermann Glöckner und Porträtköpfe

Kunsthalle zeigt Hermann Glöckner und Porträtköpfe

Blendend ist es, das neue Atrium der Kunsthalle. Wo früher Fische in einem kleinen Teich ihre Runden drehten und DDR-Charme allgegenwärtig war, wird man heute fast von den weißen Wänden erschlagen. „White Cube“ nennt sich der Raum, ein weißer Würfel, in dem die Kunstwerke ganz ohne architektonische Ablenkungen zur Geltung kommen sollen. Doch die Umgestaltung des Innenhofs war nur ein Teil der umfangreichen Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss der Kunsthalle. Auch der Rundgang hat eine Aufarbeitung erfahren. Helle Stellen auf dem Holzfußboden lassen noch erkennen, wo sich früher die hauseigene Bibliothek befand. Die Bücher wurden ausgelagert, die Mauer wurde entfernt und so wurde der ursprüngliche Rundgang, in der Form, wie er vor über 30 Jahren angelegt wurde, wiederhergestellt. Damit einher geht auch ein neues Lichtkonzept. Durchgehende Neonröhren und frei bewegbare Spots sollen vor allem Grafiken zukünftig ins richtige Licht rücken. „Hinter uns liegen drei Wochen extreme Bauzeit, aber das Ergebnis lohnt sich. Wir können unsere Sammlung nun verstärkt und besser präsentierten“, sagte Dr. Jörg-Uwe Neumann, Leiter der Kunsthalle gestern bei der Präsentation der neuen Räumlichkeiten. Finanziert wurde der Umbau vor allem von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die einen sechsstelligen Betrag zur Verfügung stellte. „Eine genaue Summe ist nicht entscheidend, es soll schließlich um die Kultur gehen“, meint sich Patricia Werner aus der Geschäftsführung der Stiftung. Durch die Spende war es auch möglich, den ersten Bestandskatalog in der Geschichte der Kunsthalle zu erarbeiten. Darin sind alle 200 Plastiken, die sich im Besitz der Kunsthalle befinden, abgebildet und mit Informationen versehen. Einen kleinen Teil davon, nämlich sämtliche Porträtköpfe, können Besucher als erste Ausstellung im neuen „White Cube“ bewundern. Die Köpfe, unter anderem von Jo Jastram, blicken Richtung Fensterfront und suchen so den direkten Blickkontakt mit den Gästen und laden zu einem näheren Kennenlernen ein. Ebenfalls auf den eigenen Bestand greift Kurator Ulrich Ptak für die erste Ausstellung im neuen Rundgang zurück. Gezeigt wird Hermann Glöckner, Maler und Bildhauer, der auch als „Patriarch der Moderne“ bekannt ist. Zu sehen sind Zeichnungen, Drucke und Skulpturen des gebürtigen Dresdners. Ergänzt werden die Arbeiten durch Leihgaben eines Privatsammlers aus der Heimatstadt des Künstlers. Seine klaren Linien und Flächen wirken, als hätte er sie extra für die Kunsthalle gemacht. Zu den ersten Besuchern der Ausstellung mit dem Titel „Sammlung²“ gehörte Roland Methling. Der Oberbürgermeister brachte auch ein ganz besonderes Einweihungsgeschenk mit. Er verkündete, dass die Stadtvertreter beschlossen haben, zukünftig pro Jahr 5.000 Euro für den Rostocker Kunstpreis zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Geld sollen Kunstwerke der nominierten Künstler gekauft werden können. Dies sei doppelt gut – zum einen werden so die Kunstschaffenden gefördert, zum anderen kann die Kunsthalle so ihren Bestand weiter vergrößern. Für das nächste Jahr haben sich alle Beteiligten vorgenommen, den Parkplatz zu vergrößern und einen Aufzug für eine barrierefreie Nutzung einzubauen. Im Jahr 2014 soll dann eine Grundsanierung des Hauses erfolgen und auch von weiteren Bestandskatalogen träumt man schon. Bleibt abzuwarten, ob die Träume in die Wirklichkeit umgesetzt werden können. Ein Indikator dafür ist sicher, wie die neue Ausstellung, die noch bis zum Ende des Jahres gezeigt wird, von den Besuchern angenommen wird.

22. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock empfängt den Halleschen FC

Hansa Rostock empfängt den Halleschen FC

„Wir sind noch nicht ganz über den Berg“, dämpft Hansa-Trainer Marc Fascher etwas die Euphorie vor dem Ost-Derby gegen den Halleschen FC. Auch wenn der Sieg in Heidenheim das Selbstvertrauen der Mannschaft gefördert hat und „eine positive Tendenz“ zu erkennen ist, müsse er noch „weiter Aufbauarbeit leisten“, so Fascher. Nach der überzeugen Leistung in Heidenheim ist klar, dass es „nicht nach großen Veränderungen schreit, aber ich halte mir immer eins, zwei Optionen offen“, will der Hansa-Trainer sein Blatt vor dem Spiel noch nicht ganz offenlegen. Auch Johan Plat, der gegen Heidenheim auf der Bank Platz nehmen musste, könnte „eine von den zwei Optionen sein“. Was den Gegner betrifft, erwartet Fascher ein „sehr intensives, zweikampfbetontes Spiel“. „Die wissen, wie Drittligafußball funktioniert, die sind unheimlich kompakt, sehr gut organisiert“, schätzt er den Halleschen FC als ein. Mit einem Torverhältnis von 8:5 stehen die Hallenser derzeit auf dem 8. Tabellenplatz. „Ich glaube, dass die zu recht da stehen“, so Fascher, der ihnen in dieser Saison „eine richtig gute Rolle“ zutraut. Für den Hansa-Coach könnte es heute ein Geduldsspiel werden: „Halle braucht nicht viele Tore, um Spiele zu entscheiden, weil sie oftmals zu null spielen oder maximal ein Gegentor bekommen.“ Cool bleiben, nicht die Nerven verlieren und cool bleiben und auf die Chance warten lautet die Maxime fürs heutige Spiel. Mehr als 50 Pflichtspiele hat Hansa Rostock gegen den Halleschen FC bereits bestritten und doch wird es heute das erste Wiedersehen nach mehr als 20 Jahren. Während Hansa nach der Wende über zwei Jahrzehnte in der 1. und 2. Bundesliga bestehen konnte, ging es für den DDR-Oberligisten aus Halle über die 2. Liga hinab bis in die Verbandsliga. Nach der gewonnen Meisterschaft in der NOFV-Regionalliga, treffen Auf- und Absteiger nun erstmals wieder aufeinander. Zwischen zehn- und zwölftausend Zuschauer werden heute zum Ost-Derby in der DKB-Arena erwartet – eine deutliche Steigerung gegenüber den mageren 6.300 Fans beim letzten Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden. „Wenn wir erfolgreich sind, dann kommen die Fans logischerweise von alleine“, hofft Fascher, dass die Fans seine Jungs nicht nur zahlenmäßig, sondern auch tatkräftig unterstützen werden. Damit dies so bleibt, ist ein Sieg heute Pflicht. Da die Partie zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC als Risikospiel eingestuft wurde, gibt es einige Einschränkungen zu beachten, Anpfiff ist um 14 Uhr.

22. September 2012 | Weiterlesen
Tanztheater Bronislav Roznos zeigt „Birth of Love“

Tanztheater Bronislav Roznos zeigt „Birth of Love“

Die Liebe ist wohl das am meisten thematisierte Gefühl in der Kunst. Es gibt unzählige Lieder, Gedichte, Gemälde, Filme und Bücher über sie. Seit gestern gibt es in Rostock auch ein neues Theaterstück, das sich mit allen Facetten der Liebe beschäftigt. Die Tänzer um Bronislav Roznos führen die Zuschauer in mehreren Etappen von der zurückhaltenden Teenagerliebe über schweren Liebeskummer bis hin zur festen Beziehung und einer Schwangerschaft. Dabei wird getanzt, was die Füße und der Dielenboden der Societät Rostock maritim e.V. hergeben. Richtig gelesen: Das Tanztheater ist zu Gast im Atrium der maritimen Begegnungsstätte. Doch nicht nur die Spielstätte ist außergewöhnlich an der Inszenierung. Die Sitzplätze sind in einem Quadrat entlang der Ausstellungswände angeordnet und geben in der Mitte sozusagen die Bühne frei. Die Tänzer kommen aus zwei seitlichen Ecken und sind dadurch greifbar nah am Besucher. Und plötzlich wird auch die Treppe im Hintergrund als Requisite genutzt. Tänzerin und Tänzer klettern elegant zwischen den Treppenstufen, lassen sich kopfüber hängen, um dann doch wieder nebeneinander zu sitzen. Das gesamte Ensemble erscheint nun auf der Galerie, tanzt allein oder miteinander und malt mit weißer Farbe auf den Glasflächen. Begleitet werden sie dabei einerseits von der Musik von Armand Armar und andererseits vom Scheinwerferlicht. Der Chefchoreograph führt den Lichtkegel persönlich aus der Mitte der Tanzfläche heraus und gibt so jedem Tänzer einzeln die Möglichkeit zu strahlen. Die Tänzer bewegen sich während der gesamten Vorstellung zwischen Fußboden, Galerie und der nachgebauten Brücke des Schiffs „Virginian“, wodurch der Zuschauer niemals nur starr geradeaus schaut. Die Starre eines Theaterbesuchers wird durch die Künstler direkt aufgehoben. Sie animieren die Gäste, die besagte Treppe hochzusteigen, um von oben die finalen Tänze anzusehen. Nach ungefähr einer Stunde ist das Gefühlschaos um Verliebt-Sein, inniger Liebe, Verlust, Schmerz und Versöhnen vorbei. „Fantastisch“, lautet das erste knappe Urteil von Jürgen Radau über die Premiere des „Birth of Love“-Theaterstücks. Besonders haben ihn die Ästhetik und Athletik der Tänzer beeindruckt, die hinter solch einer Vorstellung stecken. Er hat schon mehrere Vorführungen vom Tanztheater Roznos besucht und findet den Mut des Choreographen bemerkenswert, sich mit der Modernität seiner Stücke durchsetzen zu wollen. Petra Simon, die mit ihm zusammen die Premiere besuchte, ist fasziniert, wie die Gruppe zwar den Einklang von zehn verschiedenen Personen erreiche, aber trotzdem das Individuum herausstelle. Ihr Fazit über das Tanztheater lautet: „Wir sind begeistert, dass Rostock so etwas hat, und hoffen, dass es auch so bleibt.“ Weitere Vorstellungen von „Birth of Love“ gibt es am 30. September sowie am 6. und 27. Oktober jeweils um 20 Uhr in der Societät Rostock maritim e.V. Der Eintritt kostet 12 Euro.

22. September 2012 | Weiterlesen
1. Spatenstich für neues AIDA-Bürohaus im Stadthafen

1. Spatenstich für neues AIDA-Bürohaus im Stadthafen

„Habt ihr keine Arbeit?“, rief Paul Soulsby, Senior Vice President von AIDA Cruises schmunzelnd der AIDA-Belegschaft zu, die sich heute Mittag zahlreich auf der Baustelle neben ihrem Büro in Silo 4 und 5 im Stadthafen eingefunden hatte. Es ist wohl eher zu viel Arbeit. „AIDA wächst“, sagt Soulsby. 400 neue Mitarbeiter will das Unternehmen in Rostock einstellen. Um für sie Arbeitsplätze zu schaffen, wird ein neues 10.500 qm großes Bürogebäude errichtet. Den 1. Spatenstich, den symbolischen Akt zum Baubeginn von „AIDA Home“, wollten sich die Mitarbeiter nicht entgehen lassen. Der dauerte auch nur wenige Minuten, dann nahmen Bagger und Pfahlramme wieder ihre Arbeit auf der Silohalbinsel auf. Seit August laufen schon die Vorbereitungen auf dem Baufeld im Stadthafen. 1200 Kubikmeter Boden sollen hier in den nächsten Wochen bewegt werden. Mit Trägern soll die Baugrube zur Hafenkante gesichert werden. Insgesamt 7,6 km Betonpfähle sollen hier verbaut werden. Hinzu kommen 37 Pfähle, die für eine Geothermienutzung bis zu 100 Meter tief gebohrt werden sollen. Die Nutzung regenerativer Energiequellen zum Kühlen und Heizen des Hauses ist nur ein Mittel in einem umfangreichen Plan, der den Anspruch des nachhaltigen Bauens umsetzen soll. Später soll das Gebäude von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden, kündigt Ulrich Haroske von der beteiligten MHB Planungs- und Ingenieurgesellschaft an. Im Januar soll der Grundstein für das sechsgeschossige elliptische Gebäude gelegt werden. Die Idee zu diesem schwungvollen Entwurf mit dem Namen „die perfekte Welle“ hatte der Rostocker Architekt Tilo Riese, der sich damit im letzten Jahr bei einem Wettbewerb durchsetzte. Auch die Mitarbeiter konnten sich mit ihren Wünschen einbringen, berichtet AIDA-Managerin Martina Reuter. So sollen neben funktionalen gut belichteten Büroräumen mit schönem Blick auf das Wasser und die Stadt auch Duschen und Umkleideräume für die Radfahrer und informelle Kommunikationsräume entstehen. Nach der Beurteilung durch den Ortsbeirat im Januar sei die Fassadenstruktur etwas geschlossener mit weniger Glas umgestaltet worden, erläutert Tilo Ries. Wie die Fassade aber konkret aussieht, das stehe noch nicht fest. Erst am Mittwoch hatte der neugegründete Gestaltungsbeirat das Fassadenmaterial diskutiert. Die Idee der Klinkerriemchen, die der Architekt als Reminiszenz und Entgegenkommen an die alten Speichergebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft anbringen möchte, seien dort stark infrage gestellt worden. „Wir werden eine weitere Variante erarbeiten und sie noch einmal abschließend dem Gestaltungsbeirat vorstellen.“ Eine zweistellige Millionensumme will das Unternehmen in dieses Bauvorhaben investieren. Im Frühjahr 2014 sollen die neuen Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze beziehen. Schon jetzt sind hier 750 Mitarbeiter bei AIDA Cruises in Rostock beschäftigt. Das soll erstmal bis 2018/9 reichen, so die Pläne der Kreuzfahrtreeder. Ob der Platz vor dem neuen Gebäude, der erstmal als öffentliche Grünfläche gestaltet werden soll, später ebenfalls bebaut wird, ist zwar noch nicht spruchreif, aber es komme infrage, lässt Paul Soulsby durchblicken. Denn AIDA wächst, und zwar nicht nur an Land auch auf dem Wasser. Die Reederei, die im letzten Jahr 584.000 Passagiere an Bord begrüßen konnte, will ihre Flotte bis 2016 von derzeit neun auf zwölf Clubschiffe erweitern.

21. September 2012 | Weiterlesen
Ausstellung: „Studieren im Mittelalter“

Ausstellung: „Studieren im Mittelalter“

Das Kulturhistorische Museum im Kloster zum Heiligen Kreuz ist fest mit der Rostocker Geschichte verbunden. Es zeigt archäologische und künstlerische Relikte aus der Historie der Hansestadt, die seit 1419 auch eine Universitätsstadt ist. „Heute gehören die Studenten und die Universitätsgebäude ja ganz selbst verständlich zum Stadtbild. Wir haben uns gefragt, wie das Studieren im Mittelalter funktioniert hat“, erläutert der Museumsleiter Dr. Steffen Stuth die Motivation für die neue Sonderausstellung „Studieren im Mittelalter. Doctrina multiplex – veritas una.“ Während des Rundgangs lernt der Besucher die Entstehungsgeschichte der Universitäten in Europa im Allgemeinen und die Historie der Universität Rostock im Besonderen kennen: Wie haben die Studenten gelernt? Was haben sie gelernt? Wo haben sie gelebt? Wie sah ihr Alltag aus? Diese Fragen werden anhand einiger Exponate beantwortet. „Wir haben hier eine kleine, feine, sehr hochrangig mit Leihgaben ausgestatte Ausstellung der Stadtgeschichte“, ist der Leiter stolz und dankbar für die Auslagen der Universitätsbibliothek und des Archivs der Universität Rostock. Zu den geborgten Stücken der 1569 gegründeten Bibliothek gehört deren allererstes Buch. Bis zu diesem Zeitpunkt lernten die Studierenden in den Häusern der Professoren, die aus den eigenen Bücherbeständen vorlasen. Erst Nathan Chyraeus kam auf die Idee, eine zentrale Bibliothek anzulegen, nachdem er Ähnliches auf seinen Reisen gesehen hatte. Neben einigen mittelalterlichen Büchern stellt das Museum auch die ersten Statuten der Universität aus. Die Statuten sind so ähnlich wie eine Verfassung: in ihr werden Finanzierung, Aufgabenverteilung, Rechte, Pflichten und Strafen geklärt, falls sich ein Universitätsangehöriger nicht so sittsam verhält wie er es sollte. Neben den Statuten finden sich auch die Zepter des Rektors. Heute wie damals werden sie bei feierlichen Anlässen, wie zum Beispiel der Immatrikulation in der Marienkirche präsentiert. Die Zepter sind noch die originalen aus dem Jahr 1419, die dem ersten Rektor Petrus Stenbeke überreicht wurden. „Und das macht es noch besonders wertvoll und fragil: Sie sind einzigartige Goldschmiedewerke und eigentlich auch Kunstwerke“, zeigt sich Steffen Stuth beeindruckt. Bemerkenswert und einzigartig ist auch das über ein Meter lange gedruckte Vorlesungsverzeichnis aus dem Jahr 1520. Um eines Tages Jurist, Mediziner, Theologe oder Philosoph zu werden, mussten die Studenten – wie heute – Seminare, Übungen und Vorlesungen besuchen, deren Plan als Plakat aushing. Die Sonderausstellung zeigt das einzige erhaltene Exemplar Deutschlands, auf dem die Veranstaltungen der Universität Rostock aufgelistet sind. Für die Besucher wurde das lateinische Original ins Deutsche übersetzt. Abseits von all den Lehrbüchern und Verfassungen der Universität findet sich in der Ausstellung auch ein Raum, der sich mit dem Leben als Student beschäftigt. Dort veranschaulicht ein großes Bild die früheren Standorte der Fakultäten und die Wohnhäuser der Studierenden. „In diesen Bursen, die in Rostock Regentien genannt wurden, haben die Studenten, Magister und Doktoren zusammen gelernt – aber auch gegessen, getrunken, gefeiert und getrauert“, fasst Steffen Stuth zusammen. Die Ausstellung ist vom 21. September bis 11. November jeweils von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr geöffnet. Als zusätzliche Angebote gibt es Führungen und Vorträge. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.

20. September 2012 | Weiterlesen
Freisprechung der Handwerksgesellen in Rostock

Freisprechung der Handwerksgesellen in Rostock

„Gott schütze das ehrbare Handwerk!“, ruft der Syndikus in die Halle der Nikolaikirche und läutet damit die Freisprechung der Gesellen ein. Er betritt die Kirche in einem traditionellen und feierlichen Gewand, das an die mittelalterliche Tradition erinnert: Durch die Freisprechung gibt der Meister seinen Lehrling aus der Vormundschaft frei und ernennt ihn zum Gesellen, der sich nun in ein wirkliches Arbeitsverhältnis begibt. Beim Syndikus geht dies mit Glückwünschen und der Entzündung von vier Kerzen einher: Jede steht für eine Jahreszeit und mit ihrem Glanz sollen die jungen Handwerker „Licht, Wärme und Geborgenheit in der großen Familie des Handwerks finden“. Das Publikum des Ratssyndikus sind die Junggesellen und -gesellinnen, ihre Ausbilder, Familien und Innungsvorsitzende, die zusammen die Freisprechung feiern und nach jahrelanger Ausbildung und finalen Prüfungen ihre ersehnten Gesellenbriefe ausgehändigt bekommen. Da sitzen sie nun: die Frisöre, Dachdecker, Bäcker, Maurer, Tischler, Lackierer, Hoch-und Tiefbauer, Schneider und Fliesenleger. Insgesamt bekommen an diesem Tag 102 Lehrlinge aus der Kreishandwerkerschaft Rostock-Bad Doberan ihre Zeugnisse und Zertifikate, die den ersten Abschnitt ihrer Karrieren markieren. Die Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens weist in ihrer Festrede die Absolventen ebenfalls darauf hin, dass nun erst der Anfang gemacht ist und „mit den Zeugnissen neue Chancen und neue Möglichkeiten für den weiteren Weg“ aufgetan werden. Versehen sind ihre Glückwünsche mit der Aussicht auf „Freude, Erfolg und Anerkennung“ im weiteren Berufsleben. Karina Jens betont die Bedeutung des Handwerks als Säule des Mittelstands, der diesen in den Wohlstand heben würde. Und weiter erklärt sie den jungen Handwerkern, sie seien die Zukunft der Stadt und der Region, in der ein Fachkräftemangel herrschen würde. Diesem Mangel versucht zumindest die Friseurin Johanna Pettelkau entgegenzuwirken. Nicht nur, dass sie gerade den Gesellenbrief und ihr Zeugnis bekommen hat, sie schnitt mit der Note 2 auch als Beste ihres Jahrgangs ab. Die 21-jährige stammt aus der Nähe von Teterow und wird auch in Mecklenburg-Vorpommern bleiben: „Ich bin hier sesshaft geworden, habe ein Haus, ein Kind und bin verheiratet“, beschreibt Johanna ihre private Situation. Beruflich hat sie sich nicht festgelegt, obwohl sie schon mitten in der Meisterschule steckt. Wohin ihr Weg sie führt, ist noch nicht ausgemacht: „Ich mache alles gerne, ob die Visagistik oder Haare schneiden.“ Zumindest darf die frisch ernannte Gesellin nach altem Zunftgesetz nun tun und lassen, was sie möchte, denn mit den Worten: „Ich spreche euch frei, ein jeder jetzt Geselle sei. Schafft fröhlich mit Herz und Hand und seid stolz auf euren Handwerksstand“, sprach Dr. Wolfgang Lange, stellvertretender Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Rostock – Bad Doberan alle Junggesellen frei.

19. September 2012 | Weiterlesen
Rassehunde-Ausstellung 2012 Rostock

Rassehunde-Ausstellung 2012 Rostock

Wer ist der schönste Hund im Saal? Die Frage stellt sich wieder am 29. und 30. September bei der 9. Rassehunde-Ausstellung. Und alle international angereisten Züchter werden hoffen, dass die Wahl auf ihre vierbeinigen Lieblinge fällt. Und die Auswahl wird schwerfallen: Insgesamt wurden 1657 Tiere von 227 verschiedenen Rassen angemeldet. Die Züchter bedienen dabei das gesamte Angebot von klein bis groß, schwarz und weiß, einfarbig, bunt und gepunktet. Allerdings sollten die Besucher sich schon vorher aussuchen, welche Hunderasse sie besonders gern sehen wollen, denn jede Rasse wird nur an einem der beiden Ausstellungstage im Ring vorgeführt werden. „Ich mache das jetzt zwar schon seit vier Jahren, bin aber immer noch erstaunt, welche Rassen es noch gibt, die ich nicht kenne“, staunt die Projektleiterin Kathrin Schiemann-Renner. Auch wenn die Tiervorführungen eher für Rassetiere ausgelegt sind, „ist die Ausstellung doch für alle Hundehalter, egal, ob von einem ausgezeichneten Rassehund oder einer bunten Promenadenmischung, ein beliebter Anlaufpunkt“, erläutert sie weiter. Jeder kann sich hier informieren und Tipps und Tricks von den verschiedenen Ausstellern abholen. Zum Show-Programm gehören die Kinder und Jugendlichen vom Hundesportverein Bad Doberan und die Rostock Jumpers zeigen, wie aufregend und schnell der Agility-Sport für Hund und Herrchen ist. Und das Komikerduo auf sechs Beinen „Florin & Cato“ wird wieder für einige Lacher sorgen. Unter den Ausstellern gesellen sich die verschiedensten Anbieter für Tiernahrung, Hunde-Accessoires wie Mäntel und Halsbänder. Transportboxen, Pflegeprodukte und Spielzeug werden ebenfalls erhältlich sein. Wie in den letzten Jahren wird auch ein Gesundheitscheck der Tierklinik Rostock angeboten, bei dem die Besucher kostenfrei ihren Hund untersuchen lassen können. Besucher mit Hunden sind gern gesehene Gäste, sobald ihr Vierbeiner einen gültigen Impfpass dabei hat und älter als drei Monate ist. Neben vielen gewohnten Ausstellern und Angeboten gibt es einige Neuerungen. Einer von den Premierengästen, der sozusagen seine Feuertaufe bei der 9. Internationalen Rassehunde-Ausstellung haben wird, ist Heike Andresen, die mit ihrem Team das sogenannte widPet entwickelt hat. Hierbei handelt es sich um einen Anhänger, der am Halsband des Tieres befestigt ist und mit einem persönlichen QR-Code versehen wurde. Er dient dazu, einen entlaufenen Hund schneller zurück zu seinem Halter zu bringen. Heike Andresen erläutert den Vorteil, dass der Halter selbst entscheidet, welche Daten er zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Online-Portal hinterlegen möchte. Dadurch wäre es einfacher, beispielsweise im Urlaub fern ab von der Heimatadresse, die beim normalen Chip hinterlegt wurde, das vermisste Tier zurückzubringen. Außerdem kann der Besitzer in der Onlinegemeinschaft auch individuelle Eigenschaften des Hundes speichern: Welches Futter mag er am liebsten? Verträgt er sich gut mit anderen Tieren? Und fährt er gern mit dem Auto? Ein zweiter neuer Gast auf der Ausstellung ist die Künstlerin Martina Kriedel aus Schwerin. Sie malt und zeichnet Wunschmotive wie zum Beispiel den eigenen Hund nach einer fotografischen Vorlage. Sie bezeichnet sich selbst als Studiomalerin, die „intensiv und qualitativ gut arbeitet“ und mit ihrem Hundehalterblick ein gewisses Gespür für die Tiere hat. Dadurch wirken ihre Bilder leuchtend und lebendig. Die 49-Jährige malt seit 15 Jahren Hunde mit Kreide, Kohle, Acrylfarbe oder als Aquarelle. Ihre neueste Idee ist die Verbildlichung eines Hundestammbaums, „da die anderen sonst immer so steif sind“. Das heißt: Martina Kriedel gestaltet den Baum aus Porträts der Vorfahren und sortiert die Elemente vor einem schönen Hintergrund an, sei es ein Haus oder ein Baum. Mit ihrer Gestaltungsweise ist es möglich, auch individuelle Details, wie das Abbild eines Lieblingsspielzeugs seines Schützlings mit einarbeiten zu lassen. Der Eintritt kostet: Erwachsene: 7 Euro Kinder 6-12 Jahre: 4 Euro Besucherhunde: 3 Euro Familienkarte (beliebig viele Kinder): 17 Euro

19. September 2012 | Weiterlesen
Planungs- und Gestaltungsbeirat vor seinem ersten Arbeitstag

Planungs- und Gestaltungsbeirat vor seinem ersten Arbeitstag

„Einer für alle und fünf für Rostock!“ So könnte man den neugegründeten Planungs- und Gestaltungsbeirat beschreiben, der seine Arbeit in der Hansestadt am morgigen Mittwoch aufnimmt. Auf der Tagesordnung steht auch ein Thema, das in den letzten Monaten bereits für reichlich Gesprächsstoff gesorgt hat: der Umbau der Anker-Ruine in der Doberaner Straße. Das Vorhaben ist durch die bereits ausgestellte Baugenehmigung schon sehr weit fortgeschritten, sodass morgen keine gänzlich neuen Erkenntnisse ausgetauscht werden. Trotzdem stellt sich der Bauherr Lidl dem unabhängigen Beratergremium, um besonders Fragen der Fassadengestaltung und des Denkmalschutzes zu besprechen. Im Normalfall setzt die Arbeit eines Planungs- und Gestaltungsbeirates schon viel früher ein. Bereits in der Planungsphase von Bauvorhaben und Projekten, die stadtbildwirksame Veränderungen bewirken, können die Experten konsultiert werden. Diese tagen vier- bis fünfmal im Jahr, jeweils in einer öffentlichen Sitzung. In diesen werden die einzelnen Vorhaben aus den Bereichen Hoch-, Tief- und Straßenbau, sowie Grünflächengestaltung diskutiert und anschließend wird eine Empfehlung ausgesprochen, was noch verändert werden sollte. Eine Pflicht für den Bauherrn, diese Änderungen auch einzuarbeiten, gibt es aber nicht. „In Lübeck gab es in den vergangenen neun Jahren nur einmal den Fall, dass ein Planer die Vorschläge des Beirats überhaupt nicht eingearbeitet hat. Dieses Projekt bekam aber einen sehr schlechten öffentlichen Ruf und wurde so zu einem Reinfall“, erzählte Architekt und Stadtplaner Klaus-Heinrich Petersen. Mit seinen 25 Jahren Berufserfahrung ist er einer der fünf Experten, der zukünftig für den Rostocker Planungs- und Gestaltungsbeirat tätig sein wird. Neben dem Lübecker ist auch Antje Osterwold aus Weimar dabei. Die Architektin ist in Güstrow aufgewachsen und will daher besonders viel Herzblut in die Arbeit stecken. Weiterhin ist auch Prof. Claus Anderhalten aus Kassel mit im Boot. „Mein Herz schlägt für den historischen Bestand“, gestand der Architekt. Bei einem ersten Gang durch Rostock fand er auch einige Stellen, zum Beispiel im Stadthafen, die seiner Meinung nach noch besser rausgearbeitet werden müssten. Die zweite Dame im Bunde ist Prof. Dipl.-Ing. Cordula Loidl-Reisch, die momentan an der TU Berlin als Dozentin für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung zuständig ist. „Bei mir wird das Grün eine große Rolle spielen“, sagte die gebürtige Wienerin am Abend im Rathaus. Zu ihren Fachgebieten gehören auch soziale Fragen und die Thematik der Nachhaltigkeit. Komplettiert wird der Beirat von Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling, der an der HafenCity Universität Hamburg Dozent im Bereich Stadtplanung und Regionalentwicklung ist. Gemeinsam wollen die Fünf, die bewusst nicht aus der Region stammen und hier keine Bauprojekte verfolgen, um nicht voreingenommen zu sein, ihre individuellen Qualitäten einbringen, um Rostock architektonisch weiter voranzutreiben. Entstanden ist der Planungs- und Gestaltungsbeirat auf der Basis von zwei Entscheidungen der Bürgerschaft, nachdem vor allem durch die Gestaltung des Parkhauses auf der Holzhalbinsel viele kritische Stimmen laut geworden sind. Es entstehen Kosten zwischen 50.000 und 80.000 Euro im Jahr und auch die Bauvorhaben der Stadt können kritisch unter die Lupe genommen werden. So auch auf der morgigen Sitzung, die sich mit dem geänderten Bebauungsplan der Holzhalbinsel beschäftigt. Dort soll, statt des eigentlich geplanten Hotels, nun neuer Wohnraum entstehen. Eine komplette Tagesordnung kann man auf der Seite des Rathauses finden. Interessierte Bürger und Bürgerinnen sind herzlich eingeladen, an der Sitzung teilzunehmen. Rederecht haben sie allerdings nicht. Bleibt abzuwarten, ob die weitere Zusammenarbeit weiterhin so konstruktiv und freundlich abläuft, wie die Vorstellungsrunde heute im Rathaus. Auch ist spannend, wie die Bauherren die Vorschläge aufnehmen und dann auch umsetzen. Dann wird sich zeigen, ob der Beirat wirklich etwas verändern kann, oder doch nur wieder nach dem alten Motto „Wenn du mal nicht weiterweißt, gründe einen Arbeitskreis“ gehandelt wurde.

18. September 2012 | Weiterlesen
RSAG testet neuen Hybridbus

RSAG testet neuen Hybridbus

Ab Dienstag, den 18. September 2012 testet die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) für eine Woche einen Hybridbus der neuesten Generation. Durch seine auffällige Gestaltung wird dieser Bus nicht gleich als RSAG – Linienfahrzeug erkennbar sein. Die bekannte Zielanzeige wird für den Testzeitraum durch eine provisorische Beschilderung ersetzt. Die Entwertung der Fahrkarten erfolgt in diesem Zeitraum beim Fahrer. Der Test verschiedener Hybridtechnologien bei Bussen im Linienbetrieb bildet die Grundlage für die zukünftige Fahrzeugbeschaffung. Quelle: RSAG

17. September 2012 | Weiterlesen
Jakobiplatz bald ohne Graffiti?

Jakobiplatz bald ohne Graffiti?

Intensiv will das Rostocker Grünamt ab nächstem Frühjahr gegen die Graffitis auf dem Jakobiplatz vorgehen. „Wir wollten es dieses Jahr eigentlich schon in Angriff nehmen, aber das Geld reicht nicht“, sagt Jan Eisenberg, Abteilungsleiter für Grünanlagenunterhaltung. Nun soll eine Firma im nächsten Frühjahr den ganzen Jakobikirchplatz von innen und außen komplett von Graffitis befreien. Knapp 10.000 Euro soll es kosten. Aber sind die Sprayereien denn nicht ruckzuck wieder da? Nicht zuletzt wegen dieser Befürchtung habe auch das Grünamt diese Arbeit in den letzten Jahren immer wieder vor sich hergeschoben, so Eisenberg. Doch nun möchte das Grünamt für 1.700 Euro pro Jahr einen Pflegevertrag mit dieser Firma eingehen. Dadurch sollen auf Zuruf das ganze Jahr über, wochennah die Graffitis beseitigt werden. „Wir haben die Hoffnung, dass, wenn es immer wieder abgemacht wird, es doch nachlässt“, ist Jan Eisenberg optimistisch. Hoffnung hat auch der Grünamtsleiter Dr. Stefan Neubauer angesichts des Ärztehauses, das gerade in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut wird. „Soziale Kontrolle entsteht, wenn jemand mal aus dem Fenster schaut. Aber damit ist es nicht gelöst. Dann sind sie auf einen anderen Platz“, blickt er auf die Wanderbewegung der Sprayer, die sich zuvor auf dem Universitätsplatz ausgetobt hätten. Seit Jahrzehnten kämpfe das Amt auch gemeinsam mit dem Sozialamt. Doch ob Polizei oder Streetworker – eine erfolgreiche Strategie, um auf die Sprayer einzugehen, habe sich noch nicht gefunden. „Man müsste sich dazu durchringen, dass man bewusst für sie einen Aufenthaltsraum baut, vielleicht sogar mit ihnen gemeinsam“, hegt Stefan Neubauer eine schwache Hoffnung. Immerhin seien in anderen Stadtteilen auf diese Weise schon kleine Erfolge erzielt worden. Der Jakobikirchplatz zwischen Apostel- und Pädagogienstraße wurde 2003 neu gestaltet. Seine Form und Elemente sollen an die Architektur und Ausstattung der Jakobikirche erinnern, die hier einst gestanden hat und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

17. September 2012 | Weiterlesen
1. PARK(ing)-Day und autofreies Fest in der Langen Straße

1. PARK(ing)-Day und autofreies Fest in der Langen Straße

Eine Parkraumbewirtschaftung der etwas anderen Art gab es am Sonntag in der Langen Straße. Wo sonst an einem Sonntag 10.000 Autos durchfahren, waren gestern genauso viele Fußgänger unterwegs, um den ersten autofreien Klima-Aktionstag zu feiern. Doch nicht nur die Straße war von Autos befreit, auch die anliegenden Parktaschen. Grund genug, um diese im Rahmen des PARK(ing)-Days kreativ zu nutzen. Die Idee dieser besonderen Aktion, die erstmals 2005 in San Francisco durchgeführt wurde, ist es, für mehr Grünflächen in der Öffentlichkeit zu werben. Dazu waren Vereine, Anwohner und Institutionen eingeladen, sich beim Amt für Umweltschutz anzumelden, um eine oder mehrere der über 60 Parkflächen in der Langen Straße in kleine Parks zu verwandeln. Etwa 20 Parkgestallter nahmen an der Rostocker Premiere teil. Dabei kam das Grüne insgesamt leider etwas kurz. Oft informierten Unternehmen auf den Flächen über ihre Angebote, Pflanzen oder Kunstrasen sah man dagegen nur recht selten. Trotzdem war Ilona Hartman vom Amt für Umweltschutz mit dem Tag sehr zufrieden: „Die Resonanz ist viel größer, als ich erwartet habe. Die Aktion muss sich erst rumsprechen. Und wenn es im nächsten Jahr wieder so einen Tag gibt, kann man sicher auch mehr kleine Oasen sehen.“ Zu den Parktaschengestaltern gehörte auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club. Der Verein präsentierte verschiedene Möglichkeiten, auch mit dem Fahrrad große Lasten zu transportieren. So erfreuen sich Fahrradtaschen und spezielle Anhänger schon immer größerer Beliebtheit. In Deutschland noch recht selten sind die sogenannten Lastenräder. Diese aus Skandinavien stammenden Gefährte können mit speziellen Vorrichtungen teilweise sogar locker eine Waschmaschine stemmen. Eine Probefahrt mit dem E-Bullit, einem Elektro-Lastenrad, wagte auch Georg Kämmert. Er selbst besitzt kein Auto, da er meint, in Rostock auch alles bequem mit dem Fahrrad erledigen zu können. „Im Moment komme ich gut klar, aber irgendwann für Kind und Kegel brauche ich sicher etwas Größeres. Da wäre ein Lastenrad schon ideal“, erzählte der Rostocker. Durch den verlagerten Schwerpunkt war die erste Fahrt auf der autofreien Langen Straße noch etwas ungewöhnlich, doch er ist sich sicher, dass sich das mit der Zeit legt. Auch neben den Parktaschen und auf der Straße war viel los. Kinder konnten beim Circus Fantasia verschiedene Spielgeräte ausprobieren und sich am Stand des Darwineums auf einer großen Spielplatte austoben. Die Forschungsgruppe Kunst war auf der Suche nach einem Gestaltenwandler und die Designakademie Rostock lud zu einer Partie Klima-Schach ein. Gespielt wurde nicht an kleinen Brettern, sondern mit lebensgroßen Figuren der Seiten Mutter Natur und Industrie. Abgerundet wurde das bunte Treiben von Musik, Jonglage und Straßenkünstlern wie dem Stelzenläufer Uwe Albrecht vom Figurentheater Puppenstelz. Dieser hatte, in seiner Rolle als Madame Pompadeuse de Beaujolais, auch die besondere Aufgabe, eine Radler-Überraschung zu enthüllen. Dabei handelt es sich um den ersten Rostocker Fahrradzähler. Mit der Tafel werden zukünftig alle Biker eines Tages und das Gesamtaufkommen registriert und angezeigt. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dieser Station dann drei weitere im Stadtgebiet folgen, um ein genaues Bild über das Fahrradaufkommen in der Hansestadt zu bekommen. Es war wirklich ein spannendes Erlebnis, die Lange Straße einmal autofrei zu erleben. Und wer weiß, vielleicht ist das ja auch ein Modell mit Zukunft. Erst einmal bleibt es aber ein einmaliges Ereignis, das mit einem PARK(ing)-Day 2013 nach Wiederholung schreit. Weitere Impressionen vom Klima-Aktionstag mit PARK(ing)-Day 2012 in der Langen Straße

17. September 2012 | Weiterlesen
Darwineum Rostock: Fast 15.000 Besucher in erster Woche

Darwineum Rostock: Fast 15.000 Besucher in erster Woche

Rund 15.000 Besucher haben in der ersten Woche nach Eröffnung des Darwineums den Rostocker Zoo besucht. 8.500 waren bereits am Eröffnungswochenende (8./9. September) ins Darwineum gekommen. „Wir sind sehr zufrieden mit der Auftaktwoche“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Überwältigend für alle Mitarbeiter sind die fast ausschließlich positiven Reaktionen direkt während des Besuches im Darwineum. Als absolute Publikumslieblinge erweisen sich neben den Menschenaffen vor allem die Antilopenziesel und Zwergseidenäffchen.“ Erfreulich sei, so Nagel weiter, dass vor allem das bundesweit einmalige Angebot des kostenfreien Eintritts von Kindern bis sieben Jahre genutzt wird. „Wenn man über das Zoogelände läuft, sieht man deutlich mehr Kita-Gruppen. Aber auch die Nachfrage bei Schulklassen und Jugendreisen hat spürbar angezogen. Wenn das Interesse an der Evolutionsausstellung und der Tropenhalle anhält, werden wir den gewünschten Nachsaisoneffekt und die geplanten Besucherzahlen erreichen.“ Die erste Woche ist ohne größere Probleme gelaufen, informierte Nagel weiter. Jetzt müssen noch kleinere Sachen, wie beispielsweise interaktive Anwendungen, optimiert werden. „Nicht alle Spiele haben dem ersten Besucheransturm standgehalten, da müssen wir nachbessern.“ Assumbo, Sabas und alle anderen Tiere haben jedoch ihre erste Woche im DARWINEUM mit Besucherverkehr gut überstanden; auch die Versorgungstechnik funktioniert gut. In den kommenden Wochen werden noch ein paar tierische Nachzügler erwartet. Den Anfang machen diese Woche die Schlammspringer. Es folgen die Nautilusse und 5.000 Einsiedlerkrebse für das Korallenbecken. Zoodirektor Udo Nagel äußerte auch noch eine Bitte an alle DARWINEUM-Besucher. „Grundsätzlich ist das Füttern der Bewohner nicht erlaubt. Und ganz wichtig: Bitte nicht mit Blitz fotografieren. Das ist sehr unangenehm für alle Tiere.“ Quelle: Zoo Rostock

17. September 2012 | Weiterlesen
Hansa Rostock besiegt den 1. FC Heidenheim mit 2:1

Hansa Rostock besiegt den 1. FC Heidenheim mit 2:1

Gelungener Einstand für Hansa-Trainer Marc Fascher: Im ersten Spiel unter seiner Führung gelingt den Rostockern der erste Auswärtssieg der Saison. Die Hansa-Kogge bezwingt den bisherigen Tabellenführer FC Heidenheim mit 2:1 und verbessert sich auf den 10. Tabellenplatz. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden, noch unter Leitung von Wolfgang Wolf, nimmt Fascher vier Änderungen vor. Für Rick Geenen und Ronny Marcos übernehmen Noёl Alexandre Mendy und Sebastian Pelzer die Außenverteidigerpositionen. Neben Tom Weilandt und Michael Blum steht Edisson Jordanov vor den beiden Sechsern Leonhard Haas und Ken Leemans. Ganz vorne vertraut der Hansa-Coach auf Ondrej Smetana als alleinige Spitze. Johan Plat muss auf der Bank Platz nehmen. 9.000 Zuschauer sehen bei hochsommerlichen Temperaturen in der Voith-Arena von Beginn an stürmische Gäste. Ein erster Versuch von Michael Blum (2. Minute) geht übers Tor der Hausherren. Auf der Gegenseite kommt Robert Strauß nach einem Patzer von Abwehrchef Matthias Holst im Strafraum der Rostocker an den Ball, Pelzer ist jedoch zur Stelle. Einen Schuss von Ken Leemans (7. Minute) kann Heidenheim-Keeper Frank Lehmann problemlos parieren, eine Minute später wird ein weiterer Versuch von Leemans abgefälscht. In der 18. Minute zappelt das Leder dann aber im Netz der Gäste. Fast von der Strafraumgrenze aus spielt Holst einen langen Ball nach vorne. Tom Weilandt nimmt diesen mit der Brust an, legt ihn sich selbst vor und drischt ihn passgenau aus 20 Metern rechts oben in den Winkel. Hansa attackiert früh und lässt bei Heidenheim wenig Spielaufbau zu, viele kleine Fouls und Freistöße führen zusätzlich zu einem zerfahrenen Spiel. Die erste große Chance für Heidenheim gibt es nach einer Ecke in der 29. Minute. Nach etwas Durcheinander in der Rostocker Hintermannschaft kommt Marc Endres im Nachgang zum Kopfball, trifft jedoch nur den Innenpfosten. Einen Strafstoß von Kapitän Marc Schnatterer (32. Minute) kann Hansa-Keeper Kevin Müller ebenso parieren wie einen Aufsetzerball von Strauß (36. Minute). Als auch auf der Gegenseite ein Kopfball von Leonhard Haas (37. Minute) knapp den linken Winkel verfehlt, verabschieden sich die Mannschaften mit dem Stand von 0:1 in die Halbzeitpause. Für den Gelb-Rot gefährdeten Pelzer kommt in der zweiten Hälfte Denis Berger ins Spiel, Blum übernimmt Pelzers Position in der Viererkette. Es sind gerade fünf Minuten gespielt, als Heidenheim der Ausgleich gelingt: Flanke von Schnatterer, Hereingabe von Dennis Malura und Michael Thurk steht ebenso frei wie goldrichtig und überwindet Kevin Müller per Kopfball aus Nahdistanz. Hansa zeigt sich vom Ausgleich unbeeindruckt und in der 62. Minute sorgt Ondrej Smetana erneut für die Führung der Gäste. Nach einem langen Freistoß von der Mittellinie nimmt Smetana den Ball mit der Brust an und schiebt das Leder aus der Drehung heraus von der Strafraumgrenze zum 2:1 ein. In der 74. Minute hat Weilandt nach einem schönen Solo das 3:1 auf dem Fuß, als er Abwehr und Torhüter bereits umspielt hat. Heidenheim kann jedoch in letzter Sekunde zur Ecke klären. Die Gastgeber machen in der letzten Viertelstunde noch einmal Druck, doch Hansa lässt nichts anbrennen – es bleibt beim Endstand von 2:1 und dem ersten Dreier auf fremden Terrain. Nun macht eine Schwalbe noch keinen Sommer und ein Auswärtssieg lässt Mannschaft und Fans längst noch nicht wieder vom Aufstieg träumen. Doch besser hätte der Einstand des neuen Hansa-Trainers Marc Fascher beim Favoriten Heidenheim kaum laufen können. Auf Leistung und Ergebnis lässt sich aufbauen – die nächste Möglichkeit zum Punktesammeln bietet sich am kommenden Samstag. Zum Start in die englische Woche ist dann der Hallesche FC in der DKB-Arena zu Gast. Tore: 0:1 Tom Weilandt (18. Minute) 1:1 Michael Thurk (50. Minute) 1:2 Ondrej Smetana (62. Minute) Aufstellung, FC Hansa Rostock: Kevin Müller (Torwart) Noёl Alexandre Mendy, Matthias Holst, Stephan Gusche, Sebastian Pelzer (Denis Berger, ab 46. Minute) Leonhard Haas, Ken Leemans Edisson Jordanov, Tom Weilandt (Julien Humbert, ab 86. Minute), Michael Blum Ondrej Smetana (Nils Quaschner, ab 77. Minute) Fotos: Eibner-Pressefoto

17. September 2012 | Weiterlesen
Holi Open Air 2012 - Indisches Frühlingsfest im September

Holi Open Air 2012 - Indisches Frühlingsfest im September

Anstellen für den Frühling – zu Tausenden begab sich heute Nachmittag das junge Partyvolk in den IGA-Park, um hier mit Musik vom DJ beim Holi Open Air zu feiern. Der neue Partytrend, der in diesem Sommer von Berlin aus das ganze Land eroberte, ist vom indischen Frühlingsfest inspiriert. Es wird auch „Fest der Farben“ genannt, denn ein wichtiger Bestandteil des Festes ist das Farbpulver, mit dem man sich gegenseitig besprengt. Mit fast einem halben Jahr Verspätung, aber dennoch bei angenehm spätfrühlingshaftem, ja geradezu sommerlichem Wetter, färbte schließlich heute um 15 Uhr in Rostock der erste große Pulverwurf die Partybesucher mit bunten Farben ein. Es folgten stündlich diese sogenannten Big Toss, bei denen alle gemeinsam das Pulver in die Luft warfen und auf sich herabrieseln ließen. Bis in den Abend tanzen und feiern die Holi Open Air-Besucher noch zur Techno-Musik von verschiedenen DJs. In Nordindien beginnt das nächste Holifest übrigens am 27. März 2013. Fotos vom Holi Open Air 2012 im IGA Park Rostock:

16. September 2012 | Weiterlesen
10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012

10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012

Es ist fast wie an einem schönen Sommertag: Auf der Warnow tummeln sich die Wassersportler und am Ufer wird abends bei Gegrilltem und Musik ausgelassen mit Gleichgesinnten gefeiert. Aber die kühlen Temperaturen und das gelbe Laub verkünden unverkennbar: Der Herbst ist da, zumindest meteorologisch. Doch noch zeigt sich die dritte Jahreszeit von ihrer freundlichen Seite. Grund genug also für die Kanufreunde Rostocker Greif sechs über 12 Meter lange Boote mit einem Drachenkopf zu schmücken und zum Rostocker Drachenboot Herbstrennen einzuladen. 35 Teams – vor allem Rostocker, aber auch Mannschaften aus dem Land und sogar aus Lübeck, Hamburg, Leipzig und Riesa folgten heute der Einladung auf die Holzhalbinsel. 45 Mal begrüßte Florian Rautenberg jeweils drei Mannschaften unterhalb des Petridamms zum Start auf der 270 Meter Kurzstrecke auf der Unterwarnow.„Entspannter als sonst“ sei es heute gewesen, sagt der Startgeber, der mit Signalen wie „eins vor“, „zwei stopp“ oder „drei zurück“ die drei Wettkampfboote auf eine Ausgangslinie bringt. Nur heute Morgen sei der Wind so stark gewesen, dass er die Boote an die Seite gedrückt habe. Ansonsten hätten Regen und Wind den Funsportlern aber nicht den Spaß verdorben. „Das sind Wassersportler, das müssen sie abkönnen“, so sein Kommentar. Dann heißt es wieder volle Aufmerksamkeit für das Einschwimmen der Finalisten. Als die 2. Mannschaft vom SCN Icebreaker aus Neubrandenburg und die beiden Rostocker Teams „Havana Boys“ und die „HSP Seebären“ vom Hochschulsport der Universität Rostock auf einer Line stehen, ertönt nur noch: „Are you ready? – Attention …“ und auf das Signal legen sich die 20 Paddler – darunter mindestens sechs Paddlerinnen – pro Boot mit Gebrüll ins Zeug. Angefeuert von ihren Trommlern an der Spitze des Bootes und dem Steuermann am Ende, der sie stromabwärts über die Ziellinie lenkt. Wie auch schon die B- und C-Cup-Finale zuvor, so ist auch das Rennen der Schnellsten des Tages eine äußerst knappe Entscheidung. „Die Frequenz“, so der einstimmige Chor der „HSP Seebären“ nach dem Rennen, war es schließlich, die die Vorjahressieger nach 1:10, 47 Minuten als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgehen ließ. Na, da hat sich das wöchentliche Training aber gelohnt. Auf Rang zwei und drei folgten die Havana Boys (1:11,00), die im letzten Jahr noch im B-Cup starteten und der SCN Icebreaker 2 (1:11,17). Doch ein Blick auf die Ergebnisliste offenbart, dass die Sieger des C-Cups, die Stralsunder Sunddrachen, in ihrem finalen Lauf mit 1:09,82 Minuten sogar noch schneller waren als die Gesamtsieger. Und auch die Zweit- und Drittplatzierten dieses Rennens der SCN Icebreaker 1 und Yellow Turtles aus Rostock konnten mit den Zeiten mithalten. Insgesamt belegten die Finalisten des C-Cups die Plätze neun bis sieben. Zwar nicht ganz so schnell, aber äußerst knapp umkämpft waren die Plätze sechs bis vier, die unter den B-Cup-Finalisten verteilt wurden. Mit nur 0,02 Sekunden Vorsprung konnte sich schließlich das Lübecker Team „Lucky Punch“ vor „Arabros“ aus Greifswald durchsetzen. Gefolgt von den Rostocker Nordex Warriors, die gleich mit zwei Geburtstagskindern angetreten waren. Mit der Siegerehrung der Kurzstreckenläufe und der Vergabe des Ehrenpreises an das DLRG-Team, das für die Sicherheit auf dem Wasser sorgte, war das 10. Herbstrennen jedoch noch nicht beendet. Als die Dunkelheit über der Unterwarnow nach 20 Uhr hereingebrochen war, starteten jeweils sechs Boote fünf Mal zum Nachtrennen über 1200 Meter. Fotos vom 10. Rostocker Drachenboot Herbstrennen 2012:

15. September 2012 | Weiterlesen
15. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2012

15. Sporttag in der City und Rostocker Skaternight 2012

Endlich kommt mal was ins Rollen in Rostock. Nämlich 250 Skater, Boarder und Biker, die den heutigen Tag nutzten, um einmal die Straßen zu befahren, die sonst nur von Blechlawinen bevölkert werden. „Alles was rollt – auf die Straße“ hieß das Motto der diesjährigen Boarder- und Skaternight, die zusammen mit dem Sporttag auf dem Universitätsplatz für aktive Stimmung in der Innenstadt sorgte. Auch im 15. Jahr sorgte der Sporttag wieder für viel Begeisterung und erstaunte Blicke. 20 Vereine mit insgesamt 400 Mitgliedern stellten ein buntes Bühnenprogramm, aber auch Möglichkeiten zum selber aktiv werden, zusammen. Das Spektrum reichte von Schach über Akrobatik bis hin zum Pop Tanz. „Es ist eine tolle Möglichkeit für die Vereine, sich massenwirksam zu präsentieren. Gerade Sportarten mit Showcharakter sind heute sehr gefragt“, erzählt Dr. Roland Bothe, der Vereinsberater vom Stadtsportbund. Besonders imposant und heiß begehrt waren in diesem Jahr die Bouncer vom Verein Trendsport und Bounceclub. Unter den Füßen haben Bouncer die sogenannten Siebenmeilenstiefel befestigt, mit denen es wirkt, als würden sie auf Sprungfedern gehen. Seit 2009 besteht der Verein, momentan jedoch noch nicht von staatlicher Seite gefördert. „Man braucht eine Mindestanzahl an Mitgliedern, besonders im Jugendbereich. Seitdem aber Samuel Koch bei ‚Wetten Dass..?‘ seinen schlimmen Unfall hatte, haben die Eltern zu große Angst um ihre Kinder“, berichtet der Vereinsgründer Marc Dargusch. Dabei ist das Bouncen, richtig ausgeübt, gar nicht gefährlicher als andere Sportarten auch. Davon überzeugten sich auch viele Rostocker. Erst ganz vorsichtig und noch von zwei Begleitern gehalten, konnten die meisten schon nach zehn Minuten die ersten Schritte alleine zurücklegen. Bis man jedoch wie die Profis springen und rennen kann, müssen einige Trainingsrunden absolviert werden. „Es ist schon sehr anstrengend. Eine Stunde bouncen ist wie fünf Stunden joggen.“ Insgesamt sind 42.000 Rostocker in einem der 186 Sportvereine der Stadt als Mitglied eingeschrieben. „Ein großer Trend ist das steigende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung. Besonders die Rückenschulen und Wassergymnastik erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit“, berichtet Dr. Roland Bothe. Auch der Abstieg vom FC Hansa in die dritte Liga wirkte sich nicht negativ auf die Begeisterung für die verschiedenen Fußballvereine der Stadt aus. Seit einem halben Jahr kann auch in den Vereinen der Hansestadt der sogenannte Bildungskredit eingelöst werden. Dadurch soll Kindern in sozial schwachen Familien auch die Möglichkeit gegeben werden, aktiv zu werden. Leider wurde die sehr gute Idee nicht konsequent zu Ende gedacht. „Die Vereine sind zwar froh über jedes neue Mitglied, doch ist es für sie ein enormer bürokratischer Aufwand“, so Bothe. Ein neues Angebot gibt es ab Oktober bei den Lederhexen, die auch für das Flußbad am Mühlendamm zuständig sind. Von der erfolgreichen Meisterschaft motiviert, können Kinder und Jugendliche dort Teil des ersten Rostocker Kanupolovereins werden. „Wir sind in den letzten fünf Jahren von 200 auf 900 Mitglieder angewachsen, da ist es wichtig, immer wieder auch etwas Neues anzubieten“, ist sich Vereinsvorstand Uwe Richter sicher. Besonders beliebt bei den Lederhexen ist das Kleinkinderschwimmen, während die Wasserballer Nachwuchssorgen plagen. Das Wasser blieb heute zum Glück aus, obwohl es zeitweise doch bedrohlich dunkel am Himmel wurde. Doch auch wenn niemand surfen musste, ging die Teilnehmerzahl bei der Skaternight 2012 im Vergleich zum letzten Jahr etwas zurück. Trotzdem war es beeindruckend, die 250 Zwei-, Drei- und Vierräder am Universitätsplatz starten zu sehen. Unter ihnen waren auch die Familien Unger, Kutschera und Fittkau. Ihnen kam die Idee ganz spontan beim Training, denn die Kinder spielen gemeinsam bei den Nasenbären Skatehockey. Somit waren die 16 Kilometer für sie mehr oder weniger ein verlängertes Ausdauertraining. Für Tom, Eric und Caja war es die erste Skatenight, während Bjarne und Kjell schon im letzten Jahr dabei waren. Ihr Highlight war ganz klar: „Es ist richtig cool, über jede rote Ampel fahren zu können, ohne anhalten zu müssen.“ Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern führte sie der vom Musiktruck angeführte Rundkurs über die Lange Straße, den Vögenteich, den Südring entlang und nach einer Wende am Südstadtklinikum über die August-Bebel-Straße zurück zum Uniplatz. Nach etwa 50 Minuten war die Strecke zum ersten Mal absolviert und inzwischen war es auch dunkel geworden, sodass die zweite Runde wirklich in der Nacht absolviert werden konnte. Doch durch die gute Organisation ging niemand verloren und es war wie immer ein Spaß für Groß und Klein. Weitere Impressionen vom Sporttag und der Skaternight 2012 in Rostock:

15. September 2012 | Weiterlesen
Rostock ist die 96. „Fairtrade-Stadt“

Rostock ist die 96. „Fairtrade-Stadt“

Bewussterer Umgang mit Lebensmitteln, um eine gerechtere Weltordnung zu schaffen, das ist eines der Hauptanliegen der Fair-Trade-Bewegung. Auch die Hansestadt ist Teil dieser Bewegung, seit gestern sogar ganz offiziell. Mit der Übergabe der Urkunde ist Rostock nun die 96. „Fairtrade-Stadt“ Deutschlands. Um der Auszeichnung gerecht zu werden, startete gleichzeitig die Faire Woche 2012, in der verschiedene Aktivitäten über die einzelnen Aspekte des Themas informieren. Vor einem Jahr entschied die Bürgerschaft, den Titel „Stadt des fairen Handels“ anzustreben. Seitdem gibt es auf Sitzungen und im Büro des Oberbürgermeisters nur noch faire Produkte. „Auch wenn Sie zu mir kommen, sind Tee, Kaffee und Kekse fair gehandelt“, erzählt Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens, die gestern im Rostocker Hof gemeinsam mit der lokalen Steuergruppe die Urkunde in Empfang nahm. Diese Steuergruppe sorgte nicht nur für Informationen innerhalb der Stadt, sondern war auch verantwortlich für die inhaltliche Seite der Bewerbung. Kathrin Bremer von der Siegelorganisation Fairtrade Deutschland lobte besonders die Kreativität der Einreichung: „Sonst sieht die Bewerbungsmappe oft recht nüchtern aus, hier war sie aber voller kreativer Ideen. Sogar die Stadtsilhouette wurde in das Logo integriert.“ Ein sehr wichtiges Kriterium ist natürlich auch, dass Geschäfte und Gastronomiebetriebe entsprechende Produkte anbieten. Im gesamten Stadtgebiet bekommt man in 61 Läden sowie in 32 Cafés und Restaurants fair gehandelte Produkte, womit die Vorgaben klar überboten wurden. Besonders Kaffee, Tee und Süßwaren sind vielerorts schon umgestellt, man bekommt aber auch fair gehandelte Textilien, Weine und Blumen. Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Vereinen ist Fairtrade ein Thema. Ein Beispiel hierfür ist die Don-Bosco-Schule. Seit zwei Jahren gibt es dort eine Arbeitsgemeinschaft Fairtrade, zu der auch Raphaela, Magarethe, Franz, Karl und Vincent gehören. Die Schüler verkaufen mit einem Bauchladen Snacks, Schokolade und Gummibären. „Gerade in der Pause ist das Angebot sehr gefragt“, erzählt Karl. „Auch wenn nicht jedes Produkt zu Hause Fairtrade ist, bekommt man doch eine bessere Wahrnehmung des Problems“, berichtet Vincent. Im Laufe der kommenden Woche gibt es im Rahmen der Fairen Woche noch weitere Veranstaltungen. So steht der Dienstag an der Südstadtmensa unter dem Motto „Fit und Fair durch den Tag“. Außerdem ist die ganze Woche über eine Ausstellung zum Thema „Ethical Gold“ im Rostocker Hof zu sehen. Dazu gibt es am Donnerstag um 19 Uhr auch einen Vortrag in der Stadtbibliothek. All das zeigt, dass Rostock sich auch weiterhin für die Belange des fairen Handels einsetzen will. Schließlich ist die Verleihung der Urkunde nur ein symbolischer Akt. Die richtigen und wichtigen Entscheidungen müssen weiterhin die Bürger der Stadt selber treffen.

15. September 2012 | Weiterlesen